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Kräuselkrankheit bei Pfirsichen, Taphrina deformans (Gelesen 253973 mal)
Moderator: cydorian
Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Kommt drauf an, was Du damit meinst. Lies Dir dazu am Besten den Thread ab Seite 10 etwas durch.Das Spritzmittel muss sachgerecht hergestellt und verwendet werden.
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Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Ich hab' mich anfangs auch auf die sogenannten robusten Sorten gestürzt wie Benedicte, Wunder von Perm. So sind bei mir lauter spätreifende (so ab Ende August) Pfirsichsorten zusammengekommen. Auch der gelbfleischige Weinbergpfirsich aus Frankreich dürfte ein ganz ein später werden, oder wann wird der bei dir reif, Medi?Gerade im Bereich Pfirsich ist einfach noch nicht viel ausprobiert worden bei uns. Der holländische Anbieter klingt doch super!Ähnlich tolle Sorten hat Maioli in Italien. Kommt man aber auch nicht leicht dran.
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Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Ja, so gings mir auch. Aber die Peressigmethode ist so gut und einfach, dass ich mittlerweile auch mit anfälligen, frühen Sorten zurechtkomme. Man hat einen langen Zeitraum für die Behandung, die Mittel dafür gibts in Supermarkt als Lebensmittel und Apotheke als Gurgellösung, die Anwendung ist simpel, Pfirsiche sind auch keine hohen Gehölze.Nur hab' ich mittlerweile nur spätreifende (so ab Ende August) Pfirsiche.
Die Behandlung im blattlosen Zustand ist sicher besser. Erstens können Fungizide auch Blätter schädigen (Kräuselkrankheit besiegt - Baum tot :-), zweitens ist zwar in der Regel der Sporenflug beendet, aber eben nicht auszuschliessen dass trotzdem irgendwoher noch ein paar Ascosporen anfliegen. Man hätte dann zwar eine Wirkung, aber die Wirkung bei später Behandlung, wenn alle Blätter sicher weg sind wäre klar besser.Die Sporen sind wie z.B. bei Birnengitterrost so gut wie überall über den Wind verbreitet. Man findet befallene Bäume auch weitab von jeder Sporenquelle. So wie man radioaktive Partikel nach einer Woche in der ganzen Welt nachweisen kann, wenns mal wieder ein AKW in die Luft geblasen hat.Angenommen man würde jetzt mit einem Fungizid behandeln, kann dann nicht in der laufenden Vegetationsperiode eine Neuinfektion über Sporen erfolgen?
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Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Eben, es gibt Schlimmeres als KK, z. B. die KEF. Da ich an einen völlig KK-resistenten, oder in meinem Klima auch nur ausreichend robusten Pfirsich ohnehin nicht glaube, habe sich meine Prioritäten verschoben: Dicke, pelzige Haut, saftig mit gutem Geschmack, sowas wie den Michelini, aber früher reif, das suche ich jetzt.Ja, so gings mir auch. Aber die Peressigmethode ist so gut und einfach, dass ich mittlerweile auch mit anfälligen, frühen Sorten zurechtkomme.
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Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
*uff* erledigt - dankeschön!Ich denke, ich habe einen gewissen Überblick.Es wurde hier zum Thema Kräuselkrankheit durchgeackert (herzlichen Dank an alle Beteiligten, sehr aufschlußreich!) - ich gehe davon aus, dass es für Birnengitterrost auch so funktionieren könnte?Kommt drauf an, was Du damit meinst. Lies Dir dazu am Besten den Thread ab Seite 10 etwas durch.
Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Im Gegensatz zur Kräuselkrankheit überwintert der Birnengitterrost aber nicht auf dem Obstbaum, sondern auf Wacholderarten, so dass er im Frühjahr erst zufliegt. Da ist eine Behandlung der Birne im Winter sinnlos.
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Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Das ist natürlich richtig ... für die Birne ists also keine Lösung.
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Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Wenn das bei Birnengitterrost eine Chance haben soll, müsste man mehrmals während der Sporenflugzeit die Birne behandeln. Ob das mit diesem Mittel überhaupt praktikabel wäre, weiss ich nicht. Wahrscheinlich müsste man die Blätter damit auch rundum tropfnass bekommen, damit eine fungizide Wirkung eintritt. Systemisch oder auch nur teilsystemisch ist Peressigsäure sicher nicht. Man muss die Sporen direkt in einem frühen Stadium erwischen.Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass ein derart billiges Mittel wie stark verdünnte Peressigsäure nicht schon lange gegen Pilzkrankheiten kommerziell eingesetzt werden würde, wenn es nicht irgendwelche gewichtigen Nachteile hätte.
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Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Ja, ich eben auch nicht. Es ging hier um Pfirsiche, und die Bäume der Anwender haben es überlebt, und, wie es scheint, mit gutem Erfolg.Mein Pfirsichbäumchen habe einige gekräuselte Blätter, an manchen Enden der Zweige, nicht viele - und ich überlege mir, ob und wie ich vorgehen soll.So kam ich auf diese Diskussion - wusste anfangs aber nicht, dass sie schon so lange geht ....Wenn das bei Birnengitterrost eine Chance haben soll, müsste man mehrmals während der Sporenflugzeit die Birne behandeln. Ob das mit diesem Mittel überhaupt praktikabel wäre, weiss ich nicht.
Ja nu - Blätter mit verdünntem Essig duschen ist halt so eine Sache. Wenn ich Salatblätter mit verdünntem Essig zusammenbringe, sehen die nicht lange gut aus. Für die Birne brauche ich halt eine andere Taktik - und gehe extra auf die Suche.Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass ein derart billiges Mittel wie stark verdünnte Peressigsäure nicht schon lange gegen Pilzkrankheiten kommerziell eingesetzt werden würde, wenn es nicht irgendwelche gewichtigen Nachteile hätte.
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Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Ja, er ist leider auch spät. Reift im September. Könnte aber durch seine grüngelbe Farbe in gewisser Weise nicht von der Kirschessigfliege angeflogen werden. Obwohl, die geht ja auch an grüne Trauben. :-\Harrow Beauty ist früher dran, im August.Im Juli reift Andross.Ich hab' mich anfangs auch auf die sogenannten robusten Sorten gestürzt wie Benedicte, Wunder von Perm. So sind bei mir lauter spätreifende (so ab Ende August) Pfirsichsorten zusammengekommen. Auch der gelbfleischige Weinbergpfirsich aus Frankreich dürfte ein ganz ein später werden, oder wann wird der bei dir reif, Medi?Gerade im Bereich Pfirsich ist einfach noch nicht viel ausprobiert worden bei uns. Der holländische Anbieter klingt doch super!Ähnlich tolle Sorten hat Maioli in Italien. Kommt man aber auch nicht leicht dran.
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Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Es gibt mittlerweile auch wenige frühe Sorten, die mit der Behauptung antreten, wenig anfällig zu sein. Wer also ausprobieren will, kann loslegen, z.B. mit "Fruteria", von Artevos vermarktet.Nach zehn Jahren Versuchen und totalen Reinfällen wie z.B. "Revita" fehlt mir nur Glaube und Lust dazu. Meine späten Sorten sind robust, die früheren nach einer Behandlung auch.
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Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Bin erst seit heute 13.06.2015 im Forum registriert. Möchte mal einen Tipp zur Kräuselkrankheit geben! Habe schon einige Jahre Meerrettich nehmen den Pfirsichbaum gepflanzt. Die Duftstoffe oder was auch immer sollen die Kräuselkrankheit fern halten. Bei mir ist es bis jetzt gelungen!!!!Gruß Charlotte
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Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Die Anwendungen für Peressigsäure sind ja interessant. Danke für den Link. Ich glaube ich probiere das mal mit der Braunfäule an Kartoffeln aus, puffern ist nicht so kompliziert.Für dieses Jahr habe ich bereits Pflanzenschutzmittel eingekauft.
Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Ich möchte mich mal zu den Rezepten für die Peressigsäure hier äußern. Das Patent spricht von einer 0,1 - 0,2 %igen Lösung. Peressigsäure lässt sich nicht einfach durch "Mischen" herstellen, wie bei Wikipedia fälschlicherweise steht. Durch simples Mischen und sofortige Anwendung erhielte man tatsächlich nur eine Mischung aus Essig und Wasserstoffperoxid. Wie der User Hanfpalme (am 02.01.15 hier) schon schrieb, handelt es sich um eine chemische Reaktion, die mehrere Stunden bis Tage dauert und übrigens durch eine starke Säure katalysiert werden muss (Essigsäure reicht nicht, Schwefelsäure ist nötig). Auch stimmt es, dass nur ein Teil der Essigsäure reagiert. Je geringer die Konzentrationen von Essig und Wasserstoffperoxid sind, desto geringer ist die Ausbeute, und zwar überproportional! Beispiel: 90 %iges Wasserstoffperoxid reagiert mit 100 %iger Essigsäure nach einigen Stunden zu immerhin knapp 50 % Peressigsäure. Aber schon 30 %iges Wasserstoffperoxid reagiert mit 100 %iger Essigsäure nur noch zu 8,6 %iger PES (obwohl 1/3 von 50 % = ca. 17 % Endkonzentration zu erwarten wären!) nach ganzen 4 Tagen Reaktionszeit bei Raumtemperatur! Bei noch geringeren Konzentrationen sind wieder überproportional (!) geringere Ausbeuten und viel (!) längere Reaktionszeiten zu erwarten. Man kann also nicht einfach 3 % Wasserstoffperoxid mit 3 % Essig mischen. Dabei wird die Konzentration an PES wahrscheinlich deutlich unter den wirksamen 0,1 % liegen bzw. die Reaktionszeit viel zu lange dauern. Quelle: pubs.acs.org/doi/abs/10.1021/ja01209a502?journalCode=jacsatWährend 100 %ige Essigsäure noch käuflich erwerbbar ist (sog. "Eisessig"), liegt die Grenze für Wasserstoffperoxid bei etwa 35 %. Höhere Konzentrationen kann man als Normalbürger nicht kaufen. Damit lässt sich die o.g. 8,6 %ige PES herstellen. Die kann man mit Wasser auf 0,1 % verdünnen und diese Lösung dann verwenden. Die Konzentration sinkt in dieser verdünnten Lösung erst nach einigen Stunden bis Tagen ab, weil sich ein neues chemisches Gleichgewicht (mit sinkender PES-Konzentration) einstellt. Man muss die verdünnte Lösung also bald verspritzen. Wartet man Tage, hat sich die PES fast vollständig zurück zu den Ausgangsstoffen zersetzt.Die Wirkung der PES basiert auf ihrem Dipolcharakter und kann nicht durch eine simple Mischung der beiden Komponenten imitiert oder ersetzt werden. Die Zellmembran der erregenden Pilze und ihrer Sporen besteht aus Lipiden (Fetten). Durch diese Barriere kommt Wasserstoffperoxid nicht durch, da es hydrophil (wasserliebend) ist. Es wird schon außerhalb der Zellen durch Enzyme auf der Zelloberfläche zerstört. PES aber besteht aus einem lipophilen (fettliebenden) und hydrophilen Teil. Es gibt keine Enzyme, welche PES zersetzen können. PES durchdringt dank seines liphophilen Teils die Zellmembran und zersetzt sich erst dann zu den Ausgangsstoffen. Innerhalb der Zelle kann das so freigesetzte Wasserstoffperoxid die Zellbestandteile zerstören, während von außen zugeführtes Wasserstoffperoxid an der Zellwand "verpufft" und wirkungslos ist. Quelle: kesla.de/wp-content/uploads/peressigsaeure-desinfektion_grundlagen_klein_.pdfMan muss zur Herstellung also möglichst konzentrierte Ausgangslösungen verwenden, sie ausreichend lange unter Einfluss von geringen Mengen Schwefelsäure reagieren lassen, die gewonnene PES direkt vor der Anwendung verdünnen (und laut Patent auch puffern) und dann innerhalb von wenigen Stunden spritzen.
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Re: Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Die Mischung von verdünnter Essigsäure und verdünntem Wasserstoffperoxid nimmt nach einigem Stehen tatsächlich den typisch stechenden Geruch organischer Persäuren an. Ich habe die Reaktionskinetik und die Lage des Gleichgewichts nicht gemessen, deshalb habe ich auch lieber von essigsaurer Wasserstoffperoxidlösung geschrieben.Peressigsäure lässt sich nicht einfach durch "Mischen" herstellen, wie bei Wikipedia fälschlicherweise steht. Durch simples Mischen und sofortige Anwendung erhielte man tatsächlich nur eine Mischung aus Essig und Wasserstoffperoxid.
Du meinst wohl sicher "Amphophilie", wenn du "Dipol" schreibst. Auch Wasser ist ein Dipol, die desinfizierende Wirkung der Peroxyverbindungen beruht auf Oxidation...Wie der User Hanfpalme (am 02.01.15 hier) schon schrieb, handelt es sich um eine chemische Reaktion, die mehrere Stunden bis Tage dauert und übrigens durch eine starke Säure katalysiert werden muss (Essigsäure reicht nicht, Schwefelsäure ist nötig). Auch stimmt es, dass nur ein Teil der Essigsäure reagiert. Je geringer die Konzentrationen von Essig und Wasserstoffperoxid sind, desto geringer ist die Ausbeute, und zwar überproportional! Beispiel: 90 %iges Wasserstoffperoxid reagiert mit 100 %iger Essigsäure nach einigen Stunden zu immerhin knapp 50 % Peressigsäure. Aber schon 30 %iges Wasserstoffperoxid reagiert mit 100 %iger Essigsäure nur noch zu 8,6 %iger PES (obwohl 1/3 von 50 % = ca. 17 % Endkonzentration zu erwarten wären!) nach ganzen 4 Tagen Reaktionszeit bei Raumtemperatur! Bei noch geringeren Konzentrationen sind wieder überproportional (!) geringere Ausbeuten und viel (!) längere Reaktionszeiten zu erwarten. Man kann also nicht einfach 3 % Wasserstoffperoxid mit 3 % Essig mischen. Dabei wird die Konzentration an PES wahrscheinlich deutlich unter den wirksamen 0,1 % liegen bzw. die Reaktionszeit viel zu lange dauern. Quelle: pubs.acs.org/doi/abs/10.1021/ja01209a502?journalCode=jacsatWährend 100 %ige Essigsäure noch käuflich erwerbbar ist (sog. "Eisessig"), liegt die Grenze für Wasserstoffperoxid bei etwa 35 %. Höhere Konzentrationen kann man als Normalbürger nicht kaufen. Damit lässt sich die o.g. 8,6 %ige PES herstellen. Die kann man mit Wasser auf 0,1 % verdünnen und diese Lösung dann verwenden. Die Konzentration sinkt in dieser verdünnten Lösung erst nach einigen Stunden bis Tagen ab, weil sich ein neues chemisches Gleichgewicht (mit sinkender PES-Konzentration) einstellt. Man muss die verdünnte Lösung also bald verspritzen. Wartet man Tage, hat sich die PES fast vollständig zurück zu den Ausgangsstoffen zersetzt.Die Wirkung der PES basiert auf ihrem Dipolcharakter...
Bist du dir da sicher? Meines Wissens bestehen die Zellwände der Pilze auch aus hydrophilen Komponenten wie Chitin und anderen polymeren Kohlenhydraten.Nikkai hat geschrieben: ...und kann nicht durch eine simple Mischung der beiden Komponenten imitiert oder ersetzt werden. Die Zellmembran der erregenden Pilze und ihrer Sporen besteht aus Lipiden (Fetten).
Sind das nicht alles reichlich theoretische Überlegungen? Schließlich wird doch auch Wasserstoffperoxid in wässriger Lösung zur Desinfektion angewendet. Nach deinen Ausführungen zu schließen, dürfte es dazu nicht geeignet sein, da es aufgrund einer hydrophoben Barriere nicht in die Zellen eindringen kann? Schließlich kann doch sogar reines Wasser in Zellen eindringen (Osmoseeffekt).So what? Wenn doch etliche Leute mit der Anwendung der Wasserstoffperoxid-Essigsäure-Mischung gute Erfahrung gemacht haben?Nikkai hat geschrieben:Durch diese Barriere kommt Wasserstoffperoxid nicht durch, da es hydrophil (wasserliebend) ist. Es wird schon außerhalb der Zellen durch Enzyme auf der Zelloberfläche zerstört. PES aber besteht aus einem lipophilen (fettliebenden) und hydrophilen Teil. Es gibt keine Enzyme, welche PES zersetzen können. PES durchdringt dank seines liphophilen Teils die Zellmembran und zersetzt sich erst dann zu den Ausgangsstoffen. Innerhalb der Zelle kann das so freigesetzte Wasserstoffperoxid die Zellbestandteile zerstören, während von außen zugeführtes Wasserstoffperoxid an der Zellwand "verpufft" und wirkungslos ist. Quelle: kesla.de/wp-content/uploads/peressigsaeure-desinfektion_grundlagen_klein_.pdfMan muss zur Herstellung also möglichst konzentrierte Ausgangslösungen verwenden, sie ausreichend lange unter Einfluss von geringen Mengen Schwefelsäure reagieren lassen, die gewonnene PES direkt vor der Anwendung verdünnen (und laut Patent auch puffern) und dann innerhalb von wenigen Stunden spritzen.
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