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Bärlauchkrieg (Gelesen 5038 mal)

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polluxverde
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Re: Bärlauchkrieg

polluxverde » Antwort #30 am:

Mir fällt zu diesem Thema eigentlich nur die inoffizielle Meinung aus Schüttelreimfelden ein :
Hast du einen leeren Bauch, iß´ein Brot mit Bärenlauch.
Rus amato silvasque
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Starking007
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Re: Bärlauchkrieg

Starking007 » Antwort #31 am:

Heute abend gabs Bärlauchpesto dazu......

Nicht aus eigenem Bestand.
Gruß Arthur
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Kübelgarten
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Re: Bärlauchkrieg

Kübelgarten » Antwort #32 am:

Jau ... und Spaghetti mit Bärlauchpesto ist ein sehr schnelles Essen
LG Heike
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Apfelbaeuerin
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Re: Bärlauchkrieg

Apfelbaeuerin » Antwort #33 am:

K hat geschrieben: 19. Apr 2022, 08:06
Jau ... und Spaghetti mit Bärlauchpesto ist ein sehr schnelles Essen


Ja, und ein leckeres! Noch ein bisschen geröstete Pinienkerne dazu, mmmmh!
Ich muss mit meinen Beständen im Garten gut haushalten, damit er uns reicht. Letztes Jahr hab ich nochmal nachgepflanzt.
Hier ist er nämlich recht zahm und vermehrt sich nicht besonders stark.
Meistens machen wir zur Saison noch einen Ausflug in einen Bärlauchwald und holen noch welchen zusätzlich ;D.

Ich verstehe ja, dass jemand, der zu viel davon hat, ihn ausrotten will...
Aber mit Gyphosat auf eine Pflanze losgehen, die im Mai sowieso einzieht???
Muss doch echt nicht sein.
Liebe Grüße von der Apfelbäuerin


Das Schöne zieht einen Teil seines Zaubers aus der Vergangenheit.
Hermann Hesse
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Roeschen1
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Re: Bärlauchkrieg

Roeschen1 » Antwort #34 am:

Bärlauch ist so gesund!
Glyphosat gegen Bärlauch,
das ist für mich mit Kanonen auf Spatzen schießen.
Er kann in den Blumenbeeten stören, ja, dann jäte ich ihn und esse ihn auf, ggf. konserviere ich ihn in Öl für den späteren Gebrauch.
Grün ist die Hoffnung
Bristlecone

Re: Bärlauchkrieg

Bristlecone » Antwort #35 am:

Erstens ging es bei meinem Vorschlag, Glyphosat einzusetzen, nicht um eine großflächige Verwendung, sondern um einen konkreten Punkt: den Bärlauch in einer Funkie loszuwerden, wo man ihn nicht ausstechen kann.
Zweitens: Das war ein Vorschlag, kein Muss. Mich würde Bärlauch in einer Funkie nicht stören, ich würde ihn nur nicht blühen lassen - wie ich überhaupt eine entspannte Einstellung zu den gut 100 m2 Bärlauch hier habe (die Menge jann man nicht Aufessen). Aber wenn sich jemand so an Bärlauch stört, hat:
drittens das gezielte Betupfen oder Besprühen eines Blatts mit einem wirksamen Herbizid nicht mehr Auswirkungen auf Boden und übrige Umwelt als das Ausgraben, eher weniger. ;)
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Kasbek
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Re: Bärlauchkrieg

Kasbek » Antwort #36 am:

riegelrot hat geschrieben: 18. Apr 2022, 11:52
Eigentlich hatte ich gehofft, dass die Flut (die Gärten standen immerhin einige Tage unter Wassen) die Pflage dem Garaus gemacht hätte, falsche Hoffnung.


Das könnte das Auftauchen an bisher bärlauchfreien Stellen erklären – Samen oder ggf. auch ausgespülte Jungzwiebeln wurden an die neuen Standorte geschwemmt.
Wer Saaten sät, wird Ernten ernten. (Sander Bittner)
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Krokosmian
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Re: Bärlauchkrieg

Krokosmian » Antwort #37 am:

Man hätte noch ausdiskutieren können, ob Glyphosat speziell nur beim Bärlauch, oder allgemein als verwerflich befunden wird. Aber sei es drum, ist eh bald vorbei. Großräumig gesehen in Zeiten möglicher Nahrungsmittelknappheit für mich ein falsches Signal, aber auch da sei es drum, das nur so nebenbei.
.
Übrigens fände ich Scharbockskraut und Bärlauch im Garten extrem nervig. Wäre möglicherweise anders, wenn ich bspw. einen Gehölzgarten hätte und nicht für irgendwelches Frühlingsstaudenzeugs brennen würde. Glücklicherweise ist es beiden zu trocken, gibt dafür genug anderes.





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Re: Bärlauchkrieg

thuja thujon » Antwort #38 am:

Wie sieht es denn mit der Akzeptanz/Verwerflichkeit von Allylisothiocyanat aus? Möchte man das Großflächig im Garten haben wenn da Hunde und Katzen laufen? Immerhin besteht bei diesem Stoff Lebensgefahr bei Hautkontakt oder beim Einatmen.

Möchte man nicht, solche Gifte im Garten? Dann raus mit dem Bärlauch.

Giftfreie Gärten existieren nicht.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
Bristlecone

Re: Bärlauchkrieg

Bristlecone » Antwort #39 am:

Allylisothiocyanat (AIT) entsteht bei Verletzung des Gewebes von Pflanzen, die entsprechende Vorstufen enthalten.
Bärlauch enthält aber vor allem Allicin.
Bärlauch gilt ja als gesund, "blutreinigend" und sonst noch allesmögliche*.
AIT hydrolysiert schon in kaltem Wasser unter Bildung von Allylamin, einem ebenfalls augen- und hautreizenden bis ätzendem Stoff, der außerdem im Tierversuch nachweislich Herzmuskelschäden hervorruft.
Bei der Hydrolyse von AIT entsteht außerdem Thiocyanat, das die Aufnahme von Jod in due Schilddrüse hemmt und so Schilddrüsenunterfunktion bis hin zur Kropfbildung verursachen kann.
Gefährdet sind insbesondere Menschen mit Jodunterversorgung und Schwangere bzw. der Fötus.
Im Falle von Allicin entsteht ein ganzer Fundus schwefelhaltiger Folgeprodukte, deren Toxizität praktisch nicht untersucht ist.
.
Als Pflanzenschutzmittel oder Biozid hätte AIT oder Allicin aber kaum Chancen auf Zulassung: ätzend, Verdacht auf Schädigung des Hormonsystems und der Leibesfrucht und einen Haufen Folgeprodukte mit fehlenden Daten zur Toxizität, da ließen die Zulassungsrichtlinien wenig Spielraum.
.
*Bärlauch gehört zu den kräftigen Bärenpflanzen. Der Bär war bei unseren Vorfahren ein Seelentier, ähnlich den Krafttieren bei den Indianern. Diese Seelentiere verkörperten sich in bestimmten Pflanzen und übertrugen so ihre Kraft auf diese. Bärlauch ist eine solche Frühlingspflanze mit Bärenstärke, daher fressen Bären viel vom Bärlauch, um nach dem langen Winterschlaf wieder zu Kräften zu kommen. Und so schenkt er auch uns seine Kraft, wenn wir ihn im Frühjahr ernten und verzehren. :-X

Wühlmaus
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Re: Bärlauchkrieg

Wühlmaus » Antwort #40 am:

Zum Ursprung des Namens 😱😎
Oder: wie bindet man jemandem einen Bären auf😚😇
.
Ich für meinen Teil will hier aber auch auf Gefährdung durch den Bärlauch hinweisen: vor zwei Jahren wurde mir etwas mulmig nach dem Verzehr von "BärlauchBratwurst", hab dem aber aus anderen Gründen keine weitere Bedeutung zugemessen.
Letztes Jahr nach dem (wirklichen) Genuss der traditionellen KarfreitagsMaultaschen mit Giersch, Brennnesseln und Bärlauch stand ich kurz vor einem Kreilaufkollaps :-X
Im Garten wächst er gut und üppig, aber durch das Verhindern eines Samenansatzes breitet es sich auch kaum aus, will jetzt aber meinen Bestand an Gagea lutea überrollen :P
WühlmausGrüße

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Re: Bärlauchkrieg

martina 2 » Antwort #41 am:

Aha! Noch jemand! Mieserabel ist es mir gegangen, kann mich aber nicht mehr im Detail erinnern, ist zu lange her. Wühlmaus, Kreislaufkollaps könnte auf Allergie hindeuten :-\

martina hat geschrieben: 18. Apr 2022, 12:28
Früher hab ich ihn auch gegessen und wohl einmal zu viel erwischt, seither meide ich ihn.
.
Schöne Grüße aus Wien!
Wühlmaus
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Re: Bärlauchkrieg

Wühlmaus » Antwort #42 am:

Du auch :-[
Muss wohl leider etwas in diese Richtung sein :-\
Er lässt sich ja relativ gut meiden.
WühlmausGrüße

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Bristlecone

Re: Bärlauchkrieg

Bristlecone » Antwort #43 am:

Nein, das ist keine allergische Reaktion.
Die Inhaltsstoffe von Knoblauch, die weitgehend mit denen von Bärlauch übereinstimmen, haben eine (relative starke) schleimhautreizende und eine (schwach) akut blutdrucksenkende Wirkung. Das kann bei entsprechender Dosierung zu Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Krämpfe, Durchfall) führen, was für sich schon Kreislaufprobleme verursachen kann, ggf. in Verbindung mit der blutdrucksenkenden Wirkung oder allein bis hin zum Kreislaufkoller.
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Re: Bärlauchkrieg

martina 2 » Antwort #44 am:

Das nennt man dann Unverträglichkeit? Gekochter Knoblauch geht bei mir in kleinen Mengen, roher gar nicht, das paßt wohl dazu. Aber die angeblich blutdrucksenkende Wirkung wird durch die akuten Vorgänge im Körper ins Gegenteil verkehrt.
Schöne Grüße aus Wien!
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