News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten! | garten-pur unterstützen mit einer Spende oder über das Partnerprogramm!
Obstclub / Vermischtes (Gelesen 406156 mal)
Moderator: cydorian
Re:Obstclub
Zum Thema Süßkirsche versus Sauerkirsche: auf gescheiter Unterlage (großwüchsig) sind Süßkirschen robuster als Sauerkirschen und schmecken eindeutig besser, vor allem bei Sandboden. Die Sprühfleckenkrankheit ist häufig bei Süßkirschen anzutreffen, bei Dir hats eh die Sauerkirsche erwischt, also auch da kein Vorteil gg. Süßkirsche.Sauerkirschen sind auf Dauer sehr moniliaanfallig und meiner Meinung nach sehr schwierig über eine lange Zeit wirklich gesund und wüchsig zu erhalten, der Schnitt ist für Sauerkirsche wichtig, damit sie nicht vergreist.Also wirklich gut überlegen...PS. ich spritze vorbeugend gg. Sprühfleckenkrankheit mit ,ich glaube, Amistar vor und nach der Blüte. Bei Ausbruch hilft es nicht mehr, da nur Schutzwirkung.
- Gänselieschen
- Beiträge: 21660
- Registriert: 9. Jun 2005, 12:18
- Region: Ost - Brandenburg
- Höhe über NHN: ca. 40 m ü. NHN
- Bodenart: Sand Sand Sand Sand
- Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C
-
Es gibt nichts Gutes, außer, man tut es.
Re:Obstclub
Mir schmecken Süßkirschen einfach nicht - da muss man doch ein Pfund essen, bevor es nach irgendwas schmeckt. Mit Sauerkirschen kann man auch eindeutig mehr machen: Marmelade, Likör, Torten - allein die starke Farbwirkung in anderen Mischungen - für mich gibt es keinen Wechsel zur Süßkirsche - auch wenn ich einräume, dass ich vielleicht noch nicht die richtigen Sorten probieren konnte.Es gibt inzwischen moniliasesistente Sorten - siehe Thema 'Eine Sauerkirsche soll her' - Monilia ist kein Argument mehr. Es gibt sogar schon Sorten, die fruchten am zweijährigen oder einjährigen Holz und können quasi fast mit der Heckenschere geschnitten werden.Ich dachte, es gäbe kein zugelassenes Spritzmittel für die Sprühfleckenkrankheit ???L.G.
Re:Obstclub
Soweit ich weiß, ist Amistar zugelassen. Es ist eigentlich ein Mittel, das vorbeugend gg. einige Pilzkrankheiten eingesetzt werden kann. Man kann es auch bei Weinreben anwenden, immer aber mit Wartezeiten, da systemisch. Habe ich da bisher aber nicht gebraucht. Tja, die Frage stellt sich immer: nicht spritzen und kranke Bäume haben und die Früchte im Geschäft kaufen, die mit Sicherheit mit viel mehr chemischen Mittel behandelt werden oder versuchen vorzubeugen und wissen, wie man behandelt hat. Ich wähle das kleinere Übel, sozusagen

- Konterkater
- Beiträge: 643
- Registriert: 15. Mär 2009, 05:33
Re:Obstclub
Zur Thematik Süßkirsche und Sauerkirsche:Sicherlich reine Geschmackssache, allerdings bevorzuge ich die saftigen Sauerkirschen, die schon so süß sein können, daß Experten sich nicht sicher sind, ob der Baum eine Süß- oder Sauerkirsche ist (Ungarische Traubige).Monillia - Spitzendürre ist bei den fünf Sorten, die ich habe, bislang kein ernstzunehmendes Problem gewesen.Dafür allerdings die Sprühfleckenkrankheit bei der Safir, und wie sich abzuzeichnen scheint, auch bei der Jade und der Achat; das Immunsystem der "Ungarische Traubige" und der Morina kommt mit dem Pilz offenkundig zurecht.Ein Mittel gegen die Sprühfleckenkrankheit ist bislang nicht zugelassen, es gibt aber allgemein gegen bestimmte Pilze Chemikalien.
- Konterkater
- Beiträge: 643
- Registriert: 15. Mär 2009, 05:33
Re:Obstclub
Zu den anderen Fragen:Herbstpflanzung ist besser als die Frühjahrpflanzung, damit die Wurzeln Zeit haben, in der Winterschlafzeit der Krone wachsen zu können.Unterlage bei Sauerkirschen möglichst wurzelecht; die Bäume werden dann rund 4-5 Meter hoch. Bei der Verwendung von Gisela 5 werden die Bäume etwas kleiner, was aber mit Nachteilen erkauft werden muß.******************Bei der Generationenfolge der Bäume gilt die Regel: Steinfrucht nicht auf Steinfrucht und Kernfrucht nicht auf Kernfrucht. Allerdings hat mir ein kompetent erscheinender Fachmann einer Baumschule gesagt, daß ein Apfelbaum auf einen Apfelbaum folgen kann, wenn der Nachfolger rund 1 Meter neben dem alten Standort gepflanzt wird. Er würde in einem solchen Fall davon abraten, die Erde auszutauschen, da Strukturschäden im Boden auftauchen, die erst nach einen halben Jahr behoben seinen.
- Hummelchen
- Beiträge: 429
- Registriert: 8. Mär 2011, 10:41
Re:Obstclub
Was heißt das denn? Wenn wurzelechte Unterlage, kann ich dann nicht gleich nen Kern in den Boden stecken? Ich hab das mit den Unterlagen nie richtig verstanden.Unterlage bei Sauerkirschen möglichst wurzelecht; die Bäume werden dann rund 4-5 Meter hoch.

Der Weg ist das Ziel.
Re:Obstclub
da fällt mir ein Schrieb von eurem (wie ich finde zu recht geschätzten) Daniel. vom 31.07.2010 ein:"für den Pflanzenschutz in Deutschland gilt ganz klar:Alles was nicht ausdrücklich erlaubt ist, ist verboten!"und der Wirkstoff von Amistar hat außer im Wein keine weitere Obstzulassung. Von daher ist auch nicht bekannt, wie lange die Wartezeit z. B. bei Kirschen sein müßte.Grüße FlorisSoweit ich weiß, ist Amistar zugelassen. Es ist eigentlich ein Mittel, das vorbeugend gg. einige Pilzkrankheiten eingesetzt werden kann. Man kann es auch bei Weinreben anwenden, immer aber mit Wartezeiten, da systemisch.
gardener first
Re:Obstclub
nein, keinen Kern, denn daraus entwickelt sich nicht mehr die gleiche Sorte, wenn schon dann einen Steckling. Aber ich dachte bei Kirschen ginge das nicht.Und überhaupt "wurzelechte Unterlage"? entweder wurzelecht oder auf Unterlage dacht ich bisher. Jetzt bin ich verwirrtWas heißt das denn? Wenn wurzelechte Unterlage, kann ich dann nicht gleich nen Kern in den Boden stecken?

gardener first
- Hummelchen
- Beiträge: 429
- Registriert: 8. Mär 2011, 10:41
Re:Obstclub
Das genau meinte ich. Danke, Florisentweder wurzelecht oder auf Unterlage dacht ich bisher. Jetzt bin ich verwirrt![]()
Der Weg ist das Ziel.
- Mediterraneus
- Beiträge: 28473
- Registriert: 7. Feb 2011, 11:41
- Region: Südspessart
- Höhe über NHN: Ort: 195-450m, Garten: 310-315m
- Bodenart: Roter Buntsandstein
- Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C
Re:Obstclub
Kern in den Boden stecken ist auch wurzelecht. Allerdings wenn man aus Samen vermehrt, treten Eigenschaften von Mama und Papa auf. Die Sauerkirsche (oder Süßkirsche, oder Birne..) aus einem Samen ist also nicht die gleiche Sorte, wie die Frucht, aus der der Kern stammt.Normalerweise braucht die Frucht (Mama) zur Bestäubung immer einen Papa (= Blüte eines anderen Baumes gleicher Art).Das ist wie beim Menschen. Je nachdem kommt das Kind mehr nach der Mama, oder mehr nach dem Papa. Dann kommt "Vermehrung" Nr. 2. Das Klonen.Dabei erhält man 100% die gleiche Pflanze. Beim Menschen ist das verboten. Bei Klonschaf "Dolly" hats funktioniert.Man versucht also bei den Obstsorten, immer wieder ein Klonschaf"Dolly" zu bekommen.-Das geht entweder durch einen Steckling. Ein Stück Pflanze in Erde stecken. Zieht Wurzeln. Somit hab ich genau die gleiche Pflanze mit genau den gleichen Früchten.oder-Das geht mit Veredelung. Bei Veredelung "klont" man die Sorte, die man haben will auf eine andere Pflanze (Wurzel). Im Fall der Sauerkirsche säht die Baumschule ganz viele Kerne aus. Lauter "wilde" Sauerkirschen quasi. Auf diese wilden Sauerkirschen wird dann die Edelsorte (die man haben will) draufveredelt. Diese beiden Teilstücke wachsen zusammen. Somit hab ich die Wurzel einer "wilden" mit dem Reis einer Edelsorte, die zu einem Baum heranwachsen. Das Oberteil der Pflanze und das Unterteil sind also eigentlich 2 verschiedene Pflanzen. Die Wurzel nennt man Unterlage.Wenn ich das nach dem Prinzip mache, hab ich noch ein Problem: Wurzel A hat andere Erbinformationen wie Wurzel B. B wächst beispielsweise viel stärker.Eine Schattenmorelle auf B veredelt, würde also größer werden, als eine Schattenmorelle, die auf A veredelt ist. Man kann das Baumwachstum also durch die Unterlage (Wurzel) steuern.Damit da eine Ordnung reinkommt, hat man die Unterlagen genormt. Um schon im Vorhinein sagen zu können, wie groß der Baum später mal wird.Gisela 5 ist beispielsweise irgendwann mal ausgesäht worden. Dann hat man in Gießen (Giesela = Gießener Selektion Nr. 5) festgestellt, dass diese Gisela5 besonders langsam wächst. Und somit auch alle Kirschensorten, die man da drauf veredelt.Diesen Sämling Gisela 5 gabs ja aber nur 1 Mal. Also hat man diesen Sämling wieder weitervermehrt. Geklont. Wie ist erstmal egal.So bekam man unendlich viele Gisela 5 raus. Dieses Giselas wurden dann an die Baumschulen weiterverkauft. Wenn die Baumschule nun einen schwachwachsenden Kirschbaum haben will, muss sie nur eine Wurzel von Gisela 5 benutzen.Noch mehr verwirrt?Was heißt das denn? Wenn wurzelechte Unterlage, kann ich dann nicht gleich nen Kern in den Boden stecken? Ich hab das mit den Unterlagen nie richtig verstanden.Unterlage bei Sauerkirschen möglichst wurzelecht; die Bäume werden dann rund 4-5 Meter hoch.

LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus
Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
Mediterraneus
Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
- Hummelchen
- Beiträge: 429
- Registriert: 8. Mär 2011, 10:41
Re:Obstclub
Mediterraneus, soweit hab ich das verstanden. Sind dann aber nicht alle Unterlagen wurzelecht? Wenn sie doch aus Kernen stammen?
Der Weg ist das Ziel.
- Mediterraneus
- Beiträge: 28473
- Registriert: 7. Feb 2011, 11:41
- Region: Südspessart
- Höhe über NHN: Ort: 195-450m, Garten: 310-315m
- Bodenart: Roter Buntsandstein
- Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C
Re:Obstclub
Man bezeichnet eine Pflanze als wurzelecht, wenn sowohl das Oberteil als auch die Wurzel die gleiche Pflanze sind. Wenn sie quasi nicht veredelt ist.Mediterraneus, soweit hab ich das verstanden. Sind dann aber nicht alle Unterlagen wurzelecht? Wenn sie doch aus Kernen stammen?
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus
Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
Mediterraneus
Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
- Gänselieschen
- Beiträge: 21660
- Registriert: 9. Jun 2005, 12:18
- Region: Ost - Brandenburg
- Höhe über NHN: ca. 40 m ü. NHN
- Bodenart: Sand Sand Sand Sand
- Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C
-
Es gibt nichts Gutes, außer, man tut es.
Re:Obstclub
Wohl eben nicht - wenn der gesähte Baum nicht als solcher weiterwachsen darf, sondern nur die 'Unterlage' für eine Veredlung bildet.Dann ist also eine Sämlingsunterlage - von der hier auch gesprochen wurde - immer noch nicht wurzelecht?? Dann dürfte es doch außerordentlich schwer sein, einen sicher wurzelechten Baum zu bekommen??Ist also Gisela 5 für Sauerkirschen eine Sämlingsunterlage - aber eben eine schwachwachsende Unterlage??L.G.
- Gänselieschen
- Beiträge: 21660
- Registriert: 9. Jun 2005, 12:18
- Region: Ost - Brandenburg
- Höhe über NHN: ca. 40 m ü. NHN
- Bodenart: Sand Sand Sand Sand
- Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C
-
Es gibt nichts Gutes, außer, man tut es.
Re:Obstclub
So meinte ich das
, hat sich gekreuzt

- Mediterraneus
- Beiträge: 28473
- Registriert: 7. Feb 2011, 11:41
- Region: Südspessart
- Höhe über NHN: Ort: 195-450m, Garten: 310-315m
- Bodenart: Roter Buntsandstein
- Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C
Re:Obstclub
"wurzelechte Unterlage" ist ein Versprecher. Bei "Wurzelecht " gibt es keine Unterlage. Weil der Baum noch seine "echten" Wurzeln hat.nein, keinen Kern, denn daraus entwickelt sich nicht mehr die gleiche Sorte, wenn schon dann einen Steckling. Aber ich dachte bei Kirschen ginge das nicht.Und überhaupt "wurzelechte Unterlage"? entweder wurzelecht oder auf Unterlage dacht ich bisher. Jetzt bin ich verwirrtWas heißt das denn? Wenn wurzelechte Unterlage, kann ich dann nicht gleich nen Kern in den Boden stecken?![]()
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus
Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
Mediterraneus
Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung