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Re:Gartenwölfe

Verfasst: 23. Okt 2005, 15:37
von Schlüsselblume
Meine Schwester ist offenbar wie Du. Sie hält es jetzt nicht mehr ohne aus und ist unterwegs nach Heidelberg.
Und ich hatte allen Ernstes schon überlegt, ob ich auch nach Heidelberg fahre und mich dort mit Deiner Schwester treffe ;D Es ist ja nicht so weit von hier, nur gut eine Stunde mit dem Auto.Morgen werde ich an sie denken, wenn sie sich mit ihrem evtl. zukünftigen Hund beschäftigt :)

Re:Gartenwölfe

Verfasst: 23. Okt 2005, 15:42
von Gartenlady
kannst Du doch machen :D ich sag´ Dir wo sie übernachtet. Den Hund kann sie natürlich erst morgen abholen.

Re:Gartenwölfe

Verfasst: 23. Okt 2005, 15:46
von Schlüsselblume
Ich muss aber morgen arbeiten :-\Wenn ich das früher gewusst hätte, dann hätte sich das vielleicht organisieren lassen :'(

Re:Gartenwölfe

Verfasst: 23. Okt 2005, 18:20
von nicoffset
Ich bin ganz hingerissen von all den Postings! Hach! Es gibt eben DOCH gute Menschen, und zwar zuhauf!Die wundervollen Liebeserklärungen an eure Hunde und die zwinkernden Geschichtchen - einfach eine Wonne!Danke vielmals!Nicole, die sich für die auffällig häufenden, an die Pubertät erinnernden Ausrufezeichen schämt!!! :D

Re:Gartenwölfe

Verfasst: 23. Okt 2005, 18:36
von carlina
Ich hatte schon immer Schwierigkeiten Pudel für voll zu nehmen.
Na so´n ausgewachsener Königspudel macht doch ordentlich was her...ich habe mal einen in einem schönen schokobraunen Farbton gesehn, der zudem noch ziemlich untypisch getrimmt war, hat mir sehr gut gefallen.Vor inzwischen über dreißig Jahren habe ich mal eine Exkursion ins Kieler Institut für Haustierkunde gemacht, dort wurden Wölfe mit Königspudeln gekreuzt. Heraus kamen Puwos, die Wissenschaftler wollten herausfinden, welche Verhaltensmermale sie von ihren jeweiligen Elternteilengeerbt haben. Jetzt schaue ich gerade mal im Netz nach und stelle fest, es wird immer noch geforscht! http://www.meine-kampfhunde.de/wolf_pukos.htmlLGcarlina

Re:Gartenwölfe

Verfasst: 23. Okt 2005, 19:06
von Venga
Da fällt mir ein...als Teeny hab´ich ´ne ganze Zeit den braunen Königspudel vom Chef meines Vaters als Pflegehund gehabt. Der war vom Verhalten her ein ganz normaler Hund. Lieb, schmusig, übermütig und überhaupt nicht "pudelmäßig versnobt". ;) Er wurde auch "nur" ganz normal geschoren, einfach nur Haare kurz, ohne Puschel und Kurven und Plüsch. Den hab ich als Pudel gar nicht mehr auf´m Zettel gehabt. Er war einfach nur Hund, der glückliche.

Re:Gartenwölfe

Verfasst: 23. Okt 2005, 19:36
von Ismene
Boar, ich wollte mal eben kurz reinschauen und bin überwältigt . :o :DVon all Eurem Wissen, den liebevollen Geschichten und dass ihr eine Lanze für den Pudel brecht. ;)
Wenn ich es wirklich direkt will, sind sie da. Shar Pei's sind sehr selbstbewusst. Blickkontakt machen sie nur , wenn es ihnen behagt. (..)Ein SharPei bleibt immer sichselbst, damit muss man umgehen können.
Sehr interessante Schilderung. Ich kenne sie ja gar nicht, meine aber dass vom Charakter dem Chow-Chow ähneln.Vorsichtige Frage:Gibt es da nicht so eine Theorie, dass ein Teil der Hunderassen vom Wolf abstammen und der andere vom Schakal? Bitte nicht so streng sein. Hab ich wohl mal vor 20 Jahren bei Konrad Lorenz gelesen. :-[ Winselnde Grüße

Re:Gartenwölfe

Verfasst: 23. Okt 2005, 19:46
von Irisfool
Der chow chow ist der "haarige Bruder", des Shar Pei's ;D Im Wesen seeeeehr ähnlich! ::) ;)

Re:Gartenwölfe

Verfasst: 23. Okt 2005, 19:57
von carlina
Wenn ich mich nicht irre, war das damals die Ausgangsfrage im Kieler Institut für Haustierkunde. Die haben dort auch Schakale mit Pudeln gekreuzt, die sahen entsprechend merkwürdig aus und waren extrem scheu, viel scheuer als die Puwos. Es ist dann aber nachgewiesen worden, dass nur Wölfe als Urväter und -mütter für Haushunde in Frage kommen. Im Link wird beschrieben wie schwierig es überhaupt war, Schakal und Pudel miteinander zu kreuzen, da die Verhaltensrepertoires beider Arten sehr unterschiedlich sind und sie sich nicht auf Anhieb "verstehen". Erst nach Isolation eines Pudelmännchens mit einer Schakalin haben die sich erst verpaart und Nachfahren erzeugt.LGcarlina

Re:Gartenwölfe

Verfasst: 23. Okt 2005, 20:16
von Venga
Ich hätte nicht gedacht, dass sich Schakal und Hund überhaupt verpaaren. Ich dachte die wären genetisch zu weit auseinander.Sind die Nachkommen Hybriden, wie die Maultiere oder können sie auch Nachwuchs zeugen?

Re:Gartenwölfe

Verfasst: 23. Okt 2005, 20:36
von Venga
Sind die Nachkommen Hybriden, wie die Maultiere oder können sie auch Nachwuchs zeugen?
Die Frage hat sich erledigt. Ich hab´selber mal nachgelesen. Ich finde es sehr interessant.Der eine Welpe sieht genauso aus wie Venga, als sie noch klein war. :o

Re:Gartenwölfe

Verfasst: 23. Okt 2005, 20:49
von nicoffset
Also. Ich zitiere mal:"In den sechziger Jahren und danach wurden unter der Leitung Wolf Herre's Haushunde der Rasse Pudel sowohl mit Wölfen (Pudelwölfe) als auch mit Schakalen (Pudelschakale) gekreuzt. Später kamen reziproke Wolf-Pudel-Kreuzungen und Pudel-Kojote-Bastardisierungen dazu. (...) (Man beabsichtigte) Hunde einer Rasse mit verschieden grossen Wildcaniden zu kreuzen: dem Wolf, dem mittelgrossen Kojoten und dem etwa fuchsgrossen Groldschakal. (...) Aufschlussreich ist, dass Pudel und Wölfe realtiv leicht aneinander zu gewöhnen waren. (...) Ganz anders verhalten sich Goldschakalfähen (= Weibchen) und Pudelrüden zueinander. In erwachsenem Zustand wichen sie einander aus - es kam zu keinerlei Kontakten. (...) Paarungen zwischen beiden Arten kommen nur dann zustande, wenn Schakalfähe und Pudelrüde allein aufgezogen und gehalten werden, ihnen also keine Artgenossen zur Auswahl stehen. Die Nachkommen waren nur begrenzt fruchtbar, in der 3. Nachzuchtgeneration waren die Würfe sehr klein und genetische Defekte der Puschas häuften sich (Feddersen 1978). (...) Pudel und Schakale demonstrierten, dass sie zwei verschiedenen Arten angehören. Pudel und Kojoten verhielten sich ähnlich."Aus: Dr. Dorit Urd Feddersen-Petersen "Hundepsychologie".Bin zwar ein bisschen zu spät, hoffe aber, ich kann ein bisschen mehr erleuchten (bzw. Feddersen-Petersen ;)).LG, Nicole

Re:Gartenwölfe

Verfasst: 23. Okt 2005, 20:51
von Nicole.
Stimmt, in Kiel wurden "Versuchs-"Verpaarungen durchgeführt - aber dass die das auch mit Schakalen gemacht haben, ist mir neu...was ich hundertpro weiß, ist, dass sie mehrere Generationen von Pudel-Wolf-Hybriden gezüchtet haben (sog. "PuWos"). Sie hatten angedacht, den teilweise reichlich überzüchteten Haushundlinien wieder "frisches, ursprüngliches Blut" zuzuführen, um diverse Degenerationen auszumerzen...ich hab die Artikel darüber abgeheftet in meinen Hundeordnern.Hat aber nicht funktioniert, die Tiere waren zwar teilweise, d.h. bis zum Einsetzen der Geschlechtsreife zahm, aber danach setzte sich meist das "reine" Wolfsverhalten durch. Sprich: extrem ausgeprägter Fluchttrieb und Wehrtrieb. Eine sehr interessante Studie!Aber dass Schakal und Wolf zum heutigen Haushund geführt haben sollen, ist meines Wissens nach heute widerlegt...die Quelle müsste ich suchen, haben tu' ich sie bestimmt irgendwo...das war alles noch vor Internetzeiten... ;)Nochmal zum Pudel: meine Oma hatte immer Schäferhunde und Pudel gleichzeitig. Glücklicherweise wurden die Pudel nicht frisiert und eingedieselt, sie durften Hund sein. Das änderte aber nichts daran, dass sie immer ohrenbetäubend gekläfft haben... ;DDie Oma meines LG hat auch immer nen Pudel gehabt und mit dem jetzigen, schwarzen Toypudel spielt unser Julchen-Rotti wie verrückt. Sowieso liebt meine Maus kleine Hunde, wie alle kleinen Tiere. Die können sie ruhig "anmachen", dann ignoriert sie sie, das interessiert sie nicht die Bohne...richtig majestätisch tut sie dann und geht weiter, so nach dem Motto: "Selbst schuld, wenn du nicht spielen willst!" ;D 8)@Irisfool:ich glaube, Du warst es, mit der Shar Pei-Charakterbeschreibung, oder? Auf jeden Fall klingt es obercool, ich kann mir das richtig bildlich vorstellen...aber wetten, dass, wenn sie einen ins Herz geschlossen haben, sie alles für einen tun? Und wenn man sie davon "überzeugt" hat (was bestimmt nicht einfach ist, ich denke, da bedarf es einiger Tricks...), dass es besser ist, zurückzukommen, wenn sie z.B. gerufen werden, dann klappt es garantiert auch bei ihnen. Man muss einfach den richtigen Weg in ihre Hundeseele gefunden haben, dann funktioniert es immer...vielleicht braucht's länger, aber klappen tut's bestimmt. Vielleicht nicht auf nem Hundeplatz, ich denke, da sind sie ähnlich den Rottis, dieses in ihren Augen sinnlose Rumexerzieren liegt ihnen wohl einfach nicht...womit sie eigentlich auch gar nicht so unrecht haben... ;) Aber im Alltag müsste es doch irgendwann funktionieren?Daran glaube ich einfach, naja, vielleicht auch nur solange, bis ich mal nen Shar Pei kennengelernt habe? ;) Wer weiß...mein LG findet sie schon lange total klasse...aber mir persönlich gefällt das Äußere nicht so...mag jetzt oberflächlich klingen, aber ich muss unbedingt im Hundefell rumwühlen können, und ich finde Hunde toll, die trotz einiger Masse noch schnell und wendig sind...:DLiebe GrüßeNicole

Re:Gartenwölfe

Verfasst: 23. Okt 2005, 20:52
von Nicole.
Oh Nicole, da warste schneller! Hat wohl alles mit "Omen est Nomen" zu tun, was? ;) ;DLiebe GrüßeNicole

Re:Gartenwölfe

Verfasst: 23. Okt 2005, 21:00
von carlina
"In den sechziger Jahren und danach wurden unter der Leitung Wolf Herre's Haushunde der Rasse Pudel sowohl mit Wölfen (Pudelwölfe) als auch mit Schakalen (Pudelschakale) gekreuzt.
Genau, nicoloffset, das war noch unter Prof. Herre als ich mal da war, allerdings in den Siebziger Jahren. Schade, dass ich damals von puwos, puscha und pukos keine Fotos gemacht habe. Es war jedenfalls ein Erlebnis, woran ich mich immer noch gut erinnern kann.Die Kreuzungsergebnisse sahen extrem seltsam aus, wie sie im Rudel in ihren Gehegen herumhuschten.Ich habe noch ein paar andere Zitate zu bieten: " Die älteste Naturgeschichte des Goldschakals SCHACALAE HISTORIA (1781) beruht auf den Beobachtungen des Johann Anton GUELDENSTAEDT, der diese ihm zuvor unbekannte Tierart im Kaukasus kennen lernte. GUELDENSTAEDT vermutete in diesen Goldschakalen den Stammvater unserer Haushunde, der sich dem Menschen als Begleiter geradezu aufdrängte - eine These, die sich bis vor einigen Jahrzehnten halten konnte und die auch Konrad LORENZ mit seiner Theorie der „Lupusblütigen“ (Hunde mit nur einer Bezugsperson) und der „Aureusblütigen“ (Hunde, die keine allzu festen Bindungen eingehen) noch lange vertrat. Einer der vielen Hinweise, dass der Schakal eben nicht der Stammvater unserer Haushunde ist, ist die schon lange bekannte Tatsache, dass sie sich - auch wenn sie sich den gleichen Lebensraum und die Nahrungsquellen teilen - freiwillig nicht verpaaren. Hund und Wolf tun dies. Schakale und Hunde kreuzen sich unter Gefangenschaftsbedingungen in menschlicher Obhut, bringen dann aber fertile Nachkommen, was nicht zuletzt durch die Arbeiten des Instituts für Haustierkunde (Prof. Wolf HERRE) an der Universität Kiel sowie durch Eberhard TRUMLER auf seiner Forschungsstation Wolfswinkel (Gesellschaft für Haustierforschung) bewiesen wurde. "Inzwischen hat man diese durch Kreuzungsversuche herausgefundenen Ergebnisse durch genetische Untersuchungen der Erbinformation von Wölfen und Hunden untermauert(durch den Biologen Robert Wagner).LGcarlina