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Hirse im Rasen (Gelesen 7836 mal)

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hobab
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Re: Hirse im Rasen

hobab » Antwort #30 am:

Tja, hab keine andere Erklärung. Schleuderstreuer benutze ich nicht mehr, die Gefahr von Tigerstreifen ist mir zu groß: per Hand, einmal eine Hälfte längs, die andere quer, oder sogar Dritteln der Aufwandmenge.

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monili
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Re: Hirse im Rasen

monili » Antwort #31 am:

thuja hat geschrieben: 5. Aug 2024, 17:13
Eigentlich solltest du schon Symptome sehen. Stauden, die du aus Versehen getroffen hast, sollten keine Schäden bekommen. Fenoxaprop wirkt nur gegen Gräser.

Berichte mal bitte weiter, wenn sich ein Lila oder Gelb einstellt. Nicht das nochmal nachbehandelt werden muss, weil die Hirse schon so weit war oder die Wachsschicht der Blätter zu dick.


so schaut mein rasen oder besser "rasen" jetzt aus.
vor dem heutigen mähen.

vor genau einer woche habe ich hirsefrei extra aufgebracht.

dies ist die stelle wo ich anfänglich viel zu viel gesprüht hatte - wo also der 3-liter-drucksprüher schon nach wenigen qm leer war. dieselbe stelle wie beim obigen foto.

ich würd' mal sagen ich seh nix.
weder dass die hirse sich ändert noch die anderen gräser.
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Gänselieschen
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Re: Hirse im Rasen

Gänselieschen » Antwort #32 am:

Ich schrieb es an anderer STelle - Fingerhirse ist bei mir zu einem Problemunkraut geworden. Sie macht mir vor allem in Staudenbeeten und im Gemüsegarten - und hier insbesondere im Erdbeerbeet zu schaffen. So gründlich jäten schaffe ich einfach nie, zwei/drei Wochen im Sommer reichen und alles ist grün...

in der Wiese hätte ich damit sogar eher weniger Probleme..... an den Wiesenrändern macht sie sich gern breit.... und von dort aus in die Beete - Teufelszeug.

Und das Herbizid hilft also nicht?
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thuja thujon
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Re: Hirse im Rasen

thuja thujon » Antwort #33 am:

Das hilft schon. Es gibt es in D nur nicht. Da haben die Österreicher einen Vorteil.

Warum das bei Monili nicht geholfen hat, kann ich nicht sagen. Zu viel wieder abgetropft von der Spritzbrühe, so dass nichts mehr auf dem Blatt war? Es ist gar keine Hirse im Rasen, sondern was anderes? Ich kann auf den kleinen Bildern nichts erkennen.
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cat1
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Re: Hirse im Rasen

cat1 » Antwort #34 am:

Ich habe auch vor 1 Woche gespritzt, vorher 1 Woche nicht gemäht. Die Hälfte des Rasen war voll damit, genau die trockensten und sonnigsten Stellen. Wirklich Teufelszeug, vermehr sich rasant.

Heute merke ich, mit viel Fantasie, dass sich die Hirse violett verfärbt. Also, mal abwarten. Ich hoffe sehr, dass es wirkt. Ich habe auch gedüngt, damit die vorhandenen Gräser gestärkt werden. Düngung und Regen zeigen schon Wirkung, die Hirse ist jedoch noch lange nicht tot.
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thuja thujon
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Re: Hirse im Rasen

thuja thujon » Antwort #35 am:

Eine Woche ist nicht lang, nach 21 Tagen kann man abrechnen.
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monili
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Re: Hirse im Rasen

monili » Antwort #36 am:

Es hat etwas länger gedauert als die längste auf der Packung angegebene Frist um zu helfen.
Die Hirse ist aber jetzt überwiegend weg.
Eine Stelle musste ich am Freitag nochmal nachspritzen.
Die Stelle war schon kurz vor der Blüte.

Ob man jetzt noch spritzt hängt ganz wesentlich von der Witterung ab. Unter 15° stirbt die Hirse sowieso ab. Bei mir ist es in nächster Zeit jedoch wärmer.

Ich bin ja kein grundsätzlicher Gegner von Pflanzenschmutzmitteln. Dennoch verwende ich sie wirklich nur im Notfall.
Alles, was ich vorher gemacht habe um die Hirse zu bekämpfen war jedoch wirkungslos dafür mit ganz erheblichem, wochenlangen Aufwand verbunden.
Unkraut rupfen - selbst bei meinem 65m² Rasen eine schier endlose Angelegenheit. Wie mal ein Purler geschrieben hat wächst einem die Hirse während man vorne rupft gleichzeitig in den Hintern.
Kalken - hab keinen Effekt gemerkt.
Rasen neu anlegen, da angeblich ein dichter gepfleger Rasen hilft: habe ich dann in meiner Verzweiflung gemacht. Knochenarbeit für jemand der behindert ist. Und auch für Nicht-Behinderte. Wirkung: Hurra, da bin ich wieder.
Daher habe ich es heuer mit Hirsefrei extra probiert.

Und habe mir dank Thujas immer tollen Tipps einen Wasserdurchflussmesser gekauft und festgestellt, dass ich tatsächlich - obwohl Gießen mein absolutes Hobby ist - zu wenig gegossen habe.
Daher werd' ich den Rasen heuer im Herbst nochmals nachbessern müssen und nächstes Jahr dann wirklich viel gießen.

Dann habe ich noch im Internet entdeckt, dass es mal das Pretox-WP Royal gab, welches Hirse am keimen hindert. Ob man das noch bekommt?
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thuja thujon
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Re: Hirse im Rasen

thuja thujon » Antwort #37 am:

Da war der Wirkstoff Siduron drin, ein Phenylharnstoff. Das ist Uraltchemie und zurecht seit Jahrzehnten verboten. Die hatten alle das Problem, das sie ins Grundwasser gesickert sind.

Schön, das es bei dir doch noch geholfen hat.
Was das wässern von Rasen angeht, ich habe dieses Jahr erst 2 mal beregnet (1,5 bis 2h für gut 150m2 mit 1400L/h). Es ist eigentlich so, dass ich mich aktuell eher drüber freu, dass es mal langsam etwas trockener wird. Die Jahressumme hat hier schon 480mm, da ist nicht viel Platz für Trockenphasen. Lange Rede, hier ist noch keine Hirse im Rasen aufgetaucht. Ein bisschen Mulch oder Filzschicht ist kein Fehler bei dem Offenbodenkeimer Hirse. Löwenzahn und Gänseblümchen schaffen es zwar auch hier zu keimen, aber Hirse eben nur dort, wo kein Gras den Boden dicht macht. Und die Stellen sollte man eben vermeiden, beim Thema Hirse im Rasen. Deswegen ist das pflegen so wichtig. Also mähen, mähen, mähen, wässern, düngen.
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cat1
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Re: Hirse im Rasen

cat1 » Antwort #38 am:

Was soll ich sagen, ich habe fast 10 Mal soviel Rasen und die Hälfte war voll. 300m2 Hirse-durchzogener Rasen händisch davon zu befreien, ist Sisyphusarbeit. Gut zu wissen, dass es doch wirkt. Ich warte, bis sie weg ist, dann werde ich sofort nachsäen. In den Beeten zupfe ich sie ständig weg, ganz schlimm ist es im Hochbeet.

Was Bewässerung betrifft: es war so lange so trocken und heiß hier, der Boden ist extrem durchlässig. Meine Pumpe schafft 10Lt/min. Ich beregne 20m2 für 20min, dann ist alles gut durchfeuchtet. Wenn aber am nächsten Tag die Sonne draufknallt bei über 30 Grad, ist alles wieder weg.

Die Hirsesamen sind im Boden, das Zeug wird vermutlich jedes Jahr präsent sein, zumal sie auch noch lange keimfähig bleiben. Im alten Garten hatte ich nie Hirse, war jedoch viel feuchter und schattiger, Lehmboden.

Rasen-Neuanlage mache ich nimmer, habe vor 3 Jahren gemacht und eigentlich pflege ich den Rasen viel, abgesehen von ausreichender Bewässerung ;) Unkräuter gibt es kaum mehr, da bin ich dahinter, ich dünge immer nur mit 1/3 der empfohlenen Menge, dafür öfter und achte auf dichte Rasennarbe. Sobald Lücken auftauchen - säe ich sofort nach. Ich setze auf die trockensten Stellen mehr Poa pratensis und Festuca arundinacea, weniger Lolium perenne.
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Re: Hirse im Rasen

thuja thujon » Antwort #39 am:

cat1 hat geschrieben: 26. Aug 2024, 14:46Meine Pumpe schafft 10Lt/min. Ich beregne 20m2 für 20min, dann ist alles gut durchfeuchtet. Wenn aber am nächsten Tag die Sonne draufknallt bei über 30 Grad, ist alles wieder weg.
Das verstehe ich nicht. Welcher Regner arbeitet so kleinräumig, das man nur 20m² damit bewässern kann?
Und dann ists doch auch egal was die Pumpe theoretisch schaffen kann, es kommt drauf an was vorne aus dem Regner rauskommt. Bei meinen 4mm Düsen sind das bei 4 bar eben gerade mal 1400L/h. Bei einer Wurfweite vom Regner von 14m würden im Vollkreis damit rund 150m² bewässert werden. Also eine Stunde laufen lassen ergibt gerade mal 10mm, also rund 10cm Eindringtiefe. Das ist nach einem windigen, sonnigen Tag bei über 30°C immer noch nicht ganz weg. Mehr als 8mm Verdunstung haben wir seltenst.
Also mit einer Gabe von 20mm, also zB 2h laufen lassen, kann ich auf 20cm Tiefe wässern, was rund eine Woche hält.
Bei Sandboden sollte man nicht mehr als 15mm geben und muss deshalb entsprechend öfter wässern, um den Boden in der Tiefe ausreichend feucht zu halten.

Edit: Quatsch, was schräg geschrieben ist. Es sind gut 600m² mit meinem Regner und der hat mit 1400L/h bzw 18Liter pro Minute eine Niederschlagsintensität von knapp 2mm pro Stunde im Vollkreis. Lasse ich ihn auf Viertelkreis laufen erhöht sich die Intensität auf 8mm pro Stunde. Also 2h 16mm. Reicht für eine knappe Woche.
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cat1
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Re: Hirse im Rasen

cat1 » Antwort #40 am:

Wenn deine Pumpe 18lt/min schafft, sind das 1080lt/h. Meine Pumpe hat zwischen 2 und 3,5 bar, das variiert, da sie Behälter hat und nicht auf Dauerbetrieb läuft. Laufzeit ca 10s/min. Im Schnitt schafft sie 600lt/h.

Der Regner ist ein Gardena Viereckregner, schafft natürlich mehr als 20m2, da habe ich Quatsch geschrieben. Max 50m2 können auf einmal beregnet werden. Der trockenste Teil des Gartens hat 300m2, da muss ich den Regner mindestens 5 Mal verstellen. Da fällt mir jetzt auf, dass ich viel weniger gieße als gedacht. Wenn ich 50m2 für 20min beregne, sind das 4lt/m2, zu wenig?

Gießen ist gerade aktueller denn je, wir haben wieder über 30 Grad, ziemlich sicher bis 05.09 und kein Regen in Sicht :(

Die Hirse verfärbt sich immer mehr, ich sehe jedoch, dass ich nicht alles erwischt habe, muss also noch einmal ran. Heute war ich bei Hornbach, wollte Nachschub kaufen auf Vorrat, es war alles ausverkauft und nicht mehr bestellbar. In den anderen Baumärkten – dito. Online – überall nicht auf Lager.
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Re: Hirse im Rasen

AndreasR » Antwort #41 am:

Ich würde sagen, 4 Liter pro Quadratmeter in 20 Minuten entsprechen einem kräftigen Regenguss (kein Starkregen) über die gleiche Zeitdauer. Verglichen mit Gießen aus der Gießkanne ist das natürlich viel weniger pro Zeiteinheit, der große Vorteil ist aber, dass sich die Wassertropfen gleichmäßig verteilen und genügend Zeit haben, in den Boden einzusickern. Ich würde aber meinen, dass alles andere als Rasen oder gleichförmig angebautes Gemüse von einem kräftigen Wasserschwall aus der Gießkanne mehr profitiert als die Bewässerung mit einem Regner. Die 16 Liter von thuja thujon entsprechen in der Gesamtmenge einem ausdauernden, kräftigen Landregen, welcher den Boden logischerweise noch viel besser durchfeuchtet, so dass der Effekt wesentlich länger vorhält.
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Re: Hirse im Rasen

Gartenplaner » Antwort #42 am:

AndreasR hat geschrieben: 28. Aug 2024, 22:06 …dass alles andere als Rasen oder gleichförmig angebautes Gemüse von einem kräftigen Wasserschwall aus der Gießkanne mehr profitiert als die Bewässerung mit einem Regner. …
Ja.
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Re: Hirse im Rasen

oile » Antwort #43 am:

Ohne Beregnung wäre ich den ganzen Tag am Beschwallen und Gießkannen schleppen. Das geht etwas über meine Kräfte. Habe aber halt keine kleinen Gärten.
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Re: Hirse im Rasen

thuja thujon » Antwort #44 am:

Dass Gießkanne immer besser ist als Regner kann ich so nicht bestätigen.
Bei 2 Wochen kein Regen ists jetzt nicht so das ich den Regner auspacke, aber wenn man mal 6 oder 8 Wochen im Hochsommer mit 0,4mm auskommen muss, stellen sich da andere Effekte ein. Das sind nicht nur kleinere Blätter und gedrungenere Triebe, wäre ja durchaus wünschenswert, aber die Blattmasse muss auf Photosynthese und nicht nur Trockenstress gehalten werden, damit CO2 aufgenommen werden kann und die Pflanzen eben atmen können. Wenn das nur Nachts bei höherer Luftfeuchtigkeit passiert geht das nicht lange gut. Also wenigstens in den Randtageszeiten sollte sich die Stomata der Blätter öffnen können. Und dann gibts da auch noch Trockenheisspezifische Pilzkrankheiten wie Mehltau oder Schädlinge wie Milben usw., da tut ein sanfter Beregnungsgang auch mal gut, nicht nur um den Wüstenstaub von den Blättern zu waschen.
Also wer denkt man kann mit Gießkannen gegen Trockenheit ankämpfen, hat noch keine Trockenheit erlebt.
cat1 hat geschrieben: 28. Aug 2024, 21:57Da fällt mir jetzt auf, dass ich viel weniger gieße als gedacht. Wenn ich 50m2 für 20min beregne, sind das 4lt/m2, zu wenig?
Darauf wollte ich hinaus. Es wird echt überschätzt. 4mm sind eine Tagesverdunstung, viel zu wenig, so erzieht man Wasserhungrige Pflanzen mit flachen Wurzeln und Pilzkrankheiten. Ich sags damit es gesagt wurde, mal die Spatenprobe ansetzen nach dem wässern und gucken, wie tief es wirklich angekommen ist. Bei den meisten die denken sie haben ausgiebig gewässert sind es keine 5cm. Das ist tatsächlich Verschwendung und unnötiger Arbeitsaufwand, die Pflanzen haben nichts davon. Das geht in die Atmosphäre verloren.

Und PS: nicht meine Pumpe schafft 18Liter die Minute, sondern aus der Düse nach 50m Schlauch kommt das raus. Die Pumpe ist egal, die muss viel mehr können, die Wasseruhr und 3/4 Zoll Wasserleitung sind glaube für 2,3m³ die Stunde ausgelegt, Spitzenlast kann auch mal mehr sein, 4m³/h. Diese nutze ich. Dann kommt der Wasserhahn, Druckverlust, Mengenreduzierung. Danach die Kupplung für den Schlauch, wieder was weg. Dann die innere Reibung im Gartenschlauch, noch mehr weg. Wieder Kupplung, noch mehr weg. Dann der Regner, vor den kleinen Löchern baut sich Druck auf, noch viel mehr Menge weg. Wenn ich 100m üblichen Halbzollschlauch verlege und einen Rasensprenger mit betreiben möchte, kommt aus dem Sprenger fast nichts mehr raus. Das ist das Problem für den Rasen, weil 18 Liter Pumpe sind nicht 18 Liter aus dem Sprenger sind nicht 18 Liter auf den Boden sind nicht 18 Liter zu den Pflanzenwurzeln.

Deshalb auch keine Viereckregner mit dem feinen Sprühstrahl sondern Teilkreisregner mit gröberen Tropfen für weniger Abdrift und weniger Verdunstung, siehe Bild.
Für nur den Rasen ohne Gemüse oder ähnliches nutze ich Bodennahe Teilkreisregner aus Israel, Naan 427B, die haben auch einen verstellbaren Strahlanstieg um so nicht Obstbäume oder ähnliches mitberegnen zu müssen. Die Bodennahe Technik reduziert zusätzlich Windabdrift und Verdunstungsverluste. Für die knapp 100m² sind 3 Regner im Einsatz, weil überlappend betrieben wegen der Wasserverteilgenauigkeit. Die werden mit einer Ringleitung gespeist, um den Effekt zu vermeiden, dass der Wasserhahn-nächste Regner mehr durchlässt als der entfernteste. Und es ist ein 3/4" Schlauch notwendig, ein Halbzollschlauch schafft die Wassermenge nicht zu transportieren.
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Das ist die Ausgangssituation mit dem T-Stück für die Ringleitung. Gerade bei größeren Strecken unverzichtbar. Weil unterwässerte Stellen im Rasen sind schnell Hirsenester, um mal wieder aufs Thema zurückzukommen.
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