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Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte (Gelesen 4157919 mal)

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philippus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #3870 am:

Alva hat geschrieben: 6. Okt 2016, 15:58
Ja, trockenes Wetter und Frühling :D (Kommt hoffentlich bald ;) )
[/quote]
Aus dem "bald" wird nix werden :(

[quote author=Alva link=topic=35681.msg2736273#msg2736273 date=1475762291]
Irgendwie sieht das Foto aus wie ein Negativbeispiel, wie man es nicht machen soll. ;) Schneidet man heutzutage nicht lieber auf Stummel zurück, als so große Wunden bzw. Schnittflächen zu hinterlassen?

Na ja, auf dem linken Bild ist ein befallener Ast. Der muss wohl entfernt werden. Das andere Bild soll wohl zeigen, wie weit runter die Infektion geht oder wie das im Inneren aussieht...
Ich glaub nicht, dass man so einen Ast an der Basis abschneidet, wenn er gesund ist... ;)
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Alva
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Alva » Antwort #3871 am:

Aber ja, der nächste Frühling kommt bestimmt ;)

Ich habe hier ein Foto von einer Schnittempfehlung aus dem Buch "Pflanzenschnitt und Formgebung" von der Royal Horticultural Society, Dorling Kindersley Verlag (2003).

Irritierend finde ich die Empfehlung des astfreien Stammes bis auf eine Höhe von 45 bis 60 cm und die fast völlige Entfernung des Haupttriebes. Instinktiv würde ich ganz anders schneiden. Oder? Das Buch ist 13 Jahre alt.

(In dem Buch steht aber auch, dass sich ein zwergenartiger Wuchs erzielen lässt, wenn man den Wurzelraum beschränkt. Soll ich den Autoren Fotos meiner Bäume schicken? ;) )
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philippus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #3872 am:

Alva hat geschrieben: 6. Okt 2016, 17:38
Irritierend finde ich die Empfehlung des astfreien Stammes bis auf eine Höhe von 45 bis 60 cm und die fast völlige Entfernung des Haupttriebes. Instinktiv würde ich ganz anders schneiden. Oder? Das Buch ist 13 Jahre alt.

(In dem Buch steht aber auch, dass sich ein zwergenartiger Wuchs erzielen lässt, wenn man den Wurzelraum beschränkt. Soll ich den Autoren Fotos meiner Bäume schicken? ;) )

Alva, um was geht's da genau, um den Rückschnitt nach zu starkem Frost? Was soll erreicht werden? Ein Neuaufbau des Baums? Mir scheint vernünftig, dass alles geschädigte Holz weggeschnitten wird.
Ich bin unterwegs und kann auf dem kleinen Smartphonedisplay nicht allzu viel erkennen, aber schaue mir das dann zu Hause an ;) Was steht bei Punkt 2 ?
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Alva
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Alva » Antwort #3873 am:

Da geht's nicht nur um die Beseitigung von Frostschäden, auch um einen Erziehungsschnitt und um Auslichtung (Punkt 2) um Sonne in den Baum zu lassen. Zu letzterem wird in kühlen Klimaten geraten, in wärmeren Zonen soll man die Mitte als Schutz vor Sonne belassen.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Roeschen1 » Antwort #3874 am:

Mediterraneus hat geschrieben: 6. Okt 2016, 14:13
Also ich hab in Italien noch keinen Feigenbaum mit Wundverschluss gesehen. Vielleicht sollte ich mal drauf achten.

Edit: Der von Philippus gepostete Baum aus Südfrankreich auf Seite 252 hat am Stamm eine große, offene Schnittfläche ohne Wundverschluss. Und der sieht recht lebendig aus.

Im Feigenanbaugebiet in Südfrankreich und Italien regnet es viel weniger...dort herrschen ganz andere klimatische Bedingungen.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

RePu86 » Antwort #3875 am:

Hallo Alva,

das scheint wie beim Apfelbaumschnitt zu sein die Krone in der Mitte auslichten damit Sonne und Wärme das Laub rasch abtrocknen lassen und auch überall Licht hineinkommt.
In klassischen Feigenanbaugebieten juckt das sicherlich keinen, denn da wachsen sie ja sowieso wie Unkraut. Selbst am Gardasee habe ich unglaublich riesige Exemplare mit Unmemgen an Feigen gesehen.
Grüße,
René
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Alva » Antwort #3876 am:

Genau das stelle ich in Frage, René ;) Die Früchte werden sowieso meistens von den riesigen Blättern beschattet und bei mir zB reifen gerade Feigen völlig ohne bzw wenig Sonne.

Wieso soll ich guttragende Äste wegschneiden, damit andere dann vielleicht mehr Sonne haben?
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Alva » Antwort #3877 am:

Das Foto vorhin war übrigens absichtlich mies, damit es noch als Bildzitat durchgeht. Ich kann die Seiten gerne einscannen und mailen. :)
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Mediterraneus
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Mediterraneus » Antwort #3878 am:

Alva hat geschrieben: 6. Okt 2016, 18:33
Da geht's nicht nur um die Beseitigung von Frostschäden, auch um einen Erziehungsschnitt und um Auslichtung (Punkt 2) um Sonne in den Baum zu lassen. Zu letzterem wird in kühlen Klimaten geraten, in wärmeren Zonen soll man die Mitte als Schutz vor Sonne belassen.


Naja, für englische Verhältnisse wird bei mir schon das "kühle Klima" unterschritten sein (kaltes Klima? ). An einen Baum mit Stamm braucht man hier nicht denken, im Prinzip ist die Feige hier auf freier Fläche als Halbstrauch zu behandeln. Alles oberirdische friert zurück, der "Baum" kommt aus der Wurzel wieder.
Die Feige ist in Mitteleuropa an der Grenze ihrer Winterhärte, zumindest was das oberirdische Holz betrifft.

Nur an sehr geschützten Standorten in D kann man das oberirdische Holz auf Dauer erhalten und nur da kann man dann wie bei Apfel und Co. an Erziehungs- und Auslichtungsschnitt denken.
Ich denke, die "Schnittregeln" für "Kaltes Klima" müssen wir selbst herausfinden, bzw. der Winterfrost wird das für uns erledigen ;)

Zum Glück ist die Feige ja sehr regenerationsfreudig und auch nach einem kompletten "Auf Stock setzen" baut sich wieder eine neue Pflanze auf. Im Prinzip wie bei Strauchobst (Johannisbeeren/Ribisl), da sind Schnittfehler auch verzeihlich, bzw. wächst sich alles wieder aus.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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RePu86
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

RePu86 » Antwort #3879 am:

Hallo,

vereinzelt habe ich in SW Deutschland schon recht große Exemplare gesehen.
Den größten den ich je dort gesehen habe in Gaggenau.(sieht finde ich am Bild kleiner aus als in Natura)
Leider habe ich den recht ordentlichen Stamm damals nicht fotografiert.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Mediterraneus » Antwort #3880 am:

In den mildesten Gebieten geht das. Aber auch dort stehen richtig dicke Feigen nur an geschützten Stellen innerorts oder in Weinbergen. Auf der Freifläche frieren die auch dort in strengen Wintern zurück.

Ich habe bei Mainz auch mal richtige Feigenhochstämme gesehen. Die standen dort auf der Wiese rum, wie bei uns die Zwetschgenbäume.

Aber schon gut 100 km südöstlich von Mainz geht das gar nicht. Bei mir in 7a müssen die Feigen schon direkt an die Hauswand, als Spalier oder so, damit sie auch richtig dick werden können.
Oder eben in Wien aufs Dach ;D
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Alva » Antwort #3881 am:

Mediterraneus hat geschrieben: 7. Okt 2016, 08:24
Oder eben in Wien aufs Dach ;D

Nur Dach reicht aber nicht, es muss schon ein Innenhof sein. :D
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #3882 am:

Dornroeschen hat geschrieben: 6. Okt 2016, 18:53
Im Feigenanbaugebiet in Südfrankreich und Italien regnet es viel weniger...dort herrschen ganz andere klimatische Bedingungen.

Es regnet nicht unbedingt weniger, aber seltener und vor allem ist es in der Vegetationsperiode trockener.
Hingegen sind die Winter oft recht feucht. In Kombination mit den milden Temperaturen kann eventuell ein Nährboden für Pilze und andere Krankheitserreger entstehen.

Für große Wunden (mehrere cm Durchmesser) kann ich mir einen Wundverschluss vorstellen. Ich habe aber bisher auch ohne Wundverschluss keine Probleme gehabt.
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

philippus » Antwort #3883 am:

RePu86 hat geschrieben: 7. Okt 2016, 08:19
Hallo,

vereinzelt habe ich in SW Deutschland schon recht große Exemplare gesehen.
Den größten den ich je dort gesehen habe in Gaggenau.(sieht finde ich am Bild kleiner aus als in Natura)
Leider habe ich den recht ordentlichen Stamm damals nicht fotografiert.

Der vor einiger Zeit hier von Alva gezeigte Feigenbaum aus den Schönbrunner Gärten unweit vom Zoo ist ja auch nicht schlecht. Die Tatsache, dass er als riesiger Busch wächst heißt nicht, dass er immer wieder zurück gefroren ist und nicht auch mit dickem Stamm da stehen könnte. Ich denke auch dass sich die Stärke mehrerer Äste sehen lassen kann. Sich selbst überlassen wächst die Feige sowieso als Busch ;) Es wäre interessant zu wissen, wie alt der Baum ist, aber ich denke dass er zuletzt Anfang 1985 weit zurück gefroren sein muss... das war ein sehr kalter Winter in weiten Teilen Europas, da werden in Mitteleuropa wohl kaum Feigen unversehrt geblieben sein. Sogar der Flughafen Florenz meldete -23°C. Saukalt war auch die Kältewelle Anfang 2006. Meine Negronne wurde erst im Frühling darauf gepflanzt, aber "feierte" heuer auch schon ihr 11. Standjahr (mit Stamm) :)

Ich bin aber überzeugt, dass das Klima in mehren Gebieten SW Deutschlands aufgrund milderer Winter günstiger ist als bei uns - wobei die absoluten Tiefstwerte um nichts milder sind.
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Alva
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Re: Feigen - Sorten, Erfahrungen, Winterhärte

Alva » Antwort #3884 am:

Alva hat geschrieben: 6. Okt 2016, 13:13
Ich habe grad meine Schnittstellen begutachtet. ;) Da sind einige dabei, teilweise vermutlich schon ältere, die schwarz verfärbt sind. :-\


Man sollte sich sowas nicht bei trübem Wetter anschauen, bei Sonne sieht das längst nicht so bedrohlich aus. :) Keine Spur von Pilz, lediglich das Holz ist manchmal etwas dunkler.
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