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Erfahrung mit Mammutbäumen? (Gelesen 99354 mal)

Bäume und Sträucher, Duftgehölze, Blütengehölze, Blattschmuckgehölze, Wildobst, Koniferen, Moorbeetpflanzen

Moderator: AndreasR

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sequoiafarm
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Re: Erfahrung mit Mammutbäumen?

sequoiafarm » Antwort #345 am:

Volle Zustimmung, Wolfgang!

Richtig knallrot wird aber wirklich nur Taxodium, in der Nähe steht eine 4er Gruppe im Wasser, heftig. Würde ich aber nicht als Regel sehen, meist beide Arten gleichfarbig orange. Beide bilden urige Stämme aus, hier hat Metasequoia oft die Nase vorne, obwohl noch viel kürzer in Kultur.

Interessanter sind natürlich die Albinos beim Redwood. Die werden vom Mutterbaum gebildet, sind also nicht unbedingt als Individuen anzusehen, vielleicht eher als Organe (?). Aber: Mutterbaum i. d. R. hexaploid (einzige Konifere), Albino diploid (!!!).

Oft verlieren die Albinos durch Unterversorgung (vom Mutterbaum) ihre „Farbe“, dann beigebraun-vertrocknet, gewinnen ihre Vitalität dann aber später bei Bedarf zurück. Sequoia hat so einige Alleinstellungsmerkmale, z. B. vital grünen Stockausschlag im Dunkeln, zweitgrößtes Genom aller Lebewesen (Als BAUM!) nach dem Axolotl, der Gliedmaßen neu bilden kann, homogene Kronenneubildung nach Bruch etc..

Das und viel mehr erzähle ich hier auch Fachleuten. Wenn Vermutungen ins Spiel kommen, muss das auch kommuniziert werden, wie Moore das macht. Die Baumart hat viel geheimnisvolles, da passen auch die mythologischen oder tolkienschen Namen der Individuen. Vielleicht langweilig, wenn alles entschlüsselt wäre…

@Staudo: du sprichst von Sämlingen, ziehst du Jungpflanzen und wenn ja, welche Art?
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sempervirens
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Re: Erfahrung mit Mammutbäumen?

sempervirens » Antwort #346 am:

sequoiafarm hat geschrieben: 9. Dez 2024, 13:56 Volle Zustimmung, Wolfgang!

Richtig knallrot wird aber wirklich nur Taxodium, in der Nähe steht eine 4er Gruppe im Wasser, heftig. Würde ich aber nicht als Regel sehen, meist beide Arten gleichfarbig orange. Beide bilden urige Stämme aus, hier hat Metasequoia oft die Nase vorne, obwohl noch viel kürzer in Kultur.

Das würde sich ja dann mit meinen Beobachtungen decken.
Herbstfräbung: Taxodium > Meta
Knorriger "Hexenbaum" Look : Meta > Taxo

Und bei taxo auf Staunassen Boden sind die Atemknie aber auch sehr spannend und können regelrechte Struktur bereichernde Elemente darstellen
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hobab
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Re: Erfahrung mit Mammutbäumen?

hobab » Antwort #347 am:

In der Höhe sind die gar nicht so weit ausseinander, aber Metasequoia sind gewaltige Bäume, bei Taxodium fällt mir eher ‚elegant‘ ein. Beide auf ihre Art wunderbare Gewächse und trotz der nahen Verwandschaft doch sehr verschieden
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Re: Erfahrung mit Mammutbäumen?

Gartenplaner » Antwort #348 am:

Das hier ist die Sumpfzypresse hier im Düsseldorf im Hofgarten, der Baum genau in der Linie hinter der Skulptur im Becken.
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Staudo
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Re: Erfahrung mit Mammutbäumen?

Staudo » Antwort #349 am:

sequoiafarm hat geschrieben: 9. Dez 2024, 13:56 @Staudo: du sprichst von Sämlingen, ziehst du Jungpflanzen und wenn ja, welche Art?
Es war ein Sequoiadendron giganteum in einem Sammlergarten. Der ehemalige Besitzer hatte eine Reihe von Mammutbäumen selbst gezogen. Einer dieser Sämlinge störte nur noch.
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hobab
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Re: Erfahrung mit Mammutbäumen?

hobab » Antwort #350 am:

Das hier ist die Sumpfzypresse hier im Düsseldorf im Hofgarten:

Genau - elegant!

Dagegen die Metasequioa:
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Re: Erfahrung mit Mammutbäumen?

sempervirens » Antwort #351 am:

Ja stimmt der Wuchs ist eher elegant Schlank

Aber wenn ich was wuchtiges will dann finde ich den Bergmammutbaum die bessere Wahl
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hobab
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Re: Erfahrung mit Mammutbäumen?

hobab » Antwort #352 am:

Was ist denn der Bergmammutbaum? Sequoia? …dendron? Jedenfalls mag ich das wuschelige vom Meta, auch dass er Laub abwirft und vor allem das er nicht dauernd erfriert….
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Re: Erfahrung mit Mammutbäumen?

sequoiafarm » Antwort #353 am:

Hier eine der ältesten und dicksten Sumpfzypressen im Land, vor Schloss Dyck in Jüchen/NRW.
Der Umfang dürfte unter dem Starkast gemessen mittlerweile etwa 7,5m betragen.

Bild

Taxodium gibts in D seit über 200 Jahren, Metasequoia erst seit 75 Jahren. Da wird noch einiges passieren von Richtung elegant zu dramatisch ;)

Hoffentlich halten sie noch lange durch, der dickste Bergmammut (Sequoiadendron) in Deutschland hat fast 14m Umfang...
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Re: Erfahrung mit Mammutbäumen?

hobab » Antwort #354 am:

Tolles Bild und Baum - und immer noch elegant! Eine schicke alte Dame.

Wo steht der Sequoiadendron? Ich hab so eine Kindheitserinnerung an einen Park in Hessen mit großen Mammutbäumen am Hang und einem Schlösschen, konnte den aber nie wiederfinden. Die kamen mir damals riesig vor, vielleicht meiner eigenen geringen Größe geschuldet…
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Re: Erfahrung mit Mammutbäumen?

sempervirens » Antwort #355 am:

hobab hat geschrieben: 9. Dez 2024, 16:41 Was ist denn der Bergmammutbaum? Sequoia? …dendron? Jedenfalls mag ich das wuschelige vom Meta, auch dass er Laub abwirft und vor allem das er nicht dauernd erfriert….
Meta sequoia war bei mir weniger frosthart als besagter Seqoiadendron, der Junge blattaustrieb beim Meta ist spätfrost gefährdet

Sempervirens ist schon eher ein Sorgenkind was Frost angeht
sequoiafarm hat geschrieben: 9. Dez 2024, 16:46 Hier eine der ältesten und dicksten Sumpfzypressen im Land, vor Schloss Dyck in Jüchen/NRW.
Der Umfang dürfte unter dem Starkast gemessen mittlerweile etwa 7,5m betragen.
Wow welch beeindruckendes Exemplar.
Ja die ältesten Metas in Deutschland können maximal so alt sein wie etwa das Ende 2 Wks da die Art ja dort erst entdeckt wurde, wobei sie vorher aus fossilfunden bekannt war
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sequoiafarm
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Re: Erfahrung mit Mammutbäumen?

sequoiafarm » Antwort #356 am:

hobab, die hessischen Bäume am Hang könnten die in Auerbach, Fürstenlager sein. Hier im Thread auf Seite 2.
Der dickste steht in Neuweiler-Hofstett/BW am Forsthaus, Bild hier auf Seite 17.
Der höchste hat etwa 57m, unten am Hang in Auenwald/BW.

Sequoia und Metasequoia kommen da in D nicht ran. Der massivste (Rauminhalt) und der höchste Mammutbaum Europas stehen in Frankreich, beides in diesem Fall Sequoia sempervirens (!) . Wo es wärmer und trockener ist, kommt dieser etwas besser klar als Sequoiadendron giganteum.
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Re: Erfahrung mit Mammutbäumen?

Gartenplaner » Antwort #357 am:

8) Ich find ja nicht, dass Taxodium und Metasequoia so unterschiedlich bzw. einer elegant und der andere wesentlich wuscheliger oder wuchtiger sind.
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Re: Erfahrung mit Mammutbäumen?

sempervirens » Antwort #358 am:

@gartenplaner also sehen die Arten identisch aus ? Ähnlich sind sich ja aber finde schon deutlich anders das man sie eigentlich nicht verwechseln kann. Und wenn ich den Habitus gleichalteriger aber älterer Bäume vergleiche sehe ich schon deutliche Unterschiede. Und meist war taxodium höher aber schlanker und Meta breiter aber etwas niedriger

Was sempervirens betrifft habe ich in Italien auch große Exemplare gesehen

Ehrlich gesagt hätte ich den Wasserbedarf des sempervirens höher eingeschätzt kommt er doch in extrem Luft feuchten Lagen in Küsten Nähe vor was ihm zu seinem deutschen Namen gebracht hat.

Man sieht ihn auch gern an Flüssen wachsen, wo sein Ausschlagsvermögen von Vorteil ist umgekippte Bäume die dann unter einer Schlamm Schicht begraben sind treiben dann einige Stämme und können die Fläche schnell erobern

Wo in Frankreich sind diese großen Exemplare ? Ich gehe mal davon aus das diese recht atlantisch stehen aber noch eher im gemäßigten als mediterranen teil Frankreichs.

Ich habe mal Gelesen das die am die größten bzw. am schnellst wachsenden Sempervirens in Neuseeland stehen würden. Dort ist es nie richtig kalt und auch nicht heiß, sehr Luftfeucht durch das ozeanisch geprägte Klima
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Re: Erfahrung mit Mammutbäumen?

sequoiafarm » Antwort #359 am:

Wo in Frankreich sind diese großen Exemplare ? Ich gehe mal davon aus das diese recht atlantisch stehen aber noch eher im gemäßigten als mediterranen teil Frankreichs.

Ich habe mal Gelesen das die am die größten bzw. am schnellst wachsenden Sempervirens in Neuseeland stehen würden. Dort ist es nie richtig kalt und auch nicht heiß, sehr Luftfeucht durch das ozeanisch geprägte Klima
Eher nicht atlantisch, oft da, wo der Bergmammut schon Probleme bekommt. Der größte Redwood steht in Vals-les-Bains direkt an der Straße vor einem Park, es gibt viele Bilder im web. In Frankreich öfter so "doof" gepflanzt und riesig, manchmal sieht man solche Giganten im Fernsehen bei Tour-de France-Etappen (Laruns z. B.). Der höchste im Arboretum La Jonchere-Saint-Maurice, 63m.

Rotorua, Neuseeland, gepflanzt 1901: 73.4m, unglaublich...

Gute Infos, was Rekorde angeht, bei monumentaltrees.com :)
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