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Re: Die 3 wichtigsten "Must-haves" alter Apfelsorten
Verfasst: 8. Okt 2015, 09:53
von Nemesia Elfensp.
aber Martina,nicht Du bist das naive Schaf, sondern er ist der ungebildete Hammel - das zu Deinem Trost und damit Dir das Weltbild wieder zurecht rückt :DNemi
Re: Die 3 wichtigsten "Must-haves" alter Apfelsorten
Verfasst: 8. Okt 2015, 09:59
von Bienchen99
das seh ich aber auch so...Gala

, das ist ja nun wirklich nichts besonderes. Genau wie Breaburn ein Allerweltsapfel. Wobei der Breaburn aus meinem Garten viel besser schmeckt als die gekauften

Re: Die 3 wichtigsten "Must-haves" alter Apfelsorten
Verfasst: 8. Okt 2015, 10:03
von hymenocallis
@Martina777Also meine Schwiegereltern haben einen Ausflug in die grüne Mark gemacht und sind mit 3 Steigen Kronprinz wieder zurückgekommen. Die kannst dort sicherlich überall kaufen - einfach bei einem Garten mit solchen Äpfelbäumen stehen bleiben und läuten.Meist haben die Leute dort so viel, dass sie dir gerne was verkaufen.
Das war ein Glücksfall und nicht die Regel. In vielen Gärten sind die alten Bäume schon längst gefällt - Kronprinz Rudolf macht wegen der kleinen Äpfelchen viel zu viel Arbeit bei der Ernte. Noch dazu ist er anfällig für Schorf. Deswegen ist er inzwischen ja gesucht und teuer. Im Erwerbsanbau spielt er eine untergeordnete Rolle - die hohen Preise, die im Handel für die Sorte verlangt werden, will auch nicht jeder zahlen. LG
Re: Die 3 wichtigsten "Must-haves" alter Apfelsorten
Verfasst: 8. Okt 2015, 10:37
von Artessa
neben dem Klarapfel, weil er der erste Wirtschaftsapfel zum Backen und zum Kochen ist, habe ich in diesem Herbst die ersten Früchte der Bäume verkostet......sehr leckerPurpurrote CousinotGravensteinerSchöner von HerrnhutRote Sternrenetteund der rote Booskop - unverzichtbarAlso, 3 Sorten hervorheben überfordert michGrußartessa
Re: Die 3 wichtigsten "Must-haves" alter Apfelsorten
Verfasst: 8. Okt 2015, 11:01
von Sandkeks
Auf der Suche nach den eigenen
must haves würde ich diverse Obstverkostungen besuchen und mir von vielen Leute bei diversen Gartenbesuchen einen Apfel zum Kosten geben lassen. Anschließend nach den Standortbedigungen, Wüchsigkeit und Krankheitsanfälligkeit schauen und dann auswählen.Meine drei Lieblingssorten sind: Helios, Alkmene und Clivia. Dummerweise ist Clivia aber schwachwüchsig und wird vermutlich auf meinem Sandboden nicht glücklich.

Mal sehen.
Re: Die 3 wichtigsten "Must-haves" alter Apfelsorten
Verfasst: 8. Okt 2015, 11:44
von b-hoernchen
Alle drei sind Abkömmlinge vom Geheimrat Dr. Oldenburg; Alkmene und Clivia sind Kreuzungen mit Cox Orangenrenette und Clivia ist in x Re-Sorten eingegangen.
Alkmene schmeckt gut.Bei den neuen Sorten gibt aber auch welche, die aromareich sind. Letztens habe ich Resi verkostet...der war sehr aromatisch.
Keine Frage, bei den modernen Sorten, gibt's tolle, aromatische Tafeläpfel! Hier geht's mir aber jetzt um den oft zitierten "Geschmack alter Sorten" jenseits von Cox O. und Golden Delicious, deren Aromen einem in fast jeder Neuzüchtung entgegenschlagen.
Re: Die 3 wichtigsten "Must-haves" alter Apfelsorten
Verfasst: 8. Okt 2015, 12:02
von cydorian
Wo liegt nun der oft zitierte Geschmack alter Sorten jenseits von Cox O. und Golden Delicious, deren Aromen einem in fast jeder Neuzüchtung entgegenschlagen?
Das ist mehrdimensional. Es fängt schon mit der Konsistenz an, Neuzüchtungen müssen transportfest sein. Bei alten Sorten war zartes Fruchtfleisch ein Argument, die Leute hatten oft keine guten Zähne. Übrigens: Cox ist eine alte Sorte, aus dem Erwerbsobstanbau weitgehend verschwunden.Geschmack ist u.a. Aroma, Zucker, Säure, Polyphenole (die so ziemlich restlos rausgezüchtet worden sind), Struktur. Und nun such mal eine Neuzüchtung, die- den Duft eines Gravensteiners hat und dem herrlich lockeren und aromatischen Fruchtfleisch? Oder den Rosenduft eines Roten von Simonffi?- die Säurestruktur eines der "weinwürzigen" und total unmodischen Äpfel wie mein Brettacher, der Rieslingsekt unter den Äpfeln? Es gibt nur noch süssliche Sossen.- Aromen hat wie Signe Tillisch, ein Winterkalvill nach etwas Lagerung, einer Orleans Renette?- die wir überhaupt anbauen und lagern können? Das moderne Zeug ist im Naturlager meist nicht haltbar, nur auf kleinen Baumformen gut?Gegen Neuzüchtungen habe ich nichts. Sie sind halt ein Land auf einem Kontinent, der aber noch viel viel mehr zu bieten hat.
Re: Die 3 wichtigsten "Must-haves" alter Apfelsorten
Verfasst: 8. Okt 2015, 12:06
von b-hoernchen
Hier taucht der Jagdapfel auf. Einfach mal durchlesen
Danke Bienchen für den link! Also ist das der Purpurrote Cousinot! Dass der Birnenaroma haben kann, höre ich das erste Mal, aber interessant... .
Re: Die 3 wichtigsten "Must-haves" alter Apfelsorten
Verfasst: 8. Okt 2015, 12:29
von b-hoernchen
- den Duft eines Gravensteiners hat und dem herrlich lockeren und aromatischen Fruchtfleisch? Oder den Rosenduft eines Roten von Simonffi?
Gravensteiner unterschreibe ich voll, der ist eine Klasse für sich! Leider bei mir auf schwachwüchsiger Unterlage ein Problemapfel mit einer Stammkrankheit (dazu habe ich schon einen thread bei Pflanzengesundheit aufgemacht) und anfällig für Mehltau. Den anderen muss ich mal googeln.
- die Säurestruktur eines der "weinwürzigen" und total unmodischen Äpfel wie mein Brettacher, der Rieslingsekt unter den Äpfeln? Es gibt nur noch süssliche Sossen.
Das mit den süsslichen Soßen, meine ich zu kennen, das ist die etwas pomadige Golden Delicious-Süße, die für viele Leute schon unverzichtbar zum Apfel gehört. Es ist schwierig Leute heute noch für Äpfel zu begeistern, wenn diese nicht total süß sind. Meinen (ganz unbeabsichtigt auf schwachwüchsiger Unterlage zu mir gekommenen - bestellt war ein Parkers Pepping) Brettacher finde ich eigentlich gut ausgewogen.
cydorian hat geschrieben:- Aromen hat wie Signe Tillisch, ein Winterkalvill nach etwas Lagerung, einer Orleans Renette?
Zumindest der Winterkalvill, falls du den weißen meinst, eher ein "must avoid" und das Gegenteil von "easy gardening". Die anderen würde ich mir gerne mal näher ansehen... .Ansonsten eines meiner "must-have" , weil ich gerade einen esse - leider nicht aus eigenem Garten - die Zabergäu-Renette! Die Sommerhitze hat dem wieder richtig gut getan. Sowas von würzig, delikat zu kauen vom Runterbeissen bis zum Abgang, das Gegenteil von diesem Topaz, der nur bunt parfümiertes Zuckerwasser in Styrodur ist.
Re: Die 3 wichtigsten "Must-haves" alter Apfelsorten
Verfasst: 8. Okt 2015, 12:38
von JörgHSK
Es gibt da pomologische Probleme bei der Sortenechtheit vom Purpurroten Cousinot, ob es der echte war? Im Reisermuttergarten steht er falsch, ob auf Altbäumen noch die Orginalsorte aus den alten Beschreibungen?Aber meine Lieblingsäpfel:dürfen es nur drei sein?Moringer Rosenapfel, hat ein einzigartiges Aroma, hält aber nicht lange...Prinzenapfel, auch ein besonderes Aroma, hält nur etwas länger..Goldrenette von Blenheim, später toll nussig.Winterzitronenapfel, herrlich spritzig zitronig säuerlich mit viel Zucker, hält lange...
Re: Die 3 wichtigsten "Must-haves" alter Apfelsorten
Verfasst: 8. Okt 2015, 12:42
von martins9
Oha, wusste gar nicht, dass der Gravensteiner so bekannt und geschätzt ist. Von mir wird er auch sehr geschätzt, der ist geschmacklich von den handelsüblichen Äpfeln so meilenweit entfernt, im positiven Sinne natürlich. Ich entsafte relativ viel mit dem Dampfentsafter, mische da Sorten von Nachbarn getauscht oft bunt durcheinander. Aber ich kann sagen, auf 6l Apfelsaft schmeckt man es heraus, wenn da 500ml Gravensteiner dabei ist. Er veredelt jeden Apfelsaft!!!Leider hat mein Hochstammbaum nur noch 1/3 der tragenden Äste und unten auch nur noch einen schmalen wasserführenden Stammteil, der Rest ist morsch. Ein Jahr gebe ich ihm noch, dann muss er leider weg. Einen habe ich schon neu gepflanzt, wurde mir geschenkt, da muss ich mal wegen Unterlage usw. nachfragen. Weitere Bäume sind in Planung!
Re: Die 3 wichtigsten "Must-haves" alter Apfelsorten
Verfasst: 8. Okt 2015, 12:48
von cydorian
Zumindest der Winterkalvill, falls du den weißen meinst, eher ein "must avoid" und das Gegenteil von "easy gardening".
Schwieriger wie heutige Sorten ist der auch nicht. Er geht halt ebenfalls nicht in jedem Klima und das Aroma kommt mit etwas Lagerung stärker. Es gab glaub ich schon mal einen Thread darüber hier.Gravensteiner war lange eine gut bezahlte Marktsorte, wer sich mit Äpfeln beschäftigt kennt den. Auch heute noch spielt er neben dem Hobbyanbau eine wichtige Rolle bei Obstdestillaten. Achte beim Neukauf darauf, NICHT die roten Mutanten zu kaufen, die sind schlechter - so wie der Rote Berlepsch, rotschaligere Boskoopmutanten. Leider lügen einen die Baumschulen in diesem Punkt oft an bzw. wissen es selbst nicht besser (oder wollen es nicht wissen).
Re: Die 3 wichtigsten "Must-haves" alter Apfelsorten
Verfasst: 8. Okt 2015, 12:52
von Sandkeks
Außer einer Sammlung von Apfelsorten bringt Dir das doch aber nichts. Jeder mag andere Äpfel, der eine liebt Ontario, während ich den kaum herunterkriege usw.

Wer es eher mild mag, wird Carola lieben. Dank Mutters Garten habe ich neben meinen drei Lieblingsapfelsorten auch eine Reihe
don't ever plant them-Liste.

Re: Die 3 wichtigsten "Must-haves" alter Apfelsorten
Verfasst: 8. Okt 2015, 13:00
von b-hoernchen
Zumindest der Winterkalvill, falls du den weißen meinst, eher ein "must avoid" und das Gegenteil von "easy gardening".
Schwieriger wie heutige Sorten ist der auch nicht.
Der weiße Winterkalvill ist hierzulande schwieriger und zickiger als jede moderne Gartensorte, die meistens auf problemlosen Ertrag ausgewählt wurden. Schon als Jungveredlung würde der mir ohne Spritzen vom Mehltau völlig totgefressen. Ein Bekannter hat einen Hochstamm (lehmiger Schotter im Untergrund) - kränkelnder Baum ohne nennenswerten Ertrag, so drei, vier Äpfel im Jahr. Da verhungert man ja dabei!
Re: Die 3 wichtigsten "Must-haves" alter Apfelsorten
Verfasst: 8. Okt 2015, 13:05
von b-hoernchen
Dank Mutters Garten habe ich neben meinen drei Lieblingsapfelsorten auch eine Reihe
don't ever plant them-Liste.

Die könnte für viele Neueinsteiger interessant sein. Willst sie uns geben - oder vielleicht sollte man der sogar einen eigenen thread widmen? Du schreibst, du gärtnerst auf Sandboden (wobei eigentlich ich eher wie eine Sandbiene Sand nach Hause schleppe, um den schweren Boden zu lockern).