Ähnliches habe ich schon gemacht. Nicht von der Rose im Volksgarten sondern von einem ähnlich eindrucksvollen Strauch der in Baden bei Wien auf einer Verkehrsinsel steht. Ergebnis: wenn die Sorte ähnliche Bedingungen - windgeschützt, eher trocken, durchlässiger Boden, keine Konkurrenz von anderen Rosen, Stauden oder Sommerblumen - hat wie im Volksgarten oder in Baden wächst sie zu einem gesunden Riesenstrauch heran der besonders vom Spätsommer bis in den Winter - heuer etwa bis zum 25.Jänner! - hinein blüht wie keine andere mir bekannte Sorte.Wenn sie aber frei, in feuchtem schweren Boden steht wird sie nicht einmal halb so gross!Das bestätigt nicht die Theorie, dass Sorten mit den Jahren abbauen! Und ich glaube das auch nicht für das immer wieder gebrachte Beispiel von der Gloire de Dijon. Ich kenne ein vor vielleicht 8 Jahren gekauftes Exemplar, das locker 3m hoch war und nach baulichen Massnahmen die im Pflanzbereich durchgeführt werden mussten, nicht mehr ins wachsen kommt.Meine Meinung ist, dass Rosen optimalen Standort brauchen um sich ihren Möglichkeiten entsprechend voll zu entwickeln. Im Halbschatten, in verdichteten Böden, bei Wurzeldruck oder eingezwängt zwischen andere Pflanzen ist das nicht gegeben.Und nicht zu vergessen auch ein Hemmnis bei veredelten Pflanzen: zu tiefe Pflanzung!könnte man das theoretisch dann mit veredelungsmaterial von dem wiener riesenschneewittchen testen?
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Zurückschneiden der Rosen (Gelesen 15393 mal)
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Rosenkultivarium
Re:Zurückschneiden der Rosen
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ManuimGarten
Re:Zurückschneiden der Rosen
Wenn die Rose schon so ein stattlicher Strauch ist, würde ich auch nicht davor zurück scheuen - Zwerggarten weghören - selbst einige Zweige abzuschneiden. Sie wird ja etwas später ohnehin beschnitten. ;)Jetzt denke ich die angesprochenen "Wünsche" von Schneewittchen geistig durch. Meine ist ja mehrmals übersiedelt, was sie schon nerven müßte.Erster Standort in einem Korb auf der Terasse, Südseite, normale Blumenerde, also durchlässig. Da wuchs sie schon relativ groß für eine Topfrose. - Dann übersiedelte sie in den Garten, auf die Südseite einer Pflanzenreihe in lehmigen Boden, im Norden ist die rosa Radio Times nah dran. Ansonsten ist sie von Himbeeren und Gras umgeben (Am linken Foto knapp hinter Radio Times, links, schon etwas höher als selbige). Dann ist sie wieder mit mir gekommen, in einen sandig-lehmigen Garten. Steht auf der Ost-Seite eines Beetes mit Paeonien und Astern als direkten Nachbarn, auf der anderen Seite nur Gras, dh. tw. schon eingezwängt.
Windig wie in freiem Gelände war es wohl an keinem Standort. Nachdem Rosen Tiefwurzler sind, haben sie vielleicht Himbeeren, Astern und Paeonien nicht so gestört? Und zu tief gepflanzt habe ich sie sicher nie, denn bis vor kurzem ließ ich die Veredelung über dem Bodenniveau. Nachdem in diesem Garten praktisch alles Rosen größer werden als in den Beschreibungen, führe ich das aufs milde Weinbauklima zurück. Und ein harter Rückschneider bin ich auch nicht. 
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ManuimGarten
Re:Zurückschneiden der Rosen
Eine Frage an Schnittspezialisten: ich würde gerne Graham Thomas etwas mehr zurückschneiden, weil sie schon zu hoch ist, und unten nackig. Üblicherweise schneide ich ca. 1/3 auf sichtbare Augen zurück. Bei einem tieferen Schnitt sehe ich leider in diesem Bereich keine Augen. - Sind die blos "unsichtbar", weil erst die obersten Augen austreiben. Oder ist die Rose dann hin? 
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marcir
Re:Zurückschneiden der Rosen
Manu, die unsichtbaren Augen sieht man nicht. Schneide einfach soweit es Dir nötig erscheint.Allerdings liebt es GT nicht so wahnsinnig, wenn man ihn runterschneidet. Er treibt dann eher zögerlich wieder aus.Meist mach ich da einen Stufenschnitt, den ärgsten Trieb am tiefsten, dannach die anderen etwas höher. Meinen musste ich letzes Jahr auch runterschneiden von 3 m Höhe auf knappe 40 cm. Das Mark war braun innen. Er hat sich dann auf etwa 1,2 m aufgebaut. Aber es ist nicht mehr das, was es war.Wie es nach diesem Winter bei ihm schnittmässig aussieht, weiss ich noch nicht.Eine Frage an Schnittspezialisten: ich würde gerne Graham Thomas etwas mehr zurückschneiden, weil sie schon zu hoch ist, und unten nackig. Üblicherweise schneide ich ca. 1/3 auf sichtbare Augen zurück. Bei einem tieferen Schnitt sehe ich leider in diesem Bereich keine Augen. - Sind die blos "unsichtbar", weil erst die obersten Augen austreiben. Oder ist die Rose dann hin?
Re:Zurückschneiden der Rosen
Ihr Glücklichen - ich fürchte, ich muss meinen GT, der nie zu groß war, dieses JAhr auf 4 cm zurückschneiden. Viel höher lag der Schnee nicht.
Vielleicht suche ich dann ja bald eine neue Rose für diesen Platz.
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
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marcir
Re:Zurückschneiden der Rosen
Es scheint normal zu sein, dass jeder seinen eigenen Schnitt finden muss. Ebenso gilt es heraus zu finden, welche Rose welchen Schnitt gut verkraftet.Selbst im hiesigen Rosenverein ist man sich uneins über den Schnitt.Die einen sagen, alles wegschneiden, was innen bräunlich, hellbraun, dunkelbraun, und was da alles für Nuancen sind.Andere sind tief entsetzt, schneidet man eine Rose wirklich bis ins helle Mark runter.Ganz klar, schneidet man eine einmalblühende Rose runter, wars das für dieses Jahr, die wird keine Blüten mehr zeigen.Andere sind heikel bei einem tiefen Schnitt bis ins helle Mark und erholen sich kaum oder schlecht wieder (z.B. Margaret Merill, Flb.). Es scheint, wie auch oben erwähnt, kommt es auch auf die Rose, die Grösse, Standort und Schädigung drauf an.Bei den einen ist es besser, ganz runter zu schneiden, bei anderen kann der Schnitt auch mit hellbraunem Mark gut sein.Ich probier es dann halt ein bischen aus und schneide nicht alle Triebe runter, wenn ich unsicher bin, ob die Rose das erträgt. Oft muss ich dann auch zweimal, auch dreimal nachschneiden im Sommer, wenn es dürre Triebe gibt. Da weiss ich dann, bei dieser Rose sollte man eher mehr schneiden.Oder ich mach den Stufenschnitt, verschiedene Länge der Triebe. Oder den mehrjährigen Schnitt. Damit meine ich, dass ich jedes Jahr ein paar angeschlagene Triebe entferne und so über drei Jahre wieder eine gesunde Rose hinbringe. So gemacht bei Clair Matin. Man sieht, nicht ganz so einfach eine pauschale Aussage zu machen, womit man alle Rosen gleich behandeln kann. Wäre ja auch viel zu einfach! 
Re:Zurückschneiden der Rosen
In der Tat ist offenbar bei den Rosen vieles (Boden, Sonne,...) ganz entscheidend - meine Margaret z.B. hat hier bei mir auf dem Standort einen ordentlichen Rückschnitt letztes Mal sehr gut vertragen und ist danach mit herrlicher Blütenpracht auf über 160 cm gewachsen.
Sonnigliebe Grüße
Anke
Anke
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sonnenschein
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Re:Zurückschneiden der Rosen
Ach, noch etwas zur Variation:bei uns ist es in den letzten Jahren bei vielen Rosen so gewesen, daß sie oben noch grün waren, aber direkt über dem Boden oder direkt über der Anhäufelung so etwa 5-10 cm braun. Da kann man oben schneiden und findet grünes Cambium und weißes Mark. Schneidet man unten über dem Boden, ist alles braun. Treiben die Rosen, vertrocknen diese Rosen von oben her grünlich ein. Vielleicht einfach auch mal dort nachsehen, hilft Zeit sparen, weil man dann nicht noch einmal nachschneiden muß...Das betrifft übrigens vor allem Rambler.
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Irisfool
Re:Zurückschneiden der Rosen
Bei sicher mehr als der Hälfte der Rosen entfällt das Schneiden, der Buxus hat Buxuspilz, mein Garten wird stets "vollautomatisch altersgerechter"
Kein Nachteil ohne Vorteil
. Wenn keine Rose mehr übrig ist emigriere ich zu den Wüstenrosen.........

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sonnenschein
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Re:Zurückschneiden der Rosen
Warum entfällt es? Du willst doch nicht sagen, sie seien tot?Glaube ich nicht. Oder waren die Hälfte sowas wie Mermaid oder so?
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- Callis
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Re:Zurückschneiden der Rosen
Danke, sonnenschein, ein sehr nützlicher Hinweis. Da werde ich nachher doch nochmal kontrollieren gehen. Bisher sahen meine paar Rosen besser aus als erwartet,bis auf die Ghislaine de Féligonde, die nun schon seit dem Winter 2008/09 (dem ersten wieder mal richtig frostigen Winter) jedes Frühjahr völlig runtergeschnitten werden muss und nur noch einen Schatten ihrer einstigen Schönheit präsentiert.... Da kann man oben schneiden und findet grünes Cambium und weißes Mark. Schneidet man unten über dem Boden, ist alles braun. Treiben die Rosen, vertrocknen diese Rosen von oben her grünlich ein. Vielleicht einfach auch mal dort nachsehen, hilft Zeit sparen, weil man dann nicht noch einmal nachschneiden muß...Das betrifft übrigens vor allem Rambler.
Um tolerant zu sein, muß man die Grenzen dessen, was nicht tolerierbar ist, festlegen. (Umberto Eco)
Mistakes are the portals of discovery. (James Joyce)
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sonnenschein
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Re:Zurückschneiden der Rosen
Ghislaine ist wirklich ein Sonderfall! Eine Rosenfreundin berichtete mir vor ein paar Tagen, daß ihre auch - wie meine übrigens in diesem Jahr - völlig runtergefroren sei. Sie hat damals zwei Exemplare bei mir gekauft, eins bekam ihre Schwester, die den Garten neben ihrem hat, in dem die Ghislaine wie in ihrem einen freien Stand hatte und nicht geschützt war.Das Exemplar ihrer Schwester ist völlig intakt.
und sind ganz sicher Klone von derselben Rose....
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- Callis
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Re:Zurückschneiden der Rosen
Das tröstet mich ja, denn ich bin ja nicht so der pflegerisch veranlagte Typ und habe dann immer ein schlechtes Gewissen, dass ich u.U. was versäumt habe. 
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Irisfool
Re:Zurückschneiden der Rosen
@ sonnenschein, die sind mausetot, so wie es aussieht!

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sonnenschein
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Re:Zurückschneiden der Rosen
Auch die Veredelungsstellen? Glaub ich nicht!oder hast du wirklich nur Marechal Niel und sowas gepflanzt?
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