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Frage zu Glyphosat (Gelesen 800005 mal)

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Jägerk
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Re: Frage zu Glyphosat

Jägerk » Antwort #4290 am:

Dann müsste es ja rein theoretisch verboten werden Essensreste zu Kompostieren und der Biomüll musste in Sondermüll verbrant werden, da ja in den Lebensmitteln hohe Kochsalz konzentrationen enthalten sind?
Jägerk
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Re: Frage zu Glyphosat

Jägerk » Antwort #4291 am:

Hawu hat geschrieben: 17. Aug 2019, 13:45
Ich habe mal eine Frage zur Anwendung: Falls ich mir dieses Mittel (https://apps2.bvl.bund.de/psm/jsp/DatenBlatt.jsp?kennr=024162-00) kaufe, kann ich es dann einfach mit Wasser anmischen, oder muß da noch ein Netzmittel o.ä. dazu?


Und so gesund scheint das Zeug auch nicht zu sein, habe gerade den link von Hawu gelesen.
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dmks
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Re: Frage zu Glyphosat

dmks » Antwort #4292 am:

J hat geschrieben: 17. Aug 2019, 21:03
Dann müsste es ja rein theoretisch verboten werden Essensreste zu Kompostieren und der Biomüll musste in Sondermüll verbrant werden, da ja in den Lebensmitteln hohe Kochsalz konzentrationen enthalten sind?


Nein, es geht darum daß ein Stoff, der als Pflanzenschutzmittel zugelassen wird bestimmte Kriterien erfüllen muß.
Dabei ist es egal ob dieser Stoff chemisch hergestellt oder natürlichen Ursprungs ist. Um sicherzustellen daß keine unnötigen schädlichen Auswirkungen bei der Anwendung entstehen. Dieses Verfahren ist aufwändig und teuer; und bei Kochsalz habe auch ich berechtigte Zweifel daß es zu irgendeinem Zweck in diesem Bereich die Zulassung schaffen würde. https://www.bmel.de/DE/Landwirtschaft/Pflanzenbau/Pflanzenschutz/_Texte/DossierPflanzenschutzmittel.html?docId=2050922
Daß es überall drin ist heißt nicht daß ich damit auf dem Acker rumpanschen darf.
Es ist einfach ungeeignet, giftig und dringt ins Grundwasser.
Heute war gut!
Morgen - sehen wir dann.
Jägerk
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Re: Frage zu Glyphosat

Jägerk » Antwort #4293 am:

Aber es gelangt auf den Acker durch Streusalz und Kompost!
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thuja thujon
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Re: Frage zu Glyphosat

thuja thujon » Antwort #4294 am:

Aber nicht zum Zweck der Pflanzenvernichtung, sondern als unvermeidlicher Beistoff. Die Küstenregionen können ein Lied davon singen.
Ansonsten wird auf Äckern der Schnee nicht mit Streusalz entfernt.
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Jägerk
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Re: Frage zu Glyphosat

Jägerk » Antwort #4295 am:

Das ist aber genau so schlimm und sollte dan verboten werden!
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dmks
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Re: Frage zu Glyphosat

dmks » Antwort #4296 am:

Wie gesagt, daß es natürlichen Ursprungs und auch durch sonstigen Eintrag vorhanden ist rechtfertigt noch nicht eine Anwendung als Pflanzenschutzmittel.

(Pflanzen enthalten auch natürlicherweise strahlende Isotope - und durch diverse Bombenversuche und Reaktorunfälle gibt es zusätzlichen Anflug von radioaktiven Partikeln. Selbst im Flugzeug bist Du einer erhöhten Strahlenbelastung ausgesetzt.
Das rechtfertigt aber nicht die Anwendung radioaktiver Stoffe als PSM. ;))
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Re: Frage zu Glyphosat

Wild Obst » Antwort #4297 am:

Und um Pflanzen wirklich zu töten, müsste man deutlich mehr Salz streuen, als im Kompost ist.

Das ist vermutlich das, wovon Thuja Thujon und Co hier glaube ich ausgehen, da es ja um "Salz als Herbizid" ging. Die Dosis im Kompost ist harmlos, aber die "Herbiziddosis" ist gefährlich für Grundwasser, Bodenleben und Boden.
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Re: Frage zu Glyphosat

thuja thujon » Antwort #4298 am:

Nicht nur das Kochsalz, auch kochendes Wasser ist schädlich für Bodenleben und Boden.
Kochsalz ist ubiquitär, nur meistens nicht in giftiger Dosis. Man wird dem Meer nicht verbieten können Wellen zu machen und dem Wind nicht, das Salz ins Landesinnere zu tragen.
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Re: Frage zu Glyphosat

Natternkopf » Antwort #4299 am:

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Re: Frage zu Glyphosat

Jägerk » Antwort #4300 am:

Eigentlich geht es nur ums heisse Wasser, die geringen Salzkonzentration im Wasser bringt keine Pflanzen um und kann auch weggelassen werden.
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Re: Frage zu Glyphosat

Natternkopf » Antwort #4301 am:

Ach so ist das.
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dmks
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Re: Frage zu Glyphosat

dmks » Antwort #4302 am:

Mal ganz kurz noch eingefügt, da hier inzwischen über drei verschiedene Dinge gesprochen wird ;):
Kochsalz ist Natriumchlorid
Streusalz ist nur teils ebenfalls Natrium- oft aber mehr Magnesium- oder Kalziumchlorid.
Salzgehalt in Kompost oder Wasser bezeichnet sämtliche gelöste Stoffe in Ionenform; wie bei Mineralwasser. Da kann Kochsalz bei sein - muß aber nicht.
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Re: Frage zu Glyphosat

Natternkopf » Antwort #4303 am:

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Re: Frage zu Glyphosat

cydorian » Antwort #4304 am:

Kochendes Wasser nehme ich auch. Aber nicht von gesalzener Nudelkocherei, sondern von salzlosem Blanchieren. Die Fläche, die damit unkrautfrei gemacht werden kann ist natürlich lächerlich klein und das geht auch nur am Hausgarten. Ansonsten hackt man besser.

Aber es gibt einen Ort, wo es sinnvoll ist: In meinem Gemüsegarten nutze ich lange Holzlatten als Laufwege, um in die Beete hineinzukommen. Dort zu hacken ist schwierig und Problemunkräuter wie manche Grasarten wachsen direkt am Holz, zwischen Fugen der Latten und versamen dann fröhlich in den Garten. Dort (und nur dort) kippe ich ein oder zweimal im Jahr kochendes Wasser. Vorteil ist auch, dass die Erde dort verdichtet ist, das Wasser versickert nur langsam. Es killt die Samen und kleinen Pflanzen an der Oberfläche, statt die Bodenlebewesen darunter.
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