Zieht man das in Betracht, so ist es klar, dass nicht alles kontrolliert werden kann. Klar, wir alle haben kiloweise konventionelles Gemüse gegessen und sind alle noch am Leben. Aber ob es so gesund ist wie ein Salat aus dem Bio-Garten wage ich doch zu bezweifeln.Oder der Dauerbrenner:Besonders schlecht schnitten hingegen die Gemüse aus Spanien ab. Bei Migros und Coop eingekaufte Gurken und Peperoni aus dem südeuropäischen Land enthielten Rückstände von vier bis sechs verschiedenen Pestiziden gleichzeitig. Das kann für die Gesundheit problematisch sein. Zudem wurden diese Proben teilweise mit Spritzmitteln behandelt, die in der Schweiz für diese Gemüsesorten nicht zugelassen sind.Quelle: KTippVon dem Gesichtspunkt aus ist löblich, dass in der Hydrokultur 80% weniger Pflanzenschutzmittel benötigt werden.Zieht man in Betracht, viele Tonnen Gemüse pro Tag von zig-Millionen Menschen, in Mitteleuropa, gegessen werden. [...]
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Gemüse in Hydrokultur ungesund? (Gelesen 28531 mal)
Re: Gemüse in Hydrokultur ungesund?
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Re: Gemüse in Hydrokultur ungesund?
Ich mache mir weniger Sogen um die Gesundheit der hiesigen Verbraucher, die derlei Gemüse und Obst essen, als vielmehr um die der Arbeiter, die die PSM unter oft haarsträubenden Arbeitsbedingungen ausbringen müssen.
- Natternkopf
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Re: Gemüse in Hydrokultur ungesund?
Gut okay, das mit Spanien ist mir bekannt.Bin wohl Geopolitisch etwas ungenau. :-\Da bei mir Spanien schon im Süden und nicht mehr im Mitteleuropa ist,habe ich das ausgeklammert was hier steht:Zitat Staudo: In Mitteleuropa verkauftes Gemüse ist unbedenklich, egal aus welcher Anbauform es stammt.> Klar, wir alle haben kiloweise konventionelles Gemüse gegessen und sind alle noch am Leben. / Ist nicht unbedingt ein schlüssige Ableitung oder wie man dem sagtBin jedoch ziemlich sicher der ähnlichen Meinung wie du, das dies erst wenig heisst.> Aber ob es so gesund ist wie ein Salat aus dem Bio-Garten wage ich doch zu bezweifeln. / Zweifel und Nachfrage ist berechtigt und zwar in beide Richtungen.A) Gegenüber dem nun bei uns erhältlichen "Neuen Produkteverfahren". B) Gegenüber den Böden die wir übernehmen konnten Familiengärten Seite 1v31 und Hausgärten 7v31Bei CH-Bioprodukten kommt bei mir zuerst der Bodenschutz und -pflege, erst danach ein Salat für mich.Grüsse Natternkopf@YElektraVielleicht telefonieren wir mal zusammenoderich komme (darf) dich/euch besuchen.Damit "Die-Kirche-im-Forumdorf-bleibt" würden wir dies Infos per PM austauschen ;-)
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Re: Gemüse in Hydrokultur ungesund?
Staudo hatte sich auf den Verkauf bezogen, und wir essen hier massenhaft spanisches Gemüse. Aber das ist nebensächlich. :)Kleines Interview mit dem Produzenten der Hydrokultur-Salate in der Schweiz für die, die es interessiert. Anscheinend wachsen die Salate doch nicht gänzlich substratfrei, sondern haben etwas Erde (Torf?) um die Wurzeln.
GerneVielleicht telefonieren wir mal zusammenoderich komme (darf) dich/euch besuchen.

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- Krokosmian
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Re: Gemüse in Hydrokultur ungesund?
Ja, das sind sogenannte Erdpresstöpfe, bestehend aus Torf. In sie wurde das Samenkorn des Salates abgelegt und keimte darin, später wurde dieser Würfel mitsamt der Jungpflanze in die "eckigen Rohre" gesteckt, wo der Salat dann weiterwächst. Der Torf ist hier praktisch nur sowas wie ein Träger für die Pflanze, welcher auch das Handling gegenüber einer komplett substratlosen Pflanze wesentlich erleichtert. Die Haltekraft für Wasser und das Pufferungsvermögen für Dünger dürfte hier vernachlässigbar sein. Nehme ich zumindest an. Bei anderen Kulturen werden Torfsäcke ausgelegt und die Pflanzen dann oben "reingepflanzt", die Bewässerung erfolgt dann per Tropfschlauch, überflüssiges Wasser läuft dann in Rinnen zurück. Manchmal verwendet man auch beispielsweise Steinwolle, ich meine bei Gerbera-Schnittblumen ist dies recht verbreitet. Da eben (fast) keine Kapazität zum Abfangen von Düngefehlern besteht, muss u. A. deswegen der Kultivateur passgenau arbeiten. Ganz salopp ausgedrückt: kippt er zuviel rein, bekommt die Pflanze die Pflanze die volle Ladung ab. Allein schon deswegen wird wesentlich weniger Dünger verbraucht, es gibt ja auch wenig Möglichkeiten für "Reibungsverluste". Im Gegensatz zum gewachsenen Boden, auch dies ist ein, wie finde, entscheidender Vorteil! Und nein, man könnte es nicht mit allen Pflanzen so praktizieren, manchmal ist es technisch schwierig (z. B. Wurzelgemüse) oder schlichtweg nicht lohnend (z.B. Getreide). Geschlossene Bewässerungssysteme selbst sind aber auch bei Topfpflanzen möglich, teilweise sogar im Freiland. Pflanzen stehen in Töpfen, werden gegossen, das nicht verbrauchte Wasser läuft wieder in einen Sammelbehälter zurück. Geht aber natürlich auch nicht im gewachsenen Boden, es muss nach unten möglichst abgedichtet sein. Und es ist hier meist eher das Wassersparen der Antrieb. Nährlösungen müssen ausgetauscht werden, die Abstände kenne ich nicht, kommt vermutlich auch drauf an. Man führt sie dem Abwasser zu, bringt sie in ein größeres System oder vergießt sie (verdünnt) auf gewachsenen Boden. Und bei Letzterem ist der Eintrag, immer noch niedriger (siehe oben) als bei einer reinen Ackerkultur! Ist natürlich nicht Bio, finde es aber vertretbar, den ich sympathisiere sehr mit dem "Integrierten Pflanzenbau". Kann ich aber auch leicht, bin zwar in der grünen Branche, habe aber mit dem Kultivieren meist eher am Rande zu tun...Eine zumindest mal interessante Weiterentwicklung von Hydroponic/Hydrokultur ist die Kombination mit der Fischzucht, Stichwort "Aquaponik". Angeblich ist hier der Kreislauf noch effektiver und langanhaltender, habe es aber bisher nur mal als Versuchsaufbau gesehen und absolut keine Ahnung wo dies in nennenswerten Umfang praktiziert wird.
- dmks
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Re: Gemüse in Hydrokultur ungesund?
Torf hat durchaus Einfluß auf den Geschmack der Früchte (zB. Tomate, Gurke) und speichert/puffert Wasser und Dünger. Natürlich nicht in dem Maße wie Boden. Trotz mancher Nachteile wird Torf neben Kokos und Steinwolle daher durchaus noch verwendet. Üblich sind solche Säcke (Grow-Bags) durchaus bei Gemüse, da sie eine einfache Beräumung und Reinigung des Gewächshauses ermöglichen. Die Steinwolle hat bei der ganzen Düngergeschichte sogar einen entscheidenden Vorteil: Es sammeln sich kaum Rückstände, und bei der angesprochenen Fehldosierung läßt sich das sehr schnell in die Tanks zurückwaschen.Bei Schnittblumen ist Perlite noch ein gängiges Substrat.Nachtrag:Im Bezug auf Auaponic ist mir mal ein Bericht aus Japan im Gedächtnis hängen geblieben. Den genauen Stand kenne ich aber leider nicht.Der Torf ist hier praktisch nur sowas wie ein Träger für die Pflanze, welcher auch das Handling gegenüber einer komplett substratlosen Pflanze wesentlich erleichtert. Die Haltekraft für Wasser und das Pufferungsvermögen für Dünger dürfte hier vernachlässigbar sein. Nehme ich zumindest an. Bei anderen Kulturen werden Torfsäcke ausgelegt und die Pflanzen dann oben "reingepflanzt", die Bewässerung erfolgt dann per Tropfschlauch, überflüssiges Wasser läuft dann in Rinnen zurück. Manchmal verwendet man auch beispielsweise Steinwolle, ich meine bei Gerbera-Schnittblumen ist dies recht verbreitet.
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Re: Gemüse in Hydrokultur ungesund?
Sicher speichert Torf Wasser und darin gelöste Nährstoffe. Sehr gut sogar, dies ist einer der Gründe weswegen er als Substratkomponente so beliebt ist. Nur so nebenher gesagt: so sehr Torf Wasser hält, so schlecht nimmt er es wieder auf, wenn er mal trocken ist. In diesem Fall aber ging es ja um Erdpresstöpfe, deren Kantenlänge vielleicht drei oder vier Zentimeter ist. Ich denke im Verhältnis zum Volumen den ein "ausgewachsener" Salat bei einer reinen Kultur im Substrat brauchen würde eher wenig und nicht ins Gewicht fallend. Wie meinst Du es, dass Torf Einfluss auf den Geschmack von Früchten hat?
Re: Gemüse in Hydrokultur ungesund?
In Berlin gibt es ein kommerzielles Aquaponic-Projekt:http://www.tagesspiegel.de/berlin/berli ... 71054.html
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Re: Gemüse in Hydrokultur ungesund?
Weil ich den Vergleich hatteWie meinst Du es, dass Torf Einfluss auf den Geschmack von Früchten hat?



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Re: Gemüse in Hydrokultur ungesund?
Auf Substrat wird in Kulturen neuester Generation eigentlich ganz verzichtet - neben diesem kleinen Erdpress-Würfel besorgt den Rest eine Nährlösung. (Foto: IPM Essen)In diesem Fall aber ging es ja um Erdpresstöpfe, deren Kantenlänge vielleicht drei oder vier Zentimeter ist. Ich denke im Verhältnis zum Volumen den ein "ausgewachsener" Salat bei einer reinen Kultur im Substrat brauchen würde eher wenig und nicht ins Gewicht fallend.
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Re: Gemüse in Hydrokultur ungesund?
Bezogen hatte ich mich auf dieses Video, da sind Erdpresstöpfe dran. Komplett substratlos probiert man seit Jahren immer wieder, ob es sich durchsetzt sieht man dann

- Krokosmian
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Re: Gemüse in Hydrokultur ungesund?
Nö, schmeckt mir alles gleichWir alle kennen das doch auch vom Weinwo dieselbe Rebsorte nach Standort und Boden ganz eigene Geschmacksrichtungen ergibt.
