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sind ja lauerjäger , idolomantis diabolica. auch wenn sie farblich auf trockene savanne eingestellt sind und handtellergroß (mit beinen) sieht man sie fast nicht, selbst wenn man nur wenige schritte vor den kitaibelia büschen steht. ich habe wieder mal urlaubspflegevertretung und setzte 5 von denen in die kitaibelia auf die "weide", weil es momentan so warm ist. sind auf alles was fliegt spezialisiert und nur so sieht man mal ihr echtes jagdverhalten, sie schnappen sich fluginsekten direkt aus der luft...beeindruckend schnell. es handelt sich noch um nymphen...ich weiß nicht, wieviele häutungen die noch benötigen, bis sie ausgewachsen sind.übrigens ist es das braune etwas ziemlich in der mitte des vorhergehenden fotos, man könnte es auch für ein vertrocknetes blatt halten
und noch ein bischen näher . alles was sich nicht bewegt, wird nicht wahrgenommen. jede geringste bewegung, erweckt sofort das interesse, erkennbar an ruckartigen kopfbewegungen...und ganz kribbelig werden sie, wenn ein insekt durch die luft fliegt. sie schlagen blitzschnell mit ausgestreckten fangarmen zu ...mit fast 100%-iger erfolgsquote.
8)Nomen est omen. Die Bilder und Bericht sind wirklich teuflisch gut, Knorbs! :DWie reagiert die Teufelsanbeterin denn, wenn du dich näherst? Mir begegnete ja nur einmal eine Anbeterin (Sizilien), die hat mir richtig gedroht, mit Flügelrasseln und sich größer gemacht.
"Man muss nicht das Licht des anderen ausblasen, um das eigene leuchten zu lassen." Griechisches Sprichwort
Wie reagiert die Teufelsanbeterin denn, wenn du dich näherst?
ich hab ja respekt vor den großen greifarmen mit den langen spitzen dornen. eine andere große mantisart hatte mir mal in den finger geschlagen, war aber nicht so schlimm. aber "leider" sind die tierchen offenbar schon zu sehr gewohnt, dass sich menschen um sie herum bewegen. sie nehmen selbstverständlich auch menschliche bewegungen war und starren dann in die richtung, aber wenn man sie mal, wie ich es gestern getan habe, zur fütterung in einen strauch setzt, verhalten sie sich sehr "diszipliniert...kein agressives schlagen mit den fangarmen.ich hätte sie ja gern etwas erschreckt um ein interessantes abwehrverhalten zu fotografieren. bei gefahr breiten sie die breiten fangarme seitlich vom körper/kopf abstehend aus und zeigen auf der innenseite ihrer fangarme so große augenflecke...sieht toll aus mit dem "diabolischen" kopf in der mitte. aber sie tun mir den gefallen einfach nicht, weil sie offensichtlich in mir bzw. meiner hand keine gefahr erkennen. die augenflecke kann man sich in etwa vorstellen, wie man hier beim ausgiebigen putzen auf der innenseite eines armes sehen kann.
faszinierend skurile Tiere, die ich leider noch nie in natura gesehen habe. Wahrscheinlich bräuchte ich eine lange Anlaufzeit, bevor ich mich ihnen nähern würde.Übrigens, ich habe auch nach etwas Grünem gesucht und sie neben der vertrockneten Blüte vermutet.
Als Ergänzung zu dieser Neuerscheinung fiel mir ein Brehm-Band über unsere Gottesanbeterin, Mantis religiosa, auf, der wohl ebenfalls bald erscheinen soll:
Vielleicht solltest du dazuschreiben dass du der Autor des genannten Buches bist.Mantis bzw Manfred ;)Du hättest du ruhig schreiben können dass das Buch von dir ist ???Warum solche Geschichten erfinden und die User an der Nase herumführen ?Bye, SimonPS: Falls sich jemand fragt wie ich darauf komme:Anhand der Emailadresse und 30s Google sowie betrachten des Bildcoverswar sofort klar das Mantis=Autor des Buches ist
Hallo Mantis, wenn Du Dein Post editierst stimmt natürlich das Zitat irgendwann nicht. Außerdem hast du Deinen Namen von Gabilein auf Mantis umgetauft... ;DWenn Du hier Werbung für Dein Buch Die Gottesanbeterin Mantis religiosa (Manfred K. Berg) machen möchtest, dann kannst du das auch ganz offen machen. Wenn hier ein Mantis-Experte schreibt ist das auch eine tolle Sache für die Interessierten.Bitte unterlasse diese albernen Spielchen.
Liebe Nina,ich entschuldige mich in aller Form für mein Fehlverhalten, finde aber nett, wie wohlwollend Du dennoch reagiert hast.Mit den besten Wünschen für eine friedvolle Adventszeit undmit herzlichen GrüßenMantis
Hallo, Nina,Du bist aber freundlich! :)Wenn Dich und andere Forenteilnehmer das wirklich interessiert, erzähle ich nachher gern mehr davon.Bis später undganz liebe Grüße Mantis
Hallo, zusammen, hallo, Nina,na, dann werde ich mal ein bisschen von mir erzählen:Als kleiner Junge, bin Jahrgang 1954, habe ich angefangen, mich für Spinnen zu interessieren und sie in der Natur und zu Hause (in Gefangenschaft) zu beobachten. Die Faszination für diese Tiere ging wohl eines Tages von einem wunderschönen Radnetz der Garten-Kreuzspinne, Araneus diadematus, aus, das ich in einer sonnigen Hecke einer Stadtsiedlung Berlins, in der ich aufgewachsen bin, entdeckt hatte. Das hübsche Tier hing auf der Nabe im Zentrum seines Fang-Netzes, und ich warf eine kurzerhand gefangene Feldheuschrecke in die Spiralfäden des Netzes, um der Spinne beim Beutefang und Verzehr seiner Beute zuzuschauen. Ich war beeindruckt von dem Schauspiel, wie geschickt sich die Spinne in ihrem Netz bewegte, das Beute-Tier mit zahllosen als breites Band seinen Spinndrüsen entweichenden Fäden "fesselte" und zu einer "Mumie" einwickelte und nach einem Giftbiss schließlich aus dem Netz herauslöste, um es zur Nabe des Netzes zu transportieren und dort "auszusaugen". Bei einigen besonders stattlichen Radnetzen war die Spinne nicht zu sehen, ich entdeckte aber den sog. Signalfaden, der vom Zentrum des Netzes zu einem aus zusammengesponnenen Blättern von der Spinne selbst hergestellten Unterschlupf führte. Es waren in der Regel die ausgewachsenen, geschlechtsreifen Weibchen, die nicht mehr im Zentrum ihrer Fang-Netze lauerten. Also, kam ich auf die Idee, solchen Unterschlupf behutsam aus der Hecke herauszulösen, um ihn in meinem Kinderzimmer frei in einer Ecke an der Tapete zu befestigen. Tatsächlich gelang es mir auf diese Weise, die Spinne dort zum Netzbau zu bewegen, so dass ich sie dabei in allen Phasen beobachten konnte. Ja, ein besonderes Geschenk vom lieben Gott scheint meine Beobachtungsgabe zu sein, denn ich habe viele Dinge an Spinnen selbst beobachtet, die ich später erst in Spinnenbüchern der "Neue Brehm-Bücherei", (früher) Ziemsen-Verlag, Lutherstadt Wittenberg, die ich von meiner Tante geschenkt bekam, nachgelesen und als richtig festgestellt habe. Auch andere Spinnenarten an (damals noch unverfugten!) Natursteinmauern habe ich beobachtet und teilweise auch zu Hause in Terrarien gehalten. Das wurde von so manchem Mitmenschen belächelt oder für verrückt empfunden, denn man muss bedenken, dass sich damals (ab 1960) kaum jemand für Spinnen interessierte. Meinen Eltern bin ich dankbar, dass sie das dudeten!Ja, so fing alles an, habe mich dann auch für Insekten interessiert und sie beobachtet, z. B. Schmetterlinge, Libellen, Heuschrecken, solitär lebende Wildbienen usw. Merkwürdigerweise habe ich nie den Wunsch gehabt, mal Gottesanbeterinnen zu halten, obwohl ich mit Mantis religiosa meine erste Begegnung als 14-Jähriger während einer Urlaubsreise mit meinen Eltern nach Istrien hatte. Ein Lehrer aus Düsseldorf - Zikaden-Sammler - nahm mich öfter auf kleine Exkursionen mit und "machte mich mit Mantis religiosa bekannt", die ich dann in den Trockenrasen, abseits vom Meer alltäglich beobachtete. Nach der Reise gerieten die Gottesanbeterin und auch die Spinnen etwas in's Abseits, weil nun das Interesse an Karnivoren ("Fleisch fressenden Pflanzen") erwachte, bzw. auch Schwierigkeiten in der Schule (ja!) auftraten und bald eine Berufsausbildung bevorstand.Durch Zufall habe ich nun vor einigen Jahren beim Überqueren einer riesigen Bahnbrache mitten im Stadtgebiet von Berlin auf verbuschenden Trockenrasen zahlreiche große Larven der Gottesanbeterin, Mantis religiosa, entdeckt. Ich wollte zunächst meinen Augen nicht trauen, aber es waren tatsächlich über 30 Larven, die ich gefunden habe. Ich bin dann jeden Tag auf dieses Gelände gegangen, um die Tiere zu beobachten, habe aber zunächst niemandem davon erzählt, denn ich dachte, da wird man ja für verückt gehalten, wenn man Zoologen gegenüber behauptet, diese mediterrane Art mitten in Berlin gefunden zu haben. Also habe ich erstmal im nächsten Sommer gesucht, ob ich wieder einzelne Individuen dort entdecke; und tatsächlich habe ich wieder Larven angetroffen, viel zahlreicher als im vorangegangenen Jahr. Daraufhin habe ich mir Literatur über Mantis religiosa besorgt und musste feststellen, dass die Literatur weit verstreut ist, es also kaum zusammenfassende Arbeiten über unsere Gottesanbeterin gibt. Ich habe das Berliner Vorkommen, das bis zum Bau einer neuen ICE-Trasse von der Populationsgröße und Populationsdichte her zunahm, jahrelang beobachtet, Aufzeichnungen gemacht und einige Dinge entdeckt, die bisher nur wenig beachtet oder überhaupt noch nicht beschrieben worden waren. Der Leiter der Berliner NABU-Fachgruppe für Entomologie hat mir dann empfohlen, eine Veröffentlichung über das Berliner Vorkommen und meine Beobachtungen zu schreiben, was ich dann auch getan habe. Das eingereichte Manuskript für eine Fachzeitschrift musste stark gekürzt werden, deshalb kam mir damals schon die Idee, das gesamte verstreute Wissen über die Gottesanbeterin für eine Monografie zu sichten, aufzuarbeiten, zusammenzufassen und in Buchform mit schönen Naturaufnahmen und Zeichnungen einem breiteren Kreis von Natur- und Insektenliebhabern zugänglich zu machen. Zufällig fand sich nun der Verlag, der heute die "Neue Brehm-Bücherei" betreut, bereit, die verlegerische Betreuung zu übernehmen. Als Co-Autoren konnten noch zwei Diplom-Biologen gewonnen werden, die sich seit Jahren mit der Haltung und Zucht tropischer und subtropischer Mantodeen befassen und deren Interessen sich so günstig auf einzelne Teilbereiche verteilen, dass wir uns gegenseitig bei der Manuskripterstellung wunderbar ergänzen. Wer von Euch besonderes Interesse an Mantis religiosa hat, dem biete ich an, meine umfangreiche Arbeit aus dem Jahre 2004 als pdf zum Ausdrucken als E-Mail-Anhang zu schicken. Ebenfalls zum doppelseitigen Ausdrucken sind die dazugehörigen sechs Farbtafeln mit 17 Naturaufnahmen von MANFRED KELLER, Berlin. Ich würde mich freuen, von Euch zu hören und hoffe, Euch mit meinem ellenlangen Beitrag nicht genervt zu haben.Mit besten GrüßenMantis