Einige Triebe bei mir sehen genauso aus wie auf dem oberen Bild auf Seite 2 in diesem PDF:http://www.agroscope.admin.ch/data/publ ... _282_d.pdfIch dachte, Antracnose befällt nur Lupinen.
News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten!
Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung (Gelesen 236120 mal)
Moderator: cydorian
Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
-
- Beiträge: 1594
- Registriert: 12. Aug 2007, 21:21
Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Liebe Traubenverrückten, bei mir im Gewächshaus trägt Kodrianka dieses Jahr das erste Mal, wenn man mal von einer Naschtraube letztes Jahr absieht. Die Pflanze ist im dritten oder vierten Jahr. Der Ansatz ist gewaltig. Nun sind einige Trauben sehr weit fortgeschritten und andere nicht. Die Beerengröße ist bei den Trauben mit den kleinen Beeren etwa schrotkorngroß, bei den Trauben mit den fortgeschrittenen Beeren sind die Beeren gut bohnengroß. Bitte sagt mir nicht, daß ich die Trauben, die kleine Beeren haben, abschneiden muß :'(Diese Trauben sind nämlich auch sehr groß. Tendenziell sind die Beeren der Trauben im unteren Bereich der Rebe klein und oben groß. Holt die Pflanze das noch auf, wenn ich immer brav gieße und mit ihnen rede
Innerhalb der Traube sind die Beeren gleichmäßig groß.Ich habe einen Bogen gebunden und einen Zapfen stehen lassen für das nächste Jahr.

Ich freue mich auf jede Eurer Antworten und es ist mir eine Freude Euch zu antworten
Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Bei mir ists auch so, daß die oberen Trauben weiter sind als die unteren. Bin davon ausgegangen, daß es normal ist, wenn man den Trieb nicht waagerecht führt (erst nächstes Jahr möglich) und ich denke, daß die Reife dann gestaffelt ist

Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
@Vierzehndie sypthome von Anthraknose und Schwarzer Brenner = Schwarzflecken-Krankheit sind ähnlich.oftmals werden diese krankheiten in einen topf geworfen, obwohl jeweils ein anderer pilz verantwortlich ist.der Schwarze Brenner war bereits vor dem unbeabsichtigten import von oidium und pero in europa als gefährliche pilzkrankheit bekannt.die nach der ausbreitung von mehltau dann zwingend notwendigen spritzungen mit Bordeaux-Brühe (kupfer) gegen pero haben diesen und andere erreger zurückgedrängt. echte mehltaupilze sind nur durch schwefel oder andere synthetische mittel zu bekämpfen. der anbau resistenter rebsorten(bezieht sich i.d.r. nur auf mehltautoleranz) kann vor allem in weinbaugebieten zu einem erneuten befallsdruck mit oben genannten krankheiten führen.wenn Anthraknose vorliegt sind die blattflecken schwarz umrandet, wobei das abgestorbene gewebe später herausfällt.die blätter sehen dann wie von schrotkugeln durchlöchert aus. @Apfelfreund
Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Den Traum vom nicht spritzen habe ich schon letztes Jahr ausgeträumt nun habe ich dieses Jahr im Abstand von 7-10 Tagen im wechsel Netzschwefel-Cueva- Pilzfrei Ektivo angewand.Heute habe ich nun das letzte mal im freien gespritzt(Ektivo) nun ist es nur noch mit Hausmittelchen möglich da die Trauben schon so weit sind und man mit einer doch recht frühen reife rechnen kann.Nun gibt es ja die möglichkeit einer Milchspritzung habe ich schon mal vor 2 Jahren probiert und war nicht zufrieden. Letztes jahr habe ich dann eine Mischung aus 5LWasser, 3 Backpulver 50ml Rapsöl und einen Spritzer Aufwaschmittel (zum binden des Öls) getestet eigentlich war es zu spät jedoch konnte ich den Blattbefall deutlich aufhalten nur die Trauben die mit Oidium befallen waren konnt man nicht mehr Retten. Nun weiß ich das Biowinzer Backpulver mit Netzschwefel mischen nun möchte ich aber Wissen habt ihr schon mit solch einen Spritzmittel gearbeitet und was für erfahrungen habt ihr gemacht.Viele Grüße Matthias
Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
backpulver besteht aus dem alkalischen wirkenden natron (natriumhydrogencarbonat), einem trennmittel (stärke) und einem säureträger.beim backvorgang wird das trennmittel unwirksam - natron und säureträger reagieren miteinander und setzen CO2 frei, der kuchen "geht auf".wenn nur natron (statt backpulver) verwendet würde könnte man schlußfolgern, daß das vorhandene alkalische milieu die besiedlung mit echtem mehltau verhindert. backpulver hat aber bei bestimmungsgemäßem gebrauch einen neutralen ph-wert. (ich schätze, das winzer kleine geheimnisse für sich bewahren - und natron verwenden
)(vlt. kann ein chemiker erläutern welche vorgänge ablaufen, wenn backpulver in wasser aufgelöst wird.)das rapsöl dürfte vorrangig als haftmittel fungieren, wobei das in geringen mengen enthaltene lecitin auch gegen pilze wirksam ist.

Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Außerdem wirkt Rapsöl insektizid, weil es die kleinen Tierchen verkleistert.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Ich bin zwar kein Chemiker, aber ich backe ab und zu
und habe es in Erinnerung, daß man nach Zugabe der Flüssigkeit zügig backen soll, weil Backmittel sofort mit der Flüssigkeit reagiert...dürfte also beim Vermischen mit Wasser neutral sein.Edit: jetzt habe ichs gefunden-Backpulver reagiert bereits bei Zimmertemp., Soda erst beim Backen (wichtig für Muffins).Und es bildet sich NaOH, das eine Lauge ist. Wie stark weiß ich allerdings nicht


Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Auf jedenfall ist das mit Backpulver kein Märchen, denn die Versuchstadion Weinsberg hat auch Versuche damit gemacht und nicht nur im Weinbau sondern auch Gemüseanbau.Ich habe auch mal irgendwo gelesen das Backpulver gemeinsam mit Schwefel eingesetzt wird hier wäre mal eine genaue Dosierangabe von Interesse den die paar Mittel die einen als Hobbywinzer zur Verfügung stehen sind doch recht gering.
Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
meine frage geht ausschließlich in die richtung, ob die wirkung nur auf das natron oder auf natron + trennmittel + säureträger = backpulver zurückzuführen ist.laut dem bericht aus Stutel wurde am 04.08.2010 natriumbicarbonat (= natriumhydrogencarbonat) = natron zum letzten spritzzeitpunkt gegen oidium eingesetzt.Dietmar hat ja einen heißen draht nach Stutel. vlt. kann er eine eindeutige antwort einholen.kleine unterschiede in der zutatenliste können u.u. den wirkungsgrad der mischung beeinflussen.http://www.lwg.bayern.de/gartenbau/obst ... rl_0_1.pdf
Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Dietmar hatte mir mal einen Link zu dem Thema gesendet vielleicht kann er den noch mal einstellen.@ Werner, wie ich das so gelesen habe ist die Wirkung von nur natron und Backpulver gleich und wie in den links zu lesen ist wird es als Schwefel ersatz genommen aber ließ dich selber ein.http://www.winzerpraxis.de/Weinbauforum ... 40606.html
Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Jetzt ist es ja bald wieder so weit dass man gegen die Pilzerkrankungen vorsorgen sollte.Meine Reben haben alle schon ausgetrieben, am weitesten ist Venus mit 5 cm.Ich möchte mit Milch und Phosfik prophylaktisch spritzen und wollte fragen ob man die beiden Mittel zusammenmischen darf ohne dass sich die Wirkung aufhebt.Oder lieber wechselweise getrennt ausbringen, in der einen Woche Milch und in der anderen den Blattdünger?Auf der Phofikflasche steht, dass man es nicht mit anderen Pflanzenschutzmitteln mischen soll; aber gilt das auch für die gute Milch?Danke
Der Link im Post oberhalb zerschießt das Layout

-
- Beiträge: 990
- Registriert: 10. Mai 2007, 10:31
Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
@urmelephosfik hat meines wissens keine 100% genaue formulierung, da sind auch noch ein paar sachen in ganz geringen mengen drin die nicht drauf stehn, der name lässt schon ein bisschen auf die phosphorige säure schließen aber das ist nur eine vermutung. ich würd es nicht mit milch mischen, schon allein weil ic angst hätte die würde mir klumpen und dann ists eh vorbei zwecks düsen und so
Re:Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Ich schließe mich Trauben-Freund an. Milch und eine Säure focken aus, obwohl das Kaliumsalz wahrscheinlich eher basisch sein wird, denn Kalium ist viel "stärker" als Phosphor.Wenn Du es genau wissen willst, musst Du im Internet mal den Versuch in Weinsberg ausgraben. Dort steht es sicher geschrieben, ob Phosfik (o.ä. gleichen Wirkstoffes) mit Milch mischbar ist.Ich würde auch keine Milch, sondern Molke nehmen, da die Fetttröpfchen der Milch schnell die Düsen verstopfen, zumindest fettarme Milch. Nicht das Milchfett, sondern die Milchsäurebakterien sind für die Wirkung verantwortlich. Diese vermehren sich in der eiweißreichen Molke. Falls Du frische Molke bekommen kannst, ist das noch besser, da sich in dieser schon Milchsäurebakterien befinden, während sterilisierte Molke diese erst noch aus der Natur "einfangen" muss.