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Erdbeeren 2017 (Gelesen 9101 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Mediterraneus
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Re: Erdbeeren 2017

Mediterraneus » Antwort #30 am:

Eine Bekannte hat bei Baumaux bestellt. Ich bestellte dort vor Jahren schon mal Erdbeeren und wurde erstmals auf Frigopflanzen aufmerksam. Die Qualität von Erdbeeren dort fand ich sehr gut (nicht alles ist gut, meine mitbestellten Spargelwurzeln waren erbärmlich angetrocknet)
In der Beschreibung im Katalog war die Rede, dass die Sorte für den Bio-Anbau geeignet ist, sie soll widerstandsfähig gegen Krankheiten sein und Hauptargument für mich war, dass sie ein mächtiges Wurzelsystem hat und somit mit wenig Gießen auskommen soll.

2017 ist Trockenheit bisher allerdings bei mir kein Problem. Eher ist Sumpf.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Rhoihess
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Re: Erdbeeren 2017

Rhoihess » Antwort #31 am:

Hier ist das Gros schon durch (v.a. Senga Sengana), die Ostara und Walderdbeere Rügen sind zwar "immertragend", haben aber auch Ende Mai/Anfang Juni Haupternte, bis November kommt immer mal ein bisschen nach (wenn's mal nicht wieder zu trocken ist), reicht aber meist nur zum Naschen.

Was mich allerdings wundert - meine Erdbeeren im vollsonnigen Beet geben trotz regelmäßiger Wässerung und Mulchschicht oft nur eher kleine Früchte und fangen bei der kleinsten Trockenheit/Hitze an zu welken. Dagegen hat sich auf der sehr trockenen Mauer (wo sonst nur Dachwurzen und Mauerpfeffer wachsen) neben der Garage eine wild selbst ausgesät - und gedeiht ohne Pflege problemlos! Gibt auch noch riesige (bis 20g, sieht auf dem Bild nicht so aus), schmackhafte Früchte ab und macht ordentlich Ableger. Werde ich wohl nach und nach verpflanzen, um zu schauen ob es sich nur um ein Standortproblem beim Beet handelt, oder diese "Wild"sorte mehr abhaben kann

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cydorian
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Re: Erdbeeren 2017

cydorian » Antwort #32 am:

Dein Sämling auf der Mauer sieht mit den sehr langen Stielen nach Beteiligung von Walderdbeere aus. Die sind sehr trockenfest, haben aber andere Nachteile.

Wegen der Fruchtgrösse deiner Kultursorten guck dir mal die Anleitung zum Profianbau an: http://www.provinz.bz.it/land-hauswbildung/download/erdbeeren.pdf

Es kann sein, dass sie zu heiss stehen. Den Fehler hab ich auch mal gemacht, vor einer weissen Hauswand, da brannte die Sonne kräftig hin. Weiter hinten im Beet mit ausgeglicheren Temperaturen waren die Früchte grösser. Hitzestau ist ganz schlecht.
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Re: Erdbeeren 2017

Rhoihess » Antwort #33 am:

Danke für die Info! Also die im Beet stehen zwar vollsonnig, aber nicht vor irgendeiner Mauer oder so sondern komplett frei (im Gegensatz steht die abgebildete Mauererdbeere zwar vor einer weißen, aber Nordwestwand, kriegt also nur abends direkte Sonne). Auch leidet "Rügen" im Beet am schnellsten unter Trockenheit, obwohl es eine vesca ist, während "Senga Sengana" (also eine x ananassa) noch deutlich unempfindlicher ist. Aber ja, Hitze hatten wir hier in letzter Zeit viel (mehrmals bis 33° seit Ende Mai, lokal in Bodennähe wahrscheinlich noch mehr), aber das ist nix total Ungewöhnliches hier, Erdbeeren sind in unsere Ecke keine einfache Kultur, Feigen sind da teilweise anspruchsloser...
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Re: Erdbeeren 2017

cydorian » Antwort #34 am:

Der Thread ist alt, aber es passt rein: Ich habe die hier erwähnte und diskutierte Rubis de Jardins bei Baumaux bestellt, weil Trockenheit und Hitze hier die entscheidenden Probleme bei Erdbeeren darstellen und ich auf jede Hoffnung gerne hereinfalle :-)

2017 kamen die Pflanzen. Sehr spät, lächerlich schwache Ware. Hab sie eingepflanzt, zu flach, frostgeschädigt im Winter, sehr schwacher Start 2018. Dann kam die Hitze und brutale Trockenheit 2018 ohne jeden Niederschlag von Juni bis November. Schlecht, ganz schlecht. Aber die meisten Pflänzchen überlebten und trieben Kindel. Chance gegeben, weiter vermehrt.

Dieses Jahr war der Start ebenso holprig, erst wochenlang heiss, dann Bodenfrost in die Blüte hinein, schliesslich ein Winter im Mai. Rubis de Jardins wuchs trotzdem gut und vital, zeigt sich klar robuster wie die danebenstehenden Sorten. Das waren unter anderem Standardsorten wie Florence oder Honeoye. Trockenheit im Juni: Florence und Honeoye lassen die Blätter hängen, Rubis fruchtet ungerührt. Luftfeuchte Nächte, jeden Morgen tropfender Tau: Florence fault an den Auflageflächen, Rubis fruchtet ungerührt. Und schmeckt gut, kommerzieller Standardgeschmack zwar, aber gut und hinreichend.

Ich hatte schon viele Sorten, aber bei Rubis de Jardins kann ich den Erfolg im Bioanbau in der Schweiz und Frankreich verstehen. Die Sorte hat eine bisher noch nicht erlebte Anbaubreite, gute Haltbarkeit, guten Geschmack. Die Reifezeit ist mittel, Ertäge trotz schwieriger Bedingungen normal, Wuchs stark und sehr vital. Mit unserem sehr schweren Boden kommt sie gut zurecht. Nur der Lieferant taugt nichts. Wir haben hier mehrere sehr grosse Erdbeerproduzenten in Grössenordnung von einigen hundert Hektar, die ihre Ware bis Finnland verkaufen, ich kenne die Inhaber persönlich. Aber bei Frigopflanzen-Lieferanten wie sie Beaumaux geliefert hat, hätten die sofort jede Geschäftsverbindung gelöst.

Also: Der Test mit Rubis de Jardins lohnt sich. Ich werde sie behalten. Ich hoffe, dass die auch mal von qualifizierten Vermehrern verkauft wird.
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Bienenkönigin
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Re: Erdbeeren 2017

Bienenkönigin » Antwort #35 am:

Danke für den Test, Cydorian. Sehr ausführlich und informativ.
LGr.
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Ayamo
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Re: Erdbeeren 2017

Ayamo » Antwort #36 am:

Ja, danke für den Test :)

Hab auch gleich mal geschaut, welche Vor-Ort-Verkäufer es wo für diese Sorte gibt. Um den Versand zu vermeiden.
Wer in Baden oder in der westlichen Schweiz wohnt oder , könnte ja einen Tagesausflug nach Frankreich machen, dort gibt es die Sorte bei der Gärtnerei-Kette Tr..aut (zB in Colmar und Mulhouse) und sicher auch bei anderen Gärtnereien.
Leider in D. Fehlanzeige, ebenso in GB...

Gruß
Ayamo
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Mediterraneus
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Re: Erdbeeren 2017

Mediterraneus » Antwort #37 am:

"Rubis des Jardins" ist nicht schlecht. Ein paar Pflanzen sind bei mir mickrig geblieben, der Rest wächst kräftig und trägt gut. Sie hat ähnlich wie "Surprise des Halles" recht feste und längliche Früchte, für meinen Geschmack einen Tick zu säuerlich. Bzw. nur richtig dunkelrot reifende Früchte sind süß.
Jedenfalls besser als das deutsche Standardsortiment bei mir. Vielleicht spricht sichs ja rum, und sie kommt wie die Mara des Bois auch zu uns nach D.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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