Da Schafe leider Tiere sind, an denen kaum was zu verdienen ist, wirst du nicht viel tierärztliche Betreuung hierzulande finden. Es ist schon gar nicht so leicht einen Tierarzt zu finden, der sich mit den kleinen Wiederkäuern gut auskennt (das heißt nicht, dass es keine gibt, aber man kann nicht erwarten, dass der nächstgelegene Praktiker auch schon der richtige ist). Auch Schafhalter, die sich gut auskennen sind in Deutschland und Österreich deutlich dünner gesät als z.B. in Großbrittannien - einfach weil viel weniger Schafe gehalten werden. Insofern würde ich nicht auf einen Tierarzt pochen, der Erfahrung mit der Vergiftung von Weideschafen in genau der richtigen Gegend hat. Häufig treffen unerfahrene Schafhalter auf unerfahrene Tierärzte. Und das bei einer Tierart, die im genetischen Programm drin hat "bloß nicht krank erscheinen, bloß nicht aus der Herde herausfallen, sonst holt dich der Wolf". D.h. Anfänger sehen zu spät, dass ein Schaf ein Problem kriegt, und selbst wenn, wird erst mal selbst probiert, das in den Griff zu kriegen, denn ein Tierarztbesuch kostet uU mehr, als man an diesem Einzeltier verdienen könnte. Nicht nur einmal hab ich (als junge Praktikantin in der Rinderpraxis) gesehen, dass wir zu Schafen gerufen wurden, bei denen schon Hopfen und Malz verloren war. Und da ist dann weder Zeit noch Geld da um vernünftige Diagnostik zu betreiben. Wenn ich nicht vorher drei Monate in England (in James Herriotts GegendIch wüßte gerne, ob es ((hier...?) Tierärzte mit EIGENER ERFAHRUNG bezüglich "Giftpflanzen" auf beweideten Flächen gibt, nicht nur mit Schulwissen und Literatur.
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Beweidungsprojekt (Gelesen 187796 mal)
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Eva
Beweidungsprojekt
Re:Beweidungsprojekt
Ich finde es auch sehr schade die weitere Entwicklung nicht weiter verfolgen zu können.
Die Meinungen gehen da wohl sehr auseinander, hier ein Zitat eines Moderators aus Schaf-Foren.de: "auf der Weide ist die Herbstzeitlose kaum gefährlich, weil sie im frischen zustand von den Tieren gemieden wird. Von Flächen mit Herbstzeitlose sollte man allerdings kein Heu werben, denn im Heu wird die H. nicht erkannt, gefressen und dabei kommt es dann zu Vergiftungen mit nicht selten tödlichem Ausgang." (http://www.schaf-foren.de/forum/index.p ... st&p=73255)interessantes Thema aber. Ich werde den Schäfer hier mal fragen, wie der das macht. Mit den Herbstzeitlosen Beständen hier auf den Streuobstwiesen. Ob der bestimmte Bereiche ausspart beim Zäunen?
- Mediterraneus
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Re:Beweidungsprojekt
Klar machst du einfach dein Ding. Und wie hier schon mehrfach von vielen erwähnt, ist das auch eine tolle Sache.Die verschiedenen Fragen zu den Giftpflanzen waren doch eher allgemeiner Art gestellt und sollten dich doch in keiner Weise irgendwie kritisieren.Es ist hier halt mal ein öffentliches Forum, wo jeder mitdiskutieren kann. Wenn du dein Projekt ohne spontane Reaktionen vorstellen willst, solltest du einen Flyer verteilen. Aber auch da kommen Reaktionen. Auch da überwiegend Bewunderung und positive Zustimmung, wie hier im Forum auch.Was machst du denn, wenn dich bei deiner Arbeit ein Nachbarbauer oder ein Passant befragt zu dem Thema und eine andere Meinung hat oder sogar andere Erfahrungen gemacht hat? Rennst du dann schreiend davon?Dann noch die letzte Frage. Du wirtschaftest nicht in Deutschland. Colchicümmer gibt es viele verschiedene. Ist das Colchicum autumnale gewesen? Sind die alle Zeitlosen gleich giftig? Habt Ihr Datenbanken? Riechen/schmecken die für Tiere alle gleich. Was ist wenn nicht. Muss ich mich das fragen oder mache ich einfach mein Ding?! Ich wirtschafte nicht im Oman und nicht in Spanien. Gebt mal bei Google Spanien und Colchicum ein... entscheide jeder selbst.Mir ist auch bisher kein Schaf gestorben und hoffe sehr, dass das so bleibt. Tierlieb oder schlicht auf dem Boden der Tatsachen.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus
Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
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- zwerggarten
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Re:Beweidungsprojekt
fachinfos aus dem in den keller verlagerten teil:
Da Schafe leider Tiere sind, an denen kaum was zu verdienen ist, wirst du nicht viel tierärztliche Betreuung hierzulande finden. Es ist schon gar nicht so leicht einen Tierarzt zu finden, der sich mit den kleinen Wiederkäuern gut auskennt (das heißt nicht, dass es keine gibt, aber man kann nicht erwarten, dass der nächstgelegene Praktiker auch schon der richtige ist). Auch Schafhalter, die sich gut auskennen sind in Deutschland und Österreich deutlich dünner gesät als z.B. in Großbrittannien - einfach weil viel weniger Schafe gehalten werden. Insofern würde ich nicht auf einen Tierarzt pochen, der Erfahrung mit der Vergiftung von Weideschafen in genau der richtigen Gegend hat. Häufig treffen unerfahrene Schafhalter auf unerfahrene Tierärzte. Und das bei einer Tierart, die im genetischen Programm drin hat "bloß nicht krank erscheinen, bloß nicht aus der Herde herausfallen, sonst holt dich der Wolf". D.h. Anfänger sehen zu spät, dass ein Schaf ein Problem kriegt, und selbst wenn, wird erst mal selbst probiert, das in den Griff zu kriegen, denn ein Tierarztbesuch kostet uU mehr, als man an diesem Einzeltier verdienen könnte. Nicht nur einmal hab ich (als junge Praktikantin in der Rinderpraxis) gesehen, dass wir zu Schafen gerufen wurden, bei denen schon Hopfen und Malz verloren war. Und da ist dann weder Zeit noch Geld da um vernünftige Diagnostik zu betreiben. Wenn ich nicht vorher drei Monate in England (in James Herriotts GegendIch wüßte gerne, ob es ((hier...?) Tierärzte mit EIGENER ERFAHRUNG bezüglich "Giftpflanzen" auf beweideten Flächen gibt, nicht nur mit Schulwissen und Literatur.) als Praktikantin gewesen wäre, hätt ich dazu gar nix gewusst, so konnte ich wenigstens mit ein paar Griffen rauskriegen, ob das Schaf schon bis auf die Knochen abgemagert war, vernünftig auskulieren etc. .. Wir kriegen im Labor immer mal Vergiftungsdiagnostik. Aber am häufigsten von Hunden, gefolgt von Katzen und Pferden. Seltener Rinder, kleine Wiederkäuer fast nie. Pferde mit Herbstzeitlosen-Vergiftung gibt es, Kreuzkraut- und Adlerfarn auch immer mal. Auch Calzinosen durch Goldhafer auf der Weide. Aber mit welchen Strategien man Weiden bewirtschaftet, das wissen wohl erfahrene Schäfer besser als Tierärzte, die von den kleinen Wiederkäuer alle zwei Monate mal einen als Patient haben. Insofern denke ich, Frauenschuh macht es richtig, wenn sie Berufsschäfer aus ihrer Gegend interviewt.
pro luto esse
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
- Wiesentheo
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Re:Beweidungsprojekt
Ich hab letztens ein Text gelesen und jetzt in diesem Thema gdenke ich gerade dran."Oh Herr laß Gras wachsen. Die Herde der Rindviecher wird immer größer" 
Der Vorteil der Klugheit besteht darin,dass man sich dumm stellen kann. - Umgedreht ist das schon schwieriger.
Re:Beweidungsprojekt
soweit war ich mit meinem Informationsstand auch gewesen, als ich den Beitrag schrieb. Nun hat aber der Schäfer hier in großem Stil gerade Heu gemacht. Dann auf ungemähten und gemähten Wiesen gezäunt und die Schafe stehen jetzt auf den Streuobstwiesen. Ich weiß nicht, ob er an die Problematik mit den Herbstzeitlosen überhaupt gedacht hat. Deshalb werde ich ihn fragen, wenn ich ihn sehe.Ich finde es auch sehr schade die weitere Entwicklung nicht weiter verfolgen zu können.Die Meinungen gehen da wohl sehr auseinander, hier ein Zitat eines Moderators aus Schaf-Foren.de: "auf der Weide ist die Herbstzeitlose kaum gefährlich, weil sie im frischen zustand von den Tieren gemieden wird. Von Flächen mit Herbstzeitlose sollte man allerdings kein Heu werben, denn im Heu wird die H. nicht erkannt, gefressen und dabei kommt es dann zu Vergiftungen mit nicht selten tödlichem Ausgang." (http://www.schaf-foren.de/forum/index.p ... st&p=73255)interessantes Thema aber. Ich werde den Schäfer hier mal fragen, wie der das macht. Mit den Herbstzeitlosen Beständen hier auf den Streuobstwiesen. Ob der bestimmte Bereiche ausspart beim Zäunen?
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
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Re:Beweidungsprojekt
eben, das ist eine Sache der Erfahrung und sicher auch abhängig von lokalen Gegebenheiten.fachinfos aus dem in den keller verlagerten teil:Aber mit welchen Strategien man Weiden bewirtschaftet, das wissen wohl erfahrene Schäfer besser als Tierärzte, die von den kleinen Wiederkäuer alle zwei Monate mal einen als Patient haben.
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Re: Beweidungsprojekt
Das ist ja grandios!!! 
Wiederkäuer können die Borrelien nicht aufnehmen. Und noch besser: Eine infizierte Zecke verliert durch das Saugen an einem Wiederkäuer ihre eigene Infektiosität.
Re: Beweidungsprojekt
ein ganz kleines bisschen gemein seid ihr ja schon.

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Re: Beweidungsprojekt
warum?Ich hätte hier gerne einen Link gesetzt. Das geht nicht wegen Mindestbeitragszahl nicht erreicht. Bitte bemüht Euch doch Stiftung Baden Württemberg , Borreliose, Forschung in den Suchmaschinen einzugeben.Sehr gerne würde ich die Diskussion im Keller fortsetzen. Mit den hier erwähnten Beweidungsprojekten hat das nämlich praktisch nichts zu tun. Oder sieht das jemand anders?
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Re: Beweidungsprojekt
Hier ist der Link 
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Re: Beweidungsprojekt
Danke.Könnten wir die Diskussion bitte in den Keller verlegen?
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- michaelbasso
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Re: Beweidungsprojekt
Hallo Frauenschuh,kommt das bei Skudden öfters vor, das die Lämmer gescheckt sind so wie Karuso?Sind die schwarzgrauen Schafe die auf einigen Bildern zu sehen sind auch Skudden?
Lüneburg, Niedersachsen
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Isatis blau
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