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Re: Bäume für Kiesflächen/Steinheiden

Verfasst: 23. Nov 2024, 10:54
von sempervirens
Gartenplaner hat geschrieben: 22. Nov 2024, 16:48 Ephedra nebrodensis/major kommt im Mittelmeerraum vor.
2016 oder 2017 in eine Fuge gepflanzt:
Schaut super aus !

solosunny hat geschrieben: 22. Nov 2024, 17:48 Ich schlage die heimische Felsenbirne vor. Schlehe ist ein wenig sehr ambitioniert, macht unbeherrschbare Ausläufer. Und gibt es in der freien Landschaft noch reichlich.
Ja die Felsenbirne ist toll, bleibt auch recht kompakt, hatte ich eigangs auch schon im Sinn!
Ich hatte auch eher Prunus Mahaleb - Felsenkirsche im Sinn statt der Schlehe. Die Früchte sind glaube sogar ungiftig wenn auch nicht wirklich essbar. Der Segelfalter geht sehr gern an Prunus Mahaleb ich würde soweit gehen das prunus Mahaleb sogar beliebter ist als Prunus Spinosa. Mikroklima natürlich noch mal wichtiger. Bei mir kommt der Segelfalter angeblich nicht vor habe ihn aber mal vor ein paar Jahren hier gesehen. Aber er geht tatäschlich auch an die Felsenbirne. Die kommt aber weitaus weniger häufiger vor. Die Schlehe ist vermutlich so wichtig weil sie noch recht häufig vorkommt
Roeschen1 hat geschrieben: 22. Nov 2024, 17:28 Ich plädiere für eine (Wild)Strauchrose an sonniger freier Stelle, wenn Platz ist.
https://www.rosenhof-schultheis.de/Rose ... sgold.html
Ja in De gibts ja zm glück einiges an Rosen die es gern heiß und mager mögen, wie Bibernell, Hecht und Hundsrose, wobei letztere auch zum Wuchern neigt
Lou-Thea hat geschrieben: 22. Nov 2024, 18:36 1.Würde mit allem mitgehen, nur Viburnum lantana sehe ich eher halbschattig und auf der feuchten Seite.


2.Die Option, auf die natürliche Sukzession zu setzen gibt es nicht?
Fände ich persönlich ja viel spannender.
Buddleias jäten.
Weiden und Birken

1. Ja eher im Halbschatten, aber die Art hält es erstaunlich trocken aus nicht volltrocken aber schon trocken, wäre etwas für die Strauchschicht. Ihr Laub ist ja auch etwas ledrig.
2.Ja das ist in der Tat spannend. Frage ist dann aber : Wie sieht die Natur in der Umgebung aus ? Gibt Samenbank Potenzial ? Ich denke daher würde es Sinn ergeben, einige seletnere/bedrohte Gehölze initial zu pflanzen die nicht mehr so häufig sind und mit aller Wahrscheinlichkeit nicht von allein einstellen. Oder man schaut halt in der Umgebung und sammelt etwas Samen und Hilft etwas dabei. Häufigere Arten wie Weiden könnten sich von allein einstellen und man entfernt bzw lässt sie da wo sie erlaubt sind
LadyinBlack hat geschrieben: 22. Nov 2024, 19:09 Wie groß ist denn der Schotterplatz etwa?
Ich würde auch auf Sukzession setzen und einfach erst dann eingreifen, wenn die Entwicklung (m)einer grundsätzlichen Idee widerspricht. Dann wäre allerdings das Gesamtkonzept zu hinterfragen.
Groß genug das einige LKW dort parken konnten, davor war es mal eine größere Pferdekoppel :D Also schon groß genug für ein kleines NSG mit unterschiedlichen Lebensräumen, aber sicher zu klein für einen Urwald. Sukkzession finde ich gut, ich würde halt gern einigen weniger häufigen Arten etwas helfen durch Initialpflanzung. Bspw ist Berberis vulgaris in DE fast ausgerottet worden und es gab so ein Verbot für das Pflanzen im Garten, weil die Pflanze Zwischenwirt für ein Pilz gegen Getreide war. früher war sie wohl Flächendekcend recht häufig. Ich denke daher ergibt es in dem Kontext Sinn , dann doch auf mediterrane Arten zu verzichten und dann lieber auf eine mitteleuropäische Arten und oder sehr alte Kulturpflanzen zu setzen.
Zuviele Dornige Pflanzen könnten sich dann auch nachteilig in der Pflege auswirken, zumindest wenn ich dran denke wie lästig es sein kann so ein Gestrüpp voll mit Brombeeren und anderen Dornen/Stachel besetzten Pflanzen etwas auszulichten
hobab hat geschrieben: 22. Nov 2024, 19:13 1. Anfangs wurde Quercus vorgeschlagen und opalus wird auch gut 10 m - schöne Bäume und klar sind lockere Trockenwälder auch was tolles mit einer speziellen Krautschicht.

2. Eine der schönsten, natürlich entstandenen Trockenstandorte den ich in Berlin gesehen habe, war ein Schotterparkplatz, in dem sich Buddleja und Mohrrüben eingesät hatten, sah toll aus mit monatelanger Blüte. Unnatürliche Sukzession…
1. Stimme grundsätzlich zu. Dennoch kenne ich Opalus vom Naturstandort im Kümmerwuchs teils mit nur 1,5 m Höhe. Wenn der Standort extrem genug ist dann werden das meist "Naturbonsai", ich gehe aber davon aus das nur auf echtem Fels in einem Gebirge so passiert. Bei den Quercus würde mir das schon eher Sorgen bereiten, die heimische robur kann ja wirklich gigantisch werden. Daher empfehle ich lieber Kleinbäume wie die heimische Felsenbirne und die Steinweichsel als etwas größerer werden Kleinbaum und dann ein paar Sträucher wie Rosen, Berberis, die etwas Struktur und Versteck bieten

2. Schotter und gestörte Plätze sind ja oftmals schön aber da kommen ja mehrere Faktoren ins Spiel:
Störung: offener Boden ermöglich Oppurtunisten das Keimen: das sind kurzlebige Arten die sich möglich schnell versamen wollen --> blühen meist schnell und verhältismäßig lange für ihre kurze Lebensdauer
offene Flächen: meist wenig Beschattung viel licht --> erhöht Blühfreudigkeit der Arten
Mineralisches Substrat: der Schotter kann eine Hitzeumgebung schaffen, die im Frühjahr das Wachstum beschleunigt und im Sommer Hitzestress auslöst, Pflanzen die denken sie überleben das nicht mehr investieren nochmal in Blüte und Samenbildung, um als Samen zu überdauern. Zugleich hat heller Schotter eine Albedo, welche den Lichtgenuss nochmal erhöhen kann
Nährstoffarmut: Schotter selbst meist recht nährstoffarm --> das lässt eine hohe Artenvielfalt zu, da so konkurrenzstarke starkzehrer nicht so stark und schnell ausbreiten können, mit der zunehmenden Verbuschung wird dann mit der Zeit über die Bäume etc der Oberboden wieder Nnhrstoffreicher. Schotter kann auch oft basisch sein was die Nährstoffverfübarkeit der meisten Elemente wiederum erhöht ist aber gleichzeitig recht N-arm

Ich würde sagen das ist schon natürliche Sukkzession nur halt anthropogen überformt. Heimische Magerrasen sind ja ähnliche schöne und Dauerblühende Flächen.
Tsuga63 hat geschrieben: 22. Nov 2024, 22:03 Ich würde hier empfehlen:

Pinus heldreichii var. leucodermis
Pinus nigra
pinus arten sehr schön ! Nigra mittlerweile sogar in DE eingebürgert. Aber Haob hat scon recht die wären vermutlich auch schon zu groß. ich denke die einzig sinnvolle Konifere wöre wohl der Wacholder
Mufflon hat geschrieben: 23. Nov 2024, 10:17 Mein Link oben war für den Fall, dass man quasi nur der Natur nachhelfen möchte und schon mal Initialpflanzen setzen möchte.
Will man pflanzen, was auf der Fläche geht, aber ohne Neophyten, könnten das bei den Rosen Rosa pimpinellifolia, Rosa gallica und Rosa canina pflanzen.
Ich würde z.B. auf Schmetterlingsflieder verzichten, hier gibt ganze Parkplätze, die nur aus diesem bestehen.
Das war schon die ursprüngliche Idee.
Vielleicht würde das Thema besser ins Atelier passen, dann könnte man auch über andere Pflanzen als Gehölze reden.
Ich denke aber ein Thread über Gehölze für extremstandorte mager, heiß, trocken schadet eigentlich auch nicht oder ?
tomma hat geschrieben: 23. Nov 2024, 01:21 Kiefern, Sanddorn und Kartoffelrosen ließen sich in Gemeinschaft mit Gräsern und Stauden, beispielsweise Klatschmohn und Leinkraut, dort ansiedeln.
Ja das würde sicherlich alles funktinionieren ! Aber wie Hoab schrieb Kartoffelrose muss man aufpassen manche Sorten sind sehr invasiv, ist eine alte Kulturpflanze die ja wirklich einiges an Vorteilen hat, lange Blüte, reicher Fruchtansatz etc. aber ich denke an der Stelle wäre sie von der Grundidee etwas deplatziert, da es eine Reihe Wildrosen gibt, die zwar nicht solche Dauerblüher sind aber auch ihren Charme besitzen. Der Sanddorn wiederum wäre vllt eine Option. Klatschmohn wurde schon versucht, hatte leider immer nur kümmerwuchs dort scheint also vllt etwas zu nährstoffarm für den Mohn zu sein, oregano und hornklee hat sich dort gehalten. Leinkraut und Lein wäre auch sehr gut für solche Situationen.