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Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Verfasst: 11. Jan 2025, 18:35
von Staudo
Meiner Meinung nach haben Behörden und Politik Brandenburgs vorbildlich gehandelt. So scheinen sich die Tiere schon vor Wochen angesteckt zu haben, wie man an verheilten Entzündungen sehen will. Derzeit wird untersucht, woher der Virus stammen könnte.
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Verfasst: 11. Jan 2025, 20:11
von dmks
Staudo hat geschrieben: ↑11. Jan 2025, 18:35
Meiner Meinung nach haben Behörden und Politik Brandenburgs vorbildlich gehandelt.
Das bezweifelt keiner - aber was macht der Bund?
Ich erwarte ja keinen hektischen Hubschrauberangriff wie im Hollywood-Film, aber als einzige Info "wir kümmern uns mal in 5 Tagen darum"
Das kann, wenn es nicht sofort lokal begrenzt bleibt - weit über die Grenzen Deutschlands hinaus Konsequenzen haben!
PS: ich weiß daß entsprechende Stellen und Institute mit Hochdruck arbeiten! Trotzdem fehlt mir da was.
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Verfasst: 11. Jan 2025, 20:17
von Staudo
Was soll der Bund machen? Heiße Luft zum Zwecke der Desinfektion produzieren? Die Maßnahmen werden vor Ort getroffen.
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Verfasst: 11. Jan 2025, 20:22
von dmks
Nun, wir werden sehen.
Vielleicht fehlt dem Landwirtschaftsminister ja nur ein bißchen Öffentlichkeitsarbeit - und im LW-Ministerium arbeitet heute schon der Krisenstab.
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Verfasst: 11. Jan 2025, 22:36
von thuja thujon
Meine Schwester schreibt die Reden für den Landwirtschaftsminister. Die hat gerade Wochenende.
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Verfasst: 12. Jan 2025, 07:31
von frauenschuh
Staudo, da hast Du schon mehr Info als ich.
Vielleicht ist es eben genau das. Dass die Infos über die Presse noch so verhalten sind. Ich möchte wetten, dass Laien eher drüber scrollen. Schon gar, wenn es für Menschen nicht gefährlich ist. Tierwohl ist, wenn man im Supermarkt eine Kategorie höher kauft. Für viele ist es eben nur Schlachtvieh, das eh stirbt.
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Verfasst: 12. Jan 2025, 19:45
von dmks
sorry, die Frage blieb gestern liegen...
hobab hat geschrieben: ↑11. Jan 2025, 14:56
Das wird ja hoffenlich irgendwie entschädigt?
Bisher ist noch unklar ob es Beihilfen geben wird.
Die Tierseuchenkasse trägt nach meinem Wissen erstmal nur die Kosten für die Tötung, Transport und anteilig für die Beseitigung.
Nach entsprechenden Anträgen gibt es Beihilfen aus verschiedenen Kassen - von TSK über Bundesland bis zur EU.
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Verfasst: 12. Jan 2025, 20:00
von Kuhfellchen
hobab hat geschrieben: ↑11. Jan 2025, 14:56
Das wird ja hoffenlich irgendwie entschädigt? Von wem und vor allem auch ausreichend? Selbst wenn - bitter...
Warum sollte es Entschädigungen geben? Es gibt Impfungen gegen Maul- und Klauenseuche, genauso wie gegen die Blauzungenkrankheit. Fakt ist: den meisten Landwirten ist ne Impfung zu teuer!!! Selbst nicht die eigenen Tiere gut schützen vor gewissen Krankheiten, aber wenns passiert Entschädigungen haben wollen. Nee, das ist nun wirklich nicht richtig. Die Kosten soll dann wieder die Allgemeinheit tragen?
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Verfasst: 12. Jan 2025, 20:01
von dmks
Kuhfellchen hat geschrieben: ↑12. Jan 2025, 20:00
Warum sollte es Entschädigungen geben? ... Fakt ist: den meisten Landwirten ist ne Impfung zu teuer!!!
Es gab bisher ein
Impfverbot gegen Maul- und Klauenseuche. (seit 1992 EU-weit)
2001 versuchte ein Landwirt aus dem Raum Leutkirch sogar eine Impfung seiner Tiere per Klage zu ermöglichen - er scheiterte!
Positive Meldung heute: Der Virustyp ist ermittelt und es kann bei Bedarf innerhalb weniger Tage ein Impfstoff hergestellt werden. Und zu impfen - Was erst per Sonderregelung im Seuchenfall möglich sein kann.
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Verfasst: 12. Jan 2025, 20:08
von Staudo
Kuhfellchen hat geschrieben: ↑12. Jan 2025, 20:00
Die Kosten soll dann wieder die Allgemeinheit tragen?
Entschädigungen werden von der Tierseuchenkasse, einer Art Pflichtversicherung für Tierhalter bezahlt.
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Verfasst: 12. Jan 2025, 22:19
von Kuhfellchen
Tja, die letzten Impfungen gab es 1991, weil man es nicht mehr für nötig hielt, weil in Europa keine Fälle mehr auftraten, wie ich nachlesen konnte. Ein fataler Irrtum wie sich nun herausstellte, besonders im Hinblick auf die Importe und die generelle "Reisefreudigkeit". Dennoch gibt es eine Notimpfung für diese Fälle. Finde man sollte erst das versuchen, bevor man den ganzen Bestand eines Betriebes auslöscht.
Wir hatten damals Hängebauchschweine im Gnadenbrot (sind selbst Veganer), daher nahm ich an, es gäbe die Impfung noch gegen MKS.
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Verfasst: 12. Jan 2025, 22:40
von Staudo
Den letzten Ausbruch der Maul- und Klauenseuche gab es vor 37 Jahren. Mit einer Impfung verhindert man die Erkrankung der Tiere. Diese können aber weiterhin den Virus in sich tragen. Ohne Impfung sieht man das. Daher gab es gute Gründe, nicht mehr zu impfen. Im Laufe der ablaufenden Woche wurde ein Ausbruch an einer Handvoll Tieren festgestellt und wurde der Virustyp bestimmt. Der Impfstoff soll in wenigen Tagen zur Verfügung stehen. Viel mehr können Politik, Behörden und Wissenschaft nicht richtig machen.
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Verfasst: 12. Jan 2025, 23:06
von ringelnatz
Danke Staudo für die guten Informationen und das Einfangen der Fehlschüsse.
Gut, dass das hier ein Forum ist, was keine Social-Media Algorithmen hat!
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Verfasst: 12. Jan 2025, 23:22
von hobab
Ja, das finde ich auch! Wieder was gelernt…
Re: Landwirtschaft Dein unbekannter Nachbar.
Verfasst: 13. Jan 2025, 06:33
von frauenschuh
Ja. Aber machen kann jeder noch was. Und das ist Richtung ASP und Co auch nicht verkehrt: Bitte keine belegten Rohwurstbrote auf die Wanderung nehmen und gut gemeint bei mangelndem Apetit in die Landschaft werfen.
Wenn Ihr Landwirte besucht, ist es auch nicht verkehrt die Schuhsohlen abzusprühen, also zu desinfizieren. Auch hier keine o.g. Pausenbrote. Ob´s hilft, sei dahin gestellt. Aber es droht die Streichung von Fördermitteln, wenn die Biomaßnahmen auf dem Hof nicht ergriffen wurden.
Und das obere kann man eben doch mehr publik machen. Ich erinnere noch eine Grenzkontrolle (man merkt, ich bin älter), wo die deutschen Zöllner damals höchst gründlich das Auto durchsuchten auf der Suche nach Südtiroler Speck. Da gab es damals im anderen Land das Problem, was wir heute haben. Und verrückterweise wussten wir das damals auch nicht. Wir waren völlig baff, was um Himmels Willen die suchen. Information ist immer ich will nicht sagen alle, aber viel
Gerade kommt im der ARD die folgerichtige Nachricht, dass D nicht mehr außerhalb der EU Fleisch verkaufen darf. Und da ist er dann. Der große wirtschaftliche Schaden auch ohne dass beispielsweise ein Schweinemastbetrieb selber betroffen ist.