Neuen Kompost anlegen (Gelesen 18061 mal)

[Traudi]

Ein normaler Kompost stinkt überhaupt nicht. Im Gegenteil, wenn wir ihn anstechen, dann kommt ein intensiver Geruch nach Waldboden entgegen - einfach wunderbar !Mein Kompost ist untyptisch, ein ca. 3x3m großes und ca. 1,5 m tiefes Betonbecken, das schon vor 50 Jahren alt und nicht mehr dicht war. An einer schattigen Stelle, die zu unattraktiv ist um zu einem Teich umgestaltet zu werden. Dorthin schippere ich Schubkarren um Schubkarren an Gejätetem, Herausgehacktem und Geschnippselten hinein, auch grob geschnittenes Holz zum Lockerhalten, auch Fallobst jeder Art, und alles was an Kompostierbarem aus der Küche kommt. Umgeschichtet wird selten, wenn aber - wie gesagt, dieser wunderbare Waldduft - ich LIEBE ihn !Wenn Ihr sagt dass uns andere den Vogel zeigen: Ich kann das nachvollziehen - es ist ein tolles Gefühl in die Kompostgrube einzusteigen und umzuschichten, diesen Waldgeruch zu genießen und die enorm großen Regenwürmer zu bestauen die dort seit vielen Generationen wohnen :-)

[Susanne]

Mein Kompost ist untyptisch, ein ca. 3x3m großes und ca. 1,5 m tiefes Betonbecken, das schon vor 50 Jahren alt und nicht mehr dicht war

Eigentlich nicht der ideale Platz, kann aber funktionieren...Hast du den Boden des Beckens gelocht, oder wie kommen die Regenwürmer rein?

[tomma]

Ich habe mir für meinen Kompost drei gebrauchte Gitterboxen gekauft, die im Güter- oder Schwerverkehr verwendet werden.Von innen habe ich etwas Pappe an die Gitterwände gelehnt, damit krümeliges Material nicht durchfällt. Der Boden besteht aus dicken Holzbohlen, durch deren Ritzen Würmer durchwandern können, und auch zu viel Feuchtigkeit abfließen kann. Ist ein Behälter voll, lege ich ein paar Stangen drüber, sozusagen als Konterlattung, und darauf lege ich nochmals irgend etwas zum Abdecken. So kommt immer genügend Luft dran, aber es bleibt doch schön dunkel und warm.Der große Vorteil dieser Behältnisse besteht darin, daß man die Vorderwand erst einmal zur Hälfte, wenn nötig aber auch ganz nach vorn aufklappen kann. So läßt sich alles gut entnehmen und auch schnell wieder verschließen. Man kann den Kompost auch gut umsetzen. Ist eine ganz handliche Angelegenheit, finde ich.

[Susanne]

Gute Idee! Ein Nachbar hat sich einen Kompostbehälter aus Gitterrosten (Schachtabdeckungen) gebastelt. Leider sind die Dinger verzinkt, was mir ein ungutes Gefühl verleihen würde. Auch bei dieser Konstruktion mußte er die Seiten abhängen, weil der Kompost zu stark austrocknete.

[Traudi]

Hallo Susanne,diese Betongrube, in der mein Kompost reift, ist richtig alt und nicht mehr dicht, das weiß ich weil selbst nach kräftigsten Regengüssen niemals Wasser drin steht. Sie ist schattig und tief genug, um immer eine gewisse Grundfeuchtigkeit zu behalten. Sie ist nie komplett leer geräumt worden, denn ich werfe alles jeweils nur in eine Ecke - solange bis es dort über den Rand hochgehäuft ist. Dann die nächste Ecke, und dann wieder die nächste. Die älteste Ecke ist dann immer alt und "reif" genug, wird aber nie komplett leer geräumt. Ich gehe beim Ausräumen vorsichtig mit den Regenwürmern um, nur mit Grabgabel, die großen lasse ich bewußt zurück in diesem Regenwurm-Paradies. Die ersten Regenwürmer sind sicher vor Urzeiten in das Betonbecken eingewandert :-). Seitdem leben sie weitgehend ungestört, viele viele Jahre lang, und sie dürfen alt und groß werden. Manche sind - ehrlich! - 20 cm lang und dick wie eine Blindschleiche. Wie alt werden Regenwürmer eigentlich ?

[Staudo]

Leider sind die Dinger verzinkt, was mir ein ungutes Gefühl verleihen würde.

Warum?

[Knusperhäuschen]

Traudi, so ein Becken kenne ich auch aus meinem alten Elterngarten, etwa so in den Dimensionen, wie deines, war ursprünglich ein sogen. Mistfall, da kam alles rein, auch der Mist von Schweinen, Hühnern und Kaninchen und eben Kompost (die Jauche aus der Güllegrube des Plumpsklos aus der Deele wurde per Zinkeimer mit Stiel ausgehoben und direkt im Herbst im Garten verteilt). Die Grube, bzw das oberirdische Becken war aus Ziegelsteinen gemauert und verputzt, ob es einen Boden zum gewachsenen Boden gab, weiß ich nicht. Eine Luke zum Ausleeren gab es vorne, wurde aber meist von oben gemacht. Letzten Endes kann man wohl halbwegs brauchbaren Kompost in allen möglichen Behältnissen herstellen (lassen), eine gewisse Größe (ich schätze so etwas von einem Kubikmeter minimal (also in etwa ein Lattenkomposter) ist wohl angebracht). Die Außenwände irgendwo zwischen luftig und feuchtigkeithaltend, Kontakt zum gewachsenen Boden darunter mit Einwanderungsmöglichkeit der helfenden Organismen bzw. zusätzlich ein Eimerchem Wurmkompost samt Bewohnern zum Impfen, dann noch ein halbwegs schattiges Plätzchen und ab und zu eine Gießkanne voll Wasser und natürlich richtige Beschickung, dann dürfte das schon gehen.Stinken tut ein normaler Kompost eigentlich nicht, meiner derzeit manchmal, wenn gar zu viele, schon überreife Zucchinis darauf landen, das ist aber nach ein, zwei Tagen vorbei.

[Susanne]

Leider sind die Dinger verzinkt, was mir ein ungutes Gefühl verleihen würde.

Warum?

Weil ich bislang mit Pflanzen in verzinkten Gefäßen immer Probleme hatte, selbst dann, wenn die Gefäße eine gute Drainage hatten.

[Staudo]

Es gibt Zinkvergiftungen bei Pflanzen. In Gewächshäusern kann das ein Problem werden, wenn das Regenwasser gesammelt wird. In Pflanzgefäßen ist es durchaus vorstellbar, weil die jungen Wurzeln am Topf entlang wachsen. Im Komposthaufen spielen die paar Zinkionen, die aus der Umrandung kommen garantiert keine Rolle.

[Susanne]

Danke für die Info.