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Dürregejammer (Gelesen 831549 mal)
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- wallu
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Re: Dürregejammer
In der Nordeifel läuft es auf großräumige Ginster- und Fingerhutflächen hinaus, gut zu sehen an den Kahlschlägen von 2003, die nicht wieder aufgeforstet wurden. Dazwischen versuchen es immer wieder mal Birken und roter Holunder, bis die nächste sommerliche Trockenperiode wieder alles auf Null setzt :-\...
Viele Grüße aus der Rureifel
- lerchenzorn
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Re: Dürregejammer
Ich schätze, der Götterbaum hat auch außerhalb von Städten bei uns eine große Zukunft. :-X
- lonicera 66
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Re: Dürregejammer
Ich sehe das Baumsterben im Harz mit Sorge,
In dem verlinkten Artikel ist von Verjüngung durch Birke und Buche die Rede.
Völlig außer Acht gelassen wird aber, daß die jungen nachwachsende Bäume kaum eine Chance gegen Brombeere und chinesischem Knöterich haben.
Der Knöterich hat den Harz längst erobert und es wird auch nichts dagegen unternommen.
Hier im Südharz wächst er kilometerweit an Bächen, erstickt die heimische Flora und breitet sich übers Jahr extrem weiter aus.
In dem verlinkten Artikel ist von Verjüngung durch Birke und Buche die Rede.
Völlig außer Acht gelassen wird aber, daß die jungen nachwachsende Bäume kaum eine Chance gegen Brombeere und chinesischem Knöterich haben.
Der Knöterich hat den Harz längst erobert und es wird auch nichts dagegen unternommen.
Hier im Südharz wächst er kilometerweit an Bächen, erstickt die heimische Flora und breitet sich übers Jahr extrem weiter aus.
liebe Grüße
Loni
Ich bin der Schatten, der die Nacht durchflattert und nicht "Everybodys-Darling"
Auch wenn ich bald 60 werde... Du kannst trotzdem auf meine Schuhe aufpassen, wenn ich auf der Hüpfburg bin.
Loni
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Re: Dürregejammer
lerchenzorn hat geschrieben: ↑24. Jul 2019, 10:37
Ich schätze, der Götterbaum hat auch außerhalb von Städten bei uns eine große Zukunft. :-X
[/quote]
Vielleicht wird er die Birke des 21. Jahrhunderts. ;)
Ein, so finde ich, sehr unaufgeregter und sachlicher Beitrag findet sich hier.
[quote]
Bis ins 15. Jahrhundert zurück reichen Berichte über Borkenkäferkalamitäten. Ganz dramatisch war die „Große Wurmtrocknis“, die zwischen 1770 und 1800 wütete.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
- RosaRot
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Re: Dürregejammer
Das schreibt der NABU und das schreibt dazu der Nationalpark selber.
Der Knöterich im Südharz fiel mir schon zu tiefsten DDR-Zeiten auf, entlang von Bachläufen neben den Strassen. Damals wusste ich noch überhaupt nicht, was das eigentlich ist. Er muss also irgendwann mal dort irgendwo gepflanzt worden sein, das würde mich interessieren, ich finde aber nichts.
@Loni: entlang der Wieda gedeiht das Zeug besonders gut... :-\
Der Knöterich im Südharz fiel mir schon zu tiefsten DDR-Zeiten auf, entlang von Bachläufen neben den Strassen. Damals wusste ich noch überhaupt nicht, was das eigentlich ist. Er muss also irgendwann mal dort irgendwo gepflanzt worden sein, das würde mich interessieren, ich finde aber nichts.
@Loni: entlang der Wieda gedeiht das Zeug besonders gut... :-\
Viele Grüße von
RosaRot
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- lonicera 66
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Re: Dürregejammer
hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00entlang der Wieda gedeiht das Zeug besonders gut...
ich weiß... :-[
liebe Grüße
Loni
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- Nox
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Re: Dürregejammer
Guter Artikel. Der Nationalpark Harz wird also aufforsten, aber mit anderen Baumarten. Sie haben es im Artikel ein wenig versteckt, weil's nicht so ganz in's propagierte Konzept passt "die Natur wird's schon richten".
- lonicera 66
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Re: Dürregejammer
Aufforstung im Nationalpark Harz, ich muß grinsen...
Letztes Jahr habe ich am Oderteich mit dem Forstmann und seinen Arbeitern ein Gespräch geführt.
Statt sich in den Baumschulen nach trockenheitsverträglichen Gehölzen umzuschauen, werden strunzig Standardbäume in Massen gekauft:
Buche und Ahorn.
Auf meine Frage, warum nicht auch Douglasien und andere resistente Sorten bekam ich zur Antwort:
Man müsse nehmen, was da ist und was bezahlbar ist und was ortsüblich ist.
Gerade die heimischen Arten sind dem Streß des Klimawandels nicht mehr gewachsen und wenn man einen gesunden Wald haben möchte, muß man sich eben bei den Sorten umstellen. Meine Meinung.
Ein Projetkt dazu gibt es bereits, wo klimaverträgliche Baumarten getestet werden.
Offensichtlich war dieses Projekt noch nicht bis zu meinen Gesprächspartnern durchgedrungen, denn sie wußten nichts davon...
Weltwald Harz
Ich sah in völlig leere Gesichter.
Seit Jahrtausenden "wandern" Baumarten auf unserem Planeten, es gibt keine Standorttreuen Pflanzen, sie wachsen dort, wo es gut geht, nicht, wo der Mensch sie seit Jahrhunderten kennt und sich an sie gewöhnt hat.
Letztes Jahr habe ich am Oderteich mit dem Forstmann und seinen Arbeitern ein Gespräch geführt.
Statt sich in den Baumschulen nach trockenheitsverträglichen Gehölzen umzuschauen, werden strunzig Standardbäume in Massen gekauft:
Buche und Ahorn.
Auf meine Frage, warum nicht auch Douglasien und andere resistente Sorten bekam ich zur Antwort:
Man müsse nehmen, was da ist und was bezahlbar ist und was ortsüblich ist.
Gerade die heimischen Arten sind dem Streß des Klimawandels nicht mehr gewachsen und wenn man einen gesunden Wald haben möchte, muß man sich eben bei den Sorten umstellen. Meine Meinung.
Ein Projetkt dazu gibt es bereits, wo klimaverträgliche Baumarten getestet werden.
Offensichtlich war dieses Projekt noch nicht bis zu meinen Gesprächspartnern durchgedrungen, denn sie wußten nichts davon...
Weltwald Harz
hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Konzeption
Ziel der Niedersächsischen Landesforsten ist es, die Angepasstheit an das hiesige Klima und Wuchseigenschaften dieser fremdländischen Baumarten zu untersuchen. Damit sollen die Standortsansprüche dieser Baumarten für spätere Anbauversuche bestimmt werden. Bei der Anlage des Arboretums wurde speziell darauf geachtet, dass keine instabilen Reinbestände angelegt werden, sondern jeweils ganze Waldgesellschaften aus den einzelnen Klimaregionen mit dem kompletten Baum- Strauchartenspektrum gepflanzt werden.
Ich sah in völlig leere Gesichter.
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Re: Dürregejammer
RosaRot hat geschrieben: ↑24. Jul 2019, 11:35
Der Knöterich im Südharz fiel mir schon zu tiefsten DDR-Zeiten auf, entlang von Bachläufen neben den Strassen. Damals wusste ich noch überhaupt nicht, was das eigentlich ist. Er muss also irgendwann mal dort irgendwo gepflanzt worden sein, das würde mich interessieren, ich finde aber nichts.
Reynoutria durfte ich schon im ersten Semester bei einer Auwaldexkursion kennenlernen. Mein Dozent, Peter Gutte, meinte damals, der sei nach dem Krieg als Rehfutterpflanze eingeführt worden. Nur dass die Rehe den blöderweise nicht fressen :-\
Patriotismus ist auf Kartografie und Zufall basierende Esoterik.
- RosaRot
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Re: Dürregejammer
Ja in Richtung Futterpflanze dachte ich auch, wurde wohl mal als Futterpflanze für Weidetiere versucht. Aber als Rehfutter? Diese obermäkligen Viecher, die nur das beste bevorzugen....
Aufforstung: hier macht sich der Förster sehr wohl Gedanken, welche Bäume gehen und welche nicht, Douglasien sind für einige Standorte auch im Gespräch. Betrifft Standorte im Unterharz sowie Vorharz. Wenn ich ihn mal treffe frage ich ihn mal genauer.
Aufforstung: hier macht sich der Förster sehr wohl Gedanken, welche Bäume gehen und welche nicht, Douglasien sind für einige Standorte auch im Gespräch. Betrifft Standorte im Unterharz sowie Vorharz. Wenn ich ihn mal treffe frage ich ihn mal genauer.
Viele Grüße von
RosaRot
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Re: Dürregejammer
Zum Aufforsten braucht es zweierlei: Regen und Setzlinge in einer vernünftigen Qualität. Ersteres gab/gibt es diesen Sommer wieder nicht und letzteres nicht in ausreichender Menge. Mit dem Ergebnis, das die Waldbauern, die nicht aufforsten konnten, jetzt immerhin keinen Totalverlust an verdorrten Pflanzungen zu beklagen haben :P.
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Re: Dürregejammer
Die Douglasie wird dann die nächste invasive Art, nach dem Knöterich. Pflanzen, die allmählich wandern, haben ihre Gegenspieler häufig im Gepäck. Pflanzen, die der Mensch über Ozeane und Kontinente hinweg verbringt, lassen diese Gegenspieler oft zuhause und so können sie sich ungehemmt über den neuen Lebensraum hermachen.
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Re: Dürregejammer
Bei Douglasien glaube ich das nicht. Bei mir stehen einige große Exemplare direkt hinter dem Garten und obwohl sehr viele Zapfen in den Garten fallen, habe ich in zehn Jahren noch keinen Sämling gesehen.
(Jäten muss ich Birken, Weiden, Eschen ... am schlimmsten ist Bergahorn.)
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- wallu
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Re: Dürregejammer
Doch, die säen sich aus ;).
Wir haben (bzw. hatten; eine ist inzwischen gefällt) zwei 70 Jahre alte Exemplare im Garten, und es tauchen immer wieder Sämlinge auf, wenn auch nicht in Massen. Einer, nur ca 20 cm hoch, hat den letzten Sommer direkt am Stamm einer großen Eiche überlebt, ohne eine gelbe Nadel, da ist bestimmt mehrere Monate kein Tropfen Wasser hingekommen. Das nötigt einem schon Respekt ab.
Wir haben (bzw. hatten; eine ist inzwischen gefällt) zwei 70 Jahre alte Exemplare im Garten, und es tauchen immer wieder Sämlinge auf, wenn auch nicht in Massen. Einer, nur ca 20 cm hoch, hat den letzten Sommer direkt am Stamm einer großen Eiche überlebt, ohne eine gelbe Nadel, da ist bestimmt mehrere Monate kein Tropfen Wasser hingekommen. Das nötigt einem schon Respekt ab.
Viele Grüße aus der Rureifel
Re: Dürregejammer
Bei meinen Eltern sind letztes Jahr Douglasien vertrocknet.
So langsam wird's auch hier wieder trocken. Der Mais kringelt sich zusammen und die Mähdrescher ziehen ihre Runden. Zum Glück ist bis jetzt der Ostwind knapp.
So langsam wird's auch hier wieder trocken. Der Mais kringelt sich zusammen und die Mähdrescher ziehen ihre Runden. Zum Glück ist bis jetzt der Ostwind knapp.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck