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Kiwiart: Actinidia kolomikta, Amur-Strahlengriffel (Gelesen 19678 mal)

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Moderator: cydorian

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Rib-2BW
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Re: Seltenes Obst: Actinidia kolomikta

Rib-2BW » Antwort #30 am:

weibliche Pflanzen können auch panaschierte​ Blätter bilden bzw machen dies, nur bei männlichen Pflanzen kommt es verstärkter vor.
floXIII
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Re: Seltenes Obst: Actinidia kolomikta

floXIII » Antwort #31 am:

Einen Monat später, hängen nun dutzende kleiner Kiwis an meiner weiblichen Pflanze. Die größten sind nun ca. 1,5 cm lang.
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floXIII
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Re: Seltenes Obst: Actinidia kolomikta

floXIII » Antwort #32 am:

Als ich gestern einen Rundgang durch den Garten gemacht habe, musste ich leider feststellen, dass meine Vitikola etwa ein Dutzend Früchte abgeworfen hat. Dann stellte ich aber fest, dass es reife Früchte waren. Kann das sein so früh im Jahr?

Zu meinen Kolomiktas im Allgemeinen. Sie sind gut ausgetrieben, es gab zum Glück keine Spätfröste, haben gut geblüht (wobei der Befruchter schon fast zu spät geblüht hat) und sie sind dann auch schön weitergewachsen. Vor ein paar Wochen haben sie dann jegliches Wachstum eingestellt. Ich dachte es könnte an dem zu sonnigen Standort liegen und hab die Pflanzen deshalb mit einer Bambusmatte etwas mehr Schatten gegönnt. Wachstum hat seidem aber keines mehr eingesetzt, auch die Beerengröße änderte sich nicht mehr, sie sind knapp 2 cm lang.
Könnte es aufgrund einer Stresssituation zu einer vorzeitigen Reife gekommen sein?
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Rib-2BW
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Re: Seltenes Obst: Actinidia kolomikta

Rib-2BW » Antwort #33 am:

Ja, das ist ein Nachteil der Kolomikta, das sie die reifen Früchte sofort abwerfen. Du musst also regelmäßig bei ihr vorbeischauen, damit die Ameisen nicht so viele Beeren abbekommen ;D
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Gartenplaner
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Re: Seltenes Obst: Actinidia kolomikta

Gartenplaner » Antwort #34 am:

Wild hat geschrieben: 14. Aug 2016, 17:09
...
Ich finde, die kolomiktas sind noch etwas spätfrostempfindlicher als die argutas.
...


Ich hatte kolomikta in erster Instanz als dekorative, leuchtkräftige Kletterpflanze für einen Rankobelisken gekauft, Standort kriegt den ganzen Morgen Sonne bis gegen 14:00, dann ist der untere Bereich im Schatten der Eibenhecke.
Gewachsen sind sie, wenn auch nicht allzu schnell, bei wildobstschnecke hab ich dann noch eine weibliche Sorte dazugeholt.

Grundproblem war aber die Spätfrostempfindlichkeit.
Die Pflanzen trieben aus und jedes Jahr erfroren diese ersten Austriebe bei irgendeinem Spätfrost.
Die Pflanzen trieben meist kräftig nach - aber dann immer ohne bunte Blattfärbung, die beim ersten Austrieb gegeben war und weswegen ich sie gepflanzt hatte :P
Vor 2 oder 3 Jahren, ich glaube, bei einem späten tiefen Frost im April, haben sie dann sehr gelitten und ich habe das Trauerspiel beendet.
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Sautanz
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Re: Seltenes Obst: Actinidia kolomikta

Sautanz » Antwort #35 am:

Ernte auch seit drei Wochen regelmäßig reife Früchte. Positiv finde ich, daß die Frucht trotz süße eine prickelnde Säure behält. Bei Supermarktkiwis verschwindet die Säure mit zunehmender Reife ja leider meist ganz. Schmeckt sonst nach Kiwi, welch Überraschung.
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cydorian
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Kiwiart: Actinidia kolomikta, Amur-Strahlengriffel

cydorian » Antwort #36 am:

Seit ein paar Tagen blühen sie, die actinidia kolomiktas. "Bunte Kiwi" wäre der passendste Name, das Laub ist oft wunderschön grün-weiss-rosa. Dieses Jahr ist sie auch nicht abgefroren. Es ist die einzige Obstart, die gut direkt an einer südseitigen Wand wächst und trotzdem fruchtet. Schattentauglich! An der Wand kann man sie durch abhängen auch leichter gegen Frost schützen. Und vor allem muss ich die hässliche kotzbraune, eklige Garagenwand des Nachbarn direkt auf der Grundstücksgrenze nicht mehr sehen, die mir die Südseite verschattet.

Sind die Pflanzen hoch genug, bekommen sie ganz oben auch direkt Sonne, das reicht ihnen.

Aber, ach: Letztes Jahr mickerte das Männchen und starb nach einem Spätfrost weit zurück. Und so habe ich reichsten Blütenbesatz an zwei weiblichen Pflanzen, aber keine männlichen Blüten parat. Endlich mal kein Frostproblem und nun dieser Ärger. Ohne Befruchtung werden sie ja nichts.

Weiter entfernt wächst ein a. arguta-Männchen. Das blüht noch nicht, aber bald, die Blütezeit wird sich zumindest teilweise überschneiden. Die alte Frage deshalb, immer noch unbeantwortet: Befruchtet eine a. arguta auch eine a. kolomikta? Oft wird ja behauptet, dass in Arguta-Sorten auch gerne Actinidia kolomikta eingekreuzt wurde, das kann ja nur klappen die Pollen der einen Art auch die weiblichen Blüten der anderen Art erfolgreich befruchtet. Hat das jemand in der eigenen Praxis schon nachweisen können?
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Rib-2BW
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Re: Kiwiart: Actinidia kolomikta, Amur-Strahlengriffel

Rib-2BW » Antwort #37 am:

Ich bin gespannt.
Wild Obst
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Re: Kiwiart: Actinidia kolomikta, Amur-Strahlengriffel

Wild Obst » Antwort #38 am:

Ich bin auch gespannt. Wobei ich (noch) von beiden Arten ein Männchen habe.
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kaliz
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Re: Kiwiart: Actinidia kolomikta, Amur-Strahlengriffel

kaliz » Antwort #39 am:

Meine Erfahrung ist, dass sich die Blütezeit nicht überschneidet. Meine Kolomiktas sind mit der Blüte schon längst durch wenn meine Argutas anfangen zu blühen. Ob der Pollen geeignet wäre ist dann schon egal.
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Walt Scencer
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Re: Kiwiart: Actinidia kolomikta, Amur-Strahlengriffel

Walt Scencer » Antwort #40 am:

Servus, ihr Fleißigen!

Ich habe mir vergangenes Jahr mal die A. kolomikta- Sorten Vitakola, Dr. Szymanowski und Ananasnaja (?) sowie einen männlichen Befruchter, dessen Name mir partout nicht einfallen möchte, besorgt, und erwarte dieses erste Jahr nach Initialpflanzung im Schatten voller Vorfreude ab.
Hat zu diesen Sorten jemand besondere Erfahrungen gemacht (Standort/Fruchtqualität/Aroma/Kombinationspflanzen/Wuchsgeschwindigkeit etc.) und würde sie (noch einmal aktualisiert nach 2018 :) ) mit mir und uns teilen?
Vielen Dank im Voraus und ein gutes Gartenjahr Euch!

Walt
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- Anicius Boëthius
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Re: Kiwiart: Actinidia kolomikta, Amur-Strahlengriffel

cydorian » Antwort #41 am:

Ananasnaja heisst eine meiner a. argutas. Die einzige erhältliche männliche kolomikta-Sorte ist "Adam".

Vitakola blüht bei mir dieses Jahr nun auch kräftig. Sie blühen zwar alle bald nach Pflanzung, aber lange nur wenig. Ich bin ziemlich sicher, dass Vitakola eine Hybride ist. Erstens blüht sie zuletzt, deutlich später als die anderen Kolomikta-Sorten, ihre Blütezeit liegt näher an a. arguta. Zweitens die Blätter, auch sie gehen stärker Richtung Arguta wie die der anderen, älteren Sorten. Sie sind länglicher. Da ist andere Genetik drin.

So oder so, es sind schöne Pflanzen für eine Nordseite, aber auch mehr auf der Zier- wie auf der Fruchtseite, vor allem wegen der extremen Spätfrostempfindlichkeit, noch viel schlimmer wie a arguta, weil sie sogar noch früher austreiben. Die Fruchtqualität liegt auf unterem Arguta-Niveau, Säure deutlich, klein, Aroma gering und Arguta-ähnlich, Erträge geringer. Die nimmt man, wenn man Nachbars potthässliche Garage nicht mehr sehen will :-) Ein paar Erfahrungen noch hier.

Hier von gerade eben, die Sonne bescheint nur noch die Blätter, nicht mehr die fast genau südseitige Wand dahinter:
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Wild Obst
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Re: Kiwiart: Actinidia kolomikta, Amur-Strahlengriffel

Wild Obst » Antwort #42 am:

Ich habe Dr. Szymanowski und einen männlichen No-Name Sämling aus der Zierpflanzenabteilung. Adam hatte ich mal, ist aber vermutlich an Konkurrenz/Wassermangel in den Dürrejahren 2018-2020 verstorben.
Ich finde die A. kolomiktas nett zum snacken, aber irgendwie taugen sie mir nicht so viel. Die Spätfrostempfindlichkeit hatte Cydorian schon angesprochen. Aber auch wenn es keinen Spätfrost gibt haben sie deutliche Nachteile als Obst zu den A. argutas: Bei mir sehr folgernde Reife, meist deulich weniger Ertrag als bei A. arguta von kleineren Beeren, die, wenn sie richtig reif sind auch bei der kleinsten Berührung abfallen, frühe Reife unter den Blättern der Pflanze versteckt und beim durchsuchen des Dickichts fallen die meisten Früchte dann schon ab.
In Finnland habe ich mal einen sehr alten Strauch der parthenocarpen/selbstfruchtbaren Sorte Annikki gesehen, da war der Ertrag ziemlich gut und die haben mir auch ganz gut geschmeckt. Aber die Beeren waren trotzdem klein und mühsam zu pflücken.
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Walt Scencer
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Re: Kiwiart: Actinidia kolomikta, Amur-Strahlengriffel

Walt Scencer » Antwort #43 am:

Danke für Eure Antworten!

@cydorian Verzeih mir, ich meinte nicht Ananasnaja, sondern September Sun (die Ananasnaja steht beim Nachbarn) - die September müsste ja eine A. kolomikta sein, oder?
Was den Spätfrost angeht, gilt es aber für beide Kiwi-Arten gleichermaßen, oder? Bei uns in 6b ist es regelmäßig bis Mitte Mai möglich, dass es nachts unter 0 geht, und davon werden die Austriebe beider Seiten geschädigt. Allerdings verstehe ich Euer Argument der Gefahr für frühere Spätfröste im Jahr bei A. kolomikta natürlich - da ist die Vulnerabilität aufgrund des enorm frühen Austriebs und der Blütezeit höher.

Andere Frage: Ich habe in den kommenden Jahren vor, nach und nach eine Streuobstwiese mit Naschzeilen für die Kinder hinter dem Haus neu anzulegen bzw. zu erweitern und suche auch nach vertikalen Elementen (also Klettergewächsen), wofür sich sicherlich einige arguta-Sorten anbieten würden. Das Ziel ist, sie teilweise in einen geschützten Bereich an einen alten Backsteinschuppen sowie als freistehende Elemente (Spalier und Pergola) zu integrieren.
Habt ihr hierzu Favoriten unter den Sorten? Lasst es mich gern wissen, ich danke euch schon vorab :)

Guten Abend und liebe Grüße,
Walt
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- Anicius Boëthius
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Re: Kiwiart: Actinidia kolomikta, Amur-Strahlengriffel

Wild Obst » Antwort #44 am:

Ich habe nicht so viele A. arguta Sorten im Ertrag.
Purpurna Sadowa ist recht großfrüchtig, ertragreich aber im Aroma eher mild (böse gesagt fad), schmeckt wenig nach "Kiwi" und hat auch keinen "geschmacklichen Woah-Faktor". Rosa Früchte und Fruchtfleisch.
Issai ist auch ertragreich, aber eher kleinfrüchtig, geschmacklich ganz gut, mit "Kiwigeschmack". Wenn sie sehr gut reif sind und +- von alleine abfallen richtig gut, reift aber auch recht folgernd. Durch und durch grün.
Weiki ist wenig ertragreich, schmeckt mir aber sehr gut auch nach "Kiwi", hat kleinere Früchte als Purpurna Sadowa. Grün mit +- roten Bäckchen.
Julia hatte 2023 eine handvoll Probierfrüchte, fand ich ganz gut, aber kann nicht wirklich was Substantielles sagen.
In anderen Gärten auch schon Maki, und noch andere grünfleischige Sorten verkostet (weiß gerade die Namen nicht mehr), die waren in meiner Erinnerung ähnlich wie Weiki, mit "Kiwigeschmack" und je nach Reife +- süß oder sauer.
Habe keine anderen "rotfleischigen" Sorten und kann nicht sagen, ob das fehlende "Kiwiaroma" ein allgemeines Merkmal der roten Sorten ist, oder ob das was spezielles der Purpurna Sadowa ist. Ich vermisse bei der irgendwie den Kiwigeschmack, auch wenn ich sie jetzt nicht deswegen rausreißen will.
Ich bin aber vielleicht nicht ganz der Topexperte für Kiwis mit 2,5 Sorten A. arguta im Ertrag und fünf Pflanzen.
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