Bäume kappen? Warum? (Gelesen 11129 mal)

[fars]

Sorry... Ich habe mich schuldig gemacht, fühle mich aber nicht schuldig.

[Danilo]

Juristisch nicht, denn Du bist ja Deiner Anzeigepflicht nachgekommen. Allenfalls schuldig im Bezug auf die Natur, aber das ist wieder alles Ansichtssache - und bei altersschwachen Hybrid-Pappeln gehen die Meinungen bekanntlich auseinander.

[fars]

und bei altersschwachen Hybrid-Pappeln gehen die Meinungen bekanntlich auseinander.

Tja, wenn du das auch so siehst...

[Danilo]

Angepflanzte Fehlzüchtungen haben für mich von vornherein keine Existenzberechtigung in der freien Landschaft, bzw. betrachte ich deren Entfernung im Allgemeinen nicht als kritisierenswerten Eingriff in die Natur. Was anderes ist es, wenn grundlos "genetisch gesunde" Bäume geköpft werden. Ich hätte auch nichts dagegen, wenn mein Nachbar seine Korkenzieher-Weide köpft, wohl aber gegen den jährlichen Frevel, den er seinen anderen Bäumen antut. Geköpfte Pappeln und Linden sind schlimm genug, aber am allerschlimmsten find ich das bei Birken und pyramidal wachsenden Nadelhölzern.

[fars]

Angepflanzte Fehlzüchtungen haben für mich von vornherein keine Existenzberechtigung in der freien Landschaft, bzw. betrachte ich deren Entfernung im Allgemeinen nicht als kritisierenswerten Eingriff in die Natur.

Na ja, das ist aber auch eine Betrachtungsweise, die ich nicht ohne weiteres unterschreiben würde.Baum ist Baum - zunächst. Er leistet einen ökologischen Beitrag, ob Fehlzüchtung oder nicht. Die Frage könnte allenfalls sein, ob diese Baumart/-sorte dort hingehört, wo sie steht.Vom Prinzip her bin ich schon der Meinung, dass für einen gefällten Baum X Bäume neu gepflanzt werden sollten.Aber ich bekenne freimütig: Auch ich wende das Florianprinzip an.

[Danilo]

Na ja, das ist aber auch eine Betrachtungsweise, die ich nicht ohne weiteres unterschreiben würde.

Statt der Fehlzüchtung gar nichts zu pflanzen, soll natürlich auch nicht Sinn der Sache sein. Und daß z.B. in engen Straßenzügen die Pflanzung säulenförmiger Gehölze die einzige Möglichkeit zur Begrünung ist, ist auch klar. Aber wo immer es geht, plädiere ich dann für Gehölze, denen man genetisch und gestalterisch (wenn man Baumfrevel als Gestaltung betrachtet) die Chance läßt, gesund ein arttypisches Alter zu erreichen.

[zwerggarten]

... Er leistet einen ökologischen Beitrag, ob Fehlzüchtung oder nicht. ...

ein ginkgo nicht. der ist ein perfekter kandidat fürs st. florians-prinzip.

[partisanengärtner]

Bei uns in Bayreuth auf dem Marktplatz (der eigentlich immer sehr kahl war ) hat man vor Jahrzehnten Bäume gepflanzt die jetzt gerade Charakter bekamen. Nach einem Gestaltungswettbewerb hat ein Münchner Architekturbüro Das ganze mit bauklötzchenartigen Sitzmöbeln zugeplant.Die Bäume passten nicht dazu und wurden gefällt um einen Baumsaal dort zu pflanzen. Ein grüner Brikett auf Stelzen der andauernd geschoren werden wird. Gilt hier als ausgesprochen kreativ ;DIch hab sowas auf dem Nürnberger Flughafen gesehen. Das existiert schon länger.Scheint modern zu sein.

[fars]

... Er leistet einen ökologischen Beitrag, ob Fehlzüchtung oder nicht. ...

ein ginkgo nicht. der ist ein perfekter kandidat fürs st. florians-prinzip.

Stimmt. Ich freunde mich gerade mit einer Wühlmaus an, die meinen, ein Geschenk von Freunden, von unten einmal bearbeiten soll.@ axel partisanengärtnerGleichwohl finde ich geformte Platanenalleen in südlichen Ländern und auch hier in einige Städten, so auch in Frankfurt, durchaus attraktiv. An heißen Sommertagen unter ihrem flirrendem Blätterschirm zu sitzen oder zu flanieren hat was.

[partisanengärtner]

Die haben was . Ob ich allerdings ein grünes Bauklötzchen vor einem großen Bauklotz (würfelförmiges Kaufhaus) lieben werde können???

[fars]

Tja, Architektur und Natur harmonieren nicht immer.Manchmal gibt es aber "Extrasystolen", denen man nur Beifall klatschen kann. So zum Beispiel die Eichen auf dem Turm des Palazzo Guinigi in Lucca.

[woelfie]

Manchmal gibt es aber "Extrasystolen", denen man nur Beifall klatschen kann. So zum Beispiel die Eichen auf dem Turm des Palazzo Guinigi in Lucca.

schade, die sind mir doch glatt beim letzten Toskana-Urlaub 2009 entgangen.... :owoelfie

[Trullala]

Ich habe ein paar Fotos gemacht. So wie diese sehen hier wirklich sehr viele Bäume in der Gegend aus: Der Baum steht nicht so nah am Haus wie es auf dem Foto aussieht: Das war letztes Jahr noch eine Kastanie: Es muss irgendein obskurer Brauch hier sein, Bäume so zu verstümmeln

[Staudo]

Vermutlich.

[fars]

Missverstandene "Baumkunst"?