garten-pur

Ich hatte auch noch nicht soviel Zeit mich mit dem Thema zu beschäftigen. Denn wenn man mal einen aktuell Artikel darüber ließt steht dort meist:

Bundesregierung will höhere Entschädigungszahlungen für Landwirte

In den Texten steht dann auch oft nicht woher das Geld stammt, sondern dann geht es meist um die Höhe der Entschädigung:

Nach Schätzungen des Friedrich-Löffler-Instituts sind in diesem Herbst bundesweit bereits mehr als 200.000 Hühner, Gänse, Enten und Puten getötet worden. Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat deshalb bei der EU beantragt, die Obergrenze für Entschädigungszahlungen an die betroffenen Landwirte hochzusetzen – von derzeit 50 auf 110 Euro pro gekeultem Vogel.
Für Menschen ist das Vogelgrippe-Virus ungefährlich, für Vögel aber hochansteckend. Die Ausbreitung der Tierseuche hat sich mit dem Zug der Wildvögel im Herbst beschleunigt. Im Linumer Teichgebiet bei Berlin wurden mehr als 1.000 tote Kraniche geborgen

Quelle:https://www.deutschlandfunk.de/bundesre ... e-106.html
Von dem Gesetz selbst wird man ja nicht schlauer:https://www.gesetze-im-internet.de/tiergesg/__16.html

Daher ist es ja so wichtig mal nachzufragen. Aber scheint tatsächlich so zu sein das die Entschädigung 50% von der Tierseuchenkasse und 50% vom (jeweiligen Bundes-) Land getragen wird, zumindest in NRW:

Das Land und die Tierseuchenkasse tragen die Entschädigungen, die Kosten der Tötung oder Schlachtung sowie die Kosten, die damit in unmittelbarem Zusammenhang stehen, je zur Hälfte.

https://www.landwirtschaftskammer.de/la ... /index.htm

Vielen Dank für eure Einblicke!
Der Anstieg der Entschädigung kann durchaus Sinn ergeben, insbesondere wenn er nur die Höchstgrenze festlegt und keine pauschal Entschädigung. Auf der anderen Seite ist es natürlich schade, wenn dafür die Beiträge steigen und man als Halter*in ohnehin verpflichtet ist, seine Tiere zu versichern – was in der Sache ja sinnvoll ist.

Aber es scheint ja keine echte Wahl bei der Versicherung zu geben. Wenn ich es richtig verstanden habe, hat jedes Land seine eigene Seuchenkasse. Die Tierseuchenkasse hat somit ein Quasi-Monopol. Wie seht ihr das?

Weil die Proteste im vorletzten Winter so schön waren, haben die Bauern im letzten Jahr privat eine "Lichterfahrt" organisiert. Dazu werden Traktoren und andere Fahrzeuge mit bunten Lichterketten behängt und dann geht es eine große Runde über Land. Nebenbei werden Spenden für die Kindergärten der Region gesammelt. Dabei kamen im letzten Jahr 12 000 Euro zusammen, davon die knappe Hälfte direkt am Straßenrand. Ich war gerade unterwegs und habe die Route der Fahrzeuge gekreuzt. Dort war Volksfeststimmung obwohl es bis zur geplanten Ankunft der Bauern noch eine Stunde Zeit war.
Für die Bauern waren die Proteste vom Winter 2024/25 ein voller Erfolg. Die Dieselsteuerrückerstattung gibt es wieder und auf dem Land haben die Bauern einen irrsinnigen Imagegewinn verzeichnet.

Sehr sympathische Aktion, da wäre ich gerne dabei gewesen.

Die Lichterfahrten gibt es auch in diesem Jahr wieder!

In unserem Käseblättchen steht, dass die Lichterfahrten, die vor einem Jahr ins Leben gerufen wurden, von der Landesregierung zum neuen Brauchtum erklärt wurden. Ich hatte bisher vom.Begriff Brauchtum eine etwas andere Vorstellung.

Die Fahrzeuge sind eindeutig nicht STVO-konform und politische Demonstrationen sind es auch nicht. Da hat man halt einen Ausweg gesucht, um diese äußerst beliebten Fahrten schon beim zweiten Mal zur Tradition zu erklären.

Diesel verbrennen ist doch ein schönes Brauchtum, da hast du doch sicher nichts dagegen?

Stationäre Weihnachtsbeleuchtungen verbrauchen keine Energie!

Und der Coca-Cola-Truck hat diese Frage noch nie aufgeworfen...

Es ist Weihnachten! Da darf man schon mal auch was machen - oder?

Das Cola was mit Natur zu tun hat, hat wohl noch nie jemand geglaubt. Wir Zeit das man den Bauern sowas nicht mehr unterstellt, das ist ein ganz normaler Hightechberuf.

Der Städter auf der Couch mit Internet und TV-Empfang wirds ihnen aber auch nicht erklären.

PS: Lichterfahrt, hier schwierig, muss ja genehmigt werden. Hätte schön sein können, aber klappt nicht mehr überall.
Ist ähnlich wie mit den Traditionen, gibts halt nicht mehr, weil zu gefährlich. Im Februar pienzt man wieder wenn Fasching ausfällt, weil nicht 2 Leute für lau neben einem Wagen herlaufen können.

Was gibts da zu erklären? Kapier ich nicht. Wenn man das Wiedereinführen von Dieselsubventionen mit einer schönen Dieselfahrt auf Kosten der Steuerzahler feiert, ist das ja wohl ein klares Statement das jeder versteht.

Die Lichterfahrten gab es auch vor dem 8. Januar 2024 und auf Steuerzahlerkosten fährt da niemand. Viel eher haben hier alle Teilnehmer 2-3 Wochen später einen Brief vom Amt bekommen, dass sie vorweisen mussten, welchen Sprit sie getankt hatten. Die Frage, warum die Polizisten Zeit dafür hatten die Nummernschilder aufzuschreiben statt Straftaten zu verfolgen kam nie auf.

Es ist wie so oft, eigentlich möchte man was gutes tun, und dann kommt der Shitstorm der geballten Inkompetenz.

PS: es ging nie um die Agrardieselrückerstattung.

Staudo hat geschrieben: ↑30. Nov 2025, 17:58 Dort war Volksfeststimmung obwohl es bis zur geplanten Ankunft der Bauern noch eine Stunde Zeit war.

Darum geht es. Wenn beim rheinischen Karneval oder beim CSD Trucks fahren, regen sich auch nur die wenigsten über den Dieselverbrauch auf.

Oder auf einem Weihnachtsmarkt als Barriere stehen. Oder bei Hochwasser helfen. Was die Zivilgesellschaft macht, wenn allein diese Hilfen wegfallen würden...
Aber die Diskussionen gab es letztes Jahr zu genüge. Da waren die armen Kinder, die Angst vor den riesigen Schleppern hätten ect.

Das es einen Zusammenhang zur Dieselsubvention gibt, suggeriert der Beitrag von Staudo, den ich dann vielleicht missverstanden habe: auf Kosten des Steuerzahlers geht natürlich jede Subvention, vor allem die der unnötigen.