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Feige - lieber sonnig oder windgeschützt? (Gelesen 25945 mal)

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Moderator: cydorian

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Lizzy
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Re:Feige - lieber sonnig oder windgeschützt?

Lizzy » Antwort #45 am:

Klima, Winterhärte, Reifezeit, Standortansprüche wären dann ja jetzt abgeklärt.Ist vielleicht OT aber jetzt habe ich noch gelesen, dass die Befruchtung bei manchen Feigen nicht klappt, verstanden habe ich dass noch nicht ganz, eben Stichwort "Gallwespe".Angblich würden die in manchen Regionen nicht vorkommen. Dann das Aufhängen von Bocksfeigenzweigen in Fruchtfeigenbäumen... ???oder sind meine Sorgen unbegründet und die Befruchtung klappt auch hier in Mittelhessen ? In der Nähe oder Umkreis werden wohl keine weiteren Feigenbäume zu finden sein. Erst ca. 20 km weiter im wärmeren Rheingau ( Weinanbaugebiet ) oder Wiesbaden.
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Giaco85
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Re:Feige - lieber sonnig oder windgeschützt?

Giaco85 » Antwort #46 am:

Hallo Conni,schau dir mal folgenden link an: Sind Deine auserwählten Sorten dabei, so ist deine Sorge unbegründet.http://www.mercato-verde.ch/pages/katal ... tmlVGGiaco
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Lizzy
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Re:Feige - lieber sonnig oder windgeschützt?

Lizzy » Antwort #47 am:

Ja, sie sind dabei..... ok damit wäre die Frage beantwortet ! Die Sorten sind also auch nördlich der Alpen selbstfruchtbar....
philippus
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Re:Feige - lieber sonnig oder windgeschützt?

philippus » Antwort #48 am:

Ja, sie sind dabei..... ok damit wäre die Frage beantwortet ! Die Sorten sind also auch nördlich der Alpen selbstfruchtbar....
Ja, alle genannten Sorten sind selbstfruchtbar und können daher nördlich der Alpen fruchten. Das trifft auf alle von Baud angebotenen Sorten zu und in weiterer Folge auf jene von Baumaux oder die meisten Mercato V, da der 2. und der 3. Anbieter bei Baud einkaufen. Grüße
paulche
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Re:Feige - lieber sonnig oder windgeschützt?

paulche » Antwort #49 am:

Der Begriff Selbstfruchtbar ist ja ein sehr unbestimmter schillernder Begriff. Was ist z.B. bei der Feige gemeint?Fruchtkörper ohne irgendeine Befruchtung gibt es. Citrus u. Kakis bilden ohne Befruchtung Fruchtkörper aus.In Westeuropa bilden Feigen auch Früchte ohne Fremdbestäuber.Gibt es hier eine Selbstbestäubung, Jungferngezeugte Samen o. Früchte ohne Samen?Citrus bilden Jungfräuliche Samen aus, die identisch mit der Mutterpflanze sind. Es sind nicht Samen, die durch Selbstbefruchtung entstanden.Viele Pflanzen lassen sich geschlechtlich vermehren u. können sich selbst befruchten(Inzucht). Die Früchte u. Pflanzen degenerieren tendentiell. Dagegen gibt es scheinbar Schutzmechanismen. Deshalb ist es oft produktiver mehrere Pflanzen zu pflanzen o. Mehrsortenbäume zu wählen.
viele Grüße

Paul

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schwarze Tulpe
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Re:Feige - lieber sonnig oder windgeschützt?

schwarze Tulpe » Antwort #50 am:

Ich hole einen alten Thread hoch, weil mich die Fragestellung erneut interessiert.Hier hatte mal jemand gefragt, welcher Standort für eine Feige wichtiger ist, volle Sonne oder geschützter Innenhof ohne Sonne.Die Antwort kam mit windgeschütztem Innenhof. Ich stelle das infrage. Dieses Jahr machte ich die Erfahrung, dass es ein sonniger Standort sein muss, sonst bleibt die Fruchtbildung fast aus.Durch Hausrenovierung konnten meine getopften Feigenbäume diesen Sommer nicht direkt vor der warmen Hauswand auf der Südseite stehen. Ihr Platz war am Rande von Haselbüschen, sie bekamen die Morgensonne ab und bis 16 Uhr Sonne auf die oberen Blätter. Der Fruchtansatz ist mehr als dürftig, setzte erst mit dem Pinzieren Anfang Juli ein. Da ich das sonst üppigere Fruchten der Topfpflanzen am Standort Südseite kenne, schließe ich daraus, die Feigenbäume brauchen direkte Sonnenbestrahlung, möglichst uneingeschränkt.Die ausgepflanzten Feigenbäume reagierten nur auf das Klima, waren im Fruchtansatz üppig. Sie stehen auch auf den besten Sonnenplätzen.Welche Erfahrungen in der Fruchtbarkeit habt ihr mit den verschiedenen Standorten für Feigenbäume gemacht?
Fürs Wochenende gibt es eine herrliche Literaturempfehlung:
Die verschollenen Tagebücher des Adrian Moll von Sue Townsend - ich fand es im Bücherschrank und lachte und lachte viel
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Mediterraneus
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Re:Feige - lieber sonnig oder windgeschützt?

Mediterraneus » Antwort #51 am:

Ich gehe davon aus, dass in einem geschützten Innenhof die Temperatur auch höher gegenüber der Umgebung ist und es windgeschützt ist. Deshalb ist das prinzipiell schon ein guter Standort.Ist der Innenhof ein feuchtes und kaltes Loch, dann eher weniger.Sonnig ist auch nicht gleich sonnig. Sonnig vor einer Mauer ist ideal. Sonnig auf freier Fläche im Wind ist dann weniger gut.Ich denke auch, dass es an der Sorte liegt. Dalmatie scheint im Schatten kaum Früchte anzusetzen. Die Bornholmfigen steht bei mir westseitig, also nicht so sonnig und die setzte gut an.
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Gänselieschen
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Re: Feige - lieber sonnig oder windgeschützt?

Gänselieschen » Antwort #52 am:

Es scheint, als wäre es einen Versuch wert, nachdem ich das alles hier gelesen habe. Ich hätte auch noch einen Platz vor einer ungedämmtem Süd-West-Wand. Ich hatte mal mit nem Birnenspalier geliebäugelt, schrecke aber vor der Arbeit zurück. Dort eine Feige hinzusetzen und einfach mal zu schauen, was sich tut, klingt irgendwie nicht schlecht. Ein Bekannter hat eine Feige in einem Kalthaus - die entwickelt sich üppig. Wir kennen natürlich wieder einmal die Sorte nicht. Da könnte im Frühling ein Steckling gemacht werden. Hat jemand von den Brandenburgern oder eben nördlich einen gut tragenden Feigenbaum im Garten??
Helveticus

Re: Feige - lieber sonnig oder windgeschützt?

Helveticus » Antwort #53 am:

Auf Medi ist diesbezüglich kein Verlass, wie schon der Name verrät. Hier in der Schweiz gibt es einige Feigenbäume an Südwänden, die meisten von der bajuvarischen Sorte, tragen tun einige, annehmbar süss sind deren Früchte selten. Wer einmal dieses pelzige Gefühl zu ertragen hatte, das von nicht wirklich absolut sonnengereiften Feigen stammt, nimmt nie wieder welche, die nördlich der Alpen wuchsen. Sizilianischer Grünkohl, der nie eine Frostnacht sah, hat sich schliesslich auch nicht durchgesetzt.
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Re: Feige - lieber sonnig oder windgeschützt?

Gänselieschen » Antwort #54 am:

Oben stehen etliche Sorten als empfehlenswert und relativ frostsicher - aber die Bayerfeige ist nicht dabei ;)
paulche
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Re: Feige - lieber sonnig oder windgeschützt?

paulche » Antwort #55 am:

Bei der Frage sonnig o. windgeschützt, würde ich sagen, auf jedenfall sonnig und gerne mit einem Speichermedium auf seiner Nordseite.Ich versuche auf jedenfall auch bewährte Sorten anzupflanzen. Mit Brown Turkey, Hardy Chikago(kleine Früchte), Violette Pfälzer, Jerusalem habe ich schon die besten Erfahrungen gemacht. Im Nachbardorf wächst ein starker Busch der Blauen Dolomitenfeige, von der ich Stecklinge bekam. Ich erprobe auch die empfohlenen Sorten Sals Fig, Osborn Profilic, Dotato, Montana Nera, Petrovaca, Mitschurinski 10, Viola, Bornholm Diamant, Lussheim, Dessert King, Peretta, Frühe Dalmatiner.., Kaukasus- und Xinjiangsorten. Ich werde auch Excel, Becane, Early Black, Brocklyn, Gallo, Vallecalda, Dauphine(große Früchte),..erproben.Welche Sorten sich hinter der Martinsfeige, Seeheim, Zwingenberg, Süsser Georg, Ratzeburg...verbergen wissen wir nicht. Sie haben sich aber regional bewährt.Leider habe ich schon viele Sorten identifiziert, die für mich nur 2. Wahl sind. Bei Platzproblemen werde ich mich von ihnen trennen. Allerdings bleiben nicht so frostharte Sorten oft klein und nehmen auch nicht viel Platz weg o. sterben von sich aus weg, so das ich sie nicht mehr verschenken kann.
viele Grüße

Paul

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Mediterraneus
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Re: Feige - lieber sonnig oder windgeschützt?

Mediterraneus » Antwort #56 am:

Ich befürchte, an all diese Sorte wird Gänselieschen nicht so schnell rankommen können, da sie bei uns eigentlich nicht erhältlich sind. Ich empfehle momentan die "Longue d´Aout". Die ist früh, großfruchtig und bei mir mit die härteste. Oder eine lokale Feige, welche in der Nähe gedeiht und Früchte trägt.Ganz gut über Feigen informieren kann man sich bei der in Nr. 46 genannten Quelle. Mercatoverde ist eigentlich der größte mir bekannte Feigenspezialist in Mitteleuropa. Allerdings sitzen die ziemlich weit südlich (Chur, Schweiz ;) ), so dass dort die Winter auch etwas anders sein können als in Deutschland. Gerade in einigen Tälern der Schweiz ist es im Winter von den Temperaturminima her recht mild, da kommen die kalten Ostströmungen wohl nicht so rein, in die Täler. Und bei Chur gibt es auch Weinanbau.Ich persönlich kann für die Winterhärtezone 7a Feigen nur direkt an einer Süd- oder Südwestmauer empfehlen, am besten als Spalier. Dort ist das Kleinklima im Winter ausschlaggebend, dass die Feige nicht zurückfriert und auch trägt. Zudem kann man an so einer Stelle auch notfalls mal gut schützen, Vlies vorhängen oder sowas. Zumindest die Zweige, die nahe an der Mauer sind, überleben dann. Die Feige an sich ist übrigens einmal angewachsen schon winterhart. Alles oberirdische kann aber ab etwa -15 Grad bis zum Boden wegfrieren. Dann treibt die Feige aber in der Regel wieder aus dem Wurzelstock nach.Man hat hierzulande auch nicht jedes Jahr eine Ernte, nach kalten Wintern gibt's einfach keine. Die Feige geht zwar nicht kaputt, braucht aber nach Rückfrost einfach zu lange, um sich zu regenerieren. Bei mir weiter westlich im Rhein-Main-Gebiet bei Mainz ist das schon komplett anders, dort gibt es freiwachsende Feigenbäume im Obstbaumformat.Es ist halt eine Obstart, die man im Winter etwas schützen sollte. Ansonsten total anspruchslos.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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philippus
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Re: Feige - lieber sonnig oder windgeschützt?

philippus » Antwort #57 am:

Im Idealfall beides ;)Sonnig muss aber MMn auf jeden Fall sein, denn sonst fruchtet der Baum nicht ordentlich. Vielleicht verholzen die Triebe auch besser (ganz sicher sogar), was eine höhere Frosttoleranz zur Folge hat.Das Optimum ist halt eine Südwand eines nicht zu gut isolierten Hauses :) und keine oder wenig Beschattung.Ansonsten kann man auch durch Pflanzungen etc. zum Windschutz beitragen.Negronne steht vor einer O-SO Hauswand, nicht optimal aber bisher noch kaum Frostschäden (seit 10 Jahren)Pastiliere steht vor einer Südwand (seit 2014). Hardy Chicago steht ca. 5 Meter von einer Südwand entfernt (seit 2011)Madeleine stand 4 Jahre lang ziemlich frei und blieb ohne Schäden, ehe sie wegen massivem Feigenabwurf gerodet und verschenkt wurde (6 Meter östlich vom Haus). Ronde de Bordeaux ebenfalls, ehe ich sie wegen des ausladenden Wuchses entfernt habe.Ich habe im April Longue d'aout an einer ähnlichen Stelle gepflanzt, frei stehend. Natürlich befindet sich der Garten im verbauten Gebiet (Häuser mit Gärten). Hecken, Altbaumbestand nach Norden und Osten und Nachbarhäuser nach Norden schützen etwas.
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Re: Feige - lieber sonnig oder windgeschützt?

Mediterraneus » Antwort #58 am:

Wobei Wien schon sehr begünstigt ist.
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michaelbasso
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Re: Feige - lieber sonnig oder windgeschützt?

michaelbasso » Antwort #59 am:

Ich habe das Gefühl das es auch auf die Sorte ankommt, vor Kurzem habe ich hier in Lüneburg einen 5m hohen Feigenbaum entdeckt, zwischen 2 gleichgroßen Haselnußbüschen, das gibt bestimmt einen gewissen Schutz aber gegen den starken Winter vor ein paar Jahren mit unter -15°C kann das nicht geholfen haben.Der Baum steht seit 28 Jahre dort, dem Stamm nach ist er bestimmt viele Jahre nicht zurückgefroren.Meine Fehmarnfeige windgeschützt an einer Wand wächst auch, aber längst nicht so gut. Die zweite frei im Garten friert regelmäßig zurück.Für eine definitive Aussage müsste man sie freilich nebeneinander pflanzen.
Lüneburg, Niedersachsen
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