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Rose: Die Blume der Liebe (Gelesen 4838 mal)
Re:Rose: Die Blume der Liebe
Ok., Menschen und Pflanzen sollten nicht verglichen werden. Ob Antoine d.E. eine Abneigung gegen Rosen hatte, weiß ich nicht, aber wenn die von Hortulanus zitierten Zeilen von ihm stammen, hatte er eindeutig keinen Bezug zu ihnen. Erst die innere Verbundenheit zu einer Sache, einem Menschen, bringt die Beziehung zueinander zum Klingen.Die Anziehungskraft der Rose hat vielleicht etwas zu tun mit ihrer Vielfalt und ihrem Charme. Durch Kultur und Züchtung entstand eine große Anzahl verschiedenster Rosensorten. Rosenblüten dienten als festlicher Schmuck, die Gewinnung von Rosenöl wurde als gut gehütetes Geheimnis bewahrt. Die Form der Rosette sprach sogar die Bauherren früherer Zeiten an - war sie doch lange Zeit Bestandteil in der Baukunst. Der Weg der Rose führt vom vorderen Orient bis Zentralasien, sie war im fernen Osten ebenso bekannt wie im alten Griechenland und in Italien, es dauerte bis ins Mittelalter, bis sie von Frankreich und England nach Deutschland kam. In jedem Land erfüllte sie die Bedürfnisse der Menschen nach Anmut und Schönheit, wurde Gegenstand der poetischen Umschreibung von Erotik, Weiblichkeit und Schönheit. Wurde sie in Deutschland zuerst nur von Mönchen zu Heilzwecken kultiviert, avancierte sie doch schon bald zu den Lieblingsblumen der Adligen. Und heute? Heute gibt es sooo viele Kreuzungen und Sorten, dass es schwer ist, den Überblick zu behalten. Aber bis heute haben sich die Rosen die Fähigkeit erhalten, die Menschen zu faszinieren und einen Hauch von Historie und Geheimnis in unsere Herzen zu tragen.Viele Grüße
Rita

Ein zarter Duft liegt wie ein Hauch von Zärtlichkeit über den Blüten, ein Zauber wie von einer vergangenen Welt. (R.W.)
Re:Rose: Die Blume der Liebe
HalloIch finde schon das sich die rosen weiter entwickeln sollen. vieleicht kommt ja eines tages, eine richtig schöne weiße oder blaue rose dabei raus. sie bewegt unsere phantasie, vor allen die der züchter. fragen wir doch mal anderes, wie würdet ihr eine blume der leibe züchten? wie würde sie aussehen? bei mir würde es auch rot sein und richtig schöne große blüten, alla gloria dei an dennen wasserperlen sitzen, als hätte sich die rose mit diamanten geschmückt. mit dem laub bin ich mir noch nicht so sicher, aber es müßte gut zu schleierkraut und farn passen. der duft wäre auch wichtig, so eine art moschus citrus duft. moschus steht ja für erotik und citrus für frische..... LG Theo
LG Theodor
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Re:Rose: Die Blume der Liebe
Bei mir wäre die Blume der Liebe das Leberblümchen, aber ehrlich. Robust, klein, zerbrechlich aussehend und langlebig, eine wunderschöne Blüte, vielseitig... wolliger Austrieb, erste Blüte nach dem kalten Winter..... und, vor allem: Weich und ohne Dornen


"Ich glaube, viele von uns haben ihre Heimat längst verloren, denn sie haben sie in der Kindheit gelassen, in den staubigen Straßen und an den sonnigen Tagen, als die Welt noch gut war, weil wir nur die Fassade sahen und zu klein waren, die Türen zu öffnen."
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Re:Rose: Die Blume der Liebe
Katrins Hinweis teile ich voll und ganz. Ich möchte ihn allenfalls noch ergänzen um alle Blütenpflanzen, die sich scheu und zart nach dem Winter ans Sonnenlicht wagen. Um wie viel mehr werden sie von uns begrüßt, nach dem wir Blühendes so lange entbehren mussten. Treibhausgewächse sind eben für leidenschaftliche Gärtner nur ein unvollkommener Ersatz.Aus eben diesem Entbehrungsgefühl ist vermutlich auch die Verehrung der Rose entstanden. Das, was hierzulande als Rose vorkommt wurde zwar auch besungen, war aber nie ein spektakuläres Gewächs. Der Ursprung der Rosenverehrung dürfte im Nahen Osten liegen und insbesondere bei den Persern. Diese Völker, arg drangsaliert durch Sommertrockenheit und herkunftsmäßig geprägt durch ein „Steppentrauma“, brachten Blumen und dabei insbesondere der Rose überragende Aufmerksamkeit entgegen. So hat auch unsere europäische Gartenkultur dort ihren Ursprung. Doch was hat man damals dort als Rose in den Gedichten eines Hafis oder Khayyam angebetet? Das waren doch keine Erscheinungsformen, die uns heute als selbstverständlich erscheinen. Überwiegend dürften es ungefüllte Blüten gewesen sein, obwohl durch die Handelsbeziehungen zum Fernen Osten „chinesische Einflüsse“ nicht unwahrscheinlich sind. Vielleicht kann Raphaela hierzu näheres erläutern.Zumindest ist es auffällig, dass in unserer abendländischen Kultur die Rose lange Zeit eine eher geringe Rolle gespielt hat. Ob die Griechen unter “Rose“ das gleiche verstanden wie wir heute, stelle ich mal in Frage. Zumindest war es dann, wie hier bei uns, kein besonders auffälliger Blütenstrauch. Auch die Bibel nennt die Rose nicht. Insofern ist die von Rita erwähnte „Rosette“ lediglich ein dekoratives Schmankerl einer relativ späten Epoche. Eigentlich lediglich eine Verzierung und keineswegs ein architektonischer Schlussstein. Das Acanthus- und Palm-/Schilfblatt hat eine weitaus ältere und herausragendere stilistische Funktion.Wann entstand denn nun der eigentliche „Rosenkult“? Die Liebeslyrik benutzte die Rose (was auch immer man darunter verstand) weitgehend als Metapher, ohne das Individuum, eine bestimmte Art/Sorte zu meinen. Ein Dichter schrieb quasi vom anderen ab. Möglicherweise sind die beiden vorgenannten Perser die eigentlich Schuldigen. Die ihr zweifellos gegebene Schönheit kann es zumindest nicht in „vorchinesischer Zeit“ gewesen sein. Die wird durch andere Wildblumen mühelos überboten, wenn man nur mal an Lilium candidum, Narcissus, Anemone coronarius, Oleander, Cistrosen denkt. Folglich wird mit der Rose ein Ideal besungen, das in der Realität keine Entsprechung hat. Sonst müsste der Dichter neben den Stacheln (was er ja bekanntlich tut) auch die Läuse, den Sternrußtau, den Mehltau und die Kirmesfarben erwähnen.Inzwischen sind Rosen schon fast als Symbol einer übersättigten Gartenkultur zu sehen. Wie bei kaum einer anderen Kulturpflanze ist alles Trachten auf „bunter, fülliger, duftender“ ausgerichtet. Die von Theo erhoffte „blaue Rose“ wird es eines Tages tatsächlich geben. Möge es noch lange hin sein.Nein, nein, die Rose ist am wenigsten geeignet, das Sinnbild der Liebe zu sein. Nur weil so viele das getan haben und tun, muss man ihnen doch nicht auch noch folgen.
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Re:Rose: Die Blume der Liebe
dear hortulanus,jetzt schwanke ich aber ganz schön zwischen zustimmung und ablehnung
ob ich die rose so ganz als symbol der liebe ablehen möchte??? wenn ich so manche (ich glaube es sind die mexikanischen) züchtungen sehen, wo die rosen eher baumstämmen ähneln, die blüten so groß wie kohlköpfe sind und nicht das kleinste bißchen duft zu erschnuppern ist, dann bin ich wohl geneigt dir von herzen zu zustimmen...ähnlich geht es mir bei der friedenstaube und der ansicht von stadttauben
wenn ich im moment die veilchen sehe und erschnuppere, dann stimme ich auch leidenschaftlich für eine etwas intimere, zartere und weniger abgegriffenen variante als blume der liebeaberaberaberwenn dann die ersten rosigüberhauchten wildrosen loslegen (übrigens gibt es da ja auch durchaus mehr farben und formenfülle, no?), der zarte apfelduft da ist, mein erste souvenir de la malmaison ihre klassische form und unbeschreibliche seidenfarbe zeigt, eine elegante, zieliche michelle meilland sich öffnet oder der schwere damaszenerduft einer sich langsam öffnenden purpurfarbenen papa meilland mit unglaublich perfekt gebauter knospe sich öffnethm 



"Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es!" (Bertrand Russell)
Re:Rose: Die Blume der Liebe
Im Nahen Osten gab es schon sehr früh gefüllte, duftende Damaszenerrosen und die Römer kannten auch schon herbstblühende Damaszenerrosen, beide Gruppen wurden von ihnen in ihrem gesamten Einflußgebiet weiter verbreitet.In Mitteleuropa wurden sie zu den Vorfahren der meisten Gartenrosen.
Re:Rose: Die Blume der Liebe
Nun, Rose und Rhodos gehören zusammen, die Rose galt als Blume der Aphrodite, auf minoischen Fresken in Knossos ist die Rose - nicht ganz unumstritten - zu finden.
Re:Rose: Die Blume der Liebe
Danke, Raphaela, diese Arten hatte ich vergessen. Waren sie damals (11. Jhd.)schon so üppig gefüllt?Ob "rhodon" ursprünglich die Rose meinte, darüber ist viel diskutiert worden. Zumindest soll für die Insel Rhodos nicht die Rose (in unserem Sinn) Namensgeberin gewesen sein, sondern der Oleander. Andere sagen der Hibiskus, was aber wohl Unsinn ist, da dieser vermutlich noch später nach Rhodos kam als die Rose, die in diesen Breiten wohl gar nicht oder kaum in der Natur vorkommt (dann aber vermutlich nicht rot).Der Ursprung von "rhodon" soll die Farbbezeichnung "rot" sein. Deshalb auch die Ansicht, dass sich unter "rhodon" so manches verbirgt, was rot ist/war.
Re:Rose: Die Blume der Liebe
Ja, es gab schon Rosen mit 30 bis 60 Blütenblättern, aber die damals so genannten "Hundertblättrigen" haben nichts (bzw. nicht allzuviel, sie werden direkt oder indirekt zu ihren Vorfahren gezählt haben) mit den Ende es 16. Jahrhundets entstandenen Centifolien zu tun.Letztere waren durc ihre starke Füllung überwiegend steril, neigen aber zu Knospenmutationen, unter denen dann ab und zu un- oder halbgefüllte Sorten auftauchten, mit denen dann weiter gezüchtet werden konnte.
- rorobonn †
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Re:Rose: Die Blume der Liebe
...welche anderen verläßlichen guten dufter mit einzelblüte, sommerblühend, eventuell nachblühend, aus dem "frühen"europa gibt es eigentlich noch?sorry, die blöde frage, aber ich erinnere mich fast ausschließlich an kloster- kräutergärten, die sich ja dann als liebesblume nicht direkt angeboten hätten ( andereseits gehörte die rose natürlich auch in den klostergarten...apothekerrose, konditorrose.....)
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Re:Rose: Die Blume der Liebe
...und zusammen mit alten Kreuzgängen sind sie am Wundervollsten und haben so etwas Versponnenes 

Re:Rose: Die Blume der Liebe
Klerus und Adel waren immer schon eng verbandelt und in den Küchen-, Kräuter- und Minne (!)-Gärtchen der Burgen und Schlösser gab es auch schon sehr früh Rosen.Was meinst du mit "Einzelblüte" Roro?Die schon damals sehr verbeitete Gallica officinalis (Apothekerrose) ist wenig gefüllt und zeigt Staubgefäße. Neben der Apothekerrose nd einige anderen Gallicas (ihrem gestreiften Sport Rosa muni und Conditorum, dem "Zuckerröschen" z.B.) waren Albas sehr beliebt und verbreitet (die höchstwahrscheinlich aus einer Zuallskreuzung zwischen Damaszenerrosen und einer Form von Rosa canina entstanden sind).Aber es wurden auch Wildrosen in Gärten angesiedelt, z.B. Rosa majalis und besonders deren gefüllte form, R. majalis plena.Und Damaszenerrosen wurden nach den Römern noch einmal von den Kreuzrittern verbreitet.Man nimmt an, daß es auch letztere waren, die die "Kapuzinerrose" (ein Hinweis auf ihre Verbreitung in mönchische Klostergärten) nach Europa gebracht haben. Aber auch über die eidenstraße sind schon rüh Rosen aus dem Fernen Osten vereinzelt bis nach Europa gelangt.
Re:Rose: Die Blume der Liebe
Leonhart Fuchs kannte jedenfalls bereits gefüllte Rosen:" Der zamen (rosen) so man in den gärten pflantzt/ seind auch zweyerley/ weiß und rot: und derselben auch zweyerley/ gefüllt und ungefüllt."Abgebildet werden Rosa canina und R. gallica, als zwei Wildsorten.
Re:Rose: Die Blume der Liebe
Dieses Bild aus Knossos (Original in Heraklion) soll eine Rose abbilden...Oleander ists jedenfalls nicht 

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Re:Rose: Die Blume der Liebe
Das ist bekannt. Gilt als eine der frühesten Rosendarstellungen, wenn es denn eine sein sollte. Das dreizählige Blatt lässt erheblich zweifeln.Damit ist aber noch nicht der Beweis für die herkunft des Namens Rhodos erbracht. Kommen denn überhaupt auf den kargen Dodekanes-Inseln Wildrosen vor?