Das macht Paulche schon. Wer ihn nicht kennt, Paulche selektiert mediterrane Fruchtgehölze, sät Unmengen Feigen,Granatäpfel und Co. aus, um frostfeste Selektionen zu bekommen. Ein kleiner Kampf gegen Windmühlen, aber sehr bewundernswert, finde ich (bei den Feigen gibt's wohl schon erste Erfolge)So gesehen könnte man doch eine echte Olive pflanzen. Das wäre Russisches Roulette im Garten.
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Olivenbaum (Gelesen 19461 mal)
Moderator: cydorian
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Re:Olivenbaum
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enigma
Re:Olivenbaum
Es gab zwischen 1933 und 1945 Versuche, Oliven in Deutschland anzubauen, unter anderem hier in Südbaden. Daraus wurde nur Brennholz.
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Re:Olivenbaum
Na wenn sie so groß wurden dass es Brennholz gab, dann war es ja schon fast ein Erfolg. 
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Re:Olivenbaum
Das Teil hat mich überrascht.Hab grad mal Bilder vom Kahlfrostfebruar 2012 rausgesucht. Im Sommer vorher frisch gepflanzt. Allerdings bekam ichs mit der Angst zu tun, und hab nach einer Nacht mit -16 ein Vlies drübergeworfen, da ja frisch gepflanzt. Die folgende Nacht hatte -17. Barfrost ohne Schnee.So sah Phillyrea angustifolia einige Wochen später aus.....Phillyrea finde ich nicht schlecht, wenn denn deren Winterhärte ausreicht.
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Re:Olivenbaum
Das ist sie Mitte November diesen Jahres. Leider schlechtes Foto. (das links)
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Re:Olivenbaum
Die härtesten Selektionen dürfte es in der Toskana geben. Die hatten in 1985 (?) einen desaströsen Frosteinbruch (bis -20) und demzufolge riesige Verluste zu verzeichnen.Die Neuanpflanzungen sollten eigentlich sehr robuste Selektionen sein.
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Re:Olivenbaum
Nochmal zur Verdeutlichung, wie damals z.b. die Helleborus orientalis aussahen.Trotzdem halte ich Phillyrea angustifolia nicht für eine überall winterharte Pflanze. Viele meiner getesteten Exoten gingen nach diesem Februar (und auch die Winter davor) kaputt. (Diverse angeblich besonders harte Camellia, Hanfpalmen, Quercus phillyreoides, Q. turnerii).Ein weiterer Überraschungskandidat war damals auch Prunus lusitanica und Magnolia grandiflora. In diese Winterhärtegruppe würde ich auch die Phillyrea stecken. Ohne Gewähr
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Re:Olivenbaum
Trotzdem wird das hier nichts. In der Toskana sind solche Frosteinbrüche recht kurz, der Boden gefriert nicht tief. Oberirdisch kann so ein älterer Olivenbaum kurzfristig soviel Frost überstehen, aber nicht im Wurzelbereich.Die härtesten Selektionen dürfte es in der Toskana geben. Die hatten in 1985 (?) einen desaströsen Frosteinbruch (bis -20) und demzufolge riesige Verluste zu verzeichnen.Die Neuanpflanzungen sollten eigentlich sehr robuste Selektionen sein.
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Re:Olivenbaum
Das dürfte mit einer dicken Mulchschicht doch abzufedern sein. Problematischer dürfte das oberirdische Holz sein, wenn der Baum nicht zur Ruhe kommt.
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Re:Olivenbaum
Ja, es gibt ja so Freaks, die "umbauen" ihren Olivenbaum mit einem Gewächshaus und legen Lichterspiralen zum Heizen rein. Das kann man machen. Übrigens, ein paar wenige Jahre hat eine echte Olive bei mir immer wieder aus dem Wurzelstock ausgetrieben. Saß vor einer Südmauer. Dann war sie doch hinüber.Meine Kübeloliven stehen in der freistehenden und ungeheizten Garage, dort drinnen hatte es auch schon mal -14. Die Kübel stehen dicht an dicht und sind mit Blumenerdesäcken abgeschirmt. Über die Pflanzen wird bei großer Kälte ein Vlies geworfen.Auch das funktioniert. Sie haben zwar in einem langen und dauerfrostigen Winter teils alle Blätter geschmissen, aber dann irgendwann wieder ausgetrieben.Im Tomatenhaus funktioniert es aber nicht! Hab ich 2 mal probiert, 2mal Totalschaden.
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enigma
Re:Olivenbaum
Wir haben das schon öfter hier erörtert: Oliven als typische Gehölze der mediterranen Flora vertragen als größere Bäume kurzzeitig auch kräftige Fröste.Das große "Manko" ist aber, dass sie nicht wie die Gehölze der gemäßigten Zone in längere Winterruhe gehen, sondern schon bei kurzfristigen milderen Phasen wieder in Gange kommen. Im Mittelmeerklima ist das auch eine erfolgreiche Strategie, da die Gehölze so die winterliche Regenzeit nutzen können.In unserem Klima aber ist das verheerend, da der nächste strenge Frost dann schlimmste Schäden anrichtet.
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Re:Olivenbaum
Nun, der normale Spätwinteraspekt einer Lenzrose. Will sagen? ;)Bristlecone schrieb es bereits: die bloße Angabe von überlebten Temperaturminima ist doch Schall und Rauch, ebenso wie die Angabe von USDA-Zonen. Das hatten wir oft genug. Daß ein leichter Maifrost mehr Schaden anrichten kann als ein zweistelliger im Dezember, ist hinlänglich bekannt. Und ein Paradebeispiel für problematische Witterungsverläufe war doch der Februar '12, bei dem mitnichten nur die absoluten Minima das Problem waren. Fatal war dies erst in Kombination mit der vorangegangenen Phase extrem milder Witterung.Nochmal zur Verdeutlichung, wie damals z.b. die Helleborus orientalis aussahen.
Re:Olivenbaum
Ohne viel Aufwand beim Winterschutz ist eine Olive in Mitteleuropa wohl kaum auf Dauer durchzubringen. Selbst in den winterkälteren Gebieten wo sie vorkommt gibt es praktisch keinen Dauerfrost. Ich wollte früher auch eine Olive und habe mich auf die Suche nach den in den Randregionen der Kulturzonen Südfrankreichs und Italiens angebauten Sorten gemacht. Auch diese Sorten haben sich für die Wiener Winter als nicht tauglich erwiesen wobei wie gesagt die absolute tiefste Temperatur in einem Winter wohl nicht das entscheidende Kriterium ist.Die Art und Dauer der Fröste sowie das Wechseln zwischen milden und sehr kalten Phasen sind KO-Kriterien.
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enigma
Re:Olivenbaum
Eine zusätzliche Rolle spielt auch, dass in südlicheren Gegenden im Winterhalbjahr die Tage deutlich länger sind als bei uns und die Nächte kürzer. Außerdem steht die Sonne höher als bei uns. Das führt dazu, dass die Temperaturen nach einer frostigen Winternacht, die nicht so lange dauert wie bei uns, tagsüber schneller wieder in den Plusbereich gelangen.
Re:Olivenbaum
Dass eine Pflanze mediterranen Ursprungs ist schließt eine ausreichende Winterhärte in unseren Breiten nicht automatisch aus. Man denke an Cistrosen und Vitex agnus castus. Die Liste lässt sich bestimmt verlängern.Es wäre für Olivenbaum-Begeisterte gewiss interessant, ob es auch auf diesem Gebiet inzwischen Züchtungen gibt, deren Winterhärte höher anzusiedeln ist, so dass bei ausreichendem Kleinklima (Innenhofsituation beispielsweise) eine realistische Überlebenschance besteht. Die bitteren Erfahrungen in der Toskana könnten ein Hinweis sein.Der Hinweis von Danilo "die bloße Angabe von überlebten Temperaturminima ist doch Schall und Rauch, ebenso wie die Angabe von USDA-Zonen" ist nur für Gartenanfänger wichtig. Jeder, der etwas länger einen Garten pflegt, weiß darum. Dennoch juckt es selbst alte Hasen in den Fingern, hin und wieder Grenzen auszutesten. Finde ich auch gut.