Ich finde hier die Analogie zu den Namen der Pflanzengesellschaften passender ...
wieso denn das? bei den pflanzengesellschaften wird aus (mehreren) artnamen ein neues konstrukt gebildet. hier geht es um eine schlichte wiese nur aus deschampsia cespitosa, eine wiese, die nach ihrem einzigen bestandteil benannt ist, so wie eine straße nach ihrem einzigen namensgebi.
Seit wann kommt zwischen Gattungs- und Artname ein Bindestrich?
Wenn man ein neues zusammengesetztes Wort "erfindet" (Aneinanderreihung von Wortgruppen), in diesem Fall die Deschampsia-cespitosa-Wiese. So wie das Kopf-an-Kopf-Rennen oder die Mund-zu-Mund-Beatmung. Es wird in solchen Zusammensetzungen das erste Wort großgeschrieben (ungeachtet der Wortart) und alle Nomen. Alle beteiligten Wörter werden mit Bindestrich verbunden. Wem das nicht gefällt, der müsste "Wiese aus Deschampsia cespitosa" schreiben (wers nicht glaubt: Duden, 24. Auflage, §43 und 44).
"Ich glaube, viele von uns haben ihre Heimat längst verloren, denn sie haben sie in der Kindheit gelassen, in den staubigen Straßen und an den sonnigen Tagen, als die Welt noch gut war, weil wir nur die Fassade sahen und zu klein waren, die Türen zu öffnen."
Unabhängig von der korrekten Rechtsschreibung.... ;DHabe vorhin noch einmal in meinem Gehirnkasten (und den Gräserbüchern von Oudolf und Darke) gekramt. Es sind mir auch noch Carex muskingumensis und Sesleria autumnalis ein- bzw. aufgefallen.Ersteres würde aus Erfahrung funktionieren, bietet jedoch weder besondere Blüten- noch Herbstfärbungseffekte. Mit Sesleria habe ich wenig Erfahrung.Bei den Molinia Sorten dürfte es keine straff aufrechte Form sein, um einen ähnlichen Effekt wie Deschampsia zu bilden. Aber welche Sorte wächst wirklich breit ausladend, um sie in so in Fläche zu pflanzen?
Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
Entscheidend ist doch, was Auflage 20 und abwärts fordern. Dort wird ersichtlich, ob man sich mittels alter Rechtschreibung rausreden kann oder nicht. Ich und alle anderen, deren schulische Bildungsziele noch anteilig in Moskau formuliert wurden, sind sowieso vogelfrei. Zum Thema. Ich revidiere meine Aussage, Deschampsia sei spätherbstaspekt-untauglich [nach § 45 (2) darf ich den Übersichtsbindestrich setzen und daher, da als als Gesamtkonstrukt desubstantiviert, nach § 56 nun spätherbstaspekt klein schreiben. ]Im nahen Nationalpark sahe ich heute tadellose Exemplare, genau so wie ich sie mir im eigenen Garten wünschen würde. Standfeste, wohlgeordnete Blütenstände mit noch vollständigen Verzweigungen. Bei den Blüten meiner Pflanzen sind praktisch nur noch die Hauptachsen vorhanden, die Teilährchen mehrheitlich längst abgefallen, die Pflanzen als Ganzes schon etwas struppig und... jedenfalls irgendwie unattraktiv, und meine Toleranzschwelle diesbezüglich liegt sonst recht hoch.Sesleria autumnalis ist eines meiner Lieblingsgräser. Herbstfärbung entfällt hier, aber die Blüte währt lange und leistet sicher auch in flächiger Pflanzung das Gewünschte.
So lange man sich auf eine Sorte beschränkt dürfte also bei Deschampsia egal sein, welche man nimmt. Oder gibt es da Unterschiede in der Wüchsigkeit oder der Dauerhaftigkeit?Bei den Molinias ist mir 'Moorflamme' aufgefallen. Obwohl die Sorte aus Deutschland stammen dürfte (Zillmer?), ist sie hier offenbar nicht zu bekommen.Wenn ich den Pflanzenhandel von der Nordseeküste an vorderster Stelle bei Google finde, bedeutet es eigentlich, dass es sie hier nicht zu kaufen gibt.
Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
Was mir bei jedem Aufeinandertreffen (z.B. Freundschaftsinsel Potsam) auch immer wieder gut gefällt: flächiger Einsatz von Luzula nivea. Noch so ein immerpräsentes und verträgliches Gras mit fast grenzenloser Standortamplitude. Sollte viel öfter verwendet werden.
ich hatte einen kleinen bestand an luzula sylvatica vorgefunden und habe angefangen, ihn zu teilen, damit es dann irgendwann flächig wird. nur leider habe ich ihn im winter nicht abgedeckt. war also im frühjahr lange braun. womit schütze ich die pflanzen am besten vor der wintersonne?
Ich kann bei Stade 1000 Stück in den Warenkorb legen und zumindest zur Kasse gehen. Woran erkennst Du, daß die erst nachrüsten müssen?Knöpnadel bezieht sicher wiederum von Stade. Das kommt am Ende auf's Selbe raus.
womit schütze ich die pflanzen am besten vor der wintersonne?
Am besten natürlich durch nicht-wintersonnige Pflanzung oder zumindest durch möglichst natürliche Standortbedingungen, d.h. schon der leichte Schattenwurf kahler Kronen von Gehölzen und das in den Gräserhorsten belassene Falllaub schützt die Pflanzen vor Wintersonne. Auch Reste höherer Stauden kann man schon bei der Beetplanung als Schattenspender einkalkulieren.All das ist hier auf dem Barnim bei vielen immergrünen Pflanzen ein Muss, sonst sehen die nach jeder Kahlfrostperiode erbärmlich aus.Notfalls tut es auch Fichtenreisig und dergleichen, aber ich bevorzuge immer eine "botanische" Lösung. ;)Der vorige Winter war aber auch eine Ausnahmeerscheinung, da sah im Frühjahr so ziemlich alles blöd aus.
Ich bestelle selten mal nicht dort. Diese Deschampsia-Genetik gab mir heute selbst zu denken. Wenn der Zustand der wildwachsenden Exemplare sich derart von dem meiner Gartensorten unterscheidet, muss was dahinterstecken - entweder Standort und lokales Klima machen es aus oder tatsächlich die Gene - oder beides.