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Re: Ganz schön harte Südafrikaner ...
Verfasst: 30. Aug 2016, 11:39
von botaniko †
Hallo zusammen,
komme erst jetzt zum Antworten, sorry.
Zunächst @ Eckhardt
Wenn ich mich recht entsinne, hatte ich bereits Fotos von 'White Giant' gezeigt. Aber ich füge nochmal die pics an, die gerade verfügbar sind. 'Whie Giant' gehört ja zu den wenigen aethiopica-Sorten, die Blätter mit durchscheinenden Flecken haben, so wie viele der Knollen-Arten. Da scheinen also auch andere Arten drinzustecken ...





Auf dem nächsten Bild ist zwar 'Mr. Martin' zu sehen, aber im Hintergrund sehr schön die gefleckten Blätter von 'White Giant', die zudem größer sind als bei "normalen" aethiopica-Sorten, auch das wohl ein Erbgut von Knollen-Sorten, die im Alter manchmal riesige Blätter treiben.

Hier kann man gut die riesigen Blätter von elliottiana-Sorten sehen:

@ pearl
Die Kultur von X Amarcrinum ähnelt vollständig der von Crinum X powellii und ist auch nicht schwieriger. Sie sind so dankbar, dass Du einfach noch einmal einen Versuch starten solltest. Einziehen tun sie nicht, das immergrüne Laub wird lediglich im Winter mehr oder weniger geschädigt und dann Ende Februar vollständig zurückgeschnitten.
Es gibt aber Kreuzungen mit Amaryllis belladonna, die das Laub einziehen, z. B. X Amarine tubergenii, eine Kreuzung mit einer Nerine-Art. Diese verlangen unbedingt die Trockenruhe im Sommer, sonst wird's nichts mit Blüten. Da man die Namen leicht verwechseln kann, könnte es auch diese Art in der Bretagne gewesen sein. Ansonsten fällt mir nur noch Lycoris squamigera ein, die - ähnlich einer Amaryllis belladonna - blattlos blüht.
Gruß
Re: Ganz schön harte Südafrikaner ...
Verfasst: 30. Aug 2016, 11:47
von botaniko †
@ Eckhardt
Nerine krigei kannte ich bisher nicht, keinerlei Erfahrungen also, meine Nerinen sind bowdenii-Sorten und stehen im ungeheizten Gewächshaus, wo sie im Sommer kein Wasser erhalten. Seither blühen sie regelmässig im späten Herbst.
Gruß
Re: Ganz schön harte Südafrikaner ...
Verfasst: 30. Aug 2016, 12:10
von botaniko †
Hallo,
bisher haben wir ja nur die ganz Südafrikaner mit ganz großen Blüten gezeigt, das Pendant dazu sind Rhodohypoxis. Meine Pflanzen stehen zusammen mit winterharten Kakteen und Mittagsblumen in luftigem Substrat




Die Pflanzen sind sämtlich aus Samen herangezogen und dann selektiert worden (oder der Winter hat's übernommen). Wichtig für Rhodohypoxis ist weitgehende Trockenheit im Winter. Ich lege Glasscheiben darauf.
Bei den Mittagsblumen handelt es sich meistens um Delosperma sutherlandii, eine der Arten, die übrigens auch knollenartige Wurzeln haben.

Gruß
Re: Ganz schön harte Südafrikaner ...
Verfasst: 30. Aug 2016, 12:45
von pearl
botaniko hat geschrieben: ↑30. Aug 2016, 11:39@ pearl
Die Kultur von X Amarcrinum ähnelt vollständig der von Crinum X powellii und ist auch nicht schwieriger. Sie sind so dankbar, dass Du einfach noch einmal einen Versuch starten solltest. Einziehen tun sie nicht, das immergrüne Laub wird lediglich im Winter mehr oder weniger geschädigt und dann Ende Februar vollständig zurückgeschnitten.
Es gibt aber Kreuzungen mit Amaryllis belladonna, die das Laub einziehen, z. B. X Amarine tubergenii, eine Kreuzung mit einer Nerine-Art. Diese verlangen unbedingt die Trockenruhe im Sommer, sonst wird's nichts mit Blüten. Da man die Namen leicht verwechseln kann, könnte es auch diese Art in der Bretagne gewesen sein. Ansonsten fällt mir nur noch Lycoris squamigera ein, die - ähnlich einer Amaryllis belladonna - blattlos blüht.
danke!
Re: Ganz schön harte Südafrikaner ...
Verfasst: 1. Sep 2016, 16:10
von botaniko †
Hallo,
ich glaube, jetzt sind die harten Südafrikaner ausgegangen oder blühen gerade nicht, Nerine und X Amarine ruhen ja noch, da könnte man doch mal den Kontinent wechseln und nach Südamerika gehen.
Hier ist eine meiner Lieblings-Inkalilien, aus der Princess-Serie die Sorte 'Susanna':

Genauso schön und dankbar, ebenfalls aus der Princess-Serie die Sorte 'Zavina':

Und was gibt's bei Euch?
Gruß
Re: Ganz schön harte Südafrikaner ...
Verfasst: 2. Sep 2016, 10:45
von Eckhard
...hier noch ein harter Südafrikaner, aber wieder kein Zwiebelgewächs:
Phygelius capensis.
Wenn sie in milden Wintern oberirdisch nicht abfrieren, blühen sie viele Monate lang. Wenn sie oberirdisch abfrieren, starten sie später. Ich überwintere gerne eine Stecklingspflanze frostfrei und pflanze sie im Frühjahr aus, die dann von Mai bis Herbst blüht.
Grüße
E.
Re: Ganz schön harte Südafrikaner ...
Verfasst: 2. Sep 2016, 13:17
von botaniko †
Sehr schön, Eckhardt,
ich hatte mal die ganz gewöhnliche capensis und einen gelben Sport davon, sind dann beide mal 2 harten, aufeinanderfolgenden Wintern erlegen, ich trug allerdings die Schuld, weil ich vor angekündigtem Stark- und Dauerfrost (noch dazu ohne Schnee) nicht geschützt hatte. Umso mehr hat mich jetzt das Bild gefreut.
Gruß
Re: Ganz schön harte Südafrikaner ...
Verfasst: 2. Sep 2016, 13:58
von raiSCH
Bei mir kämpfen seit Jahren Phlomis russeliana und die rote Kapfuchsie auf mehreren Quadratmetern vor meinem Wintergarten um den Platz, aber der Kampf scheint unentschieden zu bleiben. Jedenfalls schützen die dicken Blätter des Brandkrauts die Phygelius-Triebe und natürlich deren Wurzeln gegen winterliche Schäden.
Re: Ganz schön harte Südafrikaner ...
Verfasst: 2. Sep 2016, 14:53
von botaniko †
... Du machst es Dir einfach ... ;)
Re: Ganz schön harte Südafrikaner ...
Verfasst: 2. Sep 2016, 15:29
von Eckhard
Ciao botanico,
hast Du die Inkalilien ausgepflanzt? Bei mir ist A. aurea winterhart, andere habe ich nicht gewagt auszuprobieren.
E.
Re: Ganz schön harte Südafrikaner ...
Verfasst: 3. Sep 2016, 11:55
von botaniko †
Hallo Eckhardt,
komme erst jetzt zum Antworten:
Ja, die gezeigten Alstroemerien sind ausgepflanzt direkt an der Südwand unseres Hauses und bekommen auch keinen weiteren Schutz. Sie halten sich dort seit vielen Jahren. Schon des öfteren habe ich versucht, die gleichen Sorten, die ich noch zusätzlich auch in Kübeln halte, wenige Meter weiter von der Hauswand entfernt, anzusiedeln, was bisher immer scheiterte. Ich denke, es ist die Feuchtigkeit im Winter, die sie gar nicht mögen.
Alstroemeria aurea habe ich dagegen mitten im Garten total ungeschützt stehen, wo sie herumvagabundiert und über 2m hoch wird, so dass sie sich an anderen Pflanzen anlehnen muss. Die Wurzeln stecken bestimmt in frostsicherer Tiefe.
Hier mal Bilder aus diesem Jahr:



Gruß
Re: Ganz schön harte Südafrikaner ...
Verfasst: 3. Sep 2016, 12:15
von partisanengärtner
Die könnten mir auch gefallen.
Drosera capensis ist scheinbar auch winterhart. Vermehrt sich auch im Moorbeet und ist auch nicht ganz so heikel wie andere Drosera. Es muß halt frischer Boden sein und möglichst wenig Kalkgehalt. Bei einigen die sie schon länger ausgepflanzt haben sähen sie sich sogar aus.
Sonst treibt er aus den fleischigen Wurzeln wieder aus wenn er oberirdisch abfriert und kommt dann ab August zur Blüte.
Re: Ganz schön harte Südafrikaner ...
Verfasst: 3. Sep 2016, 16:49
von botaniko †
Hallo Partisanengärtner,
gut, dass Du "scheinbar" geschrieben hast, wirklich winterhart ist Drosera capensis nämlich ganz und gar nicht. Wie Du richtig schreibst, treibt die Pflanze lediglich aus Wurzelteilen, die der Frost nicht zerstört hat, wieder aus, das machen übrigens auch andere nicht winterharte Arten, wie z. B. Drosera binata aus Australien. Würden nun zwei harte Winter aufeinanderfolgen, wären die Pflanzen auf jeden Fall dahin, da sie nicht genug Zeit hätten, wirklich dicke Wurzeln (nur aus denen regenerieren sie sich) zu bilden.
Besser also, man bringt sie nach innen, wo's ruhig gerade frostfrei sein darf.
Gruß
Re: Ganz schön harte Südafrikaner ...
Verfasst: 3. Sep 2016, 16:58
von floridus
Bei mir wächst und blüht seit 3 Jahren regelmäßig Dierama pauciflora. Klimazone 8a, kalkhaltiger Lehmboden, mit Split und Sand durchlässig gemacht. Keine Abdeckung im Winter, sonnige Südlage. In diesem Frühjahr habe ich ca. 10 Arten neu ausgesät, alle sind gut aufgelaufen, müssen aber jetzt noch über den Winter (Quelle: Plant World), was ich im ungeheizten GH machen werde, weil die Jungpflanzen etwas empfindlicher sind. Bin gespannt.
Im nächsten Frühjahr werde ich meine Altpflanze mal aufnehmen und neu setzen, weil sie wohl dazu neigen, im Lauf der Zeit blühfaul zu werden. Die alten Speicherwurzeln "erdrücken" irgendwann die neuen. Dann werde ich mit dem Nachwuchs auch noch ein paar neue Standorte ausprobieren.
Re: Ganz schön harte Südafrikaner ...
Verfasst: 3. Sep 2016, 17:44
von partisanengärtner
Also D.binata habe ich seit 8 Jahren draußen beobachtet. Da gab es doch solche doppelten normale Winter. Die blühen alle im Juli August. Da müssen vermutlich erst mal sehr kurze Sommer kommen das die schlapp machen.
Die letzten Jahre vermehren sie sich zunehmend.
Beide Arten haben mehrere mm dicke tiefreichende Wurzeln. Man muß sie nur im Frühjahr auswildern, dann haben sie ausreichend Zeit sich auszubreiten.
Wenn sie im gleichen Jahr zur Blüte kommen haben sie vermutlich ausreichend Reserven um im nächsten Jahr auszutreiben.
Das haben die Formen die da wachsen immer geschafft. Allerdings unter -24 ein über viele Nächte in Reihe habe ich noch nicht erlebt. Das hatte es schön länger nicht mehr kann aber hier auch deutlich tiefer vorkommen.
In Nordamerika hat sich Drosera capensis in den Gebirgen Oregons schon als unerwünschter Neophyt etabliert. Da geht noch was nehme ich an.
Beide Arten sind eigentlich schon fast Unkraut. Zur Not kann man ja auch einen Wurzel oder Blattsteckling drinnen am Fenster überwintern. Bei capensis ist die Dauerkultur am Fenster auch möglich.
Ich beobachte sie in 6a-b. Da wirst Du sicher keine Probleme bekommen. Die Formen sind aber schon unterschiedlich in der Härte.