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Nachtigallenhof (Gelesen 416224 mal)

Gartengestaltung von Planen, Gelände und Boden über generelle Anlage, Wege, Steine, Zäune, Beete bis hin zu Kunst und Handwerk

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RosaRot
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Re: 1,8 ha trockener Südhang

RosaRot » Antwort #3435 am:

MarkusG hat geschrieben: 30. Mai 2022, 11:30
Ja, danke für die schönen Bilder. Das letzte finde ich atmosphärisch am schönsten. Hoffentlich können wir unsere Kiefern noch lange behalten.


Das wünsche ich Euch sehr!

Hier sind ja die meisten hinüber durch Trockenheit bzw. den daraus resultierenden Pilzbefall. Das verändert die Landschaft doch radikal. Allerdings wurden diese Kiefern im 19./Anf. 20 Jh. angepflanzt. Von selbst wachsen hier wohl Eichen, so die Hügel nicht beweidet werden. Jedenfalls ist ein erstaunlicher Eichenaufwuchs zu bemerken.

Beobachtet die Kiefern genau. Wenn sie beginnen brauen Triebspitzen zu zeigen, kann man davon ausgehen, dass sie vom Pilz befallen sind (dessen Namen ich immer vergesse). Wässern hilft etwas, den Trockenstress und damit die Anfälligkeit zu mindern. Das muss nicht extra viel sein, es reicht schon, wenn der Garten ringsum ab und an zusätzlich Wasser bekommt.
Viele Grüße von
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MarkusG
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Re: 1,8 ha trockener Südhang

MarkusG » Antwort #3436 am:

RosaRot hat geschrieben: 30. Mai 2022, 12:22
MarkusG hat geschrieben: 30. Mai 2022, 11:30
Ja, danke für die schönen Bilder. Das letzte finde ich atmosphärisch am schönsten. Hoffentlich können wir unsere Kiefern noch lange behalten.


Das wünsche ich Euch sehr!

Hier sind ja die meisten hinüber durch Trockenheit bzw. den daraus resultierenden Pilzbefall. Das verändert die Landschaft doch radikal. Allerdings wurden diese Kiefern im 19./Anf. 20 Jh. angepflanzt. Von selbst wachsen hier wohl Eichen, so die Hügel nicht beweidet werden. Jedenfalls ist ein erstaunlicher Eichenaufwuchs zu bemerken.

Beobachtet die Kiefern genau. Wenn sie beginnen brauen Triebspitzen zu zeigen, kann man davon ausgehen, dass sie vom Pilz befallen sind (dessen Namen ich immer vergesse). Wässern hilft etwas, den Trockenstress und damit die Anfälligkeit zu mindern. Das muss nicht extra viel sein, es reicht schon, wenn der Garten ringsum ab und an zusätzlich Wasser bekommt.


Hallo RosaRot,

leider ist der Pilzbefall bereits im vollen Gang. Wir haben bereits mehere Kiefern verloren. Der Verlust arbeitet sich auf dem Grundstück von oben nach unten, d.h. die trockeneren Gebiete sind eindeutig stärker betroffen.
In diesem Sommer wird eine große, bislang gesund wirkende Kiefer sterben, obwohl sie in ein Beet integriert ist, dass ab und an Wasser bekommt. Daher fürchte ich das Schlimmste. Nur die unteren, kühler und etwas feuchter stehenden Kiefern dürften langfristig eine Chance haben.

Die von mir im Sonnenbeet gepflanzten Pinus Pinea wiederum wachsen als wäre es heimisches Unkraut. Ich denke also, ich werde wohl im nächsten Frühling tatsächlich beginnen, zwischen die Schwarzkiefern die Mittelmeerpinie zu pflanzen, um dann in einigen Jahren den Kiefernhaincharakter des Geländes erhalten zu können.
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Re: 1,8 ha trockener Südhang

Gartenlady » Antwort #3437 am:

MarkusG hat geschrieben: 30. Mai 2022, 11:30
Ja, danke für die schönen Bilder. Das letzte finde ich atmosphärisch am schönsten. Hoffentlich können wir unsere Kiefern noch lange behalten.


Ja, es wäre wirklich schade um den Kiefernhain.

Dass Kiefern wegen der Trockenheit von Pilzen befallen werden, habe ich bisher noch nie gehört. Zum Borkenkäfer auch noch das :'(
Ekwisetum
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Re: 1,8 ha trockener Südhang

Ekwisetum » Antwort #3438 am:

Das Thema Trockenstress bei Bäumen gehört zwar eher ins Arboretum, trotzdem hier ein interessanter Link:

https://www.faz.net/aktuell/technik-motor/technik/technik-gegen-trockenstress-von-baeumen-17422085.html

Wie der Autor schreibt, ist man erst am Anfang, Erfahrungswerte fehlen, liest sich aber vielversprechend. ;)
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Re: 1,8 ha trockener Südhang

Gartenplaner » Antwort #3439 am:

Es gibt schon sehr lange die Standortsanierung mit Druckluftlanze für Stadtbäume, das mir auch effektiver als nur wenige Bohrlöcher erscheint - per pulsierender Druckluft werden weit- und tiefreichend kleine Risse im Boden geöffnet und dann sofort mit Lavagranulat, Dünger verfüllt.
Das scheint der Entwickler und Pionier der Methode zu sein:
https://tfi-international.com/de/over-ons/#tfi-methode

Und eine Studie damit läuft auch grad:
Versuch: verdichtete Baumstandorte sanieren
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Re: 1,8 ha trockener Südhang

RosaRot » Antwort #3440 am:

MarkusG hat geschrieben: 30. Mai 2022, 12:58
RosaRot hat geschrieben: 30. Mai 2022, 12:22
MarkusG hat geschrieben: 30. Mai 2022, 11:30
Ja, danke für die schönen Bilder. Das letzte finde ich atmosphärisch am schönsten. Hoffentlich können wir unsere Kiefern noch lange behalten.


Das wünsche ich Euch sehr!

Hier sind ja die meisten hinüber durch Trockenheit bzw. den daraus resultierenden Pilzbefall. Das verändert die Landschaft doch radikal. Allerdings wurden diese Kiefern im 19./Anf. 20 Jh. angepflanzt. Von selbst wachsen hier wohl Eichen, so die Hügel nicht beweidet werden. Jedenfalls ist ein erstaunlicher Eichenaufwuchs zu bemerken.

Beobachtet die Kiefern genau. Wenn sie beginnen brauen Triebspitzen zu zeigen, kann man davon ausgehen, dass sie vom Pilz befallen sind (dessen Namen ich immer vergesse). Wässern hilft etwas, den Trockenstress und damit die Anfälligkeit zu mindern. Das muss nicht extra viel sein, es reicht schon, wenn der Garten ringsum ab und an zusätzlich Wasser bekommt.


Hallo RosaRot,

leider ist der Pilzbefall bereits im vollen Gang. Wir haben bereits mehere Kiefern verloren. Der Verlust arbeitet sich auf dem Grundstück von oben nach unten, d.h. die trockeneren Gebiete sind eindeutig stärker betroffen.
In diesem Sommer wird eine große, bislang gesund wirkende Kiefer sterben, obwohl sie in ein Beet integriert ist, dass ab und an Wasser bekommt. Daher fürchte ich das Schlimmste. Nur die unteren, kühler und etwas feuchter stehenden Kiefern dürften langfristig eine Chance haben.

Die von mir im Sonnenbeet gepflanzten Pinus Pinea wiederum wachsen als wäre es heimisches Unkraut. Ich denke also, ich werde wohl im nächsten Frühling tatsächlich beginnen, zwischen die Schwarzkiefern die Mittelmeerpinie zu pflanzen, um dann in einigen Jahren den Kiefernhaincharakter des Geländes erhalten zu können.


Rechtzeitig fällen!!!! Hier purzelten die kranken/toten Kiefern bei Sturm wie Streichhölzer. Wenn man dann die Wurzeln sieht, weiß man warum...
Mich wundert, das Pinus pinea nicht befallen wird. Liegt das daran, dass Eure Bäume noch jünger sind? Ich fand im Netz keine Liste, die alle Wirtspflanzen für Diplodia pinea genau benennt.
Viele Grüße von
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Re: 1,8 ha trockener Südhang

Gartenplaner » Antwort #3441 am:

So wie ich diese Seite verstehe, sind alle unten auf einer Extraseite aufgeführten über 50 Pinus-Arten mögliche Wirte:
https://www.arbofux.de/diplodia-triebsterben-an-kiefer.html

Pinus pinea auch - aber wenn die besser mit den sich ändernden Klimabedingungen zurecht kommt, wahrscheinlich wesentlich weniger schnell und möglicherweise auch nicht letal.
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Bristlecone

Re: 1,8 ha trockener Südhang

Bristlecone » Antwort #3442 am:

Sphaeropsis sapinea, der das Diplodia-Triebsterben an Kiefern bewirkt, ist ein Schwächeparasit, der begünstigt wird durch milde Winter, feuchtwarme Frühjahrswitterung und nachfolgend trockene Sommer.
Der ist nicht mal auf Kiefern beschrünkt, fast alle Nadelgehölze sind grundsätzlich anfällig.
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Re: 1,8 ha trockener Südhang

RosaRot » Antwort #3443 am:

Gartenplaner hat geschrieben: 30. Mai 2022, 15:53
So wie ich diese Seite verstehe, sind alle unten auf einer Extraseite aufgeführten über 50 Pinus-Arten mögliche Wirte:
https://www.arbofux.de/diplodia-triebsterben-an-kiefer.html

Pinus pinea auch - aber wenn die besser mit den sich ändernden Klimabedingungen zurecht kommt, wahrscheinlich wesentlich weniger schnell und möglicherweise auch nicht letal.


Danke. Pinus pinea also auch. Es bleibt also zu beobachten, wie die sich weiter entwickeln.

Wobei 'feuchtwarme Frühjahrswitterung' ... Zwischen 2017 und 2020 gab es hier in jeweils einem Frühjahrsmonat (entweder März oder April oder Mai) Niederschläge zwischen 50 bis 71 mm, was über dem Normalmaß lag. In den übrigen Frühjahrsmonaten deutlich unter normal, dieses Jahr sowieso, in allen Monaten bisher.
Aber was hier so ist, kann in Wallertsheim deutlich anders sein.
Viele Grüße von
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MarkusG
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Re: 1,8 ha trockener Südhang

MarkusG » Antwort #3444 am:

Ekwisetum hat geschrieben: 30. Mai 2022, 14:17
Das Thema Trockenstress bei Bäumen gehört zwar eher ins Arboretum, trotzdem hier ein interessanter Link:

https://www.faz.net/aktuell/technik-motor/technik/technik-gegen-trockenstress-von-baeumen-17422085.html

Wie der Autor schreibt, ist man erst am Anfang, Erfahrungswerte fehlen, liest sich aber vielversprechend. ;)


Sehr interessant. Danke
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Lutetia
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Re: 1,8 ha trockener Südhang

Lutetia » Antwort #3445 am:

pearl hat geschrieben: 28. Mai 2022, 22:33
Markus und sein Team waren großartig. Der Garten war voll, die Leute interessiert, die Gespräche überraschend und die location hat jeden in Bann gezogen.


Absolut! So war es! Stimmt genau!

Mein Besuch bei euch am Tag der offenen Gärten - nun schon vier Wochen her - ist mir weiterhin sehr präsent und hat mich nachhaltig tief beeindruckt. Einen traumhaften Garten habt ihr geschaffen und zu sehen, wie er sich weiterentwickelt, macht immer wieder aufs Neue so viel Spaß! Ganz großes Kompliment an euch für dieses wundervolle Projekt und die wunderbare Leichtigkeit, mit der ihr alle so einen Tag wie den Tag der offenen Gärten, wuppt!
Freu mich auf meinen nächsten Besuch bei euch!
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MarkusG
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Re: 1,8 ha trockener Südhang

MarkusG » Antwort #3446 am:

Hallo Ihr Lieben,

es gab ja schon einige Zeit keine Neuigkeiten mehr von uns. Das hat einfach damit zu tun, dass wir unsere kleine Gärtnerei und unser noch kleineres Café am Aufbauen sind. Wir hatten nicht nur vielfältige Besuchergruppen hier, sondern auch einige Veranstaltungen, die unsere volle Aufmerksamkeit hatten. Derzeit fordert uns natürlich die Hitze und Trockenheit heraus. Vieles, das jahrelang ohne Bewässerung überlebt hat, ist in diesem Jahr zusammengebrochen. Aber einiges steht auch noch da und lässt hoffen. Und einige wenige Bereiche versuchen wir durch eine karge Bewässerung für unsere Besucher ansehnlich zu halten.

Im Juli hatten wir den SWR bei uns, das dauerte den ganzen Tag lang, wir sollten mal da hin fassen und mal dorthin, das eine besprechen und das andere und dann machten die was draus. ;D

Wer Lust hat, guckt es sich mal an:

https://www.ardmediathek.de/video/landesschau-rheinland-pfalz/wie-aus-einer-weihnachtsbaumplantage-1-8-hektar-pures-gartenglueck-wurde/swr-rp/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzE3MDU3MDQ
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Re: 1,8 ha trockener Südhang

Rosenfee » Antwort #3447 am:

Eine schöne - leider sehr kurze - Reportage über Euer Anwesen :) Vor allem die Drohnenperspektive zeigt nochmal ganz andere Eindrücke als die tollen Fotos hier aus diesem Thread vermitteln.
LG Rosenfee
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Rinca56
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Re: 1,8 ha trockener Südhang

Rinca56 » Antwort #3448 am:

Wunderschön, danke für den Link :)
Amor Fati
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MarkusG
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Re: 1,8 ha trockener Südhang

MarkusG » Antwort #3449 am:

Rosenfee hat geschrieben: 8. Aug 2022, 15:55
Eine schöne - leider sehr kurze - Reportage über Euer Anwesen :) Vor allem die Drohnenperspektive zeigt nochmal ganz andere Eindrücke als die tollen Fotos hier aus diesem Thread vermitteln.


Vor allem sieht man auch von oben die große Kiesfläche: Es handelt sich dabei um den Erdaushub des Hauses. Anfang bezeichneten wir es als UFO-Landefläche. ;) Ich wünschte mir den Kies als Mulchschicht, um entspannter gärtnern zu können, da die Erdmasse vor allem aus verdichtetem Ton besteht und nur sehr schwer zu beackern ist. Seit der Aufnahme ist schon wieder ein Monat vergangen und die Fläche ist weiter zugewachsen.
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