News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten! | garten-pur unterstützen mit einer Spende oder über das Partnerprogramm!

Riesiges Unkrautproblem (Gelesen 30011 mal)

Hier bist du richtig, wenn du nicht genau weißt, wohin mit deiner Frage oder deinem Thema!

Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR

Antworten
Querkopf
Beiträge: 7763
Registriert: 15. Dez 2003, 07:00

Saartal, WHZ 7b, 245m ü. NN, toniger Lehmboden

Re:Riesiges Unkrautproblem

Querkopf » Antwort #45 am:

Hallo, Susanne,
... Wie schon gesagt, kommt das meisten Wildkraut von oben...
Stimmt unbedingt im Zusammenhang mit Rasen (und auch mit deinen Ratschlägen zum Rasen-Thema hast du Recht). Ansonsten würde ich dem Satz aber ein "Jein" entgegensetzen. Denn bei jedem Beet-Neuanlegen tritt man Lawinen los: Man bringt jede Menge ruhende Samen ans Licht und zum Keimen. In den ersten Jahren nach größeren Garten-Veränderungen gibt es nach meiner Beobachtung viel, viel mehr Unkraut als später, wenn nur noch Zugeflogenes zu jäten ist. (Mit den "ersten Jahren" meine ich einen Zeitraum von 5-10 Jahren, erst danach wird es ruhiger. Und das Zugeflogene ist dann auch leichter zu zupfen als der vorherige Aufwuchs, sofern man regelmäßig durchgeht - und sofern man sich in den "ersten Jahren" konsequent um Bodenverbesserung gekümmert hat.)@Katherine:
katherine84 hat geschrieben:... Wir haben auch herausgefunden, dass in unserem Garten in jeder Ecke andere Bedingungen vorzufinden sind. Heißt, dass wir nicht in jeder Ecke die selben Unkräuter stehen haben. Das ist darauf zurückzuführen, dass der Gartenbauer damals sehr viel Mutterboden eingebracht hat und den kreuz und quer in den Ecken verteilt hat. An manchen Stellen ist der Boden lehmig, an anderen eher nicht. Die Unkräuter verteilen sich dementsprechend und die Pflanzen gehen je nach dem wo sie stehen auch ein...
Es ist überhaupt nicht ungewöhnlich, dass jede Gartenecke andere Bedingungen bietet und damit auch anderen Wildwuchs anzieht. Das gibt es auch in meinem Garten (und da wurde, so weit mir bekannt ist, seit Jahrzehnten kein Krümel Boden von außen eingebracht ;)). Wie extrem solche Unterschiede sein können, habe ich gelernt, als ich Stück für Stück, Quadratmeter für Quadratmeter, Wiese in Garten umgewandelt habe. Am Zaun links, beispielsweise, gibt's über bräunlich-orange gefärbtem Lehm eine immerhin ca. 30 cm dicke Schicht aus dunklerem humosem Lehm; Letztere ist aber 10-15 Meter weiter rechts nur ca. 10 cm dünn, und dann kommt gelber, toniger "Batsch"... Und auch die Feuchtigkeit wechselt stark. Kein Wunder, dass die Unkräuter ähnlich wechseln. Aus diesem Blickwinkel gesehen, habe ich Weidenröschen-Beete und Quecken-Beete, Braunellen-Beete und Sauerklee-Beete, Winden-Beete und Giersch-Beete, Gundermann-Beete und Hahnenklee-Beete etc.pp. ::)... Da hilft nur, jedem einzelnen Kraut "artgerecht" ;) zu begegnen, sprich: mit Jätetechniken, die an die jeweilige Ausbreitungsstrategie angepasst sind - wenn man quasi "anatomisch" den Wurzeln nachspürt, sieht man am schnellsten Erfolge. ("Schnell" heißt aber nicht "sofort"; ein paar Jährchen dauert's immer.)
katherine84 hat geschrieben:... Wie seh ich generell ob Bäume bzw. Sträucher noch zu retten sind? Wenn der Boden wo sie stehen zu sauer/ feucht und oder lehmig ist, wie rette ich die? ...
Dafür gibt es leider kaum generelle Tipps, je nach Pflanzenart sind Gefährdungen und Rettungswege verschieden. Generell lässt sich nur sagen: Schau dir an, ob die Gewächse zur Austriebszeit einen halbwegs vitalen Eindruck machen oder nicht. Lockere vorsichtig (!!!) den Boden um sie herum und mulche. Und lass, wie hier schon geschrieben wurde, Bodenanalysen machen, damit du weißt, woran du bist. Am besten mehrere, mit Proben von Gartenstellen, die dir unterschiedlich erscheinen und/ oder wo du Probleme siehst. Noch eins: "Pflegeleicht" soll euer Garten sein, auch mit Rücksicht auf die Gehbehinderung deines Partners, hast du geschrieben. Du könntest die Sache auch mal von dieser Seite her aufzäumen. Nämlich mit einer Analyse, wie viel Zeit ihr aufwenden könnt/ wollt und wer von euch was tun kann. Klar, ein Rollstuhlfahrer kann sich nicht auf die Knie legen und mit dem Unkrautstecher durch die Beete rutschen; aber er könnte vielleicht mit irgendeinem (langstieligen?) Schneidewerkzeug, z. B. einer Stabschere, dafür sorgen, dass Unkraut keine Blüten oder gar Samen entwickeln kann... Wenn ihr von der Arbeitsseite her definiert, was geht und wer was tun kann, wird es vermutlich leichter, über die künftige Gartengestaltung zu entscheiden. Schöne GrüßeQuerkopf
"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137

"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)
Benutzeravatar
Marsch_Düne
Beiträge: 397
Registriert: 19. Sep 2007, 14:34

Re:Riesiges Unkrautproblem

Marsch_Düne » Antwort #46 am:

Hallo Katherine,Du hattest nach einem Farn gefragt, der mit Deinem Boden klar kommt.Bei uns wachsen die gleichen Zeigerpflanzen (Brennesseln, Löwenzahn, Schachtelhalm etc.) wie bei Dir.Wir haben im Halbschatten gute Erfahrungen mit Straußfarn (Matteuccia struthiopteris) gemacht. Er wird ca. 1 m hoch, verbreitet sich in der Jugend über Ausläufer und sieht im Frühjahr besonders schön in Kombination mit Spanischem Hasenglöckchen (Hyacinthoides hispanica) aus. Der Boden darf allerdings nicht zu trocken sein.Viele GrüßeMarsch_Düne
Benutzeravatar
blümia
Beiträge: 50
Registriert: 11. Dez 2008, 11:04

Re:Riesiges Unkrautproblem

blümia » Antwort #47 am:

Hallo Katherine,hast Du schon mal über Hochbeete nachgedacht?Sie sind praktisch, weil man nicht kriechen muß, um eventuelle "Unkräuter" zu entfernen. So könnte auch Dein Partner leichter darin arbeiten und in "Nasenhöhe" den Duft zukünftiger Duftpflanzen schnuppern.Die Hochbeete sollten so schmal sein, daß er von beiden Breitseiten gut an die Pflanzen hinkommt. Und Du möchtest ja nicht nur kriechen, das ist auch in jungen Jahren nicht gesund für den Rücken.Hochbeete kann man aus Holz, Stein oder mit Metallverkleidung gestalten, natürlich auch im fernöstlichen Stil.Rhodos und Azaleen buddelt man vorsichtig aus und tauscht die Erde gegen Rhodoerde oder billigste Blumenerde, sie hat einen hohen Torfanteil.Ich hab meinen Rhodo in einem großen Weidenkorb mit gekaufter Erde, dort fühlt er sich pudelwohl.Ansonsten könnte ich mir bei Eurem Boden auch Rosen gut vorstellen, Rugosas z.B., die sind japanisch, gut duftend und robust. Oder Duftrosen in den Hochbeeten für Deinen Partner, diese kann er auch aus dem Rollstuhl heraus gut pflegen.Rasen ist eigentlich einer schöner pflegeleichter Gartenanblick, man muß nur regelmäßig mit einem Rasenlüfter (nicht Vertikutierer) arbeiten, also 3 - 4 Mal im Jahr. So erwischt man im Laufe der Zeit auf behutsame Art noch jedes Unkraut.Und natürlich regelmäßig, aber wenig, düngen.Habt Ihr Eure Pflanzen richtig gedüngt und gewässert? Manchmal fehlen einfach nur die richtigen Nährstoffe, die im Universaldünger nicht ausreichend vorhanden sind.Gruß Blümia
Benutzeravatar
fars
Beiträge: 14750
Registriert: 23. Sep 2005, 21:45

Re:Riesiges Unkrautproblem

fars » Antwort #48 am:

Allerdings bekenne ich mich dazu, gern zu hacken. Die Unkräuter kommen so gar nicht erst zur Blüte, aussamen tun sich abgeschnittenes Mutterkraut u.ä., das wird begrüßt. Fars: Ich habe angeregt, einen Komposthaufen anzulegen. Ganz im Ernst.
Da hamwersdoch!Spaß beiseite. Kompost ist gut, so man ihn hat. In einem Jap. Garten fällt recht wenig an, weil überwiegend Sträuchergarten. Wie auch immer: Kompost unterdrückt kein Unkraut bzw. verhindert es nicht, da man reinen Humus ohnehin nur mäßig ausbringen soll/darf. Für Gemüsebeete (auch kein wesentlicher Bestandteil eines Jap. Gartens) mag etwas anderes gelten. Großzügige Humusgaben können in einem Gehölzgarten kontraproduktiv sein. Auf gar keinen Fall darf er bodendeckend und damit möglicherweise unkrauterstickend wie der Mulch sein. Abgesehen davon wären diese Humusmengen in dem hier dikutierten Garten auch kaum produzierbar.Folie/Zeitung/Mulch...bekannte Empfehlungen und auch wirksam. Nur, wie sieht ein zugemulchter Garten aus? Offenbar hat dieser Garten erhebliche Freiflächen und/oder schwer zugängliche Jäteflächen. Um den Gehölzbestand unkrautfrei zu bekommen, müsste man schon in Scherenschnitt-Manier den Garten komplett abdecken, was aber nur dazu führen würde, dass die widerborstigsten Unkräuter unmittelbar an den Wurzelhälsen der Sträucher zum Licht drängen würden. Noch schwerer entfernbar.Mein erster Garten lag, was ich beim Grundstückskauf nicht wusste, in einer ursprünglichen Sumpfsenke. Dominante Gewächse waren Schilf und Schachtelhalm. In Spatentiefe stiegen die Faulgase zum Himmel. Als Anfänger sah ich da kein Probleme. Als ich das Grundstück verkaufte, war es "sauber". Jeder Schachtelhalm, jedes Schilfgras hatte mich letztmalig kennen gelernt.Deshalb mein Rat: Nach Altvätersitte dem Unkraut per Hand mit Stecher, Spaten, Grabegabel zu Leibe rücken. Und das immer wieder. Damit es beim zweiten Mal leichter fällt, die bereinigten Flächen mit Mulch und grobem Sand auflockern. Dann ist der nächste Jäte-Durchgang schon sehr viel einfacher.90% der Unkräuter übersteht diese Aktion nicht und sie kommen auch nicht wieder. Quecke und Schachtelhalm widerstehen einige Jahre, geben aber irgendwann auch auf. Oder man arrangiert sich mit ihnen.Gartenarbeit und krummer Rücken sind bei diesen Bodenverhältnissen und diesem Gartenkonzept unvermeidbare Begleiter des Gartenvergnügens. So es denn eines sein soll.Wie heißt es schon in der Bibel?"...verflucht sei der Acker um deinetwillen, mit Kummer sollst du dich darauf nähren dein Leben lang. Dornen und Disteln soll er dir tragen..."
Benutzeravatar
fars
Beiträge: 14750
Registriert: 23. Sep 2005, 21:45

Re:Riesiges Unkrautproblem

fars » Antwort #49 am:

Rhodos und Azaleen buddelt man vorsichtig aus und tauscht die Erde gegen... billigste Blumenerde, sie hat einen hohen Torfanteil.
Bitte nicht. Der pH-Wert ist deutlich zu hoch.Außerdem alte Gärtnerregel: Die Pflanze mag mickrig sein, aber die Erde/das Substrat muss gut sein. Dann erholt sich wieder die Pflanze.
Benutzeravatar
blümia
Beiträge: 50
Registriert: 11. Dez 2008, 11:04

Re:Riesiges Unkrautproblem

blümia » Antwort #50 am:

Fars, nur gekaufte Rhodoerde ist bei mehreren Pflanzen für viele Gärtener unerschwinglich. Wenn man sich das leisten kann, ist es schön, immerhin ist das eine "Anschaffung" fürs Leben. Ich mischte die verschiedenen Erden mit bestem Erfolg.Da die Gesundheit von Pflanzen immer vom Boden abhängt, wäre ein PH-Test der Erde vor dem Pflanzen unerlässlich.Gruß Blümia
Benutzeravatar
Staudo
Beiträge: 35569
Registriert: 7. Jul 2007, 08:39
Kontaktdaten:

Re:Riesiges Unkrautproblem

Staudo » Antwort #51 am:

Wenn wenig Zeit zur Verfügung steht, der Garten total verkrautet ist (ich unterstelle durch mangelnde Pflege) und Gartenarbeit für das erste mehrheitlich als lästig empfunden wird, würde ich alles lassen, wie es ist und mit dem Rasenmäher alles kurz halten.Ein japanischer Garten mag auf Bildern wunderbar aussehen, in der Praxis ist er extrem pflegebedürftig. Aber das wurde alles schon einmal gesagt.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
sarastro

Re:Riesiges Unkrautproblem

sarastro » Antwort #52 am:

Aber da gefällt mir eine ungepflegte Wildnis immer noch besser als eine Alibipflege mit dem Rasenmäher. Nur die armen Rhododendron! Wie sieht es denn in Deutschland nach Gesetz und Ordnung aus, wenn der Nachbar vor Unkraut erstickt und durch Unkrautflug mein eigener Garten zu verwildern droht? Da gibt's doch bestimmt auch Vorschriften bis ins Detail?
callis

Re:Riesiges Unkrautproblem

callis » Antwort #53 am:

Wie sieht es denn in Deutschland nach Gesetz und Ordnung aus, wenn der Nachbar vor Unkraut erstickt und durch Unkrautflug mein eigener Garten zu verwildern droht? Da gibt's doch bestimmt auch Vorschriften bis ins Detail?
Durch Googeln habe ich gefunden, dass es einerseits nach § 1004 BGB einen Abwehr- und Beseitigungsanspruch gibt, dem aber nach § 906 BGB gewisse Duldungspflichten entgegen stehen. Scheint also nicht ganz einfach zu sein, sich gegen Samenflug zu wehren. Auf dem Lande natürlich bei umliegenden Wiesen sowieso ganz aussichtslos.Deshalb werde ich z.B. meinen Sämlingsgarten aufgeben müssen, weil er auf einem Grundstück liegt, das jetzt seit anderthalb Jahren zum Verkauf steht und inzwischen, nachdem es vorher schon als Gemüsegarten sehr ungepflegt war, total verunkrautet. Ich verbringe inzwischen unendlich viel Zeit mit dem Ausstechen von Distel- und Löwenzahnwurzeln. Das war vorher trotz umliegender Wiesen viel weniger. Die anderen anliegenden Nachbarn klagen auch.
Crispa †
Beiträge: 2184
Registriert: 27. Feb 2006, 10:50
Kontaktdaten:

Re:Riesiges Unkrautproblem

Crispa † » Antwort #54 am:

Deshalb mein Rat: Nach Altvätersitte dem Unkraut per Hand mit Stecher, Spaten, Grabegabel zu Leibe rücken. Und das immer wieder. Damit es beim zweiten Mal leichter fällt, die bereinigten Flächen mit Mulch und grobem Sand auflockern. Dann ist der nächste Jäte-Durchgang schon sehr viel einfacher.90% der Unkräuter übersteht diese Aktion nicht und sie kommen auch nicht wieder. Quecke und Schachtelhalm widerstehen einige Jahre, geben aber irgendwann auch auf. Oder man arrangiert sich mit ihnen.Gartenarbeit und krummer Rücken sind bei diesen Bodenverhältnissen und diesem Gartenkonzept unvermeidbare Begleiter des Gartenvergnügens. So es denn eines sein soll.Wie heißt es schon in der Bibel?"...verflucht sei der Acker um deinetwillen, mit Kummer sollst du dich darauf nähren dein Leben lang. Dornen und Disteln soll er dir tragen..."
Hallo fars,dem kann ich nur voll und ganz zustimmen. Auch nur so halte ich meinen Garten unkrautfrei. Wenn ich durch meinen Garten gehe oder den Rasen mähe, nehme ich immer einen Eimer und einen Unkrautstecher mit und steche vorwiegend Löwenzahn, Gänseblümchen, Breitwegerich und das kleine Springkraut aus. Auf den Kiesflächen, und das sind mehrere hundert m², wird jedes sichtbare Unkraut, insbesondere das einjährige Gras, sofort rausgerissen bzw wenn zuviele Sämlinge auftauchen gehackt. Nur so hält man seinen Garten unkrautfrei.
Liebe Grüsse Crispa
Benutzeravatar
fars
Beiträge: 14750
Registriert: 23. Sep 2005, 21:45

Re:Riesiges Unkrautproblem

fars » Antwort #55 am:

Wie sieht es denn in Deutschland nach Gesetz und Ordnung aus, wenn der Nachbar vor Unkraut erstickt und durch Unkrautflug mein eigener Garten zu verwildern droht? Da gibt's doch bestimmt auch Vorschriften bis ins Detail?
Durch Googeln habe ich gefunden, dass es einerseits nach § 1004 BGB einen Abwehr- und Beseitigungsanspruch gibt, dem aber nach § 906 BGB gewisse Duldungspflichten entgegen stehen. Scheint also nicht ganz einfach zu sein, sich gegen Samenflug zu wehren.
Ja, gibt es denn nicht mehr das traditionelle Faustrecht?
sarastro

Re:Riesiges Unkrautproblem

sarastro » Antwort #56 am:

Leider nicht mehr! ;DDa wurden seitenweise Nachbarrechtsparagrafen ausgearbeitet, jedes Bundesland hat noch dazu diesbezüglich große Unterschiede, teilweise klar definiert, mehrfach jedoch "Gummi", wo sich die Rechtsverdreher austoben können. Auch bei uns in Österreich existieren diese Paragrafen, wenngleich erst seit wenigen Jahren. (Nach dem Motto: alles Gute und Schlechte übernimmt man irgendwann vom Großen Bruder)Aber bei Unkrautflug scheint es eher auf eine gütliche Einigung oder auf Ignoranz herauszulaufen. Dabei ist der Schaden im Garten kurzfristig viel größer als ein überhängender Zweig oder eine ungeschnittene Hecke!!!
kat
Beiträge: 878
Registriert: 2. Apr 2004, 14:53
Kontaktdaten:

Re:Riesiges Unkrautproblem

kat » Antwort #57 am:

Zu den Möglichkeiten der diversen Unkrautbekämpfungen wurden ja schon viele vorschläge gemacht. Ich kann nur einen Erfahrungsbericht mit einer Methode liefern. Vliesabdeckung+MulchUm dem Unkrautproblem (überwiegend Schatelhalm) zwischen der Sträucherhecke beizukommen habe ich 2005 mit einem Unkrautvlies auf einem gerodeten 3m langen u. 2m breiten Streifen einen Versuch gestartet. Die 2 neuen Sträucher in kreuzweise eingeschnittenen Löchern gepflanzt und mit Rindenmulch abgedeckt. Das Gelände fällt zur Grundstücksgrenze leicht ab.Jahr 1: wunderbar, alles sauber. Alles paletti!2. Jahr: Mulchschicht bewegt sich erwartungsgemäß trotz aufgelegter großer Steine als Bremse stetig nach unten und muß immer wieder hochgerecht werden. Erste Pionierkräuter an den von Fars beschriebenen Stellen
was aber nur dazu führen würde, dass die widerborstigsten Unkräuter unmittelbar an den Wurzelhälsen der Sträucher zum Licht drängen würden
3.Jahr: Der Grund der ganzen Aktion: erste Schachtelhalme tauchen auf! >:(>:( Bohrt sich völlig respektlos durch das Vlies. Außerdem tauchen erste Unkräuter auf dem Vlies im inzwischen leicht angerotteten Mulch auf4. Jahr: jetzt muß ich mir schon Sorgen machen, wann ich die Abdeckung komplett entferne, damit ich den Boden konventionell und gründlich bearbeiten kann. Unkräuter jeglicher Art zeigen sich.Nun beginnt das 5. Jahr und ich muß sagen, das Experiment ist beendet. Dieses Jahr kommt das Vlies weg und eine kräftige Ladung Sand wird in den Boden eingearbeitet.Fazit: Unkrautvlies hält Unkraut definitiv nicht fern. Es schafft höchstens für ein paar Jahre Ruhe. Nun gut - vielleicht hätte ich den Mulch jedes Jahr erneuern sollen, was ich nicht getan habe, nachdem ich im dritten Jahr schon sah wie das endet. Es hätte dann vielleicht ein, zwei Jahre länger funktioniert.Dazu ist anzumerken, daß ich natürlich das Unkraut immer regelmäßig entfernt habe!Ich wünsch euch viel Erfolg, bei euren Sanierungsmaßnahmen!VG kat
sarastro

Re:Riesiges Unkrautproblem

sarastro » Antwort #58 am:

Ein leuchtendes Beispiel aus der Praxis.Man kann sich aber auch die verdrängende Wirkung einiger Stauden zunutze machen. Im halbschattigen Bereich unter und vor Gehölzen sind Epimedium x perralchicum 'Frohnleiten', Geranium macrorhizum 'Spessart', Aegopodium podagraria 'Variegata' und 'Gold Marbled', Buglossoides purpureo-coeruleum etc. pp. wunderbar geeignet. Wenn dann doch am Rande einige Unkräuter sich breitmachen, dann muss man eben von Hand oder mit Roundup vorgehen. Man erinnere sich an die Bauern, die durch Gründüngung Ackerdisteln erfolgreich verdrängen, da die Masse der Gründüngung alles Restliche verdrängt.Wenn es sich um kleine Flächen von wenigen qm handelt, sind Spaten oder Grabgabel ein profanes und wirksames Hilfsmittel.Leute, eine Mulchschicht hilft definitiv nicht gegen ausdauernde Unkräuter!!! Leider kursiert dieses Gerücht immer noch herum. Auch ist Vlies und Folie kein Wundermittel, sondern sieht obendrein noch scheußlich aus. Mir kommt oft vor, dass im Norden die Gärten viel unkrautfreier und sauberer sind, als bei uns. Liegt dies an den Böden oder am Fleiß der Bewohner? Hierzulande steckt immer noch die Meinung vehement in den Köpfen, dass man offenen Boden ständig aufhacken und bearbeiten muss ("I muas doch heanaln (hacken) kinna!"). Die Leut' arbeiten ganz offensichtlich immer noch gerne.
brennnessel

Re:Riesiges Unkrautproblem

brennnessel » Antwort #59 am:

Liegt dies an den Böden oder am Fleiß der Bewohner?
Muss schon zum Großteil am Fleiß der Leute liegen, denn wer braucht denn - abgesehen von euch Profis ;) - bei uns schon Gartenhandschuhe und Stiefel für die Wintergartenarbeit oder Regenbekleidung zum Garteln, wie hier schon seitenweise abgehandelt wurde ;) ? Bei so einem Wetter geht man hier entweder (der Gesundheit zuliebe) spazieren oder noch angenehmer: man heizt schön warm ein und rührt sich erst wieder vorm Ofen hervor, wenn es draußen mild genug ist!
Antworten