Seite 3 von 10
Re: der Garten und das Nichts - Apokalypse
Verfasst: 26. Mär 2019, 10:15
von RosaRot
Bristlecone hat geschrieben: ↑26. Mär 2019, 10:10Zu dem Namen zeigt mir Google eine Webseite an, die auch den Namen enthält. Die Firma scheint es noch zu geben.
Aber Google muss, was den tatsächlichen Eigentümer des Grundstücks angeht, ja nicht aktuell sein. Wenn ich mir die Fotoauswahl der Webseite anschaue, kann ich mir nicht vorstellen, wie das zu dem Armageddon im Garten passen sollte.
Mir scheint, das ist das Nebenhaus.
Re: der Garten und das Nichts - Apokalypse
Verfasst: 26. Mär 2019, 10:24
von pearl
merkwürdig finde ich, dass ich keinen Hinweis und keinen Eintrag zu den Veränderungen am Neckarufer finde. Offenbar ist die gesamte Heidelberger Bevölkerung nicht interessiert.
Re: der Garten und das Nichts - Apokalypse
Verfasst: 26. Mär 2019, 10:36
von Gänselieschen
:'( :'( :'(
Re: der Garten und das Nichts - Apokalypse
Verfasst: 26. Mär 2019, 10:50
von AndreasR
Da stockt einem wirklich der Atem, und man verliert echt den Glauben an die Menschheit. Leider passiert so etwas immer wieder, in alten, herrlichen Villengärten wird Kahlschlag gemacht, weil die Leute nur das Bauland sehen und den Rachen nicht voll bekommen. Geld, Geld, Geld, wir bauen alles zu! Selbst 100-jährige Bäume, die laut Bebauungsplan zu schützen sind, werden "aus Versehen" abgesägt, da zahlt man gerne die 5-stelligen Strafen an die Stadt. Einfach unfassbar... :-X
Re: der Garten und das Nichts - Apokalypse
Verfasst: 26. Mär 2019, 11:06
von Bristlecone
Schwacher Trost, aber immerhin:
https://m.youtube.com/watch?v=Z8m1JRqe7jU
Da soll dann ein Park entstehen.
Re: der Garten und das Nichts - Apokalypse
Verfasst: 26. Mär 2019, 11:06
von Mediterraneus
ja, Geld UND Geschmack, das kommt selten zusammen :-\
Re: der Garten und das Nichts - Apokalypse
Verfasst: 26. Mär 2019, 11:13
von RosaRot
Hier wird übrigens gerade eine wirklich außerordentlich schöne Villa (unter Denkmalschutz) ehemals einer Samenzüchterdynastie gehörden, restauriert. (Wurde von den Erben verkauft, da die das Gebäude nicht erhalten können, es sieht schon etwas nach "Matthäi am letzten" aus.) Ich bin gespannt, ob der Vorgarten mit altem Baumbestand, Wasserbecken, schöner Bepflanzung usw., so erhalten bleibt, schöner wird oder verschwindet...
Bisher ist der Umgang der Bauleute mit Haus und Garten eher dezent. Fahre dort häufig vorbei und beobachte den Fortgang.
Re: der Garten und das Nichts - Apokalypse
Verfasst: 26. Mär 2019, 11:18
von pearl
Mediterraneus hat geschrieben: ↑26. Mär 2019, 11:06ja, Geld UND Geschmack, das kommt selten zusammen :-\
jetzt sieht es für mich so aus, als ob das Geschichte sei, Stadtgeschichte, dass es eine Epoche gab, in der Geld und Gestaltungswille und Pflanzenliebe zusammen kamen. Jetzt wird diese Zeit abgelöst von einem Ausverkauf städtischer bester Wohnlagen an superreiche Investoren und superreiche, die ihren Lebensschwerpunkt gar nicht in Heidelberg haben. Anlageobjekte. Angeberprojekte.
Re: der Garten und das Nichts - Apokalypse
Verfasst: 26. Mär 2019, 11:20
von Staudo
RosaRot hat geschrieben: ↑26. Mär 2019, 11:13Hier wird übrigens gerade eine wirklich außerordentlich schöne Villa (unter Denkmalschutz) ehemals einer Samenzüchterdynastie gehörden
Dippe? :D
Re: der Garten und das Nichts - Apokalypse
Verfasst: 26. Mär 2019, 11:24
von Waldmeisterin
Nun ja, manchmal muss man sich aber auch regelrecht gegen die Macht des Geldes und den Ordnungssinn der Nachbarn wehren.
Harmlos sind die jährlichen Anrufe des Hochbauamtes, weil unsere alte (zugegeben sehr üppige) Fliederhecke, die zur Straße das Grundstück begrenzt, zu weit hinausragt (offenbar hat sich jemand beschwert, auch wenn zur Blütezeit eifrig Fliedersträuße geklaut werden). Wenn wir die schon nicht roden wollten, sollten wir sie gefälligst kräftig einkürzen.
Wir hatten aber auch schon Besuch einer Vertreterin der Reklamefirma, die am Giebel des Nachbarhauses eine Werbetafel hängen hat. Die ist zugegebenermaßen kaum zu sehen, wenn die Hecke belaubt ist. Die Dame fragte nun freundlich, ob wir die Hecke nicht auf zwei (!) Meter runternehmen könnten, damit man jene Tafel von der Straße auch erkennen könne. Als ich freundlich aber bestimmt ablehnte, kam als nächstes die Frage, ob denn da mit Geld was zu machen wäre :-X
Am Schlimmsten aber sind die Maklerbriefe. Da unser Vorgarten samt Hecke mit ein paar hundert Quadratmetern recht groß ist, theoretisch aber bebaut werden könnte, kommen immer mal Anfragen, ob wir den nicht als Bauland verkaufen wollen :o
Re: der Garten und das Nichts - Apokalypse
Verfasst: 26. Mär 2019, 11:25
von oile
pearl hat geschrieben: ↑26. Mär 2019, 11:18Mediterraneus hat geschrieben: ↑26. Mär 2019, 11:06ja, Geld UND Geschmack, das kommt selten zusammen :-\
jetzt sieht es für mich so aus, als ob das Geschichte sei, Stadtgeschichte, dass es eine Epoche gab, in der Geld und Gestaltungswille und Pflanzenliebe zusammen kamen. Jetzt wird diese Zeit abgelöst von einem Ausverkauf städtischer bester Wohnlagen an superreiche Investoren und superreiche, die ihren Lebensschwerpunkt gar nicht in Heidelberg haben. Anlageobjekte. Angeberprojekte.
Geldwäsche nicht zu vergessen.
Re: der Garten und das Nichts - Apokalypse
Verfasst: 26. Mär 2019, 11:30
von RosaRot
Staudo hat geschrieben: ↑26. Mär 2019, 11:20RosaRot hat geschrieben: ↑26. Mär 2019, 11:13Hier wird übrigens gerade eine wirklich außerordentlich schöne Villa (unter Denkmalschutz) ehemals einer Samenzüchterdynastie gehörden
Dippe? :D
Edit hat gelöscht, was Staudo sicher längst gelesen hat... ;)
Re: der Garten und das Nichts - Apokalypse
Verfasst: 26. Mär 2019, 11:52
von Hyla
Was soll ich sagen? Traurig, unfaßbar, sprachlos machend. >:(
Solche Gärten sollten auch unter Schutz stehen, weil sie zum großen Teil den Charakter des Hauses ausmachen.
Dasselbe haben wir in Braunschweig gesehen. Ein altes Haus geschmacklos saniert, der Garten häßlich, der früher nicht schöner aber offen zum Botanischen Garten war. Jetzt steht da ein hoher Maschendrahtzaun.
Der Ausverkauf der Gärten findet hier auch statt. Der Preis je qm hat sich in den letzten 13 Jahren verdoppelt. ::)
Re: der Garten und das Nichts - Apokalypse
Verfasst: 26. Mär 2019, 12:34
von Albizia
Das ist ja nur furchtbar! :'(
Hyla hat geschrieben: ↑26. Mär 2019, 11:52Solche Gärten sollten auch unter Schutz stehen, weil sie zum großen Teil den Charakter des Hauses ausmachen.
Richtig. Sollten sie, der Meinung bin ich auch.
Ich vermute! es fast, dass da in den Hang gebaute Garagen hinkommen werden. Ich mag ja völlig falsch liegen, aber in #2 sieht man auf dem ersten Bild, wenn man es anklickt, dass da in der Villa wohl 4 Wohnungen sind, denn man sieht 4 Briefkästen und auch 4 Klingeln. Geht man von Paaren aus, sind das i.d.R. heute dann oft 8 Autos. Wenn man auf Guckelmaps das Satellitenbild vom Haus anschaut, sieht man, dass Parkplätze wohl Mangelware sind in dieser Straße. Welcher Investor käme da nicht mit einem Bauantrag durch, wenn er angibt, dass er die Wohnungen sonst niemals mehr verkauft bzw. vemietet bekommt? Was zählt da schon ein wunderschöner Garten mit hohen alten Rhododendren? :-\
Und das Denken vieler Mieter/Käufer: Jetzt sollen sie schon für so eine schöne Wohnung so viel Geld hinblättern und dazu noch ein Parkplatzproblem. Und dann sollen sie womöglich auch noch einen teuren Gärtner zahlen oder womöglich sogar selbst Hand anlegen bei der Pflege für was Kreischbuntes, dass eh nur 4 Wochen im Jahr blüht?
Alles nur Spekulation mit den Garagen/Stellplätzen, aber ich finde naheliegend.
Nur traurig, wenn so etwas Schönes verschwindet.
Re: der Garten und das Nichts - Apokalypse
Verfasst: 26. Mär 2019, 13:00
von pearl
das ist sehr richtig beobachtet mit den Parkplätzen. Daher gibt es auch andere Neubauten mit den bauauflagentypischen Rotsandsteinmauern hinter denen Tiefgaragen sind. Alles eingerahmt mit Beton. Und während des ganzen Jahres liegt an jedem einzigen Tag davor auf dem Trottoir kein einziges Laubblatt und kein bisschen Straßendreck.