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Wieder mal und immer noch: Mulchen. Zum Boden geschmeidig halten (Gelesen 8788 mal)
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Re: Wieder mal und immer noch: Mulchen. Zum Boden geschmeidig halten
Ich bin nach wie vor nicht überzeugt, dass es notwendig ist, beim Mulchen mit Laub, Holzspänen u. Ä. für Waldstandorte im Garten mit Stickstoff zu düngen.Klar, wenn ich Gemüse oder Obst anbaue und die Ernte verbessern will, aber im "Waldgarten"? Im Wald baut sich am Naturstandort eine humusreiche Lage auf dem Waldboden auf, weil sich die organische Substanz nur langsam zersetzt.Wenn man der nun Stickstoff zuführt, wird die Mineralisation gefördert. Wozu sollte das gut sein?
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Re: Wieder mal und immer noch: Mulchen. Zum Boden geschmeidig halten
Ich habs nicht gemacht, im Waldrandbeet kam nur dick Gehölzhäcksel drauf. Da dort dieser Situation angepaßte Pflanzen stehen, und in freier Wildbahn auch sonst nix kriegen, sehe ich keinen Grund für Stickstoffdüngung.Es wächst alles bestens, sogar Brennesseln fassen Fuß.Ich bin nach wie vor nicht überzeugt, dass es notwendig ist, beim Mulchen mit Laub, Holzspänen u. Ä. für Waldstandorte im Garten mit Stickstoff zu düngen.
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Re: Wieder mal und immer noch: Mulchen. Zum Boden geschmeidig halten
Meiner Einschätzung nach ist zusätzliche Düngung im moderaten Rahmen nie verkehrt, aber nicht immer notwendig (wie du eben grad sagst).Sehr wohl notwendig ist sie, wenn wir Pflanzen im Garten haben, deren Standortamplitude sehr stark ausgereizt wird; sprich: Wenn ich Pflanzen aus wechselfeuchten (=teilweise überschwemmten) Augebieten, also sehr vielen Frühlingsblühern mit Speicherorganen, mit Mulch einen Auwald vorgaukle, ihnen aber die regelmässige Überschwemmung mit Nährstoffversorgung vorenthalte. Gleiches scheint bei mir für Pflanzen zu gelten, die in feuchten Schluchtwäldern heimisch sind - also nicht gerade wenige Arten aus Asien, usw. Den Nährstoffeintrag von oberhalb des Hanges, der mit häufigem Niederschlag zugeführt wird, muss ich ersetzen, den feuchten Wurzelbereich kann ich mit Mulch zumindest annähernd imitieren.Es kommt also auf den Naturstandort an und - nicht zuletzt - wie viele Nährstoffe mein Boden generell bereithält. Also Augen auf und kein Dogma verfolgen! Ein paar Hornspäne schaden aber kaum und ein bisschen Kompost streuen bessert ja auch die Bodenstruktur.Dass Pflanzen wirklich mickern, wenn sie mit Holzhäcksel gemulcht werden, hätte ich noch nie erlebt; wohl aber Ausfälle und Verkümmerung, wenn zu viel Gerbstoffe aus konventionellem Rindenmulch an die Pflanzen geraten (daher mein Ersatz: Hackschnitzel, bei denen der Rindenanteil naturgemäß viel geringer ist - oder sogar reinen Laubbaumhäcksel, weil unter Nadelbäumen die Vegetation sowieso gering ist und viele Pflanzen daher nicht gerade froh sind über solche Hölzer).
"Ich glaube, viele von uns haben ihre Heimat längst verloren, denn sie haben sie in der Kindheit gelassen, in den staubigen Straßen und an den sonnigen Tagen, als die Welt noch gut war, weil wir nur die Fassade sahen und zu klein waren, die Türen zu öffnen."
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Re: Wieder mal und immer noch: Mulchen. Zum Boden geschmeidig halten
Danke für deine plausiblen Erläuterungen!Wieso sollte zwischen Häckselholz von Laubbäumen und Nadelbäumen so ein großer Unterschied bestehen? Natürlich enthalten viele Nadelbäume Harzgänge im Holz, aber das allein sollte keinen so merklichen Unterschied ausmachen.
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Re: Wieder mal und immer noch: Mulchen. Zum Boden geschmeidig halten
Ich habe dazu keine Quellen, aber manchmal schreddere ich getrennt und lagere die Häcksel sortenrein (also nur Fichten/Föhren+deren Nadeln) sowie Laubbäume, alles gemischt, aber vorrangig Hasel (die sowieso perfekt zu sein scheint für Wurzelpilze, die dann wieder Symbiosen mit Pflanzen eingehen).Die Laubhäckselhaufen sind früher besiedelt, eher verrottet und eher von Würmern durchdrungen. Umgekehrt bedeutet dass, dass Rindenmulch aus Nadelhölzern wohl wirklich keimhemmend ist - ein Effekt, den ich im Staudenbeet eigentlich nicht brauche, mir reicht die bloße Abdeckung damit einhergehende Erschwerung für Samen, Bodenkontakt zu bekommen.
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Re: Wieder mal und immer noch: Mulchen. Zum Boden geschmeidig halten
Hi Bristle,für mich ist "langsam zersetzt" das Schlüsselwort bei der Überlegungen!Das normale (und aus Holz- und Grünanteilen gemischte) Häckselgut plus Laub(!), das man entweder im eigenen Garten gewinnt oder zukauft, zerfällt in einem Tempo, das keine massive Stickstoff-Düngung erfordert und die unterschiedlichen Bestandteile zerfallen auch nicht alle auf einmal. Das können vor allem ältere Staudenbestände ohne Weiteres verkraften.Die homogenen Materialien, ob Rindenmulch oder (in diesem Fall auch Sägespäne) sehe ich aus o.g. Grund kritischer.(Hinzu kommt: Die Rinden-Produkte, ob fein oder grob zerkleinert, mag ich persönlich gar nicht. Wie soll ich es formulieren? An sich sind sie 'natürlich' aber in der Menge, in der man sie auf die Beete kippt, schon wieder 'künstlich' ...)Ich bin nach wie vor nicht überzeugt, dass es notwendig ist, beim Mulchen mit Laub, Holzspänen u. Ä. für Waldstandorte im Garten mit Stickstoff zu düngen.[...]Im Wald baut sich am Naturstandort eine humusreiche Lage auf dem Waldboden auf, weil sich die organische Substanz nur langsam zersetzt.
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Re: Wieder mal und immer noch: Mulchen. Zum Boden geschmeidig halten
Genau!Es sind zum Einen die Gerbstoffe, zum Anderen der zeitgleiche Zerfall und oben drauf die nicht wirklich natürliche Konzentration von nur einem Stoff der auf einmal und ziemlich plötzlich, ohne Zwischenstufen da ist.Dass Pflanzen wirklich mickern, wenn sie mit Holzhäcksel gemulcht werden, hätte ich noch nie erlebt; wohl aber Ausfälle und Verkümmerung, wenn zu viel Gerbstoffe aus konventionellem Rindenmulch an die Pflanzen geraten [...]
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Re: Wieder mal und immer noch: Mulchen. Zum Boden geschmeidig halten
@ Katrin: Kann ich alles so bestätigen.Rindenmulch würde ich nur mehr als Wegbelag benutzen, unter Gehölzen maximal mit Stickstoffergänzung, aber lieber auch nicht (zumindest bei meinen Bewohnern hier). Ich verwende auch frisches Thujen-/Scheinzypressenschnittgut von den Nachbarn sehr gern als Wegbelag - duftet herrlich beim Gehen und ist grün wie vertrocknet schön :DWenn ich mulchen muss, aber nur ganz frischen Pferdemist habe - also hier unter Gehölzen, wg. Unkraut - lege ich dick Pappe unter. Das unterdrückt auch das Unkraut und der Mist rottet schon mal an und eventuell schädliche Prozesse finden nicht mit Erdkontakt statt. Um die Pflanze selbst halte ich etwas Abstand.(Nach einem Jahr ist weder von Pappe noch vom Mist mehr was zu sehen! Der Mist war pferdeäpfeldick drauf ... )
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Re: Wieder mal und immer noch: Mulchen. Zum Boden geschmeidig halten
@Katrin - deine Fachbeiträge helfen mir, danke.Du schreibst auch, dass Hasel perfekt zu sein scheint für Wurzelpilze, die dann wieder Symbiosen mit Pflanzen eingehen. Ich mische doch grad das Substrat für die Kübel meiner Kulturheidelbeerpflanzen. Sie brauchen Wurzelpilze. Ist Hasel der richtige Kandidat? Gestern schnitt ich Hasel. Sollte ich geschredderten Hasel untermischen oder damit mulchen?
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Re: Wieder mal und immer noch: Mulchen. Zum Boden geschmeidig halten
Frisch Geschreddertes nie untergraben. Das kann entweder faulen oder die Rotte könnte Wärme erzeugen. Beides vertragen die Wurzeln nicht so gut 

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"Das Schiff ist sicherer, wenn es im Hafen liegt. Aber dafür wurde es nicht gebaut." Paulo Coelho
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Re: Wieder mal und immer noch: Mulchen. Zum Boden geschmeidig halten
... und es ist unnötige Arbeit. Einfach nur mulchen, den Rest besorgen die kleinen Helferlein.
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Das habe ich auch schon bemerkt. Ich verwende Rindenmulch nur für kleine Wege und dort unterdrückt es für eine ganze Weile zuverlässig den Beikrautwuchs, obwohl die Schicht, die ich jedes Jahr aufbringe, recht dünn ist. Dafür gibt es in der zersetzten unteren Schicht Regenwürmer ohne Ende und das wissen auch die AmselnUmgekehrt bedeutet dass, dass Rindenmulch aus Nadelhölzern wohl wirklich keimhemmend ist - [...].

Es gibt nichts Beruhigenderes als eine schnurrende Katze.