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Rindenschaden an Baumstamm (Gelesen 11945 mal)

Pflanzenstärkung, Krankheiten und physiologische Störungen

Moderator: Nina

Amur
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Re: Rindenschaden an Baumstamm

Amur » Antwort #30 am:

Bist du sicher dass am oberen keine mechanische Beschädigung vorliegt? Wer mäht dort? Was ist das Schwarze an den Wundrändern und oben rechts von der Wunde?
nördlichstes Oberschwaben, Illertal, Raum Ulm
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555Nase
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Re: Rindenschaden an Baumstamm

555Nase » Antwort #31 am:

Die Wiese mäht der rasende Hugo (Mähroboter). An vielen anderen Bäumen, an denen der "anrammelt", sind keinerlei Schadstellen zu sehen. Das Dunkle ist Sprühwachs, oben rechts allerdings nicht, keine Ahnung.
Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx
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thuja thujon
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Re: Rindenschaden an Baumstamm

thuja thujon » Antwort #32 am:

Sieht für mich nach Wachstumsrissen aus. Kommt von Schwankungen in der Wasserversorgung in der Pflanze. zB durch hohe Temperaturunterschiede, Nachts oben kalt aber Boden noch warm, Wurzel arbeitet also noch aber Blätter verbrauchen nicht viel.

Mögliches Vorgehen:
thuja hat geschrieben: 22. Aug 2018, 00:47Frische Wunden kann man noch behandeln. Diese hier ist mir früh genug aufgefallen, mal eine kurze Doku:
3.5.18:
Bild

auch Querriss an der Veredlungsstelle:
Bild

umgehend mit Schnur zusammengebunden und mit Floristenband abgedichtet:
Bild

am 2.7. den Verband abgenommen, dass er nicht weiter einschnürt
Bild

auch unten quer ist wieder frisches Kambium da
Bild

am 21.8. ist soweit wieder alles ok
Bild

Foto des Baumes vom 12.8., die Früchte sehen noch ok aus, bleibt abzuwarten, wie stark er nächstes Jahr wieder austreibt
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Wenn ich nochmal frische Wunden entdecken sollte, würde ich wieder so vorgehen.
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555Nase
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Re: Rindenschaden an Baumstamm

555Nase » Antwort #33 am:

Wenn ich zurück denke, hätte es auch im Frühjahr eine Schandtat von Baggerfahrer Willi sein können ?
So hab ichs mal gemacht. >>>
Nun müßte blos der Wundkallus schneller wachsen, als das Dickenwachstum, die Jahre werden es zeigen. ;)

Bild
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Quendula
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Re: Rindenschaden an Baumstamm

Quendula » Antwort #34 am:

Viel Erfolg, Nase :).


thuja, Du hattest lediglich straff zugebunden ohne irgendwas drauf zu schmieren, oder?
Erwarte nichts, doch rechne mit allem!
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thuja thujon
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Re: Rindenschaden an Baumstamm

thuja thujon » Antwort #35 am:

Ich hatte es nach dem gießen bemerkt und direkt nass wie es war eingewickelt. Nix draufgeschmiert. Das Zeug hilft nur gegen Austrocknung. Das macht der Verband auch.

Nase, da fehlt ja doch einiges. Wachstumsriss pur wie ich vermutet hatte scheidet da aus. Viel Erfolg.
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555Nase
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Re: Rindenschaden an Baumstamm

555Nase » Antwort #36 am:

Unabhängig der Ursache, ist mir das Phenomen "Wachstumsriß" so noch nie anschaulich bewußt geworden. Schaue ich mir jetzt aber verschiedene Bäume an, so sind doch deutlich verwachsene Risse vermutlich zu erkennen. So kraß wie auf deinem Bild, thuja, habe ich es aber noch nie gesehen.
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Staudo
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Re: Rindenschaden an Baumstamm

Staudo » Antwort #37 am:

Hier sind solche Risse an Jungbäumen in diesem Jahr an vielen Stellen aufgetaucht. Ich wunderte mich schon, wieso ich die Frostrisse nicht eher bemerkt habe.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
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thuja thujon
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Re: Rindenschaden an Baumstamm

thuja thujon » Antwort #38 am:

Solche Trockenrisse entstehen bei starken Schwankungen im Wuchs bzw Wasserversorgung. Auch kurze Phasen (besonders bei viel Sonne) sorgen dafür dass die Elastizität der Rinde abnimmt. Oft sieht man auch in normalen Jahren bei wüchsigen Bäumen kleine Risse direkt unter Leitästen. Wenn die Äste schnell dicker werden kann das enorme Spannungen geben bei der die Rinde nicht mehr mitkommt.

Bisschen was zum nachlesen:
https://www.waldwissen.net/waldwirtschaft/schaden/trockenheit/fva_trockenheit_schaeden_w2_2/index_DE
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thuja thujon
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Re: Rindenschaden an Baumstamm

thuja thujon » Antwort #39 am:

555Nase hat geschrieben: 18. Sep 2018, 06:57
Wenn ich zurück denke, hätte es auch im Frühjahr eine Schandtat von Baggerfahrer Willi sein können ?
So hab ichs mal gemacht. >>>
Nun müßte blos der Wundkallus schneller wachsen, als das Dickenwachstum, die Jahre werden es zeigen. ;)

Bild
Baumscheiben können helfen. Maschinenschäden sind wirklich vermeidbar.
Die Stelle an deinem Baum erinnert etwas an einen Bananenriss.
Mir war die Tage mal langweilig. Ich finde die ersten 24 Seiten dieser Arbeit einfach zu lesenswert um sie nicht zu verlinken, und wenns nur ne Erinnerungsstütze für mich selbst ist.
https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=10&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwiNwq7pxNTdAhXF1ywKHWATAQ4QFjAJegQIBBAC&url=https%3A%2F%2Fpublikationen.bibliothek.kit.edu%2F151095%2F3922963&usg=AOvVaw21pBueLRvdiv4p0FC4YkiE
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555Nase
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Re: Rindenschaden an Baumstamm

555Nase » Antwort #40 am:

Umfangreiche, interessante Darstellung...aber Langeweile brauch man dazu schon ! ;D
Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx
neo

Re: Rindenschaden an Baumstamm

neo » Antwort #41 am:

thuja hat geschrieben: 17. Sep 2018, 08:08
Sieht für mich nach Wachstumsrissen aus. Kommt von Schwankungen in der Wasserversorgung in der Pflanze. zB durch hohe Temperaturunterschiede, Nachts oben kalt aber Boden noch warm, Wurzel arbeitet also noch aber Blätter verbrauchen nicht viel.

Mögliches Vorgehen:

Interessante Bilderfolge. ;)

Patient Feldahorn mit rund 40% Rindenschaden vom Juni 18: Symptome im Mai 2019; er hat überall ausgetrieben, auf dem Foto die linke Seite allerdings schwächer. Ob das nun bedeutet `bin dann mal langsam auf dem Rückzug`oder `brauche jetzt halt ein bisschen Zeit`kann ich nicht beurteilen. Immerhin wohl eher positiv dass er rundum ergrünt ist. Weil er jetzt wieder ins Haus reinwächst wird er diesen Sommer dann zurückgeschnitten. Und dann braucht es wohl nochmal zwei Jahre Geduld, um wirklich Gewissheit zu haben. Da es deutlich schlechter sein könnte bin ich mal zuversichtlich.
(Das Foto täuscht ein bisschen. Empfinde ihn von meinem Sitzplatz aus eher als lückiger auf der einen Seite, ist von dort aber schlecht aufs Bild zu bekommen. Aber vielleicht will er mir ja sagen `kommt schon gut`. ;))

Dateianhänge
DSCN4366.JPG
neo

Re: Rindenschaden an Baumstamm

neo » Antwort #42 am:

Unser Baum ist nun definitiv über den Berg, kein Absterben in der Krone. :) Momentan hat er eine Schilfmatte als Sonnenschutz um den Stamm. Ich möchte so einen Schutz gern beibehalten, auch weil ihn die Katzen als Kratzbaum gebraucht hatten.
.
Muss man so eine Schilfmatte kontrollieren, kann das einwachsen? Evtl. anderes geeignetes Material von natürlichem Aussehen? Grundsätzlich spricht wahrscheinlich nichts gegen einen permanenten Stammschutz?
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Re: Rindenschaden an Baumstamm

Natternkopf » Antwort #43 am:

Baum einfach weggelaufen, dazu über den Berg.
Da siehts du ihn nicht mehr. :'(
neo hat geschrieben: 31. Mai 2020, 10:45
.
Evtl. anderes geeignetes Material von natürlichem Aussehen? Grundsätzlich spricht wahrscheinlich nichts gegen einen permanenten Stammschutz?


Ja, Juteband.

Hatte das bei unserem Amelanchier arborea 'Robin Hill' wegen Sonnenbrand Schutz die ersten zwei Jahre auf Empfehlung des Baumschulisten.
Im dritten Jahr Herbst bis Frühling weg und dann noch im Sommer.
Seither Blutt.

Grüsse Natternkopf
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Re: Rindenschaden an Baumstamm

Gartenplaner » Antwort #44 am:

neo hat geschrieben: 31. Mai 2020, 10:45
...
Muss man so eine Schilfmatte kontrollieren, kann das einwachsen? ...

Hängt davon ab, wie sie "zusammengestrickt" ist - ich hab eine sehr alte, die mit Kunstofffäden geflochten ist, da würden die Fäden schon einwachsen können.
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