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Aprikosen: welche ist die Beste ? (Gelesen 101331 mal)

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Moderator: cydorian

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Obstliebhaber
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Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?

Obstliebhaber » Antwort #375 am:

Hier auch Vertiefungen in der Frucht wenn auch nicht so ausgeprägt wie beim anderen Exemplar.
Was könnte die Ursache sein? Blattsymptome wie bei Schrotschuss sind heuer bisher noch nicht aufgetreten, wenns auch bisher immer, mal mehr, mal weniger kam.
bergeval_frucht_verletzungen.jpg
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thuja thujon
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Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?

thuja thujon » Antwort #376 am:

Obstliebhaber hat geschrieben: 3. Mai 2025, 23:33Thuja Thujon hat kürzlich Interessantes über die Vielfalt natürlicher Antibiotika geschrieben. Ich hoffe dass diese wenn es gut läuft die Zweigmonilia im Zaum halten können sodass die Früchte reifen können.
Das wird im Allgemeinen nicht passieren. Die Thematik der Antibiotika ist hinlänglich bekannt, es werden keine neuen entwickelt, weil es finanzieller Selbstmord für ein Unternehmen ist. Mit einer Produktlebensdauer von 20 Jahren kommen staatliche Forschungsprojekte zwar in der Grundlagengeschichte recht weit, scheitern aber an den Zulassungshürden und sind somit langsamer als die Gesetze der Biologie.

Was das akute an bzw in der Aprikose angeht, 99,9% der Pestizide, die man mit der Ernährung aufnimmt, werden von den Pflanzen selbst hergestellt. Du wirst sehen können, dass sich die Aprikose auch ohne Behandlung erfolgreich wehren kann. Schäden kann aber auch sie nicht reparieren, also totes Gewebe bleibt totes Gewebe. Du kannst also wegschneiden, weil der Stoffwechsel einer Aprikose bis jetzt immer zu langsam im Wettrüsten mit dem Pilz ist. Irgendwann kann sie erfolgreich bekämpfen, aber erst so spät, dass die Schäden da sind, die aber nicht letal für den Wirt ausgehen und so das überleben vom Moniliapilz gesichert ist. Ein klassischer Fall von Koexistenz.

Die Aufgabe vom Gärtner ist die Biologie zu verstehen und einzugreifen, wenn es notwendig ist. Nicht erst wenn es zu spät ist, dass ist kein Gärtnern bzw kümmern um die Kulturgehölze. Das ist hilfloses zugucken, aber kein Gestalten.

Die Löcher in den Früchten, gute Frage, nach Wanzenstichen sieht es nicht aus. Die geben meist noch ein Toxin ab, was das Gewebe drumrum nekrotisiert. Marienkäfer, Wespen, was war die letzten beiden warmen Tage auf den Früchten zu beobachten? Ich bin für ein `Frassschädling´ weil die Zellen sauber verkorken.
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Re: Aprikosen: welche ist die Beste ?

Obstliebhaber » Antwort #377 am:

Obstliebhaber hat geschrieben: 3. Mai 2025, 23:33Thuja Thujon hat kürzlich Interessantes über die Vielfalt natürlicher Antibiotika geschrieben. Ich hoffe dass diese wenn es gut läuft die Zweigmonilia im Zaum halten können sodass die Früchte reifen können.
Das wird im Allgemeinen nicht passieren. Die Thematik der Antibiotika ist hinlänglich bekannt, es werden keine neuen entwickelt, weil es finanzieller Selbstmord für ein Unternehmen ist. Mit einer Produktlebensdauer von 20 Jahren kommen staatliche Forschungsprojekte zwar in der Grundlagengeschichte recht weit, scheitern aber an den Zulassungshürden und sind somit langsamer als die Gesetze der Biologie.

Was das akute an bzw in der Aprikose angeht, 99,9% der Pestizide, die man mit der Ernährung aufnimmt, werden von den Pflanzen selbst hergestellt. Du wirst sehen können, dass sich die Aprikose auch ohne Behandlung erfolgreich wehren kann. Schäden kann aber auch sie nicht reparieren, also totes Gewebe bleibt totes Gewebe. Du kannst also wegschneiden, weil der Stoffwechsel einer Aprikose bis jetzt immer zu langsam im Wettrüsten mit dem Pilz ist. Irgendwann kann sie erfolgreich bekämpfen, aber erst so spät, dass die Schäden da sind, die aber nicht letal für den Wirt ausgehen und so das überleben vom Moniliapilz gesichert ist. Ein klassischer Fall von Koexistenz.


Ist der Moniliafruchterreger derselbe?, habs grad nicht aufm Schirm. Wenn ja wäre es dann langsam doch Zeit den Zweig abzunehmen.
Die Aufgabe vom Gärtner ist die Biologie zu verstehen und einzugreifen, wenn es notwendig ist. Nicht erst wenn es zu spät ist, dass ist kein Gärtnern bzw kümmern um die Kulturgehölze. Das ist hilfloses zugucken, aber kein Gestalten.
Hilfloses Zugucken ;D
Köstlich! Mei, da hab ich doch schon, auch wenn nur zum Spaß, mit dem Gedanken gespielt die Ränder der Befallststelle mit Duaxo zu bepinseln und dann wird man auch noch des hilflosen, gestaltfreien Zuguckens bezichtigt. Heheh, zu gut. Wirklich, guter Thujua, ich kann, hier bei mir wenigstens, das ganze Aprikosengetue und -gemache wirklich nicht mehr so ganz ernst nehmen, dass ich bei jedem Gummitröpfchen gleich im Dreieck springen muss. Der Aufwand steht in keinem vernünftigen Verhältnis zum Ergebnis und da kann ich zugucken, handeln, gestalten nach allen wissenschaftlichen Regeln der Obstbaukunst. Es wird sich — an dieser Location nichts daran ändern. — Ich könnte natürlich auch noch eine Kuppel drüberbauen oder einen 5 Meter hohen Folientunnel. Er ist im sechsten Standjahr das schaffen nur die Harten. ;D

Diesen dem Moniliasturm aufrecht trotzende Zweig seh ich dabei fast schon als Karikatur ;-)
Die Löcher in den Früchten, gute Frage, nach Wanzenstichen sieht es nicht aus. Die geben meist noch ein Toxin ab, was das Gewebe drumrum nekrotisiert. Marienkäfer, Wespen, was war die letzten beiden warmen Tage auf den Früchten zu beobachten? Ich bin für ein `Frassschädling´ weil die Zellen sauber verkorken.
An Wanzen hats hier jedenfalls auch eine gute Vielfalt. Von den großen Erlen und Eschen im Hintergrund regnets tagein, tagaus, sommers wie winters alles was die Mikro- und Makrobiologie so hergibt auf meinen Garten herab.
Da wird nicht nur gutes dabei sein. Aber bessere Gartenlocations gibts ja immer.
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