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Lehmboden - wie beginnen (Gelesen 26930 mal)
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Re:Lehmboden - wie beginnen
Eben habe ich mich erst einmal durch den Thread gewühlt und überlege gerade, welche der guten Ratschläge ich nun umsetze.Wir beginnen jetzt auch gerade. Nächste Woche kommt erst einmal die Sense, um gegen das Gras und die Brennesseln anzukommen.Glücklicherweise liegen wir auch etwas erhöht und haben mit Lehmmatsch weniger Probleme.Anstrengend finde ich, dass ich die Millonen Eschen überhaupt nicht herausbekomme, weil der Boden so fest ist. Ich werde mir da noch etwas überlegen müssen...
Im Moment kann ich gar nicht mehr alle Teile des neuen Gartens begehen ;DReicht eigentlich so ein Handbohrer? Sind die OK?

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Re:Lehmboden - wie beginnen
Der Handbohrer ist vom Prinzip her eine feine Sache. Er ist auch sicher die beste Möglichkeit in den Boden zu kommen. Allerdings ist er so schwer und erst recht beim rausziehen, dass ich ihn nicht bedienen kann. Da muss GG ran...Ich fürchte, das mit dem Lehmmatsch kommt noch. Je mehr die ehemalige Vegetationsdecke weg ist, kam hier auch.Versöhnt bin ich mit diesem Boden noch lange nicht. Manche Rosenausläufer dümpeln im Grundwasser - oben am Hang. Das hat was mit wasserführenden Schichten zu tun und die kümmern sich nicht um Gefälle. Ich habe den Boden aber in verschiedenen Lehm"stufen". Vorne hat ein Vorbesitzer Muttererde anfahren lassen. Da ist eine Bearbeitung erst ab 15 cm Tiefe ein Problem. Da kommt auch eine Fräse durch. Hinten ist da no chance. Der hinten ausgesäte Rasen kommt somit auch unregelmässig, je nachdem, wieviel Sand ich eingearbeitet hatte. Die Mär vom wasserspeichernden Boden kann ich auch nicht belegen. Ich beregne die Rasensaat mehrfach täglich und man sieht es dem hellen Lehm ja an wie schnell der wieder trocken ist. Die nicht bearbeitete Fläche reisst derzeit wieder in grossen Rissen.Vom Prinzip her denke ich, dass ein normaler Gärtner schlicht besser beraten ist, wenn er Mutterboden anfahren lässt. Mir kommt ein Magerrasen ja entgegen, da ich keinen Rasen im klassischen Sinne mag und will. Bei mir dürfen ja wie in Bayern die Wiesenblümchen kommen und bleiben.Überprüfe vorher Dein Werkzeug. Du brauchst definitiv Profi Spaten und Profi Grabegabel. Allein auf die Edelstahlversion achten bringt nullkommagarnix. Da muss es der extra dicke Stiel, die extra Verstärkung am Stiel und das dicke Spatenblatt sein. Alles super frauenfreundlich, weil allein der Spaten doppelt so schwer ist, wie mein alter Damenspaten ( der lebt übrigens noch, eine Edelstahlversion eines normalen Spatens mit Buchenholzstil ging dafür zu Bruch. Leider ist der Damenspaten seither weitgehend unberührt...)Viel Erfolg!!!
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Re:Lehmboden - wie beginnen
So, heute habe ich eine Wiedehopfhacke bestellt, morgen leihe ich mir eine Motorsense.Der Erdbohrer wird gerade noch beobachtet ;)Am WE wird eine Begehung gemacht, um zu beurteilen, ob der eine Brennesselwald mit einem Radlader entfernt werden kann....Hinterm Haus wird dann gleich eine Erhöhung mit etwas Bauschutt angelegt, damit dort später die Kräuter in weniger lehmigem Boden gepflanzt werden können.
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Re:Lehmboden - wie beginnen
also der Bauschutt liegt mir etwas im Magen... der kann auch recht kapitale wasserundurchlässige Schichten bilden. Das war mit der Grund, warum wir das Haus hinten komplett freilegen mussten, weswegen LKWweise Material abgefahren werden musste ( sauteuer). Wasser, das an der Hauswand steht, tut keinem Haus gut. 

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Re:Lehmboden - wie beginnen
naja, ist ja nicht richtiger Bauschutt.Die Ziegelsteine werden alle ordentlich aufgestapelt, die brauchen wir noch wieder, oder werden im Garten verwendet. Die Lehmziegel sind ebenfalls schon größtenteils im Stall gestapelt.Ich möchte aber auf jeden Fall ein erhöhtes Beet für die Kräuter haben.Das werde ich vermutlich in mehreren Etagen oder Ringen, etwas wie eine große Kräuterspirale anlegen. Als Untergrund möchte ich eben einen Teil des Bauschutts verwenden, um dem Ganzen eine andere Bodenbeschaffenheit zu geben.Stauen wird sich das Wasser dort nicht.Hinterm Haus ist ein altes Drainagesystem, das sich durch di angrenzenden Felder zieht. Dort läuft das meiste Wasser und landet bei den Nachbarn in einem Biotop, oder in einer anderen Senke. Dort in der Nähe werden wir später vermutlich auch einmal einen Teich anlegen.Der Bodenaushub in der Tenne wird komplett durch ein Bauunternehmen abtransportiert.Ich will ja aus meinem Garten keine Müllhalde machen 

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Re:Lehmboden - wie beginnen
Cim, Du hast mein Mitgefühl.Gleichzeitig lerne ich aber aus Deinem Strang, wie ich es das nächste Jahr angehen lassen sollte, das Foto könnte aus meinem neuen Garten
sein. Auch die Eschen
Gedankliche Kraftschübe an Dich!Martina


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Re:Lehmboden - wie beginnen
So, durch einige Teile des Grundstücks konnte ich mich mit der Motorsense wühlen, durch andere nur mit der Handsense. Den Vorgarten habe ich stückweise mit der Hand sensen müssen.Da etliche getoppfte Pflanzen auf ihr neues zu Hause warten, habe ich auch schon angefängen mit einem einfachen Spaten erste Grassoden abzustechen. Mühselig, aber nützt ja nix.[td][galerie pid=67572]Südseite frisch gesenst[/galerie][/td][td][galerie pid=67573]erstes Beet[/galerie][/td]
Hinterm Haus haben wir erst einmal einen der alten Teppiche auf den kurzen Rasen geschmissen. Der bleibt jetzt erst einmal für die Bauphase bis Ende September da liegen. Mal gucken, wie es dann da drunter aussieht... 

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Re:Lehmboden - wie beginnen
Zwischenbericht:Vielen Dank für den Hinweis mit dem Wasser. Wenn`s trocken ist - so wie jetzt - ist das sehr hilfreich fürs Löcher graben. Man bappt auf dem trockenen Rand nicht fest und kommt tatsächlich innert eines Tages soweit rein und runter, dass man einen Maurerkübel versenken kann. Allerdings stinkt es wie Gülle. Mein Lehm hat eine hübsch grüne Farbe und würde sich bestens dazu eignen einen Naturteich anzulegen
Sorry, der Standort wo ich gerade meinen Arbeitsschwerpunkt habe, ist besonders widerlich. Auffallend auch - mein Lehm beherbergt keinen einzigen Regenwurm.Der ausgesäte Rasen wird alles - nur kein Rasen. Ich habe mich nunmehr für Wildblumenwiese entschieden. Ob Bereich Rasenansaat ( das meint hier auch mit Schubkarren voll Sand verbesserter Boden) und deswegen morgens und abends gewässert oder Bereich hinten, wo gar nichts getan wird - es hat gewaltige Trockenrisse.Hier die Variante unbearbeitet ( hatte ich gestern bei den Gartenmenschen schon mal gezeigt, aber hier gehört es eher hin...)

Re:Lehmboden - wie beginnen
Cim, kommst Du in Deinen Lehm ohne Wassereinsatz überhaupt rein? Ich kann zur Zeit keinen Rasen abstechen. Den müsst ich vorher richtig satt nass weichen.
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Re:Lehmboden - wie beginnen
Hinten lege ich gerade ein Oca Beet an, dort standen jahrelang allerlei Bäume, von denen bei einigen nur noch alte faule Stumpen übrig sind. Die oberste schicht ist dort relativ locker, vermutlich durch jahrelanges mulchen der Blätter und Nadeln....Vorne ist es etwas schwieriger, aber ich glaube auch dort ist mal Erde aufgetragen worden, denn die Oberfläche ist ist ebenfalls nicht so lehmig wie erwartet.Ich scheine Glück zu haben. ;DUnd ich habe mir eine tolle Weidehopfhacke ekauft, mit der ich wunderbar durch das Grad komme, die Soden abtragen und die Baumwurzeln im Boden entfernen kann.Ich habe sehr viele kleine bis große Bäume und auch Stumpen.Gestern habe ich erfahren, dass meine geplante Laube wohl aus "Kricken" besteht. Eine wilde Art, die auch Haferschlehe oder Haferpflaume genannt wird.Unserer riesiger Kirschbaum ist ebenfalls eine extrem kleinfrüchtige Art und einen wilden Apfel gibt es auch.Ich denke, dass die vielen Bäume durch das jahrelange Vernachlässigen eine gute Mulchschicht gebildet haben. Mein Rasen ist übrigens fast komplett Quecke und Regenwürmer gibt es auch sehr wenige.Aber ich habe immer noch hunderte von Pflanzen, die im alten Garten ausziehen und in den neuen eingepflanzt werden müssen....
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Re:Lehmboden - wie beginnen
In meinem Garten ist toniger Lehmboden, dort wo er unbedeckt ist (also keine Pflanzen, kein Mulch) reißt er im Sommer in fingerdicken Spalten auf. Die Regenwürmer haben sich wegen der der Trockenheit der obersten Bodenschichten in die Tiefe verzogen. Der Boden ist so hart, dass ich mir schwer tue, Rasensoden abzustechen, wie sollen da die Regenwürmer in diesem "Beton" vorankommen? Im Herbst, wenn ich wieder mit dem Ein- und Umpflanzen beginne, werden sie wieder auftauchen und mir wird das Herz über jeden mit dem Spaten zerteilten bluten. Wenn der Boden nach langen Regenfällen dann so triefendnaß ist, dass er an den Schuhen kleben bleibt, sind sie in rauhen Mengen unter dem Mulch zu finden.Was ich damit sagen will: ich bin mir sicher, dass es in euren Böden viele Regenwürmer gibt, nur sehen könnt ihr sie momentan nicht.und Regenwürmer gibt es auch sehr wenige.

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Re:Lehmboden - wie beginnen
Diese grünlich formbaren Teile hab ich auch. Bei mir ist das ehemaliger Tiefseeboden ... ich verkauf mir diesen Wahnsinn akademisch. Dann interessiert es mich mehr als zu achten, wie mühsam das alles ist.
In diesen Brocken finde ich tatsächlich ebenfalls keinerlei Regenwürmer. Erst, wenn sie im Lauf der Zeit zu immer kleineren Bröckchen zerfallen, wirds allmählich sichtbar belebt.
