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Mispeln (Gelesen 14395 mal)
Moderator: cydorian
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Re: Mispeln
Ich habe das mit dem Schnitt ganz vergessen:Mispeln vertragen starken Rückschnitt gut, aber blühen dann nicht oder nur wenig, weil sie an kleinen Kurztrieben am Vor- oder Mehrjährigen Holz blühen. Ich versuche mit dem Schnitt meine Mispeln locker und luftig zu halten. Außerdem ist mein Ziel ein einigermaßen statisch "stabiles" Astgerüst ohne zu viele der 90° Verzweigungen quer zur eigentlichen Wuchsrichtung oder nach innen. Aber manchmal ist eine schöne Erziehung wie bei den klassischen Obstbäumen schwer, weil die Mispeln sehr eigenwillig wachsen und verzweigen.
- lord waldemoor
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Re: Mispeln
das stimmt, meine stark zurückgeschnittene mispel trägt heuer wenig dafür sind sie sehr großaber egal da ich nur wenige ernte
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- cydorian
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Re: Mispeln
Es gibt auf ihre Art wunderschöne Bäume, auf arteigener Wurzel. Gehen oft von selbst in die Breite, etwas hängende Äste die aber nicht wie bei Äpfeln bald absterben. Man darf auch keinen Kronenbaufbau wie bei einem Apfel versuchen, sonst schneidet man sich einen Wolf. Gestern habe ich meine verarbeitet. Nach einigen Jahren mit verschiedenen Sorten ist es nun Gewissheit, dass die Sorten trotz ähnlichem Aussehen tatsächlich recht unterschiedliche Ergebnisse bringen. Die "Nottingham" hatte auf kühlem Standort jedes Jahr zwischen 72 und 80° OE, während die "Metzer" nie mehr wie 60° erreichte. Ein Wildling lag zuverlässig immer bei 70°. Den Tannin/Polyphenolgehalt kann ich leider nicht messen, nur den Saft verkosten, der war auch bei "Nottingham" am höchsten, viel zu hoch für direkte Verarbeitung des Presssafts. Gelee aus Saft bildete ausserdem ausgefällte Tartrate, kleine Kristalle. Es muss also auch viel Weinsäure drin sein.Ein Erstversuch mit Dampfentsaften ergab einen optisch dem Quittensaft sehr nahestehenden Sud, geringe Ausbeute wie erwartet und immer noch sehr gerbstoffhaltig.weil die Mispeln sehr eigenwillig wachsen und verzweigen.
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Re: Mispeln
Ich habe heute einen Eimer voll Mispeln geerntet. Die ersten (unbekannte Sorte, die Frucht sieht etwas ähnlich aus wie die von "Nottingham", eher etwas rundlich) wurden schon teigig. Die anderen (auch unbekannt, eher breit und flach) sind noch schön fest. Meine Sortenmispeln:Holländische GroßfrüchtigeKurpfalzmispelsind leider noch etwas zu klein für den ersten Ertrag.
- Mediterraneus
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Re: Mispeln
Ja, die Mispel ist ein großartiger, schirmförmiger und knorriger kleiner Baum. Ein Schnitt in irgendeine Form verhunzt diese grandiose Silhouette. Wir haben aus dem dampfentsafteten Saft Gelee gemacht. Dieser schmeckt nur, wenn die Früchte entgegen der landläufigen Meinung noch nicht teigig sind. Teigige Mispeln schmecken nach altem Apfelbrei. Reife Mispeln sind fest und leicht gerbstoffhaltig, man kann sie auch roh essen, Zunge wird gedoch pelzig.Gerade diese Gerbstoffe machen sich im Gelee richtig gut. Uns schmeckt er sehr gut, da er eben leicht herbsüß ist.Es gibt auf ihre Art wunderschöne Bäume, auf arteigener Wurzel. Gehen oft von selbst in die Breite, etwas hängende Äste die aber nicht wie bei Äpfeln bald absterben. Man darf auch keinen Kronenbaufbau wie bei einem Apfel versuchen, sonst schneidet man sich einen Wolf. Ein Erstversuch mit Dampfentsaften ergab einen optisch dem Quittensaft sehr nahestehenden Sud, geringe Ausbeute wie erwartet und immer noch sehr gerbstoffhaltig.weil die Mispeln sehr eigenwillig wachsen und verzweigen.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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- cydorian
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Re: Mispeln
Aus dem Presssaft wird auch das Gelee zu gerbstoffhaltig. Macht man eine Gerbstoffreduktion, wir der Geschmack des Gelees okay, eswird aber nicht so grundlegend anders wie Apfelgelee. Etwas intensiver, bonbonartiger.Nachdem hier auch die Dampfentsaftung als funktionierend beschrieben wurde, habe ich aus dem daraus entstandenen Sud ebenfalls Gelee gekocht. Wie bei Quitten sieht es viel dunkler als Presssaft aus. Die Gerbstoffe sind im Endprodukt Gelee nicht mehr störend, das Aroma anders, aber durchaus intensiver, einzigartig. Unbedingt Säure zugeben, sonst geliert es nicht.Presssaft aus reifen Mispeln ist ungeheuer gerbstoffhaltig. Auch in hoher Verdünnung macht der aus der Zunge ein Pelztierchen. In Mischungsversuchen komme ich auf allerhöchstens 10%, die dem Apfelsaft zugegeben werden dürfen.
- partisanengärtner
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Qualitatives Wachstum hat keine Grenzen. 6b
Re: Mispeln
Ich habe von einer Nachbarin Mispelmus bekommen. Unbehandelt nur ein wenig Zucker zugesetzt. Selbst ich kann nicht mehr als ein halben Liter auf einmal essen, aber es weckt die Lebensgeister wie der Zaubertrank von Miraculix.Mit ein paar Löffeln am Tag habe ich angefangen und als ich so richtig drauf war gab es keins mehr. 

Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.
Axel
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- cydorian
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Re: Mispeln
Mein nächster Versuch mit den letzten Mispeln der Sorte "Metzer" war auch interessant. Die hingen noch sehr lange am Baum, schliesslich fingen einige an, teigig zu werden. Man konnte sie dann aussaugen wie eine reife Hagebutte, sehr lecker und überhaupt nicht gärig, vergammelt oder gerbstofflastig.Die Früchte, die überreif und ganz kurz vor dem Braunwerden waren, habe ich abgepresst. Im Gegensatz zu den Mispeln vor zwei Wochen war dieser Saft pur trinkbar und richtig gut, süsssauer, die Gerbstoffe nur noch eine Komponente unter Anderen und nicht mehr beherrschend. Da ist wohl warten bis Fruchtfall, liegenlassen und dann exaktes Timing entscheidend.
Re: Mispeln
es gibt Sorten, die sind groß wie Tennisbälle, schmecken auch so. Die bekanntesten Sorten sind fad.Ich hab 7 Sorten im Anbau. Die beste is noch immer die SILBERBERGER aus der guten Steiermark. Diewird auch ohne Frost weich, dann saugst sie aus mit Freuden. Den Rest fressen die Vöglelein. Ich habsie auf Quitte veredelt und Stämme gezogen - sehr schöne Bäume !! gudifning, damax
- cydorian
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Re: Mispeln
Das Wichtigste hast du vergessen: Schreib doch mal was über deine sieben Sorten. Wachstum, Fruchtgrösse, Qualität, Reife. Für was verwendest du Mispeln?Meistens sinds übrigens keine Sorten, sondern irgendwo aufgeschnappte Auslesen, denen man einen Namen gegeben hat, ähnlich wie bei Wildobst"sorten".
Re: Mispeln
???Auch viele der historischen Obstsorten sind im Ursprung Zufallsämlinge und nicht das Ergebnis gezielter Kreuzungen.Meistens sinds übrigens keine Sorten, sondern irgendwo aufgeschnappte Auslesen, denen man einen Namen gegeben hat, ähnlich wie bei Wildobst"sorten".
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- cydorian
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Re: Mispeln
Das ist nicht natürlich nicht der Unterschied.
Re: Mispeln
die SILBERBERGER ist mein Favorit, mittelgroßdie HAIDEGGER is größer, nit so gutder BELGISCHE GIGANT (Sortenname ??) sehr groß, fadedie NOTTINGHAM mittelgroß, fadedie TÜRKISCHE (Sorte ??) groß, ganz gutdie STEIRISCHE KERNLOSE mittel bis klein, gutdie KAUKASISCHEN haben noch nit gefruchtet. was ich damit mach ? essen und den Rest den Vögelein lassen,das ganze eingekochte Zeug steht im Keller lustlos herum. Ob mit Chilli, Quitten, Kürbis ect . . . alles reizlos, meint damax
Re: Mispeln
*fragt sich wuschig, ob der eigene Baum nun auch so eine Sorte sein könnte*Nu, ich würde keinen Marathon laufen, um an diese, meine Früchte zu kommen, aber einfach mal so geschenkt, schau ich ihnen nicht zu sehr ins Maul (bzw. stopfe einfach in denselben).
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Re: Mispeln
Am 9.11. hatte ich ganz vergessen, die Kernlose Mispel zu erwähnen. Ich habe zwar nur 5 geerntet, aber die waren vom Geschmack her ähnlich wie die anderen, aber die Verarbeitung größerer Mengen stelle ich mir viel einfacher vor. Die wenigen die mein kleines Bäumchen hatte, habe ich einfach komplett gegessen, deswegen steht der Realitätstest der Verarbeitbarkeit noch aus.