Ich habe die Studie gerade gelesen. Mir erscheint sie soweit plausibel, auch wenn ich den Ansatz, die Biomasse für die einzelnen Taxa zu schätzen, und nicht für Lebensräume, etwas verblüffend finde. Ein großer Teil der terrestrischen Biomasse ist nun mal in Wäldern, in den Bäumen und im Boden zu finden, und Wälder werden abgeholzt und die Waldböden erodieren dann. Die Entwässerung von Mooren kommt dann noch dazu.
Ich habe mir auch die zitierte Literatur angesehen, und bei Böden gibt es mit Sicherheit mehr und Aktuelleres, als die 3 Arbeiten, die zitiert werden, die letzte von 2006. Evt. wäre der Anteil der Bodenorganismen dann besser zu schätzen und wahrscheinlich auch etwas höher. Aber die Aussage, daß der organisch gebundene Kohlenstoff durch unsere Aktivitäten in den letzten Jahrtausenden abgenommen hat, würde sich dadurch kaum ändern.
Bristlecone hat geschrieben: ↑14. Dez 2018, 17:01Die bloße Biomasse sagt erstmal nicht allzu viel aus. Viel entscheidender sind Veränderungen im Artenspektrum und in Lebensräumen insgesamt.
Da sieht es z. B. bei Mooren, Süßgewässern oder küstennahen Gebieten zumeist recht trübe aus. Wobei da ein Anstieg der Biomasse eher ein schlechtes Zeichen ist, Stichwort Nährstoffeintrag und Überdüngung.
Durch Überdüngung von Gewässern dürften ziemlich Mengen an Kohlenstoff zusammenkommen, aber tote Biomasse ist ja nicht Thema der Arbeit. So gesehen sind die 80 m Faulschlamm am Grund des Stössensees in diesem Zusammenhang weitgehend irrelevant.