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Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln (Gelesen 326618 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Dietmar
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Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

Dietmar » Antwort #315 am:

Ich habe heute meine im letzten Frühjahr gepflanzte Weinrebe geschnitten. Da blutet nix ....... = Exitus?
Im Gegenteil, wenn Du nicht blutest, lebst Du bestimmt noch und bist zumindest unverletzt. ;D ;D ;DWenn dagegen Weinreben beim Rebschnitt bluten, ist das eher ein Zeichen, dass die Rebe schon mächtig im Saft steht, d.h. man hätte etwas früher schneiden sollen.Es wäre gut gewesen, wenn Du die Schnittfläche angesehen hättest. Wenn diese noch feucht und etwas grünlich ist, lebt die Rebe an der Schnittfläche noch. Wenn nicht, kannst Du noch etwas weiter zurück schneiden.In kalten Wintern kann es sein, dass die Rebe sehr weit zurück gefroren ist, unter Umständen bis knapp über die Veredelungsstelle. Wenn die Rebe so weit zurück gefroren ist, kann es außerdem sein, dass diese nicht so zeitig austreibt wie andere Reben. Manchmal treiben die Reben erst 4 - 6 Wochen später als normal aus Ersatzaugen aus. Erst wenn die Rebe auch dann nicht austreibt, ist diese tot oder wird zumindest den nächsten Winter nicht überstehen. Es bringt nichts, wenn die Rebe nur unterhalb der Veredelungsstelle austreibt. Die Unterlage ist oft frostfester als der Edelreis. Falls Du mal kopulieren (Veredeln, nicht bums... ;)) üben willst, dann kann man das ohne Risiko an so einer Rebe trainieren, deren Unterlage noch lebt.Ein- oder zweijährige Reben frieren oft weit zurück, da noch nicht so winterfest wie ältere Exemplare. Wenn aber auch ältere Reben jedes Jahr extrem zurück frieren, dann hat die Sorte für Deinen Standort keine ausreichende Winterfestigkeit. Bevor Du Ersatz kaufst, solltest Du Dich über die Winterfestigkeit der interessierenden Rebe an unabhängiger Stelle informieren (und nicht beim Verkäufer). Nach meiner Erfahrung sollte die Rebe 2 ... 3 Klimazonen härter sein als Dein Standort normalerweise. Du kannst gerne an die Klimaerwärmung glauben, aber der Rebe ist jede Ideologie fremd.
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Dietmar
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Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

Dietmar » Antwort #316 am:

@valentin2Ich hoffe, Du hast eine warme Klimazone bzw. einen warmen Standort oder ein Gewächshaus, denn diese Sorten gelten nicht als besonders winterfest.
Windsbraut
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Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

Windsbraut » Antwort #317 am:

Ich habe heute meine im letzten Frühjahr gepflanzte Weinrebe geschnitten. Da blutet nix ....... = Exitus?
Im Gegenteil, wenn Du nicht blutest, lebst Du bestimmt noch und bist zumindest unverletzt. ;D ;D ;D
;D Naja, aber wenn ich mich schneide und blute nicht ....... sieht das auch nicht gut aus, oder?
Ein- oder zweijährige Reben frieren oft weit zurück, da noch nicht so winterfest wie ältere Exemplare. Wenn aber auch ältere Reben jedes Jahr extrem zurück frieren, dann hat die Sorte für Deinen Standort keine ausreichende Winterfestigkeit. Bevor Du Ersatz kaufst, solltest Du Dich über die Winterfestigkeit der interessierenden Rebe an unabhängiger Stelle informieren (und nicht beim Verkäufer). Nach meiner Erfahrung sollte die Rebe 2 ... 3 Klimazonen härter sein als Dein Standort normalerweise. Du kannst gerne an die Klimaerwärmung glauben, aber der Rebe ist jede Ideologie fremd.
Ich hatte die Sorte schon bewusst ausgesucht, es ist die "Frumoasa alba", die sehr winterhart sein soll. Und unser Winter hier war gar nicht so hart, wie wir es hier durchaus haben könnten. Wir hatten so um minus 11 Grad dieses Jahr - in den Jahren zuvor minus 22. Erfroren sein kann sie eigentlich nicht - aber wer weiß, was sie noch umhauen könnte ....Du meinst, wenn nichts Grünes zu sehen war, soll ich tiefer schneiden? Zur Not bis knapp über die Veredelungsstelle?
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Max Frisch
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Valentin2
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Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

Valentin2 » Antwort #318 am:

Dietmarmeine Klimazone ist 7b,hatte noch keine ernsthaften Frostschäden an Reben,manche waren schon mal teilweise zurückgefroren aber ganz erfroren noch keine.Wird wohl daran liegen das der Ort durch seine Umgebung etwas geschützt wird.
max.
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Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

max. » Antwort #319 am:

@#317,
...wenn nichts Grünes zu sehen war, soll ich tiefer schneiden? Zur Not bis knapp über die Veredelungsstelle?...
ja, aber als anfänger ruhig zentimeterweise, bis die schnittestelle frisch und grünlich schimmert.
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Dietmar
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Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

Dietmar » Antwort #320 am:

@stefanieDie Winterfestigkeit von Reben ist nicht nur eine Frage der Tiefsttemperatur. Es spielen z.B. auch die Dauer des Dauerfrostes, der Sommer davor (inwieweit Reservestoffe eingelagert werden konnten), die Holzreife (grünes Holz erfriert für gewöhnlich immer) und sicher auch weitere Faktoren eine Rolle.Ganz junge Reben sind meist empfindlicher, aber spätestens nach 3 ... 4 Jahren haben diese ihre normale Winterfestigkeit erreicht. Junge Reben haben noch ein weiteres Problem - die Tiefe der Wurzeln. Junge Reben wurzeln noch flach im Bereich des Bodenfrostes und können bei längerem Dauerfrost schlichtweg verdursten. Deshalb ist es wichtig, an frostfreien Tagen etwas zu gießen (wenigstens ca. 3 bis 4 mal im Winter), es sei denn, der Boden ist frostfrei und feucht. Ältere Reben wurzeln 7 m tief und mehr, so dass die Wurzeln immer im frostfreien Bereich liegen, so dass die Rebe bei Dauerfrost nicht verdursten kann.Mit Frumoase Alba habe ich bezüglich Winterfestigkeit ganz gute Erfahrungen gemacht. Bisher ist noch keine erfroren und das Zurückfrieren hielt sich selbst bei deutlich unter -32 °C vor 2 Jahren und -27 °C im vergangenem Jahr in Grenzen. Viel kritischer waren Arkadia, Kodrianka und Juliane. Insbesondere bei den letzten Beiden hatte ich mehrere Totalverluste. Allerdings wird Frumoase Alba erst etwa 2 bis 3 Wochen nach Arkadia und Kodrianka reif, aber das ist an meinem Standort noch unkritisch (bei mir Ende September).Dieser Winter war bei weitem nicht so kalt wie die letzten 5 Winter (minimal knapp -20 °C), aber dafür mit noch längerer Dauerfrostperiode, so dass wieder mindestens eine Palme verlustig ging. Bei den Reben kann man das noch nicht beurteilen.
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Dietmar
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Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

Dietmar » Antwort #321 am:

Du meinst, wenn nichts Grünes zu sehen war, soll ich tiefer schneiden? Zur Not bis knapp über die Veredelungsstelle?
Allzu knapp sollte es nicht sein - mindestens 10 cm über der Veredelungsstelle stehen lassen. Das Reststück sollte unbedingt noch Augen bzw. schlafende Augen haben, damit die Rebe überhaupt austreiben kann. Lieber ein paar cm totes Holz stehen lassen, als die letzten cm noch wegzuschneiden.
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Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

Windsbraut » Antwort #322 am:

Allerdings wird Frumoase Alba erst etwa 2 bis 3 Wochen nach Arkadia und Kodrianka reif, aber das ist an meinem Standort noch unkritisch (bei mir Ende September).
Ich hatte sie wegen dieser späteren Reife ausgesucht, dann wird sie von Wespen verschont und kommt in einer Zeit, wo das "Sommerobst" schon weg ist.
Allzu knapp sollte es nicht sein - mindestens 10 cm über der Veredelungsstelle stehen lassen. Das Reststück sollte unbedingt noch Augen bzw. schlafende Augen haben, damit die Rebe überhaupt austreiben kann. Lieber ein paar cm totes Holz stehen lassen, als die letzten cm noch wegzuschneiden.
Nee, klar, das hätte ich auch nicht gemacht. Ich habe heute in zwei Schritten nochmal jeweils einen Zentimeter weggenommen - ist aber immer noch 40 cm über der Veredelung, zwei ebenfalls gestutzte Seitentriebe noch dazwischen. Ich habe aufgehört, als mir das Holz innen grün erschien. Wie du schon sagst, wenn sie austreibt, kann ich oben immer noch etwas wegnehmen.
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Staudo
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Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

Staudo » Antwort #323 am:

Ich habe heute vier dieser Spaliere bepflanzt. Der Platz ist mit 1,80x1,80 je Spalier sehr begrenzt. Wie schneide ich den Wein, damit er diesen Platz optimal und attraktiv ausfüllt? Lasse ich künftig in der Mitte einen Stamm bis auf Augenhöhe hochgehen und an diesem Zapfen stehen?
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Staudo
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Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

Staudo » Antwort #324 am:

Da fehlte das Bild.
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wie_schneiden_ue.jpg
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marygold
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Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

marygold » Antwort #325 am:

In dem Fall fände ich die altmodische Erziehung als Bogen am schönsten.
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Staudo
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Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

Staudo » Antwort #326 am:

Ja, da wären die Spaliere auch im Winter ganz nett anzusehen. ;)
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marygold
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Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

marygold » Antwort #327 am:

Dieses Jahr noch nichts leiten, einfach zwei Ruten gerade hochwachsen lassen.
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Staudo
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Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

Staudo » Antwort #328 am:

Wäre es nicht einfacher eine Rute hochwachsen zu lassen und die oben zu teilen?
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Mediterraneus
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Bodenart: Roter Buntsandstein
Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C

Re:Weinbau: Erziehung, Schnitt, Veredeln

Mediterraneus » Antwort #329 am:

Kannst auch Arme in Höhe der zwei Querlatten ziehen.Jetziger Gerader in der Mitte um 90 Grad nach rechts oder links. Dann wieder Mitte hochwachsen lassen und nach oben oder entgegengesetzt leiten...oder Bogenerziehung
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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