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Terra Preta (Gelesen 306684 mal)
- oile
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Re:Terra Preta
Ich habe erst gestern gelesen, dass in Brandenburg die offenen Heideflächen von besagten Birken und Kiefern schnell überwachsen werden. Sie sollen offen gehalten werden und man darf dort aber Solaranlagen bauen. Der blauflügligen Ödlandschrecke und anderen Liebhabern dieser besonderen Landschaft macht das nichts.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
Don't feed the troll!
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Re:Terra Preta
Was verstehst du denn unter "nachhaltigem, vernünftigem Ackerbau"? Vermutlich nicht die moderne Kunstdüngerlandwirtschaft, denn daß die die Böden ruiniert, ist wohl längst bewiesen. Die Terra Preta in Amazonien ist ein Musterbeispiel für Nachhaltigkeit, denn diese Böden sind heute noch fruchtbar, Jahrtausende später. Es fällt halt manchen extrem schwer, sich einzugestehen, daß manche frühe kulturelle Leistung viel nachhaltiger war, als unsere moderne, wissenschafltich bewiesenene, aber oft resourcenverschwenderische und kurzsichtige Denkweise.Zurück zur Terra Preta: Ich halte nach wie vor vernünftigen, nachhaltigen Ackerbau für wesentlich sinnvoller als diesen ganzen Hype.
Das Natürliche bleibt immer gleich. Das Normale ändert sich alle 100 km oder alle paar Jahre.
Pat Parelli
Pat Parelli
Re:Terra Preta
"Jahrtausende später" ist zumindest stark übertrieben. Dafür waren sie allerdings viele Jahrhunderte ungenutzt....Diese Böden entstanden vermutlich eher zufällig, ziemlich sicher nicht bewußt, und wurden später, möglicherweise auch zufällig, verlassen - warum?Dafür gibts jede Menge aktueller Legenden darum herum, vom "Nachwachsen" der Böden angefangen.
- Brezel
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Re:Terra Preta
... vermutlich eher ... ziemlich sicher ... möglicherweise ....



Re:Terra Preta
Eben.Außer, daß "Terra Preta" DIE Wunderlösung ist.Weil man nix davon weiß....
- Brezel
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Re:Terra Preta
Nichts zu wissen ist ja keine Schande. Dann versucht man eben, durch Studium und/oder Experimente schlauer zu werden...
- RosaRot
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Re:Terra Preta
Zumindest ist "Terra Preta" in vieler Hinsicht so interessant, das es lohnend erscheint sich genauer damit zu beschäftigen und auf diese Weise zu neuen (oder auch alten) Erkenntnissen zu gelangen - das werden wir ja erfahren, wenn die verschiedenen Projekte weiter publiziert werden (BoGa Berlin, die Abfallverwertung in Hamburg usw.).Eben der Erkenntnis(und späterer wirtschaftlicher? Verwertung) wegen wird ja üblicherweise Forschung betrieben ob es sich nun um Terra Preta, die Ergründung des Genoms der Ackerschmalwand oder schwarze Löcher handelt...In Berlin z.B. wurde keinesfall von einer Wunderlösung gesprochen, sondern es wurden ganz bestimmte Ziele benannt (auf der Projektseite nachzulesen) um derentwillen die Forschungen stattfinden. Keiner der Beteiligten, die ich dort kennenlernte, gerierte sich als Guru, im Gegenteil, alle Äußerungen waren ausgesprochen sachlich und geradezu zurückhaltend.Eben.Außer, daß "Terra Preta" DIE Wunderlösung ist.Weil man nix davon weiß....
Viele Grüße von
RosaRot
RosaRot
Re:Terra Preta
ja klar, das wissenschaftliche Gehabe wird auch an Technischen Hochschulen sehr früh eingeübt. Trotzdem gibt es bisher immer nur die gleichen inhaltsleeren Werbebotschaften und kein einziges sachliches Argument worin denn nun die Überlegenheit irgendeines als 'Terra Preta' genannten künstlichen Produktes gegenüber der hier jahrtausendelang effektiven natürlichen - wenn man sie zuließe und nicht ständig störte - Humusbildung in Wäldern und Ackererde, in Mooren und Auenwäldern bestehe. Es ist offenbar eine Glaubensfrage. Besonders für diejenigen, die glauben wollen und die publizierten Dinge nicht kritisch lesen können, weil sie die Vorgänge im Mikrokosmos Boden nicht verstehen oder begreifen wollen.Wie in vielen Bereichen des Lebens so ist auch in diesem das kostenlose und mühelose das beste. Die Kohlenstofflagerung in Form von Holz und Humus. Das Recyceln menschlicher Exkremente beherrschen wir auch inzwischen ganz gut ohne exotischen Importschlager aus Amazonien. Nicht nur am Hamburger Hauptbahnhof, sonder in jeder Gemeinde wird geklärt. In Bochum wird aus dem Klärschlamm Biogas zum Heizen der Wohnhäuser eines städtischen Großraumes gewonnen. Das ist vernünftig.Dass man allerdings die Flut von studierenden Ökotechnikern beschäftigen muss, das ist natürlich auch klar und da ich im Wissenschaftsbetrieb gearbeitet habe, kann ich sagen, dass keine Arbeit unbedingt Hand und Fuß haben muss. Wirklich nicht.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
— Robert M. Sapolsky
Re:Terra Preta
Was soll das denn? ;DSind wir hier im Kindergarten?Ja, manchmal scheint es tatsächlich so. Man hört ja dirket das Rumpelstilzchenstampfen mit dem Fuß. Ich lese einfach die interessanten Posts und Links, die immergleichern Langweilerzwischenrufe kann man ja einfach auslassen.Du bist böse!![]()
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Pat Parelli
Pat Parelli
Re:Terra Preta
Die veröffentlichten Ergebnisse dann wohl auch nicht, oder?Wenn es noch kein unabhängiges Testsiegel für wissenschaftliche Ergebnisse geben sollte, wäre es offenbar dringend erforderlich. Bis dahin glauben wir zunächst den Veröffentlichungen, bis die Uni Ulan Bbator das Gegenteil behauptet.Dass man allerdings die Flut von studierenden Ökotechnikern beschäftigen muss, das ist natürlich auch klar und da ich im Wissenschaftsbetrieb gearbeitet habe, kann ich sagen, dass keine Arbeit unbedingt Hand und Fuß haben muss. Wirklich nicht.
Re:Terra Preta
Ein Kennzeichen wissenschaftlicher Arbeit ist die Überprüfbarkeit. Wenn ein Ergebnis publiziert wird, muss das woanders unter gleichen Bedingungen bestätigt werden können. Ob die durchgeführte Untersuchung irgendeine Relevanz hat oder sinnvoll war, steht auf einem ganz anderen Blatt.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Terra Preta
Danke für die Aufklärung. Aber was ist während der Zwischenzeit, bis sich Ulan Bator die Mühe der Testwiederholung macht?Wenn ein Ergebnis publiziert wird, muss das woanders unter gleichen Bedingungen bestätigt werden können.
Re:Terra Preta
In der Zwischenzeit werden Leute verunsichert und Geschäfte gemacht.
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Pat Parelli
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Re:Terra Preta
So´n Shiet aber auch, daß ich nicht studiert habe!Das Doofe an der Sache ist, daß die Erde eine Scheibe ist und Kolumbus nicht über den Teich gesegelt ist. So werden wir natürlich nie erfahren, wie alte Kulturen ihre Probleme gelöst haben...Der Ansatz der Indios war ebenso einfach, wie genial.Aufbau eines Nährstoffkreislaufes unter Vermeidung der Entstehung schädlicher Keime.Als die Indio Kulturen untergingen, krepierte halb Europa an seiner eigenen Scheiße.Bis heute sind die Probleme der Abwasserwirtschaft nicht zufriedenstellend gelöst. Alle Welt spart Wasser. Die Folge ist, daß die Betreiber der Anlagen Unmengen an kostbarem Trinkwasser durch die Kanäle spülen, damit die nicht verstopfen und sich keine Krankheiten ausbreiten.Natürlich enthält einigermaßen gesunder Boden reichlich Mikroorganismen. Aber schon mal etwas vom Dominanzprinzip gehört?Letztendlich geht es bei den Versuchen mit Terra Preta do Indio darum, ein optimales Gleichgewicht zu finden.Eine von vielen Fragen: Im Vergleich, Terra Preta / konventionelle Bodenwirtschaft, was passiert im Boden mit den Mirkos, z. B. bei langanhaltender Trockenheit?Wer sich intensiv mit einem Thema beschäftigt, wird auch immer auf die Peripheriethemen schauen. (so ergeht es mir auch ohne Studium)Das hat in diesem Fall zur Folge, daß sich durch die ganzheitliche Betrachtung neue/alte Erkenntnisse ergeben, die im Gegensatz zum konventionellen Anbau stehen.Wie bei vielen anderen Neuerungen scheint aber auch hier der Spruch zu greifen "Wat de Bur nich kennt, dat freet hey nich."Schade, aber für uns kein Grund es nicht zu versuchen!ja klar, das wissenschaftliche Gehabe wird auch an Technischen Hochschulen sehr früh eingeübt.