Seite 4 von 6

Re: Apfel - Spindelerziehung auf "stärkeren" Unterlagen

Verfasst: 22. Mai 2019, 12:34
von b-hoernchen
und wenn ich daraus mal zitieren darf:

"Der Sommerschnitt umfasst somit den Zeitraum Juli/August, vielleicht im ein oder anderen Fall noch das Ende des Juni oder den Anfang vom September. "


Re: Apfel - Spindelerziehung auf "stärkeren" Unterlagen

Verfasst: 22. Mai 2019, 13:21
von Wurmkönig
b hat geschrieben: 22. Mai 2019, 12:34
und wenn ich daraus mal zitieren darf:

"Der Sommerschnitt umfasst somit den Zeitraum Juli/August, vielleicht im ein oder anderen Fall noch das Ende des Juni oder den Anfang vom September. "


Du musst dir den ganzen Artikel durchlesen.

Re: Apfel - Spindelerziehung auf "stärkeren" Unterlagen

Verfasst: 22. Mai 2019, 13:34
von thuja thujon
... und dient dazu die Früchte wegen der Ausfärbung besser zu belichten. Sollte moderat ausgeführt werden, da zuviel wegnehmen den Baum gefährden kann.

Hat also nichs damit zu tun, starkwüchsige Bäume durch Schnitt im Wachstum bremsen zu wollen.
Das mache ich wie gesagt eher dann, wenn die Holzreserven für den Wiederaustrieb bereits `aufgebraucht´ und in den jungen Ästen stecken. So sind die Reserven weg und der Baum baut übers Jahr nur so viel auf wie er für die kleinere Krone braucht. Da die meisten Reserven bereits mobilisiert sind, gibts den heftigen Austrieb aus schlafenden Augen so gut wie nicht. Ansonsten hat er so gut wie die ganze Saison Zeit um die Schnittwunden zu versorgen, im August will er nichts mehr versorgen, sondern einlagern.

Re: Apfel - Spindelerziehung auf "stärkeren" Unterlagen

Verfasst: 24. Mai 2019, 08:14
von Waldgärtner
thuja hat geschrieben: 22. Mai 2019, 13:34
... und dient dazu die Früchte wegen der Ausfärbung besser zu belichten. Sollte moderat ausgeführt werden, da zuviel wegnehmen den Baum gefährden kann.

Hat also nichs damit zu tun, starkwüchsige Bäume durch Schnitt im Wachstum bremsen zu wollen.
Das mache ich wie gesagt eher dann, wenn die Holzreserven für den Wiederaustrieb bereits `aufgebraucht´ und in den jungen Ästen stecken. So sind die Reserven weg und der Baum baut übers Jahr nur so viel auf wie er für die kleinere Krone braucht. Da die meisten Reserven bereits mobilisiert sind, gibts den heftigen Austrieb aus schlafenden Augen so gut wie nicht.


D.h. wann ist das ungefähr? Vor/während der Blüte?

Re: Apfel - Spindelerziehung auf "stärkeren" Unterlagen

Verfasst: 24. Mai 2019, 08:23
von thuja thujon
Ich tippe eher auf 3-5 abgespreizte Blätter am Neutrieb, also eher nach/während der Blüte.

Re: Apfel - Spindelerziehung auf "stärkeren" Unterlagen

Verfasst: 24. Mai 2019, 12:24
von Ayamo
thuja hat geschrieben: 24. Mai 2019, 08:23
Ich tippe eher auf 3-5 abgespreizte Blätter am Neutrieb, also eher nach/während der Blüte.


Das werde ich dieses Jahr mal testen, an meinem Topaz-Halbstamm. Der reicht mir von der Größe her schon.

Sorry, war OT, wir sind ja bei Spindelerziehung...


Re: Apfel - Spindelerziehung auf "stärkeren" Unterlagen

Verfasst: 24. Mai 2019, 12:55
von thuja thujon
Hab mir gerade mal meine Bäume angeguckt, die Triebe sind jetzt etwa 20cm lang. Bei genauerer Betrachtung sieht man die kurzen Internodienabstände an der Basis. Ab dem 5ten Blatt etwa werden sie länger, das passiert dann wenn der Baum auf Fotosynthese für den Substanzaufbau umstellt.

Ob Spindel oder Baum mit Leitästen, das Ziel ist immer ein ruhiger Baum ohne allzugroße Verletzungen. Und mancher Halbstamm mit Oeschbergkrone hat auch eine Spindel in der Mitte und eine stärkere Unterlage.

Re: Apfel - Spindelerziehung auf "stärkeren" Unterlagen

Verfasst: 24. Mai 2019, 13:18
von Waldgärtner
Rib hat geschrieben: 2. Mär 2017, 01:29
Auf die Boden-Situation wurde hier nicht eingegangen. Die Abhängigkeit zwischen Boden, Unterlage und dem gärtnerischen Können zur Sinnhaftigkeit, Arbeitsaufwand und dem Ertrag, spielen natürlich eine Rolle.


Ich würde hierauf gern nochmal eingehen:
Bei armem Boden, wenig Düngung/Wässerung und M7 müssten die reultierenden Bäume doch vergleichbar sein wie guter Boden, regelmäßige Düngung/Wässerung und M9.
Zumindest theoretisch muss doch irgendwo der Punkt liegen, wo ein schlechter Boden die zusätzliche Wuchsstärke einer M7 (im Vergleich zu M9) quasi kompensiert.
Das Ergebnis wären dann standfeste Spindeln mit M7-spezifischer Fruchtqualität.
Oder habe ich irgendwo einen Denkfehler?

Im Erwerbsobstbau wird ja auch durch die Unterlage auf die Bodenverhältnisse eingegangen (z.B. bei bestem Boden M27 statt M9).

Re: Apfel - Spindelerziehung auf "stärkeren" Unterlagen

Verfasst: 24. Mai 2019, 13:36
von thuja thujon
Wenn man Sorteneigenheiten usw außer acht lässt und du noch Licht mit in die Gleichung nimmst, wird daraus eine Regel die in den gärtnerischen Büchern gelehrt wird. Ich weiß nicht mehr wie sie heißt.

Re: Apfel - Spindelerziehung auf "stärkeren" Unterlagen

Verfasst: 23. Dez 2019, 10:03
von thuja thujon
Jonagold auf MM106, wurde zuletzt vor etwa einem Jahr geschnitten. Aktuelle Höhe ist etwa zwischen 6 und 7 Meter.

Re: Apfel - Spindelerziehung auf "stärkeren" Unterlagen

Verfasst: 23. Dez 2019, 19:59
von dmks
thuja hat geschrieben: 23. Dez 2019, 10:03
Jonagold auf MM106, Aktuelle Höhe ist etwa zwischen 6 und 7 Meter.


...und solche Langtriebe?
*meldet Zweifel an!* :-\

Re: Apfel - Spindelerziehung auf "stärkeren" Unterlagen

Verfasst: 23. Dez 2019, 20:02
von thuja thujon
Die Zweifel sind berechtigt. Hier handelt es sich lediglich um ein Experiment, also es geht nur darum abzuklären, wie weit man es wirklich auf die Spitze treiben kann. Einen weiter rechenden Sinn hat dieser Baum eher nicht.

Re: Apfel - Spindelerziehung auf "stärkeren" Unterlagen

Verfasst: 23. Dez 2019, 20:17
von cydorian
Wie das endet, hab ich erlebt, als ich eine ungepflegte Obstwiese übernommen habe. Auch zwei Jonagold waren drauf, auf mittelstarker Unterlage.

Das gibt Besenbäume. Es geht weit und gerade in die Höhe, die oberen Äste sind wuchsstärker. Jonagold hat sehr hohe Erträge (sein Erfolgsgrund), die Oberen kippen dann ab und gegen in die Tiefe oder Breite, die Unteren sind wuchsschwächer und das Bild wird zu einem Besen, Kehrfläche oben, Stiel unten.

Man könnte sagen: Mir doch egal, wie der Baum aussieht, Hauptsache er trägt weiter. Leider nicht richtig. Die Krone bleibt instabil, man kommt nicht an die hohen Äpfel ran, unten bleiben sie unbelichte und klein. Er alterniert auch immer stärker. Äste knicken in der Höhe bei starkem Behang.

Re: Apfel - Spindelerziehung auf "stärkeren" Unterlagen

Verfasst: 23. Dez 2019, 20:26
von dmks
Den auf 106 so weit in die Höhe zu kriegen bedarf schon einiger Kreativität!

Re: Apfel - Spindelerziehung auf "stärkeren" Unterlagen

Verfasst: 23. Dez 2019, 20:35
von Waldgärtner
cydorian hat geschrieben: 23. Dez 2019, 20:17
Wie das endet, hab ich erlebt, als ich eine ungepflegte Obstwiese übernommen habe. Auch zwei Jonagold waren drauf, auf mittelstarker Unterlage.

Das gibt Besenbäume. Es geht weit und gerade in die Höhe, die oberen Äste sind wuchsstärker...


Das Stichwort ist halt "ungepflegt"! Selbst auf M9 überbauen die Bäume, wenn der Schnitt länger ausbleibt. Und auch ungeschnittene Hochstämme vergreisen schneller als einem lieb ist.
Alles kein Argument gegen eine bestimmte Unterlage/Baumform (war vielleicht auch nicht so gemeint, könnte aber so verstanden werden...)