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Frage zu Glyphosat (Gelesen 797624 mal)
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- DerTigga
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Re: Frage zu Glyphosat
@ Daniel - reloaded: Ich hatte doch garnicht vor, dich irgendwie bzw. sowas wie zufrieden zu stellen.
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Re: Frage zu Glyphosat
viel interessanter ist ja doch, woher ich jetzt in diesen hysteriebestimmten zeiten noch 480er glyphosat-präparate bekomme: das schlaffe 360er-zeugs genügt gewiss nicht, um ackerwinde und ähnliche teufelei in den staub zu zwingen. >:(
pro luto esse
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
- lerchenzorn
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Re: Frage zu Glyphosat
thuja hat geschrieben: ↑13. Dez 2017, 10:30
Die Debatte um die Artenvielfalt auf (Bio)äckern ist an Scheinheiligkeit kaum zu überbieten.
Hier mal u.a. ein paar Bilder zu den möglichen Methoden bei Glyphosatverzicht aus Sachsen-Anhalt
https://llg.sachsen-anhalt.de/fileadmin/Bibliothek/Politik_und_Verwaltung/MLU/LLFG/Dokumente/03_service/veranstaltungen/ackerbautagung/2016_bis_2020/16_abt_steinert.pdf
Zitat: ``Einsatz herbizidtoleranter Nutzpflanzen als Alternative zum Glyphosateinsatz:
z. B. Mais (Focus Ultra), Raps (Clearfield), weitere schon in der Entwicklung. ´´ ...
Ich verstehe nicht, warum Du das Zitat zu herbizidtoleranten Nutzpflanzen mit dem Bio-/Ökolandbau in Verbindung bringst. Die von Dir verlinkte Präsentation zeigt Möglichkeiten der pfluglosen Ackernutzung ohne Glyphosat im allgemeinen. Sie beschränkt sich, deutlich erkennbar, nicht auf den Ökolandbau.
Dass Artenvielfalt im konventionellen wie im Ökolandbau gefördert oder zerstört werden kann, ist hier (und in anderen Threads) mehrfach besprochen worden. Auch, dass es im konventionellen Landbau mit Herbizideinsatz vor allem auf den bewussten Verzicht der Herbizidanwendung in ausreichend großen Teilflächen ankommt. Auffallend ist, dass artenreiche und dennoch in guter landwirtschaftlicher Praxis geführte Ackerflächen weitaus überwiegend im Ökolandbau zu finden sind, während konventionell arbeitende Betriebe sich wirksamen Artenschutzmaßnahmen, von Ausnahmen abgesehen, regelmäßig entziehen.
- thuja thujon
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Re: Frage zu Glyphosat
Das Bio steht in Klammern als Abkürzung für herkömmliche Äcker und Bioäcker.
Wie du es erkannt hast, es geht um Glyphosatfreie Ackerbewirtschaftung, egal nach welchen Richtlinien produziert wird, IP oder eins von den Biosiegeln.
Ich verlinkte weil ich für eine ehrliche Diskussion bin, die Leute sollen wissen, warum Glyphosat verboten werden soll und wie sich voraussichtlich etwas ändert wenns verboten ist.
@Zwerggarten: völlig falsche Denkweise. Vom 480er hält lediglich die Flasche etwas länger als vom 360er. Man bringt x Gramm pro m² aus, beim 480er braucht man dazu ein paar tropfen weniger als vom 360er.
Kauf lieber eins mit einer guten Formulierung, R. Powerflex etwa, dann hast du auch bei widrigen Umständen, Frost etwa, noch Wirkung. Mit etwas weniger Wasser anrühren, grobtropfig spritzen, SSA dazu, da gibts doch genug, womit man auch aus einem Standardbillig 360er oder 170er bei passendem Wetter viel rausholen kann.
Für Ackerwinde entsprechend Kyleo verwenden.
Was die Stellflächen in Gärtnereien angeht, ständig nur den einen Wirkstoff spritzen ist auch nicht besser als das, was sie in den RR-Kulturen in USA machen.
Wie du es erkannt hast, es geht um Glyphosatfreie Ackerbewirtschaftung, egal nach welchen Richtlinien produziert wird, IP oder eins von den Biosiegeln.
Ich verlinkte weil ich für eine ehrliche Diskussion bin, die Leute sollen wissen, warum Glyphosat verboten werden soll und wie sich voraussichtlich etwas ändert wenns verboten ist.
Das ist wohl kaum zu verallgemeinern und unterscheidet sich wohl von Region zu Region.hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Auffallend ist, dass artenreiche und dennoch in guter landwirtschaftlicher Praxis geführte Ackerflächen weitaus überwiegend im Ökolandbau zu finden sind, während konventionell arbeitende Betriebe sich wirksamen Artenschutzmaßnahmen, von Ausnahmen abgesehen, regelmäßig entziehen.
@Zwerggarten: völlig falsche Denkweise. Vom 480er hält lediglich die Flasche etwas länger als vom 360er. Man bringt x Gramm pro m² aus, beim 480er braucht man dazu ein paar tropfen weniger als vom 360er.
Kauf lieber eins mit einer guten Formulierung, R. Powerflex etwa, dann hast du auch bei widrigen Umständen, Frost etwa, noch Wirkung. Mit etwas weniger Wasser anrühren, grobtropfig spritzen, SSA dazu, da gibts doch genug, womit man auch aus einem Standardbillig 360er oder 170er bei passendem Wetter viel rausholen kann.
Für Ackerwinde entsprechend Kyleo verwenden.
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- lerchenzorn
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Re: Frage zu Glyphosat
thuja hat geschrieben: ↑14. Dez 2017, 07:31
Das Bio steht in Klammern als Abkürzung für herkömmliche Äcker und Bioäcker. ... [/quote]
Das mit der Scheinheiligkeit könntest Du bitte näher erläutern. So, wie Du es geschrieben hast, bezieht der Leser es vor allem auf den Öko-Landbau.Das ist wohl kaum zu verallgemeinern und unterscheidet sich wohl von Region zu Region. ...hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00 [quote]Auffallend ist, dass artenreiche und dennoch in guter landwirtschaftlicher Praxis geführte Ackerflächen weitaus überwiegend im Ökolandbau zu finden sind, während konventionell arbeitende Betriebe sich wirksamen Artenschutzmaßnahmen, von Ausnahmen abgesehen, regelmäßig entziehen.
Ich lasse mich gern vom Gegenteil überzeugen. Es müssten dann aber mal Belege aus der konventionellen Praxis auf den Tisch / in den post gepackt werden, so wie sie aus dem Öko-Landbau schon mehrfach gezeigt wurden.
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Re: Frage zu Glyphosat
Das hatten wir schon mehrfach im Strang über den Nachbarn Landwirtschaft.
Ich schlage vor wir ziehen mit der Frage dorthin um, da das kein Thema ist, was mit Glyphosat zu tun hat.
Ich schlage vor wir ziehen mit der Frage dorthin um, da das kein Thema ist, was mit Glyphosat zu tun hat.
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Re: Frage zu Glyphosat
Ist in HuK nicht zugelassen.
Re: Frage zu Glyphosat
Die Behauptung, mit der Glyphosat verboten werden soll, hat sich ja gewandelt: Da steht inzwischen die vermeintliche Krebsgefahr nicht mehr so im Vordergrund, nachdem sich langsam doch die Einsicht mehr und mehr durchsetzt, dass das wohl eher Hysterie war.
Nun also die Behauptung, dass ein Stoff, nämlich Glyphosat, dafür verantwortlich ist, dass Insekten sterben und Vögel verschwinden und die Artenvielfalt leidet.
Greenpeace schrieb bereits vor 10 Jahren (Quelle):
"baut sich nicht ab, reichert sich vielmehr im Boden an und schädigt die dort lebenden Organismen. Es verringert die Biodiversität und vertreibt nützliche Tiere wie den Regenwurm."
Da ging es allerdings um Kupfer im Biolandbau, nicht um Glyphosat.
"Aus der Sicht der Bodenschützer sei nicht länger hinzunehmen, dass ausgerechnet im Bioanbau mit Mitteln gewirtschaftet werde, die deutlich schädlicher seien als moderne chemisch-synthetische Substanzen. Folgerichtig plädiert das UBA dafür, Kupfer zu verbieten."
Ein Schwermetall, dass sich nicht abbaut, sondern im Boden anreichert, das Bodenleben und die Artenvielfalt schädigt und nach Auffassung des UBA - das ja im Fall von Glyphosat wie die Umweltministerin zu den Guten zählt - verboten gehört.
Wo bleibt der Aufschrei, die Kampagne, die Unterschriftensammlung, der Vorwurf der Kumpanei, die Forderung nach dem sofortigen Verbot?
Zumal: "Würde Kupfer das erste Mal als Pflanzenschutzmittel auf der Tagesordnung stehen, würde es niemals eine Zulassung bekommen." (Quelle)
Gilt da nicht auch
Nun also die Behauptung, dass ein Stoff, nämlich Glyphosat, dafür verantwortlich ist, dass Insekten sterben und Vögel verschwinden und die Artenvielfalt leidet.
Greenpeace schrieb bereits vor 10 Jahren (Quelle):
"baut sich nicht ab, reichert sich vielmehr im Boden an und schädigt die dort lebenden Organismen. Es verringert die Biodiversität und vertreibt nützliche Tiere wie den Regenwurm."
Da ging es allerdings um Kupfer im Biolandbau, nicht um Glyphosat.
"Aus der Sicht der Bodenschützer sei nicht länger hinzunehmen, dass ausgerechnet im Bioanbau mit Mitteln gewirtschaftet werde, die deutlich schädlicher seien als moderne chemisch-synthetische Substanzen. Folgerichtig plädiert das UBA dafür, Kupfer zu verbieten."
Ein Schwermetall, dass sich nicht abbaut, sondern im Boden anreichert, das Bodenleben und die Artenvielfalt schädigt und nach Auffassung des UBA - das ja im Fall von Glyphosat wie die Umweltministerin zu den Guten zählt - verboten gehört.
Wo bleibt der Aufschrei, die Kampagne, die Unterschriftensammlung, der Vorwurf der Kumpanei, die Forderung nach dem sofortigen Verbot?
Zumal: "Würde Kupfer das erste Mal als Pflanzenschutzmittel auf der Tagesordnung stehen, würde es niemals eine Zulassung bekommen." (Quelle)
Gilt da nicht auch
manhartsberg hat geschrieben: ↑13. Dez 2017, 18:43
wär doch gelacht wenn man die giftmischer nicht in die schranken weisen könnte 8)
- thuja thujon
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Re: Frage zu Glyphosat
Kommentarlos meinerseits:
https://www.topagrar.com/news/Acker-Agrarwetter-Ackernews-Kupfer-Fortsetzung-der-Zulassung-noch-nicht-entschieden-8897860.html?page=all
https://www.topagrar.com/news/Acker-Agrarwetter-Ackernews-Kupfer-Fortsetzung-der-Zulassung-noch-nicht-entschieden-8897860.html?page=all
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
- Daniel - reloaded
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Re: Frage zu Glyphosat
Zitat aus dem Artikel:
Ähm..... will mir jetzt jemand erzählen, dass Kupferoktanoat, Kupferoxychlorid, Kupfersulfat und Kupferhydroxid natürlich vorkommende Verbindungen sind die nicht synthetisiert werden oder missverstehe ich da was?
hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Der bisherige positive Vorschlag für eine Wiederzulassung sei durch eine schwer nachvollziehbare Prüfung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) erschwert worden. „Das Problem ist, dass für einen natürlichen Stoff das gleiche Zulassungsverfahren angewendet wird wie für synthetische Wirkstoffe“, erklärte Weidenauer.
Ähm..... will mir jetzt jemand erzählen, dass Kupferoktanoat, Kupferoxychlorid, Kupfersulfat und Kupferhydroxid natürlich vorkommende Verbindungen sind die nicht synthetisiert werden oder missverstehe ich da was?
Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...
(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
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Balkongärtner
Re: Frage zu Glyphosat
Wer nicht suchen will, der auch nicht findet.
Re: Frage zu Glyphosat
hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00"Aus der Sicht der Bodenschützer sei nicht länger hinzunehmen, dass ausgerechnet im Bioanbau mit Mitteln gewirtschaftet werde, die deutlich schädlicher seien als moderne chemisch-synthetische Substanzen. Folgerichtig plädiert das UBA dafür, Kupfer zu verbieten."
In der Vergangenheit wurde im Weinbau reichlich mit der Bordeauxer Brühe gearbeitet, die bekanntlich aus Kupfersulfat und Kalk besteht. Der Kalk kann jedoch das sehr gut wasserlösliche Kupfersulfat nicht ausreichend auf den Blättern immobilisieren. Die heutigen Kupfermittel sind so wirksam, dass der Eintrag in den Boden erheblich geringer ist. Die Bordeauxer Brühe ist in D deshalb verboten. Der relativ hohe Kupfergehalt ist jedoch erst durch die viele Jahrzehnte lange Verwendung des Kupfersulfats entstanden. Kupfer wird im Übrigen doch im Boden abgebaut, aber eben recht langsam. Ich spritze nun schon seit sehr vielen Jahren jährlich 2 x mit Kupfermitteln. Trotzdem ist der Kupfergehalt in meinem Boden gemäß Bodenanalyse nach wie vor zu gering und nicht angewachsen. Pflanzen brauchen Kupfer als Mikronährstoff.
Wie bei jedem Stoff ist es eine Frage der Dosis, ob dieser zum Gift wird. Wenn ich nicht mit Kupfermitteln spritzen würde, müsste ich mit Kupfer düngen.
Mein Kupfereintrag ist nicht nur wegen eines anderen Kupfermittels so niedrig, sondern weil ich pilzwiderstandsfeste Reben anbaue, die erheblich weniger gespritzt werden müssen als die europäischen Kulturreben. Außerdem verwende ich auch systemisch wirkende Fungizite gegen Pero, da mit der dichteren Laubwand in der fortgeschrittenen Saison das beidseitige Benetzen der Blätter kaum noch möglich ist und das ist Voraussetzung für die Wirkung von Kontaktmitteln wie Kupferpräparaten.
Re: Frage zu Glyphosat
Der größte Einzelverbraucher von Glyphosat in D ist die Bahn. Da stellt sich die Frage nach Alternativen. Andere Herbizite sind noch gefährlicher, aber das kümmert Umweltschützer nicht, da andere Herbizite nicht ideologiebehaftet sind (weil ursprünglich von Monsanto, also dem Teufel höchstpersönlich). Als Alternative zu Glyphosat könnte man ja manuell auf den Gleisanlagen das Unkraut rupfen. Ich bin gespannt, wie viele Hardcoregrüne sich dafür zur Verfügung stellen.
Re: Frage zu Glyphosat
Wenn den sogenannten Umweltschützern wirklich etwas an der Natur liegen würde, dann würden sie nach Alternativen suchen und nicht nur Verbote fordern. Nur mit sinnvollen Alternativen kann etwas bewegt werden.