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Re: Sind diese Baumfällkosten angemessen?

Verfasst: 31. Okt 2019, 17:32
von Cryptomeria
Warum willst du ihn ganz entfernen? Lass ihn doch als Totholzbaum stehen. Nimm nur die Äste weg, die auf die Straße fallen könnten. Wenn der Rest abbrechen bzw. herunterfallen kann ohne irgendeinen Schaden anzurichten, dann kannst du ihn auch die Natur kleinmachen lassen. Es ist spannend, wie sich solch ein Baum verändert. Die Käfer u.a. Insekten und die insektenfressenden Vögel werden sich bedanken. Auch brauchst du keine Nisthäuser für Solitärwespen/-bienen aufhängen.
Vielleicht schaffst du ja einen Kompromiss.
VG Wolfgang

Re: Sind diese Baumfällkosten angemessen?

Verfasst: 5. Nov 2019, 12:59
von Kasbek
Cryptomeria hat geschrieben: 31. Okt 2019, 17:32
Warum willst du ihn ganz entfernen? Lass ihn doch als Totholzbaum stehen. Nimm nur die Äste weg, die auf die Straße fallen könnten. Wenn der Rest abbrechen bzw. herunterfallen kann ohne irgendeinen Schaden anzurichten, dann kannst du ihn auch die Natur kleinmachen lassen.


Genau das dürfte hier der Knackpunkt sein: Selbst wenn die über die Straße hängenden Äste entfernt werden, bleibt immer noch genug Baum übrig, um bei abnehmender Standfestigkeit irgendwann durch einen stärkeren Wind umgepustet zu werden und auf der Straße zu landen. Das Risiko würd' ich zumindest längerfristig nicht eingehen, wenn der Baum nur zwei Meter von der Straße entfernt steht. Aber einen „Stumpf“ von zwei, drei Metern Höhe, der kaum Windangriffsfläche bietet, stehenzulassen und an dem die Natur ihr Werk verrichten zu lassen könnte in der Tat ein Kompromiß sein.

Re: Sind diese Baumfällkosten angemessen?

Verfasst: 5. Nov 2019, 23:43
von thuja thujon
Hier in der Stadt wäre es nicht möglich, den Baum komplett runterzusägen. Wenn er 2m vom Zaun weg steht, müssen wenigstens 2m senkrechtes Totholz stehen bleiben. Wenn das umfällt, gefährdet es immernoch keinen.

Re: Sind diese Baumfällkosten angemessen?

Verfasst: 9. Nov 2019, 17:35
von wallu
Kurzes Update: Über ein Internet-Portal haben wir diverse attraktive Angebote zur Fällung bekommen. Jetzt übernimmt das eine spezialisierte Seilkletter-Firma aus der Region für 750 Euro + MwSt; incl. Kleinschneiden auf Kaminholzlänge. Es gab sogar Angebote unter 700 Euro, aber die waren mir zu halbseiden...

Cryptomeria hat geschrieben: 31. Okt 2019, 17:32
Warum willst du ihn ganz entfernen? Lass ihn doch als Totholzbaum stehen. ...


Bei aller Liebe zur Natur - der tote Baum steht genau in der Sichtachse vor der Terrasse, da will ich nicht täglich auf abgestorbenes Geäst blicken :-\. Und tote Bäume haben wir hier nach zwei Dürresommern mehr als genug rumstehen. Die Spechte freuts, wir hatten schon bis zu vier Buntspechte bzw. Grünspechte gleichzeitig hier.

P.S.: Wir leben hier in dörflicher Umgebung in noch leidlich intakter Natur.

Re: Sind diese Baumfällkosten angemessen?

Verfasst: 9. Nov 2019, 18:18
von Hawu
wallu hat geschrieben: 9. Nov 2019, 17:35
da will ich nicht täglich auf abgestorbenes Geäst blicken :-\.

Kann ich verstehen, auch wenn ich das anders empfinde.
Wir lassen, wo immer es geht die Baumstämme von gefällten Bäumen stehen. Sobald die mit geeigneten Pflanzen begrünt sind, sehen sie toll aus (ist natürlich auch Geschmackssache).
An einer Konifere hatten wir Hopfen, an einem Doulasienstamm (ca. 5m) wächst wilder Wein, Lonicera und Lykkefund,
an einen Fichtenstamm eine Kletterhortensie an einem anderen Efeu.

Ich überlege grade 2 weitere Koniferen vom Grün zu "befreien" um Rosen daran hochzuziehen.

Dein Baum ist eine Eiche, oder?
Wenn ca. 2m stehen blieben, wäre das nicht nur recht schnell begrünt, man könnte den Stamm auch an der Sonnenseite anbohren, als Niströhren für Wildbienen.

Re: Sind diese Baumfällkosten angemessen?

Verfasst: 9. Nov 2019, 18:36
von partisanengärtner
In GB besiedeln sowas in den Gärten dann sogar Hirschkäfer.

Re: Sind diese Baumfällkosten angemessen?

Verfasst: 9. Nov 2019, 18:56
von Hawu
Für die (und andere Käfer, z.B. Nashornkäfer) könnte man auch dicke Eichenäste einfach in den Garten legen. Z.B. als Beetbegrenzung. Man sollte das Holz dann allerdings nicht mehr hin- und herrollen und immer wieder umarrangieren, denn das vertragen die Larven nicht (hab ich gelesen).

Re: Sind diese Baumfällkosten angemessen?

Verfasst: 9. Nov 2019, 21:51
von Querkopf
wallu hat geschrieben: 9. Nov 2019, 17:35... Kurzes Update: Über ein Internet-Portal haben wir diverse attraktive Angebote zur Fällung bekommen. Jetzt übernimmt das eine spezialisierte Seilkletter-Firma aus der Region für 750 Euro + MwSt; incl. Kleinschneiden auf Kaminholzlänge. ... [/quote] Das klingt gut :D.

[quote author=Hawu link=topic=65972.msg3387157#msg3387157 date=1573319913]... Wir lassen, wo immer es geht die Baumstämme von gefällten Bäumen stehen. Sobald die mit geeigneten Pflanzen begrünt sind, sehen sie toll aus (ist natürlich auch Geschmackssache).
An einer Konifere hatten wir Hopfen, an einem Douglasienstamm (ca. 5m) wächst wilder Wein, Lonicera und Lykkefund, an einen Fichtenstamm eine Kletterhortensie an einem anderen Efeu.

Ich überlege grade 2 weitere Koniferen vom Grün zu "befreien" um Rosen daran hochzuziehen. ...

Kletterpflanzen an (lebendigen oder nicht mehr lebendigen) Bäumen, das würde ich mir nach etlichen einschlägigen Experimenten nicht nur drei-, sondern mindestens fünfmal überlegen. Beziehungsweise es ganz bleiben lassen. Selbst wenn man halbwegs "wilde" Gartensituationen mag, brauchen Kraxler doch Pflege; wenigstens muss regelmäßig Totholz raus, sonst sieht's besch...eiden aus. Man muss schon zweimal jährlich längere Leiter-Aktionen einplanen. Wie lange (=bis zu welchem Lebensalter) man sich das antun will und kann, das ist eine sehr persönliche Entscheidung.

Ich würde da jedenfalls niemandem einen "Ja-mach-mal"-Rat geben :-X.

Re: Sind diese Baumfällkosten angemessen?

Verfasst: 9. Nov 2019, 22:14
von Hawu
Wie gesagt: das ist Geschmackssache. Wir mögen nicht nur halbwegs, sondern auch gern richtig wilde Gartensituationen. ;D
Bei unserem Douglasienstamm (Fällung war 2009) schneide ich nur ab, was zu weit runterhängt.

Wenn ein Baum (wie bei wallu) nur 2m von der Grenze entfernt steht, würde ich auch nicht viel mehr als 2m Stammhöhe stehen lassen. Da wäre ein Rückschnitt von Rankpflanzen doch kein Problem.

Re: Sind diese Baumfällkosten angemessen?

Verfasst: 10. Nov 2019, 08:50
von neo
wallu schrieb ja was von Sichtachse, und dass der Stamm dort für ihren Blick einfach nicht passen würde. Kann ich gut nachvollziehen, den Einen, Grossen hätte ich aus dem gleichen Grund auch nicht dort stehenlassen wollen.
Grundsätzlich finde ich die Idee aber gut ( mit oder ohne Kletterpflanze) und werde das bei jedem zukünftig zu fällenden Baum überlegen.

Re: Sind diese Baumfällkosten angemessen?

Verfasst: 10. Nov 2019, 09:08
von wallu
Hawu hat geschrieben: 9. Nov 2019, 18:18
Kann ich verstehen, auch wenn ich das anders empfinde.
Wir lassen, wo immer es geht die Baumstämme von gefällten Bäumen stehen. Sobald die mit geeigneten Pflanzen begrünt sind, sehen sie toll aus (ist natürlich auch Geschmackssache).
An einer Konifere hatten wir Hopfen, an einem Doulasienstamm (ca. 5m) wächst wilder Wein, Lonicera und Lykkefund,
an einen Fichtenstamm eine Kletterhortensie an einem anderen Efeu.

Ich überlege grade 2 weitere Koniferen vom Grün zu "befreien" um Rosen daran hochzuziehen.

Dein Baum ist eine Eiche, oder?
Wenn ca. 2m stehen blieben, wäre das nicht nur recht schnell begrünt, man könnte den Stamm auch an der Sonnenseite anbohren, als Niströhren für Wildbienen.[/quote]

Ja, es handelt sich um eine Eiche. Wir haben noch einige weitere dieser Kaliber auf dem Grundstück (2600 m²). Die meisten stehen in einem naturbelassenen Teil des Gartens (ca 800 m²). Es werden dort nur aufkommende Brombeeren und Gehölzsämlinge gerodet. Totholz bleibt am Boden liegen. Der Unterwuchs besteht aus Haseln und Kirschpflaumen. Im Frühling ist alles weiß und blau von Vinca, Hasenglöckchen, Waldmeister und Sternmiere. Da stehen auch einige ca 150 cm hohe, inzwischen komplett mit Efeu überwucherte Stümpfe (waren mal Fichten).
[quote author=partisanengärtner link=topic=65972.msg3387167# date=1573321002]
In GB besiedeln sowas in den Gärten dann sogar Hirschkäfer.

Nicht nur da, wir haben auch Hirschkäfer (siehe Bild) ;).

Re: Sind diese Baumfällkosten angemessen?

Verfasst: 10. Nov 2019, 10:01
von Hawu
Oh, wie schön!
So ein beeindruckendes Tier ist mir hier noch nie über den Weg gelaufen.
Dafür leben hier Nashornkäfer. Allerdings sehr heimich; gesehen habe ich bisher nur einmal einen, dieses Weibchen:
Bild

Ach ja: Glückwunsch, daß ihr die Seilkletter gefunden habt. Das Angebot finde ich auch absolut angemessen. :)



Re: Sind diese Baumfällkosten angemessen?

Verfasst: 3. Jan 2020, 16:14
von wallu
Zwischen den Jahren ist der Baum gefällt worden. Unglaublich, aber es hat keine drei Stunden gedauert, und das Riesendrum lag am Boden, in handliche Stücke zersägt. Ein Mann hat oben im Baum gearbeitet. Die Leitäste wurden vorher angebunden und nach dem Absägen runtergelassen und noch in der Luft zerteilt, dadurch gab es keinerlei Flurschäden. Perfekt.

Das Bild zeigt die Situation, nachdem das kleinere Astwerk weggeräumt war.

Re: Sind diese Baumfällkosten angemessen?

Verfasst: 3. Jan 2020, 16:15
von wallu
An die neu gewonnene Aussicht müssen wir uns erst gewöhnen ::) ...

Re: Sind diese Baumfällkosten angemessen?

Verfasst: 3. Jan 2020, 16:15
von wallu
So war die Aussicht vorher :-\.