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Frage zu Glyphosat (Gelesen 800209 mal)
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Re: Frage zu Glyphosat
Für Äcker würde kochendes Wasser nie eine Zulassung erhalten, da es für Bodenlebewesen deutlich schlimmer ist als andere Unkrautvernichter (von der Machbarkeit und dem Energieverbrauch mal ganz zu schweigen). Glyphosat hingegen hat keine nachweisbaren schädlichen Wirkungen auf die Bodenzönose.
- cydorian
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Re: Frage zu Glyphosat
Mit Hitze durch Wasser auf dem Acker nicht, aber mit Hitze durchaus in der Landwirtschaft: https://www.bioaktuell.ch/pflanzenbau/ackerbau/unkrautregulierung/direkte-massnahmen/abflammen.html
- thuja thujon
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Re: Frage zu Glyphosat
Die Bios machen das auch nur damit sie nicht zuviel Humus durchs Striegeln verbraten müssen. Die haben nichts anderes. Selbst dort machts fast nur bei Möhren `Sinn´ weil die eine lange Keimzeit haben.
Ob Hitze, Strom oder mit dem Striegel, die Distel auf dem Stoppelfeld interessiert es nicht. Die treibt auch wieder nach dem evtl entstehenden Flächenbrand aus.
Die Bahn will auch die physikalischen Maßnahmen weiter Praxistauglich machen. Vielleicht entwickeln sie ein Eidechsenfrühwarnsystem, dass die nicht gegrillt werden?
https://www.deutschebahn.com/de/nachhaltigkeit/umweltvorreiter/aktuelle_umweltthemen/naturschutzgerechte_pflege_am_gleis-1183742
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Re: Frage zu Glyphosat
Sandbiene hat geschrieben: ↑18. Aug 2019, 10:26
...Glyphosat hingegen hat keine nachweisbaren schädlichen Wirkungen auf die Bodenzönose.
[/quote]
Das ist längst nicht so klar und noch nicht wirklich umfangreich erforscht:Gartenplaner hat geschrieben: ↑3. Dez 2017, 15:56mycorrhiza hat geschrieben: ↑2. Dez 2017, 03:48
[quote author=Gartenplaner link=topic=62116.msg2987154#msg2987154 date=1512138099]
Und ich habe gleich noch eine Frage - es gibt hier im Forum einen sehr "lebhaft" geführten Thread zu Glyphosat und dem ganzen politischen Gezerre darum.
Grad wurde ein Link zu einem Interview gepostet, in dem die Rede geht von angeblichen Auswirkungen von Glyphosat auf Boden-Mikroorganismen, vor einer Weile war ich auch schon über Studien gestolpert, die aussagten, daß der massive Glyphosat-Einsatz das Bodenleben beeinflussen könnte.
Weißt du dazu mehr?
Ueber Glyphosat und Mycorrhiza/Bodenlebewesen habe ich noch nichts gelesen.
...
Diese Studien wurden erwähnt:
Glyphosate herbicide affects belowground interactions between earthworms and symbiotic mycorrhizal fungi in a model ecosystem
Arbuscular mycorrhizal fungi are directly and indirectly affected by glyphosate application
Influence of glyphosate, other herbicides and genetically modified herbicide-resistant crops on soil microbiota: a review
Sublethal Exposure to Commercial Formulations of the Herbicides
Dicamba, 2,4-Dichlorophenoxyacetic Acid, and Glyphosate Cause
Changes in Antibiotic Susceptibility in Escherichia coli and Salmonella
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
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Re: Frage zu Glyphosat
thuja hat geschrieben: ↑18. Aug 2019, 11:11
Die Bios machen das auch nur damit sie nicht zuviel Humus durchs Striegeln verbraten müssen.
Die Praxisbewertung überlasse ich lieber den Anwendern, oft erschliesst sich die Tauglichkeit oder Untauglichkeit einer bestimmte Methode im kommerziellen Bioanbau erst, wenn man mit so was im Schlepptau auf dem Traktor gesessen ist und aus einem zertifizierten Betrieb Ernte verkaufen muss.
Zugelassen ist Hitze auf jeden Fall. Im Bioanbau auch angewendet. Glyphosat nicht.
Re: Frage zu Glyphosat
So eine Heißschaumbehandlung des Ackers überlebt keine Sandbiene.
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Re: Frage zu Glyphosat
Wir haben hier im Forum einige kompetente Experten, wer gut mitliest, hat das sicher schnell erkannt.
Ich bedauere, dass zu viel Ideologie und viel zu wenig Sachverstand bei diesen Diskussionen vorherrscht.
Es gibt kein Mittel, das nur gegen Schadorganismen sicher wirkt und sonst auf alles andere ohne Nebenwirkungen ist. Wichtig ist die besonnene und richtige Anwendung, egal mit welchen Mitteln wir arbeiten.
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Re: Frage zu Glyphosat
Quendula hat geschrieben: ↑17. Aug 2019, 18:34Herr hat geschrieben: ↑17. Aug 2019, 15:42
So, habs in meinem Profil geändert. Ob es irgendeinem Lesi auffällt?
Deinen Wohnort sieht man ja im Beitrag, bei mir geht das aus mir unerklärlichen Gründen nicht.
Zwergo hat seinen Wohnort noch einmal im "persönlichen Text" eingetragen. Damit taucht das unter dem Avatar auf ;). Du kannst den Wohnort auch genauso gut in Deine Signatur aufnehmen.
Ist dann schneller zu überblicken und man muss nicht extra ins Profil gehen, wenn man sich wundert :).
Danke, Quendula!
Viele Grüße aus Nan, Thailand
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Re: Frage zu Glyphosat
Staudo hat geschrieben: ↑18. Aug 2019, 12:17
So eine Heißschaumbehandlung des Ackers überlebt keine Sandbiene.
Nur Hitze, nicht Schaum. Gerade Sandbienen würden sehr wohl überleben, die Gänge gehen im Schnitt über 30cm tief. Es gibt andere und mehr als genug landwirtschaftliche Methoden, die ihnen den Garaus machen, wenn sie es wagen in einem Acker zu nisten.
Es sollte auch Keinen überraschen dass alle Methoden ihre Schattenseiten haben. Auch auf Tiere. Die Wirkung von Glyphosat konnte man z.B. lange an Gewässern sehen, in deren Nähe es erst legal, dann unachtsam illegal ausgebracht wurde (Einsatz nicht in Wassernähe erlaubt). Wir hatten das mal schulbuchmässig, nachdem im Zuge irgendeiner Flurbereinigung oder eines besonderen Wunsches der Politik oder einer Ausgleichsmassnahme eine Reihe von Tümpeln in Ecken und Reststücken von intensiv bebauten Äckern angelegt wurden. Viel Zuckerrübenanbau, auch da wird ein paar Tage vor der Ausbringung des Düngers und der ersten Bodenbearbeitung flächig mit Herbizid behandelt.
So ist das. Gewinn, Verlust. Erwünschte Wirkung, unerwünschte Nebeneffekte.
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Re: Frage zu Glyphosat
Gerade vor Zuckerrüben ist ja der Witz dass man mit Glyphosat den Ausfallraps oder Dauerunkräuter bekämpft. Und das ist die einzige Möglichkeit in der Fruchtfolge Weizen-Raps-Zuckerrübe Nematoden zu bekämpfen. https://www.bauerwilli.com/was-tun-mit-dem-ausfallraps-video/
In Deutschland wird Glyphosat nicht so eingesetzt wie in USA mit GMO. Der deutsche Durchschnittsbürger kauft trotzdem lieber US Rind (mit GMO-Soja und G.) wegen der Maserung.
Wer Glyphosat nicht möchte, plädiert automatisch dafür mehr Sulfonylharnstoffe und Co in der Kultur statt G. vor der Kultur einzusetzen wenn er keine andere Lösung hat.
Im Garten, Rasenneuanlage ohne umgraben, geht nicht wirklich ohne Glyphos. Da reicht natürliche Pelargonsäure nicht aus. Problempflanzen wie Staudenknöterich oder Bambus usw, da ist Heißwasser nicht die gewinnbringende Lösung.
In Deutschland wird Glyphosat nicht so eingesetzt wie in USA mit GMO. Der deutsche Durchschnittsbürger kauft trotzdem lieber US Rind (mit GMO-Soja und G.) wegen der Maserung.
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Re: Frage zu Glyphosat
cydorian hat geschrieben: ↑18. Aug 2019, 15:39
Nur Hitze, nicht Schaum. Gerade Sandbienen würden sehr wohl überleben, die Gänge gehen im Schnitt über 30cm tief. Es gibt andere und mehr als genug landwirtschaftliche Methoden, die ihnen den Garaus machen, wenn sie es wagen in einem Acker zu nisten.
Für die Nester wäre es das Pflügen, aber was soll man machen, wenn G. nicht gespritzt werden soll. ;)
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Re: Frage zu Glyphosat
Die Frage die man sich langsam wieder stellen kann ist warum G. nicht gespritzt werden soll.
Schäden provozieren die eigentlich nicht sein müssten macht eigentlich keinen Sinn.
Schäden provozieren die eigentlich nicht sein müssten macht eigentlich keinen Sinn.
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Re: Frage zu Glyphosat
Gestern fand hier in der Nähe ein gut besuchtes Umweltforum statt zum Thema Insektenschutz.
Die Zuständige Ministerin war auch da und hat dargelegt was ihre Mannschaft da schon alles tut und was sie noch zu tun gedenken.
Natürlich hat sie auch wieder erwähnt, dass sie den Einsatz von Glyphosat beenden will (früher als Bund und EU). Betont hat sie, dass nicht nur Glyphosat, sondern auch allen anderen Mittel mit der gleichen Wirkungsart an den Kragen gehen wird.
Das gab spontanen Beifall.
Was könnte sie gemeint haben?
Die Zuständige Ministerin war auch da und hat dargelegt was ihre Mannschaft da schon alles tut und was sie noch zu tun gedenken.
Natürlich hat sie auch wieder erwähnt, dass sie den Einsatz von Glyphosat beenden will (früher als Bund und EU). Betont hat sie, dass nicht nur Glyphosat, sondern auch allen anderen Mittel mit der gleichen Wirkungsart an den Kragen gehen wird.
Das gab spontanen Beifall.
Was könnte sie gemeint haben?
gardener first
Re: Frage zu Glyphosat
Alle Breitbandherbizide. Das UBA hatte sogar ein Rechtsgutachten zu dem Thema anfertigen lassen. Ich hatte es irgendwann mal hier verlinkt.
Re: Frage zu Glyphosat
Also alle Herbizide in einen Topf?
Passt zur Tagung, in Bezug auf die erforderlichen Maßnahmen sind da auch alle Insekten in einem Topf gelandet...
Passt zur Tagung, in Bezug auf die erforderlichen Maßnahmen sind da auch alle Insekten in einem Topf gelandet...
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