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Re:Kein Gemüseanbau (mehr) - Gründe?
Verfasst: 29. Nov 2007, 20:23
von RosaRot
Aber was kann einen Gärtner dazu bringen, kein Gemüse (mehr) anzubauen?
Ein Mangel an Zeit.Ums Haus haben wir ein großes terassiertes Gelände mit Obst, Wein, Nüssen, Zierpflanzen und Brache (was ich noch nicht geschafft habe umzugestalten), war früher Gemüsebeet. Da es im letzten Jahrzehnt hier zu trocken war für den Gemüseanbau haben wir noch einen weiter entfernt liegenden Pachtgarten mit guter fetter Erde bewirtschaftet - dies schaffe ich momentan nicht ( man muß ja noch etwas anderes tun als nur gärtnern...)und wir haben dort ebenfalls Obstbäume und Wiese und warten auf bessere Zeiten mit mehr Gartenzeit...

meine Stauden und Sträucher rings ums Haus verzeihen es, wenn ich mal weniger Zeit für sie habe (und das Unkraut freut sich) Gemüse würde dies nie verzeihen... (außer Hokkaidos, die bewuchern jährlich den Komposthaufen) .. na und ein paar Tomaten hatten wir auch, aber die fanden es schon ein bißchen zu mager und zu trocken...Ach ja und ich vergaß noch etwas - die Staudengärtnerei ist irgendwie so erholsam, man freut sich an der puren Schönheit...das ist mir wichtig...
Re:Kein Gemüseanbau (mehr) - Gründe?
Verfasst: 29. Nov 2007, 20:30
von max.
@frida,ich gestehe: ich hab ein wenig übertrieben. "ein vielfaches" hätte auch genügt. strafmildernd ist vielleicht: ich wollte nicht mich selber preisen, denn ich hab nicht besonders viele sorten/arten, sondern andere forumsgärtner ins rechte licht setzen.ps: meine heimat ist berüchtigt für aufschneidertum
Re:Kein Gemüseanbau (mehr) - Gründe?
Verfasst: 29. Nov 2007, 20:32
von harald and maude
Rösti sind wunderbar, ansonsten gehören Kartoffeln in den Keller!

Ganz frisch geerntete Kartoffeln aus dem eigenen Gemüsegarten (Feldfruchtgarten?), mit Schale gegessen und Leberwurst dazu. Da kommen Röstis nicht mit.
... ob Gemüse oder Feldfrucht ...- Kartoffeln waschen, mit der Schale achteln, etwas Öl, Chilli-Öl und Wasser mischen - Rosmarin, Thymian, Salz, Pfeffer dazu - die Kartoffeln in dieser Marinade gut wälzen und dann 45 min. im Backofen braun brutzeln bei 180 Grad- da läßt Du die Kartoffeln nicht lang im Keller und die Chips im Schrank

Re:Kein Gemüseanbau (mehr) - Gründe?
Verfasst: 29. Nov 2007, 20:39
von frida
@frida,ich gestehe: ich hab ein wenig übertrieben. "ein vielfaches" hätte auch genügt.
Mich hat das eher inspiriert, mal zu gucken, wie viele Gemüsearten, die man bei uns anbauen kann, kenne ich eigentlich. Habe eben schon mit der Liste angefangen und aus dem Stand etwa 50 zusammenbekommen. Mindestens die Hälfte davon habe ich auch schonmal auf dem Beet gehabt. Wenn man dann diejenigen mitrechnet, wo man verschiedene Sorten kultiviert (ich hatte grob überschlagen ca. 20 Tomaten-, 5 Paprika-, 5 Chili-, 5 Möhren-, 5 Salat- und 5 Kürbissorten und weiß genau wie Du, daß es hier Mitglieder gibt, die eine viel größere Sortenvielfalt pflegen), dann kommt tatsächlich schon eine beeindruckende Vielfalt zusammen. Finde ich faszinierend.Gegen Ende des Gartenjahres fasse ich dann den Entschluß, in der kommenden Saison nur die Sorten anzupflanzen, die sich so richtig bewährt haben, und ein paar wenige neu dazu. Wenn dann erstmal März, April, Mai ist, drängelnd sich wieder ziemlich viele Sorten und schreien "hier!"
Re:Kein Gemüseanbau (mehr) - Gründe?
Verfasst: 30. Nov 2007, 13:15
von Lehm
@lehm,falls du wirklich ein
passionierter gemüsegärtner
werden möchtest, dann solltest du dein anbauspektrum vervielfachen.hier gibt es leute, die haben ein zwanzigfaches an gemüsesorten wie du.es geht ja nicht nur darum, eine möglichst große bandbreite an selbsterzeugtem gemüse essen zu können, sondern der anbau grundverschiedenster arten steigert die sachkenntnis, die wiederum den erfolg, der wiederum die passion. schreib dirs hinter die löffel!dein obergärtnermax
Magst Recht haben, oh Max Punkt, und deine Worte bewahr ich auch immer sorgsam auf. Aber ich hab mir erlaubt, einstweilen das anzubauen, was im Laden nicht erhältlich ist. Ist das soo verwerflich?
Re:Kein Gemüseanbau (mehr) - Gründe?
Verfasst: 30. Nov 2007, 16:32
von donaldine
ich hab mir erlaubt, einstweilen das anzubauen, was im Laden nicht erhältlich ist. Ist das soo verwerflich?
Hm, und was ist mit Tomaten ?

Gibt ganz viele von auch nirgends zu kaufen
Re:Kein Gemüseanbau (mehr) - Gründe?
Verfasst: 30. Nov 2007, 18:04
von netrag
Also, vom Gemüseanbau bringt mich so schnell nichts ab.Habe nämlich keine Lust für nicht mehr frisches Gemüse 20 km in die Stadt zu fahren. Ich baue auf ca. 400 Quatratmetern Gemüse an. Was ich nicht selbst brauche wird an die Kinder oder an Bekannte aus dem Ort verschenkt. Teile der Ernte werden eingefrostet für den Winter.
Re:Kein Gemüseanbau (mehr) - Gründe?
Verfasst: 30. Nov 2007, 19:15
von manfredm
Aber was kann einen Gärtner dazu bringen, kein Gemüse (mehr) anzubauen?
Ich habe vor 3 Jahren meinen vom Großvater geerbten Gemüsegarten auf etwa 1/3 verkleinert. Für mich lautete die Frage genau anders herum: Warum sollte ich noch einen Gemüsegarten Pflegen? Konnte mein Opa damals durch den eigenen Anbau die Ernährungssituation deutlich verbessern, ist das heute kein Argument mehr. Seit dem Bio Ware überall erhältlich ist, ist die gesunde Ernährung auch kein Argument mehr. Das Argument das bleibt ist einfach der Spaß an der Sache und damit Verbunden der hohe Zeitaufwand. Mir wurden meine 40qm Gemüsegarten neben Beruf und 5-Köpfiger Familie einfach zuviel! Jetzt habe ich noch Platz für ein bisschen Salat, Bohnen , Gelbe Rüben und Kohlrabi, so daß meine Kinder noch sehen, was ein Gemüsebeet ist (vermutlich ist das eh das letzte in der Nachbarschaft) und freue mich an weniger Aufwändigen Obst, Rosen und Staudenbeeten.Manfred
Re:Kein Gemüseanbau (mehr) - Gründe?
Verfasst: 1. Dez 2007, 14:45
von Landfrau
Was sollte mich dazu bringen, kein Gemüse anzubauen? Wenn ich nicht mehr kriechen könnte, dann würde ich aufhören..... .Es ist eine archaische Lust, die da jedes Frühjahr beim Säen aufkommt und bis zum Einkellern der Ernte im Herbst andauert. Und eine tägliche Freude, qualitativ unschlagbar gutes und nicht nur - für mich - in der Menge unbezahlbares sondern auch faktisch in dieser Frische unkaufbares Gemüse in der Küche zu verwenden. Die Lust an der Fülle, am Wachsen, am Zugreifen können .... sich durch den Garten naschen zu können von Beeren zu Erbsen zu Rattenschwanzradies zu Hirschhornwegerich zu Möhrchen zu Kresse zu ..... das ist Leben!Zwar kein Gemüse, aber ein Beispiel: Eine Biofeige, unreif geerntet und eingeschrumpelt vom Liegen im Laden, kostet 1,49 Euro. Mein kleines Bäumchen trug dies Jahr eine erste Schale voll Feigen - baumreif, sonnenwarm, erntefrisch.Dafür gemüse - und obstgärtnern wir. Sicherlich war dies Jahr kein glorreiches - die Schnecken trugen wir eimerweise aus dem Garten, die Feuchte ließ den Pilz auf Zwetschgen und Wein sprießen ..... - aber es ist, wie es ist. Und es ist immer noch besser als der Stinkekram aus dem Supermarkt.Gartengrüße, Landfrau
Re:Kein Gemüseanbau (mehr) - Gründe?
Verfasst: 1. Dez 2007, 21:21
von thegardener
Hier habe ich im ersten Garten mit Gemüse gestartet. Nachdem ich eine Aufzählung aller denkbaren Gemüseschädlinge im Garten vereint hatte und wegen des schlechten Bodens nur geringe Erträge erwirtschaftet werden konnten wurden die paar erntefähigen Sachen noch geklaut. Da habe ich es mit den Stauden angenehmer. Im neuen Garten habe ich dann vorsichtig mit Hochbeeten aus Blech angefangen um wenigstens die Schnecken abzuhalten, das werde ich im nächsten Jahr auch ein wenig ausbauen. Salat zum Beispiel esse ich nicht aus dem Supermarkt, Mangold auch nicht. Aber weniger ertragreiche Pflanzen kaufe ich dann lieber und nutze den Platz für die Staudensämlinge.
Re:Kein Gemüseanbau (mehr) - Gründe?
Verfasst: 10. Dez 2007, 11:31
von Lehm
Ich versteh ja, dass einen Schädlinge entmutigen können, aber darin liegt doch gerade die Herausforderung. Wie viel Freude bringen Ernten, die gegen alle Widrigkeiten eingebracht werden können. Und wie langweilig ist dagegen ein Staudenbeet, streng nach Katalog. Stehts einmal da, verleitets nur noch zum Gähnen.
Re:Kein Gemüseanbau (mehr) - Gründe?
Verfasst: 10. Dez 2007, 14:50
von donaldine
Ich versteh ja, dass einen Schädlinge entmutigen können, aber darin liegt doch gerade die Herausforderung. Wie viel Freude bringen Ernten, die gegen alle Widrigkeiten eingebracht werden können.
Erinnere ich das falsch dass du es warst dem der Tomatenanbau zu anstrengend war...( ich glaube wegen der div. Krankheiten die sein können ?)
Lehm hat geschrieben:Und wie langweilig ist dagegen ein Staudenbeet, streng nach Katalog. Stehts einmal da, verleitets nur noch zum Gähnen.
...wird doch keine/r der alle Tassen beisammen hat und Spaß an der Freud´ " Soldatenbeete" anlegen ::)Ist zwar blöd das Stauden meist nicht essbar sind; schön sind sie aber doch
Re:Kein Gemüseanbau (mehr) - Gründe?
Verfasst: 10. Dez 2007, 15:04
von Lehm
Tomatenanbau finde ich nicht zu anstrengend. Ich habe bloss gesagt, dass Tomaten hier am falschen Ort sind, weil sie, wenn sie denn überleben, schlicht nicht genug Sonne haben, um richtig süss zu werden. Ich baue selbst Tomaten in Töpfen an, mit denen bin ich zufrieden. Ein Beet würde ich damit aber nicht bepflanzen, schon gar nicht in einem Gruselhäuschen.Stauden aus dem Hochglanzkatalog mögen manchen Freude bereiten, ich ziehe hingegen wildstauden vor, wenn schon. Und wenn dann noch was essbar ist, wie bei der Klette oder der Karde, umso besser.
Re:Kein Gemüseanbau (mehr) - Gründe?
Verfasst: 10. Dez 2007, 15:36
von caro.
schon gar nicht in einem Gruselhäuschen.

Re:Kein Gemüseanbau (mehr) - Gründe?
Verfasst: 10. Dez 2007, 15:38
von Lehm
Na ja, dieser anschauliche Ausdruck von unserem max. hat schon Wirkung hinterlassen.