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Hilfe für die Zwetschken-Seniorin (Gelesen 9969 mal)
Moderator: cydorian
- Wiesentheo
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Re:Hilfe für die Zwetschken-Seniorin
Schöne lady,die du da hast.Ich hab die Bäume nicht geschnitten. Meinerseits würde ich dickere und Austriebe wegschneiden.Aber der Alte Herr hat die Triebe gekürzt.Hat Angst,dass die Pflaume sonst eingeht.Aber paar Austriebe hat der schon weggenommen.Meine Bäume verschneide ich noch nicht. damit fange ich erst frühstens Ende Januar an. Hat das Mit Schnittregeln zu tun?Bis auf den einen Apfel,den ich nach und nach verschneide und verfüttere.Die Hasen nagen die Rinden ab und so.Aber das heißt nicht,dass ich nichts anderes für die fetten Viechter hab ;DFrank
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Re:Hilfe für die Zwetschken-Seniorin
Na, das hoffe ich nicht, dass du sie verschneidest. ;)Dachte schon aufgrund deiner Bildbeschreibung, dass die Bäume auf deinen Fotos von jemand anderen geschnitten wurden. Das der alte Herr Angst hat, dass die Pflaume eingeht, kann ich verstehen. Wenn man da etwas falsch macht, lässt sich das ja nicht so leicht korrigieren.Wenn bei dir die Hasen die Rinde abnagen, könnte ein feines Gitter um den Stamm helfen. Das kenne ich von frisch gepflanzten Nadelbäumen im Wald, die muß man auch schützen.Meine Bäume verschneide ich noch nicht.
Re:Hilfe für die Zwetschken-Seniorin
So, nun melde ich mich noch einmal zu diesem Thema. :-\Habe nun versucht, eine Foto zu machen, wo man die Zweige gut sieht, und dann in Paint einen Schnitt zu versuchen. Gar nicht so einfach. Hab' wohl schon zu viel erwischt. :-\Eure Hinweise und Eipeldauers Schnittanleitung habe ich versucht zu berücksichtigen, dh. der Baum braucht 1 Haupttrieb, nicht alles abzwicken, sondern nur einzelne Triebe entfernen bzw. auf einen niedrigeren Seitentrieb ableiten, nicht mehr als 20-25% schneiden.ABER: dieser Baum hat offenbar 2 "Haupttriebe". Der rechte sieht eher wie die Stammverlängerung aus, habe also den linken gekürzt. Manche Zweige kann man aber schlecht auf einen Seitentrieb ableiten, weil die schon hängen. Also nicht mehr nach oben wachsen. Bin etwas ratlos, was man noch schneiden könnte.Wäre toll, wenns jemand mit and. Farbe versucht. Aber was muß ich da technisch machen, damit das Bild sich bearbeiten lässt?

- Wiesentheo
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Re:Hilfe für die Zwetschken-Seniorin
Nee,ich schneide bischen anderst.Die Leute sind auch zufrieden, bei denen ich geschnitten hab.So ähnlich wie auf deinen Demonstration würde ich auch schneiden.Links im Bild,wo sich dei beiden dickeren Äste kreuzen, hätte ich den nach außen stehenden mit den vielen verzweigungen gestutzt und auch den nach oben wachsenden etwas höher als deine Markierung.So entsteht keine Lücke und so.Wäre meine Ansicht.Vieleicht ist sie auch falsch.Die Hasewn...Die sind im GH,haben das ewige leben und bekommen die Zweige von mir zum knabbern. ;DFrank
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Re:Hilfe für die Zwetschken-Seniorin
Ich habe an dem Bild "rumgemalt"...Ich denke das das soweit auch alles ganz ok ist, solange man nicht so sehr "rumschnippelt"ich habe folgende Änderungen hinzugefügt. Auf Ast Nr.1 würde ich aufpassen, nicht so stark zurückschneiden, weil er wegen dem darüber stehenden Ast beschattet wird und schon geschwächt. Bei Ast Nr.2 sieht man schon das er die Funktion eines Reiters übernimmt, er steht auf Ast Nr.3 Bei einigen Schnitteingriffen habe ich mehrere Schnitte eingezeichnet, das sollte verteilt über mehrere Jahre im Sommer geschehen. So kann man auch immer schön sehen ob der Baum an den demensprechenden Stellen gut reagiert.Man sollte auch darüber nachdenken entstehende Wasserschosse schon im Sommer, sofern sie richtig stehen, zu entspitzen und deren Verzweigung zu fördern.
- cydorian
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Re:Hilfe für die Zwetschken-Seniorin
Wenn Schnitt, dann im Sommer nach der Ernte. Bei Äpfeln kann man abwägen oder oder ob nicht, aber bei Zwetschgen würde ich in so alten Bäumen nur noch Totholz und angeknackste Äste rausnehmen. Beim gesunden Holz schneiden überwiegen die Nachteile. Die Risiken sind bei alten Zwetschgen höher wie die positiven Effekte. Und dafür noch Arbeit und Zeit investieren?Diese Obstart wird nicht so furchtbar alt, dem Stammumfang und der Höhe zu schliessen ist dieser Baum so oder so im letzten Viertel seines Lebens. Typisches Zeichen dafür bei Zwetschgen sind abgestorbene Seitenäste, an deren Stellen sich das Kernholz zu zersetzen beginnt. Ich würde dafür nicht den Vorbesitzer verantwortlich machen, die unteren flach angesetzen kleineren Äste sterben in diesem Alter auch von allein. Selbst wenn man sofort nachsägt und die Wunde überstreicht, hilft das oft wenig. Was der Baum nicht mehr überwallen kann, bleibt offen.
Re:Hilfe für die Zwetschken-Seniorin
Danke für die Hilfe alle.Ich dachte auch schon, dass ich erst mit wenigen Schnitten probiere, wie der Baum reagiert. Nicht dass es mir wie Landpomeranze ergeht.Sieht jedenfalls nach Arbeit aus.
Auch mit dem nötigen Entfernen oder Entspitzen der Wasserschosse. Das kenne ich schon vom Birnbaum dahinter.Und nachdem ich nun weiss, dass offenbar eine Kirschpflaume die Unterlage ist, werden die inzwischen zu kleinen Bäumchen gewachsenen Ausläufer auch weichen müssen. Oder ich veredle darauf was, eine neue Zwetschke und eine Marille wären ideal.Aber woher bekommt man eigentlich Veredelungsreisig?Edit: habe Cydorians Antwort erst jetzt gesehen. Sind alte Zwetschken so viel schwieriger als alte Birnen? Die hat ganz gut auf meinen Schnitt reagiert. Ich würde Wundverschlußmittel nehmen, hilft das nicht? Die Stummel auf div. Bäumen stammen nicht vom Vorbesitzer, sondern vom jetztigen.
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- cydorian
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Re:Hilfe für die Zwetschken-Seniorin
Zwetschgen und Birnen sind nicht zu vergleichen. Zwetschgen sind nicht "schwierig", es ist halt sinnlos in diesem Alter an einem grösseren Baum noch herumzusägen. Wozu denn? Auslichten? Es sterben sowieso zunehmend Ästchen und Äste ab - die Verkahlung über die letzten Jahre hinweg geht dem Ende typischerweise voraus. Triebwachstum anregen? Würde ich vermeiden bei diesem faulenden Stamm.Schnitte sind immer Eingriffe und alte Bäume vertragen die zunehmend schlechter. Das heisst selbstverständlich nicht, dass jeder geschnittene Baum abstirbt, aber die Risiken steigen eben und der "Gewinn" sinkt, zudem lohnt sich der Arbeitseinsatz immer weniger. Schnitt ist wichtiger für kurzlebige Bäume auf schwachwachsenden Unterlagen. Fast alle grossen Baume älterer Sorten mit fachgerechtem Kronenaufbau sind ausgesprochen pflegeleicht.
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Re:Hilfe für die Zwetschken-Seniorin
Also nach meiner Erfahrung hat das Alter nicht unbedingt was damit zu tun wie die Bäume den Schnitt vertragen. Wenn der Baum vital ist wird er auf einen Schnitt immer mit zusätzlicher Holzproduktion reagieren.Wenn er das nicht mehr tut, ist sein Ende eh schon nahe und es spielt nicht wirklich eine Rolle. Klar hätte er noch einige Jahre stehen können. Zwetschgen werden durch die Schnittwunden eher von Pilzen befallen und ich halte sie daher für schlechter geeignet zum Schneiden. Im Übrigen muß man nicht immer sehen ob ein Baum gefährdet ist. Wir hatten hier extra eine Zwetschge stehen lassen beim Bau. Ein Gewitter hat dann den äusserlich gesunden Baum noch im Jahr des Baus mitten drin abgebrochen. Innen war der Stamm hohl. Sie war etwa 30 Jahre alt.
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Re:Hilfe für die Zwetschken-Seniorin
Wenn ein Baum durch einen kaputten Hauptstamm gefährdet ist, kann man dem sowieso nur noch zusehen. Wenn in so einem Fall der Schnitt die Kronenmasse verringern soll (damit Windkräfte weniger auf den Stamm wirken), müsste man schon recht viel aus der Krone rausnehmen. Bei alten Zwetschgen sinnlos bis fatal. Und wenn man die Eingriffe über die Jahre verteilt, fügt man dem Baum jedes Jahr neue Wunden zu, jedesmal neues Risiko für noch mehr Pilzbefall. Für einen Baum, der ohnehin am Ende des Lebens steht.Baumschnitt ist kein Heilmittel, sondern an grossen Bäumen ein mühevoller Eingriff mit Nebenwirkungen, die allzuoft die positive Wirkung übersteigen.
Re:Hilfe für die Zwetschken-Seniorin
Ich versteh' die die Erklärungen von euch beiden. Schwierig ist es nun, meinen Baum zu beurteilen, was für ihn passt. :-\Es ist ja nicht so, dass der Stamm schon ganz hohl ist. Wenn man in das anfangs geschilderte Loch greift, schätze ich die Tiefe auf 10-15cm, dann stößt man auf hartes Gewebe. Anlaß meines Threats war eben dieses Loch, weil ich besorgt bin, dass durch das darin stehen bleibende Wasser der Stamm weiter hohl WIRD.Und mein GG hat Sorge, dass der Baum bei Sturm nicht mehr so stabil sein könnte. Wenn er umfällt, wird natürlich anderes beschädigt. Bei Westwind Sträucher und Bäumchen, bei Südwind womöglich Teichfolie, Steg, Pergola, Gartenmauer.... Allerdings hat er früher eine alte Marille aus diesen Gründen gefällt, wo sich hinterher der Stamm als nicht hohl heraus stellte. 

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Re:Hilfe für die Zwetschken-Seniorin
Wenn euch das Schadensrisiko zu gross ist, müsst ihr ihn fällen. Dass der Stamm kaputt ist, hast du ja zweifelsfrei festgestellt. Kitten kann man das nicht mehr und verlangsamen vermutlich auch nicht. Mir würden noch einige Jahre Zwetschgen und ein optisch schöner Baum viel schwerer wiegen wie das Risiko eines Kratzers in einer Gartenmauer oder einem Steg oder einer umgeknickten Strauchrose (die wieder nachwächst). Wenn man alles mit der Kettensäge behandelt, was bei Sturm umstürzen könnte, wäre man alle Bäume los...
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Re:Hilfe für die Zwetschken-Seniorin
Das Schadensrisiko muß man selbst vor Ort einschätzen. Schäden an Gebäuden würde ich auf jeden Fall über den Baum stellen. Der Schaden an Sträuchern ist meist nicht so wild und ist nach einer Saison wieder ausgewachsen. Ob das Bäumchen bis auf die Teichfolie durchkommt (soferns sie halbwegs abgedeckt ist), wage ich zu bezweifeln, zumal es bis dahin ja ein paar Meter sind. Im übrigen spielt die Länge des Schadens eine kleinere Rolle als der an einer Stelle größte geschädigte Querschnitt bzw. umgedreht, wieviel vom Querschnitt dürfte an der schlechtesten Stelle noch voll tragfähig sein. Dabei ist eine hohle Mitte weniger dramatisch als ein am Umfang beträchtlicher Schaden.
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Re:Hilfe für die Zwetschken-Seniorin
Habe jetzt nachgemessen, der Durchmesser des Loches ist 3 cm -im Moment ist es übrigens wieder trocken innen. Vielleicht hat die hineingestopfte und aussen tiefer hängende Baumwollschnur doch das Wasser abgezogen. Der Stamm ist an dieser Stelle 27cm im Durchmesser.Das Verhältnis schien mir noch nicht nach absterbenden Stamm, sondern nach abgestorbenen Ast. Dafür will ich nicht gleich fällen.Ich denke, ich werde bei beginnenden Blattaustrieb mit einigen wenigen Schnitten inkl. Wundverschluß probieren, wie der Baum reagiert.
Re:Hilfe für die Zwetschken-Seniorin
Hallo,also ich würde ihn entlasten, und zwar ganz ähnlich wie du (Manu) es eingezeichnet hast. Ich habe aber noch nie beobachtet wie eine Zwetsche sowas auf Dauer erträgt, ich würd`s halt machen wie bei Äpfeln oder Birnen auch (etwas vorsichtiger halt), einfach um die Bruchgefahr zu verringern und den Baum nicht gleich zu entfernen.Da die Vermutung dass er es übel nehmen könnte aber wohl begründet ist, kam mir noch der Gedanke, ob man ihn nicht so läßt wie er ist und die Krone durch Zugbänder vor dem Auseinanderbrechen bewahrt? Grüße Floris
gardener first