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Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen) (Gelesen 2427825 mal)
Moderator: cydorian
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Ich habe mal eine Frage an die, die Muskat Letni haben. Meine ist soweit, dass man sie essen könnte, aber wahrscheinlich könnte sie noch ein paar Tage Sonne gebrauchen, aber sie schmeckt schon aromatisch.Mir ist aber aufgefallen, dass meine Muskat Letni sehr dicke und störende Beerenhäute hat. Man kaut wie auf einem Kaugummi rum. So störende Beerenhäute habe ich bei keiner anderen Sorte. Haben die Beeren Eurer Muskat Letni auch so unangenehme Beerenhäute?Im Übrigen habe ich heute meine Galachad geerntet. Da die Reben noch relativ jung sind, war es nicht die Menge, aber der Geschmack ist muskatisch und recht süß. Vielleicht hätte ich meine Galachad auch etwas früher schon ernten können.Meine Kodrianka ist auch fast reif, aber der Geschmack ist nicht so toll, obwohl ich wegen der Organza-Beutel keine Suzuki hatte. Die Trauben sind recht groß, ich schätze mal so um die 700 g und die Beeren für Kodrianka auch recht groß. Diese Rebe trägt sehr viel, obwohl ich den Ertrag großzügig reduziert habe.Wenn meine vielen neuen Reben tragen, also in 3 Jahren, dann werde ich mich wahrscheinlich von der Kodrianka trennen. Optisch dieses Jahr gut, aber eben wenig aromatischer Geschmack. Ich habe ja noch ein paar Jahre Zeit, um zu experimentieren. Ich werde nächstes Jahr wahrscheinlich noch stärker ausdünnen.
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Jakob, ich habe das gelesen und glaube ich zumindest auch verstanden. Wenn aber wir hier bis Ende August bei allen möglichen Pflanzen Wachstum weitgehend ausbleibt, dann ist Düngung in diesem Jahr nicht das Problem bei der Reife. Stickstoffdüngung mache ich ohnehin nur bei Asiminas, aber nicht in diesem Jahr.Letztes Jahr waren bei mir die Jungpflanzen zumeist 2 meter,oft aber 3, ein paar bis zu 6 meter. Dieses Jahr sind die grünen triebe meist zwischen 30 und 60 cm. Bei kälte- und lagebedingten Gescheinschäden ist der Hebel, etwas am Standort zu ändern. Wostorg hatte einige Gescheine nicht ausgebildet, es kam nicht zur Blüte, das wenige was blieb war dann später süß und lecker. Galachad steht in einem Durchgang im Schatten, Gescheine sind noch sehr tief, bodennähe, kein einziger Schaden, reift durch. 40 meter weiter in meiner peroecke, sehe das Geschein vielleicht anders aus.Die Photosynthese ist licht und wärmeabhängig, wenn beides im untersten Bereich ist, kann man es nicht mehr groß kompensieren. Gescheinsschäden kann man auch nicht mehr kompensieren, bei einer erfrorenen oder pilzgeschädigten Kirschblüte ist der Spass ja auch zu ende.Meine Idee ist ja auch eine andere, zu sehen welche Reben selbst unter schlechteten Bedingungen sich noch gut machen. Um das herauszufinden ist eine solche kleine ungünstige Ecke eben hilfreich. Das findet man ja nicht am Schreibtisch raus. Die Bereiche mit größeren Peroschäden sind nach drei regenwochen bei mir 20 %, damit kann man leben, ich hätte in die Blüte spritzen sollen, das wird nächstes mal besser gemacht.Beerenträume,das ist keine Kritik ,das ist eine Option wie man schneller in die reifephase kommst und das hat mit Standort oder wetter nicht zu tun.Ich habe von Physiologie der Rebe geschrieben ich wusste ja nicht wie weit dein wissen ist oder bei allen die hier mit lesen.Ich habe geschrieben warum die reife sich verzögert, unabhängig von Belastung am Stock und wie man dagegen lenken kann um noch früher ernten zu können bei noch schlechteren Wetterbedingungen..Vielleicht manche sind schon so weit um das für sich zu nutzen und manche werden erst in paar Jahren so weit sein..Es tut mir leid das du mich nicht gelesen hast....
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Ich werde neben einigen kleinbeerigen gutmütigen Ertragseseln meist nur minimalen Ertrag lassen, nächstes Jahr sind wohl 100 Reben im Ertrag, viele haben wohl die notwendige Höhe, und 3 bis 5 Gescheine pro Pflanze reichen mir später bei einer 4, 5 jährigen Rebe. Zur Traubenzeit fallen bei mir noch Äpfel und Birnen (für beides ein sehr gutes jahr) an, das wird leicht zuviel, auch wenn man vieles verschenken kann.Dietmar, Du hast ja viel Kälteerfahrung, aber wohl extremer, hast Du schon mal mit wochenlange Kälteperioden bei der Blüte probleme gehabt?Ich werde nächstes Jahr wahrscheinlich noch stärker ausdünnen.
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Dieses Jahr war so ein Jahr. Sehr später Frühling und wochenlange Kälte während der Blüte. Bei mir war dieses Jahr die Blüte ca. 4 Wochen später als in anderen Jahren und auch in normalen Jahren hänge ich schon einige Wochen zurück. Wenn man aber mehrere Sorten hat, blühen nicht alle gleichzeitig und ein paar Sorten überstehen die Blüte gut, dieses Jahr z.B. Tigin, Kodrianka und Ontarion und schlecht Monarch, Galahad und Timur. Bei letzteren gib es dieses Jahr nur wenige und kleine Trauben.Mit dem Klimawandel ist der Jetstream nach Norden verschoben worden (der für Westwindwetterlagen zuständig ist), das macht bei uns (Dresden) das Klima kontinentaler, im Winter kälter (außer im vergangenem Jahr) und im Sommer trockener und heißer (dieses Jahr zweimal über 40 Grad), weil es viel weniger Westwindwetterlagen gibt. Dieses Jahr war es während der Blütezeit besonders lange kalt und manche Sorten stört das nicht so sehr und andere eben mehr. Diese häufigen Ost- und Nordost-Wetterlagen gibt es bei uns seit etwa 8 Jahren.Dietmar, Du hast ja viel Kälteerfahrung, aber wohl extremer, hast Du schon mal mit wochenlange Kälteperioden bei der Blüte probleme gehabt?
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Dietmar, bei mir haben Galachad und Monarch keine Probleme, alles was bei mir mit den Gescheinen Probleme hat, hat die selben Probleme mit den Blättern. Prozratschni und Neue Ukraine stehen auch in anderen Teilen des Gartens und sind gesund, in der schlechten Ecke haben sie die letzten drei Jahre immer unter Pero gelitten, wieder hat es Prozratschni am schlimmsten erwischt, vier Meter lang und kein Blatt mehr dran. Direkt daneben Hrustik und noch gesund, Baschena ist inzwischen leider auch schon etwas umgekippt. Wenn ich umplanzen könnte, würde ich es machen, leider geht es nicht. 2013 hatte ich dort stärkere Pero Schäden, aber alle Reben hatten sich über den Winter gut erholt, von den Pero Schäden hatte sich Prozratschni letztes Jahr nicht erholt, der gesamte Neuaustrieb war nach dem Winter tot, das macht den Aufbau der Rebe natürlich schwer, es ist eben ein Teufelskreis von Schwächungen. Alle Reifeprozesse laufen bis auf Katharina eigentlich so, dass genügend gesundes Laub eine relativ schnelle Reife abliefert, etwas Pero geschädigte Pflanzen natürlich verlangsamt sind, und bei stärkeren Schäden ist eben die Entwicklung begrenzt. Die Verlangsamung der Reife durch Pero oder andere Pilzschäden bei den Blättern findet sich bei einer sehr verspäteten Reife dieses Jahr auch bei einigen der Americano reben, ob ein Blatt Pilzschäden hat und abstirbt oder sich die Blätter vorzeitig in lustig bunte Herbstfarben verabschieden ist für die Reife der Beeren nahezu ähnlich. Das ist eben so eine Sache auch bei Venus, die man an schlechteren Standorten etwas ins Kalkül ziehen sollte. Die völlig verlangsamte Ausreife bei NYM hängt eben auch mit der vorzeitigen teils gewünschten Herbstfärbung zusammen, der Durchfärbeprozess der Beeren zieht sich hier regelmäßig über mehrere Monate, man kann damit leben, da die Beeren eigentlich vor Vollreife frischer und besser schmecken, aber das ist natürlich Geschmackssache.Ich schreibe ja sehr viel mehr über Probleme, das soll aber nicht davon ablenken, dass es im Grunde ja bis auf eine Verzögerunggut läuft. Ich habe gerade mal so ungefähr 20 Organza Beutel verwendet, die Vögel bedienen sich an irgend einer Isabella, die Schäden durch Wespen sind absolut minimal, und die laufenden Verluste an Beeren, bei Arkadia platzen immer ein paar Beeren, sind auch gering. Geschmacklich ist das meiste ok, wird aber hoffentlich noch besser, Galachad ist nun auch schon ganz lecker, holt allmählich die besser platzierte Arkadia ein.Ich hatte mich an anderen Jahren noch gelegentlich für die Americano Sorten ausgesprochen, da ist mein Interesse doch sehr schnell abgekühlt, ich behalte sie aber gerne als Vergleichswert und Referenz, aber selbst von einer noch ganz gut essbaren Sorten wie Venus habe ich heute schon mehr, als ich eigentlich will.[k. Wenn man aber mehrere Sorten hat, blühen nicht alle gleichzeitig und ein paar Sorten überstehen die Blüte gut, dieses Jahr z.B. Tigin, Kodrianka und Ontarion und schlecht Monarch, Galahad und Timur. Bei letzteren gib es dieses Jahr nur wenige und kleine Trauben.
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Was ist eigentlich wichtiger, damit die Trauben noch ausreifen - Wärme oder Sonne?
- cydorian
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Es war ein Geschenk an Bekannte mit neuer Wohnung: Vor drei Jahren als "Venus" bei Schmidt gekauft, jetzt Erstertrag. Aber es ist keine Venus. Was könnte das sein? Auffälliges rotes Traubengerüst, lockerbeerig. Reife mässig früh, ein bisschen später wie Muskat Blau.
Die Beeren alle mit mehreren unangenehmen, grossen Kernen. Fruchtfleisch von neutralem Geschmack, langweilig. Fruchtfleisch glibberig, Haut fest.
Auch das Laub ist weit entfernt von "Venus". Aber robust, zumindest dieses Jahr keine Krankheiten. Nur Wespenfrass, aber ist dieses Jahr wohl normal. Platzt nicht.
Welches Kuckucksei könnte mit Schmidt da gelegt haben? Diese roten, auffälligen Stiele... könnte das Mitschurinski sein?



Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Ich hätte auf Muskat Bleu getippt, der großen Kerne wegen. Nur ein glibberisches Fruchtfleisch deutet auf Amerikaner hin, aber die Blätter zeigen, das europäische Gene überwiegen.Es gibt noch einige Sorten, die mit Muskat Bleu verwandt sind, z.B. Patrizia, Muskat Garnier (Klon von MB?) und weitere, aber die hat Hr. Schmidt nicht im Angebot.Große Kerne deuten auch auf Keltertrauben hin, aber so weit ich weiß, schmecken die blauen Keltertrauben von Hr. Schmidt nicht nach Muskat, aber bei Keltertrauben kenne ich mich nicht so aus.
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Bevor meine Frage zu Muskat Letni ins Nirwana verschwindet, möchte ich sie hier noch einmal aktualisieren. Meine Muskat Letni sind so gut wie reif, was den Geschmack betrifft. Einziger Makel ist eine sehr störende Beerenhaut. Ist das bei Euch auch so oder bedeutet die störende Beerenhaut, dass Muskat Letni noch nicht reif ist?Weitere Frage: Gibt es jemanden, der Chrustik und Galachad gleichzeitig im Ertrag hat? Wie unterscheiden sich die beiden Sorten im Geschmack?
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Es war ein Geschenk an Bekannte mit neuer Wohnung: Vor drei Jahren als "Venus" bei Schmidt gekauft, jetzt Erstertrag. Aber es ist keine Venus. Was könnte das sein? Auffälliges rotes Traubengerüst, lockerbeerig. Reife mässig früh, ein bisschen später wie Muskat Blau.Die Beeren alle mit mehreren unangenehmen, grossen Kernen. Fruchtfleisch von neutralem Geschmack, langweilig. Fruchtfleisch glibberig, Haut fest.
Habe noch drei Blätter von Mitschurinski gefunden:Gruss Valentin2Auch das Laub ist weit entfernt von "Venus". Aber robust, zumindest dieses Jahr keine Krankheiten. Nur Wespenfrass, aber ist dieses Jahr wohl normal. Platzt nicht.
Welches Kuckucksei könnte mit Schmidt da gelegt haben? Diese roten, auffälligen Stiele... könnte das Mitschurinski sein?
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Für die Traubenreife ist es vorrangig die Sonne, selbst bei den jetzt herrschenden 15 oder 17 Grad in unserer Gegend reicht dies bei Windstille aus, um das Blatt einigermaßen auf Temperatur zu bringen.Mit der Sonne in den letzten drei Tagen hat sich einiges getan, KM Luchistiyi ist schon (woanders vor 2 Monaten, ich weiß) essbar, auch wenn es von der Färbung noch nicht so aussieht. In einer Woche sind sie wohl dann schon richtig lecker.Was ist eigentlich wichtiger, damit die Trauben noch ausreifen - Wärme oder Sonne?


Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Sind die Prozesse steuerbar bei dir?Was ist eigentlich wichtiger, damit die Trauben noch ausreifen - Wärme oder Sonne?
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
@ cydorian. Das müsste tatsächlich Mitschurinski sein. Meine Beeren/Trauben von Mitschurinski sind zwar wesentlich größer, aber das Laub ist genau identisch. Würde die Falschlieferung einfach reklamieren!
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Naja, ich könnte die Traube unter Gewächshausfolie bringen. Damit wäre es etwas wärmer. Sonniger kann ich es natürlich nicht machen, wobei ich im Moment sehr zufrieden bin.
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Ist die Frage beantwortet wenn Sonniger nicht machen kannst?Was ist eigentlich wichtiger, damit die Trauben noch ausreifen - Wärme oder Sonne?