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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Verfasst: 4. Feb 2024, 21:21
von Staudo
Einerseits klagt die Wirtschaft und sehen die Zahlen wohl nicht gut aus, andererseits hat man eine politische Agenda. Das Mittel der Wahl ist die Ausgaben zu steigern, die Einnahmen zu drosseln und dabei keine Schulden zu machen. Ganz einfach.
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Verfasst: 4. Feb 2024, 21:26
von thuja thujon
Ja, Ausgaben steigern und weniger Einnahmen generieren, das ist wohl die neue State of the Art.
Evtl sollte hier auch mal der normale Arbeitnehmer nachziehen, doppelte Arbeitsstunden bei halbem Lohnausgleich.
Damit lasen sich sicherlich Wahlen gewinnen.
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Verfasst: 4. Feb 2024, 21:27
von dmks
dmks hat geschrieben: ↑4. Feb 2024, 21:07Während die Kürzung der Steuererleichterungen für Landwirte im Bundestag beschlossen wurde und nur noch der Bundesrat fehlt - fordert Habeck gleichzeitig völlig neue Steuererleichterungen für die Deutsche Wirtschaft ???
Versteht das einer?
Ich mach mal eine kleine Hervorhebung eines Wortteils.
Land
wirtschaft.
Kann man jetzt mein Problem verstehen?
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Verfasst: 4. Feb 2024, 21:29
von thuja thujon
dmks hat geschrieben: ↑4. Feb 2024, 21:27wirtschaft.
In der Kneipe zur trockenen Kehle...
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Verfasst: 4. Feb 2024, 21:32
von dmks
Ja, das hab ich erwartet ;)
Aber egal, Landwirtschaft ist ein Wirtschaftszweig - und ich kann doch nicht kürzen um anderswo zu stützen?
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Verfasst: 4. Feb 2024, 21:37
von Staudo
Den allermeisten Betrieben ist mit dem auch künftigen Erlass der Kfz-Steuer wohl ausreichend geholfen. Der Wegfall der Steuererstattungen beim Agrardiesel dürften zumindest mittlere und größere Betriebe gut verkraften. Die Art und Weise der Ankündigung war halt selten dämlich, über Nacht und dann, wenn die Bauern Zeit haben. Da haben sich Leute überhaupt gar keine Gedanken gemacht.
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Verfasst: 4. Feb 2024, 21:44
von thuja thujon
Und wenn sie sich Gedanken gemacht hätten wären sie nicht drauf gekommen. Zu weit weg.
Die Gebietskulissen und Co sind was stört, am Thema vorbei geht. Man bekommt das doch noch nicht mal einem Hobbygärtner mehr verkauft was an Bürokratie und Auflagen mittlerweile normal ist. Gerne am Beipsiel Heuballen wiegen von frauenschuh ausdiskutieren.
Wie ist denn die Hoftorbilanz von einem normalen Haushalt ohne Kraftsportleranteil heutzutage?
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Verfasst: 4. Feb 2024, 21:45
von dmks
Staudo hat geschrieben: ↑4. Feb 2024, 21:37 Die Art und Weise der Ankündigung war halt selten dämlich, über Nacht und dann, wenn die Bauern Zeit haben. Da haben sich Leute überhaupt gar keine Gedanken gemacht.
Stimmt, einem langjährigen Vertragspartner den Wegfall fest vereinbarter Zahlungen plötzlich über "die Medien" mitzuteilen ohne vorher mit ihm zu sprechen ist nicht besonders intelligent. 8)
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Verfasst: 4. Feb 2024, 21:50
von thuja thujon
Bringt am Schluss aber nur das Fass zum überlaufen..
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Verfasst: 5. Feb 2024, 19:38
von LadyinBlack
dmks hat geschrieben: ↑4. Feb 2024, 21:07Während die Kürzung der Steuererleichterungen für Landwirte im Bundestag beschlossen wurde und nur noch der Bundesrat fehlt - fordert Habeck gleichzeitig völlig neue Steuererleichterungen für die Deutsche Wirtschaft ???
Macht er das wirklich?
Habecks erste Idee war ein neues Sondervermögen ::), um Subventionen zu finanzieren. Das ist schon eine arg schräge Idee. Subventionen sind keine Investitionen und gehen daher am Charakter eines Sondervermögens vollständig vorbei. Also das war ein völlig substanzloser Vorstoß.
Und auch überhaupt nicht abgestimmt mit Finanzminister Lindner, der natürlich auch entsprechend reagiert hat.
Dann hat Habeck Einsicht bekundet und verliert sich in nebulösem Blabla. Dass bereits das sog. "Wachstumschancengesetz" in der Warteschleife hängt, ist ihm wohl auch entgangen. Das wäre der passende Rahmen für seine Ideen gewesen und nicht wieder irgendein Schuss aus der Hüfte.
Und damit gibt es dann exakt das gleiche Problem wie bei der Landwirtschaft, mit politischer Gestaltung hat das nichts zu tun. Es ist ein Trauerspiel. :-\
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Verfasst: 5. Feb 2024, 20:11
von oile
. ( Wei es nichts bringt ::))
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Verfasst: 5. Feb 2024, 21:08
von dmks
LadyinBlack hat geschrieben: ↑5. Feb 2024, 19:38Macht er das wirklich?
Ja.
"Auch ich sehe, dass wir in der Summe eine Unternehmensbesteuerung haben, die international nicht mehr wettbewerbsfähig und investitionsfreundlich genug ist...Genau deshalb sollten wir überlegen, wie wir zum Beispiel
Steuererleichterungen, Steueranreize für Investitionen in der Perspektive finanzieren, um die Kräfte wirklich zu entfesseln."
(Robert Habeck im Interview mit der Welt am Sonntag)
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Verfasst: 5. Feb 2024, 21:42
von lerchenzorn
Bei Christian Lindner hört und schaut man immer besser zweimal hin. Wenn er den Soli
vollständig abschaffen möchte, dann vielleicht nicht nur für Kapitalgesellschaften, sondern auch gleich für alle individuellen, in der Regel nicht reinvestierten Einkommen? Sehr praktischer "Mitnahmeeffekt" für alle, die oberhalb der 100.000 Euro zu versteuerndem Einkommen liegen, aber wohl selten einmal investitionswirksam. Hat er sich dazu genauer geäußert? Ich hab es nicht gefunden.
Der Ehrlichkeit halber ist auch zu berücksichtigen, dass reinvestierte Überschüsse der Unternehmen (zu erheblichen Teilen auch schon einige Jahre vor der Tätigung der Investition) vom zu versteuernden Gewinn abgesetzt werden können und damit indirekt auch zur geminderten Soli-Zahlung führen. Gestaltungsspielraum ist durchaus vorhanden. (Was nicht heißt, dass in angespannter Lage nicht auch weitergehende Entlastungen und Förderungen wichtig sind.)
Subventionen: Möchte die Wirtschaft wirklich ohne sie? Da wäre ein ordentliches Aufräumen angesagt. Dann fallen nicht nur Investitionszuschüsse, sondern auch Steuerverschonung und ähnliches, z. B. im Erbschafts- und Schenkungsfall. Energiebepreisung der verbrauchsintensiven Unternehmen? Abschaffen?
Selbstverständlich können
Subventionen als Investition wirken. Keine ernst zu nehmende Wirtschaftswissenschaft würde das bezweifeln.
Steuern auf Flug-Benzin? Die Berechnung bei Privatfliegenden bereitet angeblich zu viel Aufwand. Es gibt Fälle und Kliente(l)n, bei denen keine Ausrede zu blöd ist.
Ganz so einfach ist die Welt wohl nicht.
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Verfasst: 6. Feb 2024, 12:21
von thuja thujon
Die SUR ist jetzt auch formal vom Tisch. Frau von der Leyen hat angekündigt, sie zurückziehen zu wollen, nachdem die SUR im Parlament auch mit Stimmen der Grünen abgelehnt wurde.
https://www.agrarheute.com/politik/leyen-zieht-entwurf-pflanzenschutzmittelverordnung-zurueck-616123
Eine tatsächliche Einbeziehung der Landwirtschaft, wie die FDP verlauten lässt, wäre eine neue Nachricht. Bisher hatte man nur die Amtliche Beratung zumindest teilweiße einbezogen. Auch von dort die Aussage `totaler Wahnsinn´.
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Verfasst: 6. Feb 2024, 14:38
von Ayamo
thuja hat geschrieben: ↑6. Feb 2024, 12:21Eine tatsächliche Einbeziehung der Landwirtschaft, wie die FDP verlauten lässt, wäre eine neue Nachricht.
Wie viel Kontakt die FDP mit der Landwirtschaft hat, weiß ich nicht. Aber der in der Meldung als Begründung gebrachte Grundsatz, dass eine Regulierung nicht ohne wissenschaftliche Grundlage erfolgen sollten, stände einem modernen Europa und auch anderen Parteien gut zu Gesicht.