Hi,wo kann man bei diesem heißen Wetter - wenn überhaupt - im Garten am besten arbeiten? Richtig.. am Wasser.

Mein großer Gartenteich war früher immer gehegt und gepflegt, als noch Koi darin schwammen, das Wasser gefiltert wurde etc. Nachdem ich die Fisch in einen wesentlich größeren Teich abgegeben habe, überließ ich den Teich mehr oder weniger der Natur. Die Pflanzen wuchsen, wie sie wollten, ich füllte lediglich Wasser nach.Irgendwann entdeckten dann die Wühlmäuse den Teich für sich. Untergrabene Sumpfzone und durchgefressene Teichfolie war das Resultat!

Der Wasserstand sank dadurch mit der Zeit um gut 25 cm. Nachdem ich den Anblick dieses Wasserloches nun irgendwie nicht mehr ertragen konnte, entschied ich mich vor einigen Wochen für eine Radikalkur, bei der auch damalige Fehler ausgemerzt werden sollen.Der Teich liegt eher auf einem "Hügel", der aus dem damaligen Erdaushub entstanden ist und das Grundstücksgefälle ausgleichen sollte. Nach dem Einsatz der Wühlmäuse ging man also zum Teich "hinauf" um dann "hinein" zu schauen. Im vorderen Rand hatten sich vor allem Sumpfschwertlilien derart ausgebreitet, dass kaum eine freie Sicht auf den Teich möglich war. Die gestalterische Wirkung war dahin..Also begann ich nun damit, den Erdhügel wieder zu beseitigen. Eigentlich nicht so schwer, denn ich musste sowieso wieder auf den niedrigeren Wasserspiegel kommen. Ein Austausch der Folie ist vorerst nicht geplant, da bei meinem Glück nur wieder die Wühlmäuse darüber herfallen. Gut zu erkennen ist hier noch die Randbegrenzung aus alten Biberschwänzen, die zur Stabiliesierung der Teichkante und als Schutz vor den Wühlmäusen diente:

Die Biberschwänze galt es als erstes zu entfernen, um dann den kompletten Sumpfrand im vorderen Bereich aufzunehmen.



Ich brauchte gestern zwar einen Sonnenschirm, bin aber ganz gut voran gekommen:



Gegen Abend war dann das meiste geschafft. Der Teich ist drumherum so gut bepflanzt, dass ich nicht an die Wasserfläche kam, um das großzügig in den Teich gewucherte Schilf, ebenso wie die Binsen zu entfernen. Also blieb nur das "Baden gehen".

Die Freude bei der Abkühlung hielt sich angesichts des typischen Schlamm-Geruchs allerdings in Grenzen, erst recht beim Anblick der dicken Blutegel.

Am Ende schwamm jedoch ein ziemlicher Berg Grünzeug auf der Teichmitte. Die nun fast doppelt so große Wasserfläche entschädigte für das Dufterlebnis, als das Grünzeug dann auch abgeräumt war.


Seinerzeit habe ich die überstehende Folie zum Glück nich abgeschnitten, sondern eingerollt und dann kaschiert. Den jetzt noch zur Verfügung stehenden Überstand nutze ich für eine optische Vergrößerung. Den schmalen Sumpfstreifen habe ich tiefer ausgegraben und verbreitert, soweit die Folie reichte. Dort wo die Krebsschere rechts im ersten Bild schwimmt, beginnt der ursprüngliche Flachwasserbereich. Der Zugewinn an Teichfläche beträgt stellenweise fast einen Meter. Zwar verdeckt der Aushub noch ein wenig die Sicht, aber man kann schon erahnen, welche positive optische Wirkung die größere Wasserfläche bringt.



Beim Aufnehmen des Sumpfrandes habe ich auch direkt noch zwei kleinere Löcher entdeckt, die natürlich umgehend geflickt werden und den Wasserverlust etwas bremsen werden. Soweit für heute. Ich werde zum Fortschritt bei Interesse gerne weiter berichten. Sofern der Roman nicht zu anstrengend zum Lesen war.

Es steht noch einiges an Arbeit an, es muss noch großzügig Erde abgetragen werden, bevor es an die Gestaltung des Umfeldes geht. Evtl. bekommt der Teich dann sogar einen kleinen Steg, aber da bin ich noch unsicher. Wenn ich mir die Bilder nun selbst so ansehe, bin ich jedenfalls froh darüber, dieses Projekt angegangen zu sein.