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Mondgärtnern (Gelesen 99053 mal)

Naturbeobachtungen, Wetter, Klima, Phänologie, Naturereignisse, Jahreszeiten, Himmelsbeobachtungen, kulturhistorische Hintergründe

Moderatoren: kolbe, AndreasR

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Gart

Re:Mondgärtnern

Gart » Antwort #390 am:

Mit der Ratio allein kannst du in solchen Fällen nichts beweisen.
Womit willst du denn sonst Beweise erbringen?
Günther

Re:Mondgärtnern

Günther » Antwort #391 am:

Und mit subjektiven Gefühlen "beweise" ich schon gar nichts.Da geht es, wie bei vielen esoterischen Angelegenheiten, um die - vorsichtig gesagt - Manipulation des Bewußtseins, damit man das sieht oder merkt, was man sehen soll. So funktionieren die Geisterbeschwörungen, so haben die Hexen ihre Erlebnisse gehabt, so müssen Schamanen für ihre Rauschgefühle von Meistern angeleitet werden, so kamen "Heilige" zu ihren ekstatischen Visionen, ....
Günther

Re:Mondgärtnern

Günther » Antwort #392 am:

Mit der Ratio allein kannst du in solchen Fällen nichts beweisen.
Womit willst du denn sonst Beweise erbringen?
Kleinliche Krämerseele. BEWEISE - sowas hat man im Gefühl. Und wenn Du's nicht im Gefühl hast, bist Du des erlauchten Kreises der Adepten unwürdig.Gefühl ist alles, Beweise sind Schall und Rauch ::) ;D ::)
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thomas
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Re:Mondgärtnern

thomas » Antwort #393 am:

Ich finde, dass das hier eine interessante Diskussion ist, danke an alle Beteiligten.Nach dem, was ich gelesen habe, möchte ich einmal kurz skizzieren, wie eine naturwissenschaftliche Herangehensweise aussehen würde.Nehmen wir an, jemand beobachtet, dass bei Aussaat an manchen Tagen (nennen wir sie Fruchttage) die Früchte von Pflanzen größer / schöner werden als bei Aussaat an anderen Tagen. Analoges beobachtet dieser Mensch an Wurzeltagen, denn Pflanzen, die an diesen Tagen gesät werden, produzieren besonders große Wurzeln (Terminologie könnt ihr gerne durch eine andere ersetzen).Um künftig davon profitieren zu können, an den jeweils optimalen Tagen gesät zu haben, entwirft dieser Mensch eine Theorie, nennen wir sie Mondkalender. Die soll dazu dienen Vorhersagen zu treffen, nämlich wann die besten Aussaattermine für den jeweiligen Zweck sind. - Ob diese Theorie dabei Sternbilder benutzt oder was immer, ist zunächst einmal sekundär, es interessiert erst einmal nur ihre prognostische Kraft.Ein naturwissenschaftlich denkender Mensch würde nun aus der Theorie Voraussagen ableiten und Experimente machen, indem er Vergleiche anstellt zwischen Aussaaten an laut Theorie geeigneten und an ungeeigneten Tagen.Dabei muss darauf geachtet werden, dass alle anderen Bedingungen des Experiments (Saatgut, Substrat, Wasser, Licht, Dünger ...) möglichst gleich sind.Ferner wird er fordern, dass auch andere Menschen zu denselben Ergebnissen kommen, wenn sie unter sehr ähnlichen Bedingungen experimentieren. Wie diese Menschen dabei denken und woran sie glauben, darf keine Rolle spielen (denn sonst müsste man womöglich vermuten, dass die Pflanzen es spüren, wenn man ihnen besonders intensiv zugetan ist - was BTW ja auch eine mögliche Theorie wäre).Ein Ergebnis der Experimente könnte sein, dass die Theorie 'Mondkalender' tatsächlich eine auffallende prognostische Kraft hat. Oder eben nicht.Damit hätten wir den ersten Schritt getan.Wenn sich die Theorie prognostisch bewährt hat, geht es weiter: Jetzt würde man sich die Sätze dieser Theorie selbst ansehen und prüfen. Prüfen bedeutet dabei, dass man versuchen würde, einfachere Sätze zu finden bzw. solche, die möglichst wenig neue Annahmen erfordern. Es könnte auch sein, dass man bisher als gültig erachtete Sätze revidiert, weil sich mit neuen Sätzen besser zurechtkommen lässt. Man würde aber immer versuchen, mit so wenig neuen Annahmen auszukommen wie möglich. - Dieser Prozess ist sehr komplex und sicher manchmal mühsam, und um ihn geht es hier zunächst mal nicht.Vielleicht bleiben wir erstmal beim ersten Schritt und fragen: Hat der Thun'sche Kalender reproduzierbar prognostische Kraft?Mich würde jetzt interessieren, ob gegen diese Vorgehensweise etwas einzuwenden ist, und wenn ja, warum.Liebe GrüßeThomas
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Günther

Re:Mondgärtnern

Günther » Antwort #394 am:

Ein Detailproblem ist, daß der Zeitfaktor mitspielt und kaum beeinflußbar ist.Wenn ichs richtig mitbekommen habe, kann zwischen einem "guten" Tag und einem "schlechten" Tag bis zu ein Monat liegen - das kann man nicht rauskompensieren.
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Anne Rosmarin
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Re:Mondgärtnern

Anne Rosmarin » Antwort #395 am:

Mich würde jetzt interessieren, ob gegen diese Vorgehensweise etwas einzuwenden ist, und wenn ja, warum.
Aus meiner Sicht nicht Thomas. Finde ich gut, diese Herangehensweise :D . Danach *kann* man ja eventuell auch noch weitergehen(Herausfinden, warum das so ist, jedenfalls, wenn man Interesse daran hat).Astrologie ist aus meiner Sicht auch nur eins von vielen Modellen.
Liebe Grüße, Anne

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thomas
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Re:Mondgärtnern

thomas » Antwort #396 am:

Heute ist ja, wenn ich richtig verstanden habe, wohl ein Fruchttag nach Thun, d.h. es soll günstig sein, z.B. Tomaten zu säen.Hat wer etwas gesät?Neugierige GrüßeThomas
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Irisfool

Re:Mondgärtnern

Irisfool » Antwort #397 am:

Jawoll! ;D 'Tasty Tom', heute Morgen und Physalis gerade eben. Bin gespannt wie ein Bogen! ;D ;D ;)
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thomas
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Re:Mondgärtnern

thomas » Antwort #398 am:

Super!Und kriegst du in den nächsten Tagen auch einen Gegentest an einem besonders ungünstigen Tag hin? Das wäre ja interessant.Liebe GrüßeThomas
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Violatricolor
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Re:Mondgärtnern

Violatricolor » Antwort #399 am:

Heute ist ja, wenn ich richtig verstanden habe, wohl ein Fruchttag nach Thun, d.h. es soll günstig sein, z.B. Tomaten zu säen.Hat wer etwas gesät?Neugierige GrüßeThomas
Jetzt hab ich auch noch ein Buch in dieser Richtung gefunden. (Johanna Paungger - Thomas Poppe). Würde Euch ihre Meinung interessieren ?LGViolatricolor
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Staudo
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Re:Mondgärtnern

Staudo » Antwort #400 am:

Die Tomaten vom 6.3.( ungünstigster Tag) sind immer noch nicht gekeimt,bin sehr gespannt, wann die sich zeigen; der Basilicum vom6.3. steht seit heute über der Erde.
Tomaten = :DBasilikum = >:(
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Günther

Re:Mondgärtnern

Günther » Antwort #401 am:

Heute ist ja, wenn ich richtig verstanden habe, wohl ein Fruchttag nach Thun, d.h. es soll günstig sein, z.B. Tomaten zu säen.Hat wer etwas gesät?Neugierige GrüßeThomas
Jetzt hab ich auch noch ein Buch in dieser Richtung gefunden. (Johanna Paungger - Thomas Poppe). Würde Euch ihre Meinung interessieren ?LGViolatricolor
Wie man so hört, benutzen diese eine andere Basis der Mondberechnung als Thun.Siehe auch:http://de.wikipedia.org/wiki/Mondkalender_(Astrologie)
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thomas
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Re:Mondgärtnern

thomas » Antwort #402 am:

@Violatricolor, es ist wohl wie Günther sagt: Paungger / Poppe berechnen anscheinend nach dem astrologischen Kalender (der ja nicht den tatsächlichen Stellungen der Sternbilder entspricht), während es ja gerade der Vorzug des Thun'schen Kalenders sein soll, dass sie diesen 'Fehler' korrigiert hat.Ich habe hier im Forum öfters gelesen, dass der Thun-Kalneder die beste prognostische Kraft habe (habe allerdings auch schon gelesen, es sei egal, welchen man nehme ... was wir vielleicht erstmal so stehen lassen).Ich wäre also dafür, zunächst mal Thun zu testen.Aber warum nicht auch mal eine Vergleichsreihe machen, wenn jemand möchte und Zeit hat? 1x Thun gut, 1x Thun schlecht, 1x Paungger / Poppe gut, 1x dieselben schlecht.@Staudenmanig: Was sind das für Angaben?Liebe GrüßeThomas
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Knusperhäuschen
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Re:Mondgärtnern

Knusperhäuschen » Antwort #403 am:

Wie hier schon ein paar mal erläutert, beruht die Abweichung zwischen den verschiedenen Mondkalendern wohl vor allem darauf, das der eher "astrolgische" Mondkalender von Paungger und Poppe wohl mit Sternzeichen ohne Berücksichtigung der Präzession der letzten Jahrtausende operiert, der Thunsche hingegen eher "astronomisch" (zumindest die Anpassung der Sternzeichen an die aktuelle Position der Sternbilder betreffend) die Präzession berücksichtigt (wenn ich das richtig verstanden habe).Ich habe noch diese Seite gefunden, hier wird die Wirkung der Präzession (und Nutation) anschaulich auch mit Grafiken erklärt:PräzessionDieses Phänomen hat die Auswirkung, dass sich die Tag- und Nachtgleichen (Äquinoktien) und somit die Sternbilder über die Jahrtausende hinweg verschieben (etwa 50 Bogensekunden nach Osten pro Jahr), das entspricht etwa einem Sternbild alle 2100 Jahre.
Warum bin ich eigentlich gerade nicht im Garten?
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Staudo
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Re:Mondgärtnern

Staudo » Antwort #404 am:

@Staudenmanig: Was sind das für Angaben?
Ich habe es aus dem anderen Mondgärtner-Thread.
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