Hans, das ist sehr überzeugend. Was du von Omas Sommerkleid zeigst, sozusagen als Schnittmuster.kannst du Anhand des Bildes erklären was es bedeutet wenn es heißt, die Kronblätter sind länger als die Griffeläste...an der Spitze deutlich ausgerandet...... nicht deutlich in Platte und Nagel gegliedert... wie es im Bestimmungsschlüssel zu I.sambucina heißt
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Historische Schwertlilien - Bart-Iris Sorten vor 1945 (Gelesen 75850 mal)
Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR
Re:Historische Schwertlilien
Grasmuck möge mir verzeihenSalopp formuliert: "Bestimmungsschlüssel sind für mich wie Montageanleitungen ohne Bilder oder Gesetzes Texte "Weiß der Teufel", außer ihm nur der Autor selbst was da gemeint ist."Bei allen Iris die wir hier besprechen sind die Kronblätter (Dom und Hängebl) länger als der Griffelast (die 3 "Schiffchen" in der Mitte) So aus den Stand heraus fällt mir ein das es bei I graminea, I ruthenica vieleicht umgekehrt sei könnte. Interessiert aber hier nicht.Bei "nicht deutlich in Platte und Nagel gegliedert" weis ich nicht sorecht worauf der Autor raus will. (vieleicht weis Grasmuck weiter) Ich denke es geht darum wo die weiblichen Geschlechtsteile der Blüte sitzen.Bei der Iris eine berechtigte Frage.Nun weiß es wer?Inzwischen schaue ich auf dem Scanbild nach ob etwas zu erkennen ist.
Ich verschenke überschüssige Irisrhizome.
Bilder meiner Sorten sind auf www.zwergiris.de>Iris-Gallerie>Nickname "simon" oder hier in der Gallerie
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Re:Historische Schwertlilien
Liebe Pearl Ich wollte es eigentlich in der PM schreiben aber es passt auch hier.Das es I kochii ist weis ich von Milan ich bin seit Jahren mit ihm befreundet und könnte hier keine so großen Sprüche klopfen wenn ich es von ihm nicht gelernt hätte.
Iris germanica var. kochii wird von Richard Cayeux und Milan Blazek so bezeichnet.
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Re:Historische Schwertlilien
ach, dachte ich es mir doch!Nach deinem ''Scan'' könnte meine ''Redoute'' wirklich wie du sagst eine Iris germanica var. kochii sein. Bloß war ich nie am Comer See. 'Purple King' finde ich könnte es genau treffen. Die Iris ist aus dem Vorgarten eines Hauses aus den 20er Jahren und mir wegen ihres Blütenreichtums aufgefallen. im Katalog von 1928/1929 von Karl Foerster schreibt er:I.g. 'Purple King'dieser nachhaltigse Massenblüher in dunklem Violettlila ist wohl schwerlich zu übertreffen. Zeitgruppe Mitte Mai, also früh.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
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Re:Historische Schwertlilien
Klar, Hans, die Griffeläste sind natürlich diese Fähnchen.Das habe ich lange nicht kapiert, dass die Griffel bei den Iris blütenblattartig verändert sind.In der dreiteiligen Blüte der Iris - sie hat einen dreiteiligen, verwachsenen Fruchtknoten - liegen die Staubblätter genau unter den Griffeln.Das sieht dann so aus:
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Re:Historische Schwertlilien
über dem Bart ragen die Staubblätter als dunkle Striche hoch und die Narbe ist der helle Streifen quer auf der Fahne
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Re:Historische Schwertlilien
Bei Zeppelin stehtVorsicht mit dieser Iris! Keine Schnittstiele auf die gute Tischdecke stellen. Wenn die abfällt ist die Tischdecke hin, den die Farbe geht nicht mehr raus. (Anscheinend im Gegensatz zu den anderen Iris)Also wen du eine gute Tischdecken hast........................................................weißt du ob es I kochii ist.
ach, dachte ich es mir doch!Nach deinem ''Scan'' könnte meine ''Redoute'' wirklich wie du sagst eine Iris germanica var. kochii sein. Bloß war ich nie am Comer See.
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Re:Historische Schwertlilien
Die Staubgefäße zwischen dem Bart und der "Fahne" (Schiffchen, Griffelast) sind ja leicht zu erkennen aber die Narbe habe ich auch lange Zeit nicht gewusst.Die Fahne ist vom oberen Rand her oft in der Mitte gespalten (ca 0,5 bis 1 cm)danach kommt unterseits ein feines Häutchen das etwas absteht, das ist die Narbe der Blüte.
über dem Bart ragen die Staubblätter als dunkle Striche hoch und die Narbe ist der helle Streifen auf der Fahne
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Re:Historische Schwertlilien
Und nun mit Paulchens Panters Worten ( die mir immer noch nicht einfallen ) ist Schluß für heute. Und da ich die beiden Threads durchgewurschtelt habe und (mehr oder weniger) Gescheites von mir gegeben habe, werde ich in den nächsten Tagen mit meinen Fragen rausrücken. Gute Nacht allseits.
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Re:Historische Schwertlilien
So, nunmal, auf die Gefahr hin wieder eine übers Maul zu kriegen, was über 'Kochii':Diese Iris wurde 1871 vom triester Botaniker Muzio G. Spirito de' Tommasini (nach dem der Crocus und die istrianische Campanula benannt sind) in der Nähe von Triest gesammelt und an den Botanischen Garten (HBV) nach Wien geschickt. Anton Kerner Ritter von Marilaun und Otto Stapf in Kultur genommen und anhand Kulturmaterials 1872 beschrieben. Der Originalklon wächst noch immer bei uns im HBV. Die Pflanze wurde niemals wieder in der Natur oder in Kultur gefunden. Da die Erstbeschreibung anhand ausreichendem Herbarmaterial bereits ein Jahr nach der Aufsammlung erfolgte ist anzunehmen, daß Tommasini recht viel Material, vielleicht den ganzen Klon, nach Wien geschickt hat. Diese Sorte fällt echt aus Samen und verbreitete sich bald über botanische Gärten in Kultur. William Rickatson Dykes war 1913 noch der Ansicht die Pflanze gehöre in die Verwandtschaft von I. germanica. Chromosomenzahl wie Morphologie widersprechen dem. Trotz in der unteren Hälfte krautiger Hüllblätter (Pearl, extra für Dich!) weist beides, sowie der Fundort, auf I. (pallida subsp.) illyrica hin. Bozena Mitic stellte die "Art" vor wenigen Jahren nun offiziell in die Synonymie von I. illyrica. Anbei ein Bild des Tommasinischen Originalklons bei mir im Garten.Mit dem Comer See hat diese Pflanze absolut nichts zu tun.
d'Ehre
Gerald Grasmuck
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Re:Historische Schwertlilien - Achtung OT, Wildart
Interessant bei Iris illyrica, die im alleröstlichsten Zipfel Italiens (bei Triest), im südwestlichsten Slowenien, sowie vorwiegend in Kroatien (Istrien, Kvarner Bucht, nördlichster Zipfel Dalmatiens) vorkommt, die dunkelste Blütenfarbe aller Pallidae aufweist. Sie ist weiters die variabelste aller 4 Sippen dieser Gruppe. Anbei ein Bild vom Wildstandort (Straßenböschung in HR: Senj - Grenze Kvarner Bucht/Velebit; Südhang).
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Re:Historische Schwertlilien
<ot>Mit Straßenböschungen als Wildstandorte habe ich so meine Schwierigkeiten. Gerade, wenn das Fundstück zu den vermehrungsfreudigeren Gartenpflanzen gehört, handelt es sich bei dem Wildstandort häufig um eine wilde Müllkippe...Auf diese Weise hat es hier im Ort zwei "Wildstandorte" mit Schneeglöckchen, wo man die Herkunftsgärten auf der anderen Straßenseite noch gut erkennen kann...</ot>
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Re:Historische Schwertlilien
Vielleicht kennt jemand diese Iris, die ich aus Korsika mitgebracht habe, die auch im adriatischen Raum verbreitet ist.Laurin![Bild]()
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- Iris_Korsika11.jpg (72.96 KiB) 174 mal betrachtet
Re:Historische Schwertlilien
Danke für die Bestätigung. Ich habe elend lange suchen müssen, um den Namen zu finden. Das Frühlingskleid ist wirklich ein tolles Stück, robust, wüchsig, reichblühend und duftend.Das ist die Frühlingskleid, eine Sorten von Alexander Steffen 1949 (bekannter deutscher Züchter) er hat sie der Gräfin Zeppelin als Sämling Nr49/10 gegeben.leider starb er bald darauf. So hat sie den Namen von Frau Zeppelin erhalten.Sie dürfte heute noch sehr weit verbreitet sein. Für mich eine der besten und dankbarsten Sorten überhaupt.
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Re:Historische Schwertlilien
lieber Grasmuck,bei deiner Iris handelt es ich nach meinem Augenschein tatsächlich um eine Iris pallida, oder wie du an anderer Stelle sagst eine Iris aus der Pallida-Gruppe.Formenkreis, den Ausdruck finde ich besser, da für mich das Wort Gruppe für Kultivare reserviert ist.Alle Spezies der Bartiris sind formenreich. Wie man die einzelnen Farbvarianten genau bezeichnet und nach welchen Fundorten, Verbreitungsgebieten oder zu Ehren welcher Persönlichkeiten, das ist eine kniffelige Frage, in der sich die Botaniker absolut nicht einig sind. So zu tun als gäbe es absolute Wahrheiten auf dem Gebiet ist einfach...Nun. Deine Iris blüht sicher spät.Meine Iris, die ich als Iris germanica ''Redoute'' bezeichnet habe, blüht sehr früh, sehr üppig sehr kompakt:
Hans Iris germanica var. kochii Kerner, Synonym Iris kochii Dykes:
deine Iris dagegen, Grasmuck:
Es handelt sich nicht um die gleichen Pflanzen. Die Geschichte über die Herkunft deiner ist sehr nett. Bloß ist es nicht so, dass beim Stichwort "kochii" ...Meine Iris ''Redoute'' nenne ich übrigens nach Hans' Kommentar 'Purple King' .mit Grußpearl



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Re:Historische Schwertlilien
Susanne, Iris illyrica wird außer dem Klon 'Kochii' nicht kultiviert, auch nicht in Kroatien. Zudem ist der Standort sicher wild. Zwar ist dort irgendein obskure Firmengelände, der Hang wird aber sehr steil und ist ca. 100 m in der Länge und 100 m in der Höhe violett zur richtigen Zeit (2003 zu Ostern, 2007 wars zu Ostern schon ein bisserl zu spät).Laurin, Deine halte ich für einen Klon von Iris x germanica.Pearl, mit dem (sinnerfassend) lesen können ist das so eine Sache. Das Bild von mir nämlich, das Du zeigst zeigt keine 'Kochii', sondern die wilde Iris illyrica, und wie man im Zander lesen kann ist auch "Gruppe" keineswegs für Kultivare bestimmt. Botaniker verwenden den Begriff Gruppe, in wissenschaftlichen Publikationen seit einigen Jahrzehnten meist als Aggregat bezeichnet, seit fast hundert Jahren. Weiters verbreite ich, wenn man genau liest, keine absoluten Wahrheiten, sondern verwende nach Möglichkeit den gesamten breiten Bogen akzeptierter Namen, indem ich die Illyrica etwa als Iris (pallida subsp.) illyrica bezeichne und auf die taxonomischen Probleme und die Namensgeschichte eingehe. Wer lesen und denken kann, der kann sich dann ein eigenes Urteil bilden, ob er meine Ausführungen für schlüssig befindet oder lieber einer anderen, publizierten oder unpublizierten, hundert Jahre alten oder brandneuen Meinung anhängt.Weiters gibt es keinen Zweifel an der Echtheit meiner 'Kochii', da es sich um das Typusmaterial (den Typusklon) handelt. Hans, in diesem Sinne muß ich Dir leider sagen, daß Deine 'Kochii' keine ist. Sie ist IMO eine germanica (egal ob Formenkreis oder Gruppe) und schaut sehr tetraploid aus ;)Hier irrt übrigens auch der geschätzte Kollege Milan Blazek, der 'Atropurpurea' und 'Kochii' auf die selbe Ebene stellt, also zu I. x germanica. Aber so ist das eben: In der Wissenschaft irrt man umher, findet einen Teil der Wahrheit und macht neue Fehler.Pearl, was Deine 'Redoute' für eine ist, weiß ich nicht, die frühe Blütezeit und die Farbe deuten aber sehr auf einen Kochii-Sämling hin. Verkreuzt oder unverkreuzt, wie auch immer. Die dnkle Blüte der Illyrica ist sehr dominant.
d'Ehre
Gerald Grasmuck
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