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Zeckenbiss (Gelesen 129609 mal)

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thomas
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Re:Zeckenbiss

thomas » Antwort #375 am:

Zu Doxycyclin kann ich beitragen, dass es eigentlich von den meisten Menschen gut vertragen wird. Zu viel Sonnenbestrahlung sollte man tatsächlich meiden, vielleicht auch bei Milchprodukten vorsichtig sein; Christinas Vorschlag ist nicht verkehrt.Leider enthalten die Beipackzettel aller Medikamente fürchterlich viele Hinweise auf unerwünschte Wirkungen - das ist gesetzlich vorgeschrieben, trägt aber meiner Meinung nach stark zur Verunsicherung von Patienten bei. Im übrigen wäre ein Beipackzettel für Teebaumöl sicher nicht kürzer und auch nicht weniger bedrohlich zu lesen.Im gegebenen Falle ist eine Doxycyclin-Dosierung von 2 Wochen angemessen.Liebe GrüßeThomas
Kaum macht man etwas richtig, klappt es auch.
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uliginosa
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Re:Zeckenbiss

uliginosa » Antwort #376 am:

Christina: "Milchprodukte kann man aber durchaus genießen, vorrausgesetzt, der Verzehr liegt einige Stunden auseinander."Ja, das stimmt. Ich glaube eine Mahlzeit blieb übrig, wo ich bei Käse und Joghurt zuschlagen konnte. Diese Einschränkung ist eher lästig als wirklich schlimm. ;)
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
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Gartenlady
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Re:Zeckenbiss

Gartenlady » Antwort #377 am:

Christina: "Milchprodukte kann man aber durchaus genießen, vorrausgesetzt, der Verzehr liegt einige Stunden auseinander."Ja, das stimmt. Ich glaube eine Mahlzeit blieb übrig, wo ich bei Käse und Joghurt zuschlagen konnte. Diese Einschränkung ist eher lästig als wirklich schlimm. ;)
und sie gilt auch für allerlei andere Medikamente.
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Gartenlady
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Re:Zeckenbiss

Gartenlady » Antwort #378 am:

Leider enthalten die Beipackzettel aller Medikamente fürchterlich viele Hinweise auf unerwünschte Wirkungen - das ist gesetzlich vorgeschrieben, trägt aber meiner Meinung nach stark zur Verunsicherung von Patienten bei.
genau, deshalb lese ich Beipackzettel bei für mich neuen Medikamenten lieber erst später :-X ;D
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Anne Rosmarin
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Re:Zeckenbiss

Anne Rosmarin » Antwort #379 am:

Ich lese nur Kontraindikationen und Wechselwirkungen(auch da irren Ärzte öfter als man denkt)
Liebe Grüße, Anne

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pearl
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Re:Zeckenbiss

pearl » Antwort #380 am:

Borreliose ist nicht einfach zu diagnostizieren. Borrelien sind Chamäleons. Deshalb sind Irrwege, Fehldiagnosen usw. nicht so selten, v.a. wenn der Patient noch einiges sonst "mitbringt", was die Symptome erklären könnte. Laut Ratgeber Borreliose wird die Diagnose in erster Linie klinisch erstellt und labortechnisch untermauert. Blutuntersuchungen auf Verdacht kann man sich meistens schenken. Eine AB-Therapie auf Verdacht würde ich nur in sehr begründeten Fällen machen, bei einem Zeckenbiss ohne Erythema migrans sicher nicht.Klinische Diagnose bedeutet: hinsehen, genau (körperlich!) untersuchen, nach Symptomen fragen, genau zuhören, eine ausführliche Anamnese erstellen usw.
ja, genau und es gibt Patienten "die einiges sonst "mitbringen"", die unbedingt eine Borreliose haben wollen und die dazu passenden Hausärzte, die unbedingt irgendetwas diagnostizieren und den Patienten nicht ohne Rezept aus der Praxis entlassen. Gleiche Szenarien wie Nahrungsmittelunverträglichkeiten und so weiter. Viele stäuben sich dagegen gesund zu sein. Ich sträube mich dagegen wegen jeder körperlichen Sensation in Panik zu verfallen und zu Ärzten zu rennen.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

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hymenocallis

Re:Zeckenbiss

hymenocallis » Antwort #381 am:

genau, deshalb lese ich Beipackzettel bei für mich neuen Medikamenten lieber erst später :-X ;D
Das kann ordentlich ins Auge gehen. Ich lese vorher die Fachinformation, weil die Gebrauchsinformation (Beipackzettel) nur unvollständig über den Wirkmechanismus aufklärt. Wer - wie ich - eine Dauermedikation hat, ist gut beraten, bei einer zusätzlichen anlaßbezogenen Medikamentengabe genau nachzulesen, welche Wechselwirkungen zu erwarten sind.LG
fromme-helene

Re:Zeckenbiss

fromme-helene » Antwort #382 am:

Christina: "Milchprodukte kann man aber durchaus genießen, vorrausgesetzt, der Verzehr liegt einige Stunden auseinander."Ja, das stimmt. Ich glaube eine Mahlzeit blieb übrig, wo ich bei Käse und Joghurt zuschlagen konnte. Diese Einschränkung ist eher lästig als wirklich schlimm. ;)
Anderthalb Stunden Abstand genügen. Doxycyclin soll nur nicht in direkten Kontakt mit Milchprodukten kommen, weil das enthaltene Calcium es unlöslich macht und die Resorption des D. verhindert.Also bon appetit!
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oile
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Re:Zeckenbiss

oile » Antwort #383 am:

ja, genau und es gibt Patienten "die einiges sonst "mitbringen"", die unbedingt eine Borreliose haben wollen und die dazu passenden Hausärzte, die unbedingt irgendetwas diagnostizieren und den Patienten nicht ohne Rezept aus der Praxis entlassen. Gleiche Szenarien wie Nahrungsmittelunverträglichkeiten und so weiter. Viele stäuben sich dagegen gesund zu sein. Ich sträube mich dagegen wegen jeder körperlichen Sensation in Panik zu verfallen und zu Ärzten zu rennen.
Das meinte ich aber nicht. Ich dachte eher daran, dass z.B. eine Polyneuropathie ganz unterschiedliche Ursachen haben kann, von denen zumindest zwei - Diabetes mellitus und Alkoholabusus - deutlicher häufiger als eine Borreliose sein dürften. Da liegt es nahe, sich mit der häufigeren Diagnose zufrieden zu stellen. Dem Patienten wird man in diesem Fall aber nicht gerecht.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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Netti
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Re:Zeckenbiss

Netti » Antwort #384 am:

Tscha, Oile, ich negiere, meine Poly hat definitv nix mit Diabetes oder Alk zutun. Bewiesenermaßen Borre...und meine Blut werte warendamals horrend Borre :-\Netti
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fromme-helene

Re:Zeckenbiss

fromme-helene » Antwort #385 am:

Netti, lies nochmal genauer nach.
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Re:Zeckenbiss

Netti » Antwort #386 am:

OK, kapiert. Man will immer lesen, was zu einem passt, Danke Helene
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pearl
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Re:Zeckenbiss

pearl » Antwort #387 am:

Das meinte ich aber nicht.
dein link fand ich im übrigen studierenswert und sehr wertvoll. Es gibt sehr eindeutige Hinweise - sagt der Text - für eine Infektion und weder ein Enphysem, noch ein Antikörpertiter, noch ein DNA Nachweis sind allein ausreichend für die Diagnose Lyme-Borreliose. Genau wie du gesagt hattest ist eine gründliche und ausführliche Anamnese notwendig. In meinen Augen können das nur sehr kliniknahe Spezialisten mit epidemologischem Hintergrund leisten. Wenn also - in sehr seltenen Fällen - ein Verdacht besteht, dann sollte man den ernst nehmen und ihm sehr gründlich auf den Grund gehen. Beim Spezialisten. Niedergelassene Hausärzte sind in meinen Augen damit überfordert. Sich selber überfordert man auf jeden Fall mit jeder Unruhe wegen jeder Zecke. Die vorbeugenden Maßnahmen wie sie am besten zu entfernen sei und welchen Insektenschutz man am besten wählt sind ausreichend und sich weiter mit ausführlichen Selbstbeobachtungen zu beunruhigen halte ich für überflüssig. Es schadet der Gesundheit in jeder Beziehung.
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hymenocallis

Re:Zeckenbiss

hymenocallis » Antwort #388 am:

Wenn also - in sehr seltenen Fällen - ein Verdacht besteht, dann sollte man den ernst nehmen und ihm sehr gründlich auf den Grund gehen. Beim Spezialisten. Niedergelassene Hausärzte sind in meinen Augen damit überfordert.
Hier sind gute niedergelassene Hausärzte damit nicht überfordert - die Infektionsrate ist in den letzten Jahren stark angestiegen und jeder hatte genug Gelegenheit, Erfahrungen zu sammeln.
pearl hat geschrieben:Sich selber überfordert man auf jeden Fall mit jeder Unruhe wegen jeder Zecke. Die vorbeugenden Maßnahmen wie sie am besten zu entfernen sei und welchen Insektenschutz man am besten wählt sind ausreichend und sich weiter mit ausführlichen Selbstbeobachtungen zu beunruhigen halte ich für überflüssig. Es schadet der Gesundheit in jeder Beziehung.
Rat unserer erfahrenen Hausärztin: verdächtigen Stich/Biß für ca. 10-14 Tage ignorieren (am Kalender notieren) und dann wieder nachschauen. Erythema migrans tritt erst auf, wenn die Einstichstelle nicht mehr sichtbar ist; eine lokale Entzündungsreaktion ist nach 10-14 Tagen in der Regel abgeklungen. Ist nach diesem Zeitraum nichts mehr zu sehen, kann man den Stich vergessen - ansonsten ab zum Arzt zwecks Blutabnahme und weiterer Diagnostik. Selbstbeobachtung mit System ist also durchaus empfehlenswert - Panik nach dem Biß/Stich völlig sinnfrei.LG
Feder
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Liebe Grüsse Maria

Re:Zeckenbiss

Feder » Antwort #389 am:

Ist nach diesem Zeitraum nichts mehr zu sehen, kann man den Stich vergessen - ansonsten ab zum Arzt zwecks Blutabnahme und weiterer Diagnostik.
Und was ist, wenn man eine Borreliose ohne Erythema migrans hat?Ich fürchte, es ist schon so wie Pearl sagt. Viele Hausärzte sind mit der Borreliose noch überfordert und man ist bei einem Spezialisten besser aufgehoben.Zusammenfassend könnte man festhalten:Die Borreliosegefahr kennen, Repellents benutzen und sich gegenseitig auf Zecken beobachten.Bei Zeckenbiß Zecke ohne Quetschen entfernen, Bißstelle desinfizieren, Datum notieren und Haut beobachten.Event. Zecke aufbewahren zur Untersuchung.Bei Symptomen zu einem Spezialisten gehen.AB nach Vorschrift einnehmen.Bei unspezifischen Symptomen daran denken, daß man eine Borreliose haben könnte.Und niemals vergessen: Gesund leben und nicht hysterisch werden. ;)
Das Natürliche bleibt immer gleich. Das Normale ändert sich alle 100 km oder alle paar Jahre.
Pat Parelli
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